Askja: Kaufmöglichkeiten und Einstieg vom SW her?

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Andi Schönberger
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Beitrag von Andi Schönberger » Mi 4. Feb 2009, 13:19

mánaljós hat geschrieben:
Aber das ist eben Gletscherwasser und sehr schlecht bzw fast gar nicht trinkbar zu machen. Da hast Du bessere Chancen Regenwasser in Steinmulden bzw bei vorbeifahrenden Autos Wasser zu bekommen.
Vielleicht darf ich empfehlen, bei solchen ansprüchsvollen Touren, wo es zwar Wasser gibt, aber es möglicherweise nicht trinkbar ist, einen guten Wasserfilter mitzunehmen. Damit kann man sogar Klowasser trinkbar machen ;-) Nicht das es soweit kommen sollte... Auf Isländ würde ich sonst nie einen Wasserfilter brauchen, aber in solchen Situationen ist das zusätzliche Gewicht eines Filters bestimmt deutlich weniger als das vom Wasser (1l Wasser = 1 kg)
Hab gerade meinen Beitrag von vorher gelöscht gehabt :)

Das mit den Filtern hatten wir schon einmal diskutiert. Das Problem bei den Filtern ist wohl daß der feine Sand im Gletscherwasser den Filter wohl zu macht und ein normaler Kaffeefilter wohl auch nicht sehr viel nützt weil der wiederum zu grob ist.

LG Andi
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Olaf
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Beitrag von Olaf » Mi 4. Feb 2009, 13:36

Zur Askja-Caldera: Ich hab mich mal auf die Suche nach der Trölladyngjuskarð gemacht und hab dabei nur diese Seite gefunden. Da steht auf isländisch, dass die Lava, die derzeit den Boden der Caldera bedeckt, vermutlich aus einigen Kratern bei genau der genannten Trölladyngjuskarð kommt. Nur so am Rande...

Ich bin ja mal den normalen Öskjuvegur über die Jónsskarð gelaufen und fand da schon das Apalhraun-Lavafeld in der Caldera ziemlich ungemütlich. Wenn das bei der Trölladyngjuskarð geradewegs durch so ein Lavafeld geht, kannst du danach wohl gleich mal neue Wanderstiefel anschaffen...
Die Gaesvötn sind sicher die letzte Möglichkeit vernünftig Wasser zu bunkern. Das Wasser aus dem Öskjuvatn kannst Du trinken.
Da muss ich widersprechen. Wenn man wirklich westlich und nördlich in großem Bogen um Trölladyngja herumgeht, gibt es einige Oasen direkt an der Gæsavatnaleið nyrðri. Z.B. Surtluflæðir und noch einige mehr. Wo genau da die letzte sichere Wasserstelle ist, weiß ich im Moment nicht.

Zu der Gesamtroute hätte ich noch ein paar mehr Fragen... z.B. ob du vom Langisjór aus quer über den Gletscher zu den Gæsavötn willst, oder wie du weiter zum Mývatn willst. Dann doch die Jónsskarð oder durchs Heilagsdalur?
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HDK
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Beitrag von HDK » Mi 4. Feb 2009, 14:21

Zu der Gesamtroute hätte ich noch ein paar mehr Fragen... z.B. ob du vom Langisjór aus quer über den Gletscher zu den Gæsavötn willst
(Olaf)
Diese Frage stellt sich mir auch. Die Alternative über den Gletscher wäre das Furten der Tungnaá - hat meines Wissens nicht einmal Dieter gemacht (oder ???). Die gesamte Tour läuft wohl auf eine Süd-Nord-Traverse hinaus. Vielleicht enthält diese Beschreibung ein paar nützliche Hinweise.

Irgendwannwo habe ich mal eine Beschreibung über den Ausstieg aus der Askja-Caldera via Trölladyngjuskarð gelesen. Ich finde sie nicht mehr.

