Landmannalaugar - Skogar im September

Hier gehts nur zu Fuss weiter...
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Geralf
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Beitrag von Geralf » Di 12. Aug 2008, 17:10

Noch ne Frage zum Essen. Was nehmt ihr mit, wenn ihr länger nichts kaufen könnt? Mein ursprünglicher Plan war es, einen ganzen Packen Energieriegel, 2 große Brote + Wurst und Käse sowie Obst einzupacken. Nun habe ich aber erfahren, daß es in Island nicht wirklich nahrhaftes Schwarzbrot gibt.
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liegerad
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Beitrag von liegerad » Mi 13. Aug 2008, 12:25

Haltbares Brot hab Ich immer aus Deutschland mitgenommen; es aber auch nur als Reserve eingeplant, wenn man mal nicht kochen möchte.
Dafür hab Ich dann Pumpernickel, oder diese 3 Monate haltbaren Müslie Brote mitgenommen gibt es als 250g und 500g Paketen.
In Island nehm Ich auch gerne Rugbraud.
Hauptnahrungsmittel waren sonst Nudeln/Reis/Kartoffelpüree angereichert mit einer Tütensuppe - gerne auch schon zum Frühstück. Pro Tag hab ich dann 250g eingeplant + 3 Müsliriegel + Schokoladenriegel. Als Brotauflage auch schonmal eine Dose Kräuterpaste aus dem Naturkostladen, oder wie du schon schreibst eine Salami und Käse.
Wenn der Käse was länger halten soll, kann man diesen scheibenweise abgepackten Schmelzkäse nehmen.
Zur sonstigen Ergänzung: Trockenfisch, Nussmischungen, Trockenfrucht Mischungen...
Blacky
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Beitrag von Blacky » Mi 13. Aug 2008, 16:58

Wenn's kalte Küche sein soll, habe ich noch Müsli, bzw. Haferflocken und Milchpulver dabei.
Der Vorteil von zarten Haferflocken ist, dass man sie kalt essen kann, aber auch sofern man eine Kochmöglichkeit hat, damit Suppen andicken oder auch prima zu Porridge verarbeiten kann. Dazu kocht man Pi mal Daumen einen Teil Haferflocken, ein Teil Wasser und ein Teil Milch mit einer Prise Salz und Zucker nach Geschmack (oder noch besser: Ahornsirup, mjammjam!) kurz auf, lässte es ein, zwei Minuten simmern und danach noch ein paar Minuten abgedeckt ziehen. Das wärmt auf, ist nach einer kalten Nacht ein Seelentröster und hält lange vor.
In isländischen Supermärkten gibt es auch fertig abgepackte und gesüßte Portionstütchen. Damit wird die Konsistenz authentischer als mit normalen Haferflocken, es ist aber auch teurer und man hat unnötige Verpackung dabei.
Ansonsten haben sich bei mir neben den schon von liegerad erwähnten Sachen Instant-Couscous (lässt sich herzhaft mit Brühe oder milchreisartig-süß zubereiten) und Wok-Nudeln bewährt. Beides ist preiswert, wiegt nicht viel, macht lange satt und verbraucht kaum Brennstoff. Dazu dann noch ein wenig Instant-Brühe, manchmal eine Tube Tomatenmark.

Im September hast Du übrigens je nach Region gute Chancen, Krähen-und Blaubeeren zum Aufpeppen von Porridge und Couscous zu finden.

Die Auswahl an Brot ist bei weitem nicht so wie in D, aber es wird besser. Das erwähnte Rugbraud mag ich sehr, ich kenne aber auch einige Leute, bei denen es einen Würgreflex auslöst (so wie Porridge auch...). Knäckebrot finde ich auch nicht schlecht, es wiegt wenig, gibt es fast überall, es zerkrümelt im Rucksack u.U. aber ziemlich. In den größeren Supermärkten gibt es zunehmend dunklere, abgepackte Vollkornbrotschnitten, meist von deutschen Biomarken.