Der Empfehlung Andis (südliche Gæsavatnaleið) schließe ich mich an, würde dann auf den Einstieg in das Calderensystem (es sind mehr als nur die, in welcher der Öskjuvatn "ruht") verzichten und zur Svartá gehen. Dort gibt es bestes Trinkwasser und die Gegend ist sehr schön. Die Etappe zur Drekihütte ist dann relativ kurz, ca. 12 km Luftlinie. Von der Hütte aus kann man auf markiertem Weg zur Askja hochsteigen. Man muss nicht die Fahrstraße gehen.

Eindrücke von Teilen der Tour bekommst du auf Dieters Page (sicher schon besucht) und auf meiner.

Noch dies: normale Kaffeefilter taugen nicht zum Filtern von Gletscherwasser
.
Gast

Beitrag von Gast » Mi 4. Feb 2009, 14:36

Hallo!

@Uwe

Also lag ich mit Caldera doch nicht so daneben. :D
Ich machs mir da einfach, Großes Loch + (Ex)-Vulkan = Caldera. Über die wissenschaftlichen Aspekte sollen sich mal die Geologen kloppen. Auch wenn natürlich einige Dinge sehr interessant sind.

@mánaljós

Problem ist eher das nichts da ist was man filtern kann. Außer mitnehmen gibts da keine Alternative. Das einzigste was ich wieder machen werde, eine Minirettungsdecke mitnehmen um Wasser vom Zelt aufzufangen wenn es regnet. Nur auf sowas kann man sich ja nicht verlassen.

@Andi Schönberger

Ob Nord oder Südroute schöner ist kann ich schlecht sagen, ich war ja noch nicht da. Allerdings fand ich den Weg nördlich besser weil er länger eine Wasserversorgung sicherstellt. Wie das Gelände so ist kann ich auch nicht sagen, aber scheinbar gibts rund um die Askja ja bald mehr Straßen als auf ganz Island zusammen. Da die Nordroute von mir dem Verlauf der F910 in groben Zügen folgt bleibt zur Not immer eine Ausweichmöglichkeit. Die Nordroute hat noch 2 Sachen die ich ganz gern "mitnehmen" würde. Zum einen die Fossaglyfur und Hitulaug. Das wäre im Moment so in etwa der Weg den ich in etwa gehen will. Änderungen sind da allerdings noch an der Tagesordnung.

Bild

@Olaf

Hmm das mit der Lava ist halt so eine Sache, ich weis absolut nicht wie es dort genau aussieht. Auf den Bildern die ich bisher so gesehen habe sah es meist ganz gangbar und nicht extrem schwer aus. Das es natürlich kein Laugavegur ist das ist mir auch klar. Wobei es kein Problem darstellen sollte von Norden her durch die Jonsskard, da bin ich sehr flexibel und entscheide zur Not auch vor Ort. Wobei das durch den Wassermangel im Gebiet natürlich knifflig werden kann da man ja nur einen endlichen Vorrat an Wasser tragen kann.
Ich will vom Langisjör her dem Vatna folgen (nicht über den Gletscher!), wobei ich mir da Kerlingar und Hamarinn ansehen möchte. Der Weg geht dann eher am Tungnafellsjökull weiter da zwischen beiden Gletschern ja die Kaldakvisel ihr Gebiet hat. Der Weg von Dreki aus ist im Moment noch etwas unklar, allerdings werde ich nicht drumrum kommen nach Herdubreidarlindir zu gehen um Wasser zu nehmen. Von dort zur Herdubreid und dann Richtung Blafjall weiter dann Myvatn. Das ganze Stück ist aber noch mit einigen Fragezeichen versehen weil hier wieder das Wasser ein Problem wird, das erste Wasser soll es erst beim Blafjall wieder geben.


Torsten
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Olaf
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Beitrag von Olaf » Mi 4. Feb 2009, 19:09

Anonymous hat geschrieben:Wobei es kein Problem darstellen sollte von Norden her durch die Jonsskard, da bin ich sehr flexibel und entscheide zur Not auch vor Ort.
Im Dyngjufjalladalur gibt es noch eine Hütte, auf dem offiziellen Öskjuvegur-Wanderweg. Neben der Hütte ist ein kleiner Fluss mit Gletscherwasser, und in diesem Fluss steht meist eine Wassertonne, wo sich die Sedimente schon gesetzt haben. Mit etwas Glück heißt das also "Trinkwasser". Die Südroute mit Zwischenstop an der Svartá ist aber durchaus auch nicht unüblich.
Ich will vom Langisjör her dem Vatna folgen (nicht über den Gletscher!), wobei ich mir da Kerlingar und Hamarinn ansehen möchte.
Ich versteh nicht ganz, wie du das jetzt meinst, und hoffe doch "auf dem Gletscher, aber am Rand". Wie die Flüsse Tungnaá, Sylgja und Sveðja aussehen hast du hoffentlich schon gerüchteweise gehört oder gelesen? Obs auf dem Gletscher aber wirklich besser geht, sollte man schon genauer recherchiert haben, bevor man sich aufmacht. So auf Anhieb wäre ich mir da gar nicht so sicher.

Von der Hamarskriki ("kriki" heißt übrigens laut Wörterbuch "abgelegene Ecke") müsstest du dich dann südlich der Sveðja irgendwie am Hágöngulón vorbeimogeln. Zwischen Tungnafellsjökull und Vatnajökull kommt man aber wiederum ganz gut durch, wenn man sich auf der Westseite hält.
Der Weg von Dreki aus ist im Moment noch etwas unklar, allerdings werde ich nicht drumrum kommen nach Herdubreidarlindir zu gehen
Hmm... also der normale Öskjuvegur führt nicht ganz umsonst über die Jónsskarð, das Dyngjufjalladalur und Botni. Spätestens ab Botni gibts nämlich wieder jede Menge Trinkwasser!


...bei der Tour hoffe ich mal, dass du schon sehr solide Trekking-Erfahrung hast, weil die ist wirklich nicht ganz ohne. Wenn du dich in Island noch nicht auskennst, wäre ich lieber etwas vorsichtiger mit der Routenplanung! (Damit meine ich in erster Linie, dass es mir schwer fällt einzuschätzen, ob du diese Strecken wirklich auf dich nehmen solltest, weil du zwar einerseits recht fundiert Ortsnamen ausgraben kannst, andererseits aber immer noch nichts über deinen Hintergrund, bisherige Reisen, Erfahrungen etc. verlauten lassen hast)
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Mi 4. Feb 2009, 20:35

Hallo Torsten,

so, jetzt nach der Arbeit Kann ich auch wieder mitmachen. :)

Noch mal kurz zur Caldera:
Der Kessel des Öskjuvatn ist eine jüngere Caldera in einer größeren, älteren Caldera (Aska). William Lord Watts war ein Jahr nach dem Ausbruch in der Askja und zu dieser Zeit war die Gegend noch ziemlich aktiv und von einem See noch keine Spur. Seinen Bericht findest Du hier:
http://www.isafold.de/klassiker/watts/kap_08.htm
Die Gaesvötn sind sicher die letzte Möglichkeit vernünftig Wasser zu bunkern.

Sowohl auf der südlichen, wie auf der nördlichen Route gibt es auch noch später Gelegenheit gutes Wasser zu finden. Hängt aber von der Altschneelage ab.
Ich will vom Langisjör her dem Vatna folgen (nicht über den Gletscher!), wobei ich mir da Kerlingar und Hamarinn ansehen möchte.
:shock: Oha! :shock:
Zumindest herrscht auf der Route kein Wassermangel - im Gegenteil.
Auf Deiner Route liegen Svedja und Sylgja beides knackige Furten die sich eventuell als ungangbar erweisen können. Pech, wenn man zwischen den beiden eingeschlossen wird - dann braucht man einen guten Plan B.
Aber die Tungnaá gehört zu der Kategorie von Flüssen von der man besser seine Finger lassen sollte. Und das schon zweimal, wenn man allein ist. Da müsste man schon genau wissen, wann und wo, und das wo sich die Verhältnisse täglich ändern. Da müßte man auch sehr viel Erfahrung haben um das Risiko einschätzen zu können. Nur um dann festzustellen, daß die Wahrscheinlichkeit, daß die Furt machbar ist, kleiner ist als daß sie sich als ungangbar erweist.
Vergiß die Tungnaá!