Obst würde ich nicht mitnehmen: unnötiges Gewicht und Volumen und kommt im Regelfall zerdrückt an. Stattdessen würde ich lieber auf Trockenfrüchte zurückgreifen und mich am Touranfang und -ende mit Vitaminen vollschlagen. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.
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Geralf
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Beitrag von Geralf » Sa 16. Aug 2008, 16:26

Vielen dank nochmal für alle Hinweise hier, hat mir sehr weitergeholfen. Eine Frage habe ich dann doch noch. Und zwar habe ich jetzt in einem Buch gelesen, daß man sich auf der Strecke auf einige gefährliche Flußdurchquerungen gefaßt machen muß, die man vor allem nicht alleine durchführen sollte. Wirklich so extrem und wenn, wie geht man die dann am besten an? Im Notfall kehre ich natürlich lieber um.
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Beitrag von Blacky » Sa 16. Aug 2008, 18:05

Ich war Ende Juni/Anfang Juli da. Da waren die Flußdurchquerungen mit der allgemein nötigen Umsicht kein größeres Problem. Die höchste Furt ging mir bis knapp Mitte Oberschenkel, ich bin allerdings auch sehr klein.
Der Regelfall war eher höchstens Kniehöhe.
Ich war alleine unterwegs und nirgendwo hatte ich Probleme oder habe mich unsicher gefühlt. Die Trekkingstöcke waren besonders beim Furten eine große Hilfe.
Da es ziemlich frisch und die Schneeschmelze noch nicht mit voller Kraft eingesetzt hatte, hatten die Flüsse und Bäche aber auch noch nicht ihren Höchststand erreicht. Nach allem was mir andere, erfahrenere Wanderer erzählt haben, scheint es aber auch später im Jahr kein besonderes Problem zu sein. Zur Not wartest Du 1, 2 Stündchen, dann kommt schon jemand vorbei.
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mánaljós
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Beitrag von mánaljós » Sa 16. Aug 2008, 18:57

Kleine Ergänzung zu Skógar: (sorry für die verspätete Antwort): Es gibt neuerdings den Fossbúð, einen kleinen Laden in der Nähe des Zeltplatzes wo man Kleinigkeiten kaufen kann, je nach dem, wass sie gerade da haben (müsli, ein paar frische sachen wie tomaten, schoko, käse, wurst, eier). Ob er im September auf hat, weiss ich nicht.
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Beitrag von gerneklein » So 17. Aug 2008, 01:04