Kerlingar und Hamarinn sind kleine Extra-Expeditionsziele. Im Vergleich dazu ist die Wanderung zur Askja und weiter zum Mývatn ein Sonntagsspaziergang..

Dieter (etwas besorgt)
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
Gast

Beitrag von Gast » Do 5. Feb 2009, 00:19

Hallo!

@HDK

Die Tungnaa ist nördlich von Jökulheimar furtbar und wird dort wohl öfter gefurtet. Das es kein Kindergeburtstag ist das ist klar. Aber gibt einige Quellen die dort ohne Probleme furten (allen vorran unsere 4x4 Freunde).

@Olaf

Die Dyngjufjalladalur-Hütte werde ich auch nicht streifen wenn ich die Jonsskard nutzen sollte, einfach weil ich schon eher nach Osten laufe. Wobei da wieder das Gelände reinspielt, das muss ich dann vor Ort sehen wie zerklüftet die Lava dort ist. Aber die Option die Straße nach Norden zur Hütte dann zur Jonsskard besteht da ja immer. Das mit dem Faß im Fluß ist zwar nett, nur du schreibst ja selber "mit etwas Glück" und auf das will ich mich nicht verlassen und plane dort lieber das Stück als komplette Wüste. Ich denke ich werde eher die Nordroute nehmen, wegen den beiden Sachen die ich gern mal ansehen würde. Einzig wenn ich zeitlich in große Probleme komme dann nehme ich die Südroute dann über die Jonsskard weiter Richtung Myvatn (lasse dann die Herdubreid aus). Da muss ich aber noch schauen wie es mit der Zeit ist etc, deswegen sind ab der Askja auch viele Fragezeichen und ab dort halte ich mir alle Optionen offen. Sogar den Abbruch wenn es zeitlich zu eng wird, ich habe dann also nicht nur einen "Plan B" sondern auch C und D.
Die Tungnaa ist nördlich von Jökullheimar furtbar, die Sylgja will ich nah am Vatna queren bzw. Plan B ist hier die die Sylgja im großen Bogen westlich zu umgehen, in allen Karten die ich habe versackt sie in der Hagönguhraun. Svedja/Hagöngulon ist mit der Kaldakvisel dort noch ein großes Problem, um ehrlich zu sein ist das eigentlich der Knackpunkt der entscheidet ob es Richtung Askja/Myvatn geht oder ob man umkehren muss. Wobei hier der Ausweichweg die Brücke nördlich den Thörisvatn wäre. Das ganze ist auch der Grund warum ich vom Süden nach Norden will, einfach weil die Zeitpuffer dann weit größer sind.
Ich bin nicht das erste mal auf Island, die Tour wird nicht ganz einfach das ist mir allerdings klar. Keine Bange ich habe allerdings auch den Mut etwas abzubrechen oder über den Haufen zu werfen.

@Dieter

Das ganze Stück nördlich des Vatna ist nicht ohne, das ist mir klar. Die Tungnaa soll aber nördlich furtbar sein wenn auch mit Aufwand weil sie sich ja dort bildet aus vielen kleinen Einzelflüssen. An den Tagen kann ich wohl gleich die Neoprenesocken anlassen. Der Weg über Kerlingar sollte mir auch ein wenig helfen die Tungnaa zu entschärfen. Mein Weg soll über den Jökulgrindur nach Kerlingar gehen. Der Bergrücken liegt zwischen den ganzen Einzelflüssen und weiter nördlich sollte die Tungnaa weit zahmer werden.

Bild


Torsten
René
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Beitrag von René » Do 5. Feb 2009, 06:10

Hallo Torsten.