Geralf hat geschrieben:Und zwar habe ich jetzt in einem Buch gelesen, daß man sich auf der Strecke auf einige gefährliche Flußdurchquerungen gefaßt machen muß, die man vor allem nicht alleine durchführen sollte. Wirklich so extrem und wenn, wie geht man die dann am besten an? Im Notfall kehre ich natürlich lieber um.
Hallo Geralf! Welches Buch sagt denn sowas? Die einzige gefaehrliche Gletscherflussueberquerung ist kurz vor der Þórsmörk der Fluss Þröngá. Wenn Du weiter nach Skógar wanderst musst Du natuerlich in der Þórsmörk die Krossá ueberqueren. Der Trick hier ist, dass es bei der Huette Langidalur etwa 150 Meter stromabwaerts (bzw. westlich von der Huette) eine feste Fussgaengerbruecke gibt, die zumindest den Hauptarm ueberbrueckt. Letztes Jahr hatte die Krossá jedoch die Bruecke ignoriert und sich einen anderen Weg gesucht....ich weiss nicht wie es dieses Jahr aussieht. Solltest Du die Bruecke nicht benutzen koennen, frag unbedingt den Huettenwart nach Hilfe. Entweder er oder sie wird Dich mit einem Fahrzeug rueberfahren oder eine sichere Stelle zeigen wo man durchlaufen kann. Sollte kein Huettenwart da sein, frag irgendeinen anwesenden Islaender ob er Dich mit einem Jeep rueberfahren kann. Die Króssa ist ein sehr gefaehrlicher Fluss, wenn irgendwie moeglich sollte man niemals versuchen ihn zu Fuss zu duchqueren. Hinter dem Fimmvörðuháls musst Du die (relativ harmlose) Skóga ueberqueren. Aber auch hier hast Du Glueck: Von der Þorsmörk kommend gibt es gleich rechts neben der Autofurt eine Fussgaengerbruecke. Bleibt also fuer Dich im Normalfall nur das "Problem" durch die Þröngá zu kommen: Wie furtet man richtig?
Dieter Graser hat eine hervorragende Beschreibung dazu gegeben:
http://isafold.de/trekking/furten.htm
Persoenlich kann ich folgendes ergaenzen:
+ ich laufe bei Gletscherfluessen immer zuerst komplett ohne Gepaeck und in Unterhosen durch. Ich habe schon zu viele Ueberraschungen erlebt und ohne Gepaeck ist man sehr stark. Ist der Fluss sehr reissend lieber ein paar Mal hin und her als mit zu schweren Gepaeck scheitern.
+ die fieseste Gefahr sind Stufen, benutze wirklich einen Stock um vor Dir die Tiefe zu sondieren.
+ es ist voellig normal manchmal 30 oder 45 Minuten die richtige Furt zu suchen.
+ wenn es partout nicht geht (und das ist durchaus moeglich, das liegt nicht an Dir!), Zelt aufschlagen und ein paar Stunden spaeter oder am naechsten Tag versuchen. Es ist ziemlich schwierig abzuschaetzen ob ein Fluss kein Hochwasser hat - im Zweifelsfall hat er es und Gletscherfluesse koennen am Morgen sehr deutlich weniger Wasser fuehren. Gleiches gilt fuer Klarwasserfluesse, sie koennen bei vorrangegangenen Regen enorm anwachsen, so sehr, dass man sich wundert wie dort ein Wanderweg durchfuehren kann.
+ Die besten Wattschuhe sind meiner Meinung nach Teva-Sandalen.
+ ein heikler Punkt und nur erwaehnt wegen Ehrlichkeit: Allen Sicherheitswarnungen zum Trotz (Freunde haben es allerdings auch schon kleinlaut zugegeben) verschliesse ich den Hueftgurt - man soll es auf keinen Fall machen weil man bei einem Sturz schlecht oder gar nicht mehr rauskommt. Nur - ich habe es mit offenen Hueftgurt probiert und mitten im Strom hing der Rucksack auf einmal etwas schief aber nicht mehr dicht am Ruecken und erfordete eine enorme Kraft - beinahe waere ich deswegen wirklich hoffnungslos umgerissen worden. Seitdem habe ich diese Sicherheitstechnik aufgegeben - leider nicht genuegend Kraft.
Du solltest jetzt aber keine Panik bekommen. Die Þröngá ist kein leichter aber auch kein besonders schwieriger Fluss - mit Umsicht wirst Du keinerlei Probleme haben.
Viel Spass
Leon
Rettet das Hochland:
Zukunftsland islaendische Naturschutzseite Island
Rettet Island auslaendische Naturschutzseite Island
Heart of Iceland islaendische Seite zur Rettung des Hochlandes
Traumland das Buch zum Thema von Andri Snær Magnason
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Mo 18. Aug 2008, 10:48

Ich möchte bestätigen, daß die Þröngá unter normalen Witterungsverhältnissen, also nicht nach langanhaltenden oder starken Regenfällen, oder nach einem sonnigen und "heißen" Tag, keine besonders schwierige Furt ist.

In der Regel teilt sie sich in mehrere Neben- und in ein Hauptgerinne. Das Hauptgerinne nicht an seiner engsten Stelle sondern an seiner breitesten Stelle furten, denn dort ist es an flachsten und die Strömungsgeschwindigkeit am geringsten. Bisher habe ich die Þröngá nur knietief erlebt.

Zur Hüftgurtfrage möchte ich folgendes anmerken. Ein hoher und (sehr)schwerer Rucksack ist ohne zugeknallem Hüftgurt schnell instabil auf dem Rücken und ich selbst stehe immer wieder vor der Gewissensfrage ob ich den Gurt vor der Furt öffne oder nicht. Also vorher mal testen wie stark der Rucksack wackelt und droht einen aus dem Gleichgewicht zu brinegen, wenn man eine ungeplante, heftigere Bewegung mit dem Oberkörper macht. Der Brustgut bleibt auf jeden Fall offen.

Viel Spaß in Island,
Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands

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