Deine Wanderroute ist äußerst interessant und auch sehr ambitioniert, wie man ja schon an den Kommentaren zuvor sehen kann, die immerhin von sehr erfahrenen Islandkennern kommen. Deren Meinungen sollte man schon bedenken bevor man sich auf macht...

Vielleicht kann ich Dir auch noch etwas weiter helfen, da ich, mit Ausnahme der Tungaá-Querung, all deine beschriebenen Routen gegangen bin.

Fang ich mal im Süden an.

Tungnaá: Vor zwei Jahren konnte ich vom Nordufer der Tungnaá ein Team von Landsbjörg beobachten, wie sie mit all ihrer Ausrüstung (Riesen-Jeep, Trockenanzüge und Bergseile) diesen großen Fluß bei Botnaver furteten. Sie waren zu dritt, wobei zwei sich immer abwechselten beim Vorlaufen und Sondieren der Wassertiefe. Wohlgemerkt mit Trockenanzug und vom jeweils anderen an einem Seil gesichert. Insgesamt brauchten sie etwa eine geschlagene Stunde für die Querung. Anschließend bretterten sie zu den Hütten von Jökelheimer und waren sicher fix und fertig. Nach einigen Marschtagen erreichte ich Nýidalur und erzählte einem anderen Landsbjörg-Retter davon. Der hatte nur ein Kopfschütteln für seine Kollegen übrig und meinte, es sei den Landsbjörg-Teams eigentlich nicht gestattet diesen Fluß zu furten.
Man sieht also, dass eine solche Furt nicht unbedingt in einen Tourenplan einer Wanderung muss. Möglich ist natürlich auch dieser Fluß, wenn alle Bedingungen perfekt sind, aber sehr wahrscheinlich ist schon dort Schluß mit deiner Tour.

Sylgjá und Svedjá: Als ich diese beiden Flüsse querte, war es jedesmal sehr früher Morgen und die Temperaturen lagen unter dem Gefrierpunkt. Die Sylgjá war bei diesen Bedingungen kein großes Problem, während die Svedjá trotz optimaler Witterung eine harte Nuß war und durchaus Angst machte. In ihr treiben auch größerer Gletscheisbrocken, was sehr unangenehm sein kann. Die Ursache dafür ist offenbar eine Verlegung des Flußlaufes, nachdem sich vor etwa drei Jahren der Eisstausee Hvitalón entleert hat. Die Svedjá fließt somit jetzt dirkt am oder unter dem Gletscher. Das Leynidalur ist dafür nun ein Trockental.
Falls die Svedjá zu Deiner Zeit nicht furtbar ist, bietet sich eventuell eine Umgehung mittels des Staudammes am Hagöngulón an. Die Brücke nördlich des Thorisvatn ist auch eine Option, allerdings ist das schon ein beträchtlicher Umweg, und das auch natürlich weglos.
Das zwanzig Km nördlich der Svedjá noch so ein Brocken kommt, weißt Du ja. Der Kaldakvisl war bei meiner Wanderung zwar keine Hürde, da es wieder sehr kalt war, aber bei warmen Temperaturen kann man sich dort auch gleich wieder die Karten legen...

Trölladyngjuskard: Von Süden her zum Pass laufend, ist die Lava gut gangbar und oft mit "Sandbunkern" durchsetzt, in denen man leicht und oft urplötzlich bis zum Knie in den Sand einsackt, weil dieser Hohlräume in der Lava teils nur verdeckt. Auf dem Pass zu biwakieren ist insofern etwas schwierig, da die Lava dort äußerst scharfkantig ist, zudem auch noch sehr stark aufgeschäumt wurde und somit kein normaler Hering belastbar verankert werden kann. Ich versuchte es damals die Heringe mit Lavagestein zu beschweren, nur machte es nicht so viel aus, wenn ein Kubikmeter davon ein paar Kilo wiegt. Letztlich hatte mir in dieser Nacht ein Sturm fast das gesamte Zelt weggeblasen. An drei Heringen hing die Hütte aber zum Glück noch...
Der weitere Weg vom Pass zum Öskjuvatn ist vom allerfeinsten. Da hat kein Schuhhersteller mit gerechnet. Die Lava ist dort extrem porös und scharfkantig ohne Gleichen. Schlägt man auf etwas massivere Bereich mit dem Wanderstock, könnte man meinen auf einer Trommel Odins zu stehen, so sehr hallt aus dem Untergrund wider.
Dieser Abschnitt ist aber nach 1,5 bis 2 Stunden überstanden. Am Ufer des Öskjuvatn geht es dann deutlich besser voran.

von Askja zum Mývatn: Die Route über den Jónsskard ist innerhalb der Askja natürlich sehr rau. Die reguläre Route folgt dem Rand der Caldera und ist sehr schön und interessant. Es ist auch möglich vom Parkplatz direkt auf den Jónsskard zu zuhalten, was jedoch etwa 5 km übelster Lava bedeutet. Aber natürlich auch sehr interessant...
Anonsten ist die übrige Tour zum Mývatn eher einfach vom Anspruch. Die Pistenlatscherei hat es aber auch in sich.
Ein Alternative dazu ist die Querung des Ódadahraun nördlich der Dyngjufjöll. Wasserknappheit und schwierige Gangbarkeit aufgrund der Lava sind dort die offenbarsten Probleme. Machbar ist es aber.


Als Islanderfahrener weisst Du ja am besten von den Wetterkapriolen bescheid. Die lassen sich ja immer am schlechtesten einplanen. Von daher sollten sie natürlich immer mitbedacht werden, sonst kann einem schnell mal das Essen und vorallem das Wasser ausgehen.
Die Route am Westrand des Vatnajökull und durch das Ódadahraun sind prädestiniert für so etwas. Da kommen leicht ein paar Extra-Tage hinzu, die man sich bei der Planung am liebsten schenken würde, wenn man sich mal das Rucksackgewicht vor Augen führt.


Aber klar, letztlich macht das ja so eine Tour aus und ohne diese Unwegbarkeiten gehts eben nur im Stadtpark um die Ecke. Also nur Mut, ohne Übermut.



Cheers,
René
Zuletzt geändert von René am Do 5. Feb 2009, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
Barleybreeder

Beitrag von Barleybreeder » Do 5. Feb 2009, 09:15

Hallo zusammen,

ich habe eigentlich vor im Sommer eine ähnliche Tour wie Torsten zu machen allerdings vom Norden her. Asbrygi- Myvatn-Blafjall-Askja- Gesavötn-Nyadalur-Jökulheimar- Langisjör-Eldja.

Klar das mein Problem auch die Furten darstellen. Kaldakvisl, Svedja scheinen ja noch machbar, die Tungnaa aber halt das Problem.

Wie realistisch ist es diese über den Gletscher zu umgehen. Dieser sollte ja im Sommer normalerweise aper sein. Allerdings weiß ich nicht wie die Struktur (Spalten) vor Ort aussieht und wie steil der Aufstieg ist.
Ich hatte eigentlich nicht vor Grödel mitzunehmen. Im Netz liest man ja von einer Reihe von Wanderungen über den Gletscher. Sollte also machbar sein.

Der "isländ. Reiseverein" geht ja auf der Nord-Süd-Querung (http://www.mountainguides.is/overnight- ... fault.aspx) ebenfalls über den Köldukvíslarjökull, wodurch sie wohl den Kaldakvísl umgehen.
Die Svedja nehmen sie trotzdem mit.
Weiß jemand ob die mit Gletscherausrüstung gehen?

Dazu muss ich sagen das ich keine Gletschererfahrung habe und eher darauf verzichte wenn jemand absolut davon abrät..

Was mich am meisten wundert, das in der Trekkingtour sogar offiziell die Tungnaafurt auf dem Programm steht. Wissen die etwas was wir nicht wissen? :?
Klar das ist eine ganze Gruppe, deswegen eventuell leichter. Allerdings können die doch kaum abschätzen wie die Voraussetzungen des einzelnen sind, und ob dem alle gewachsen sind.

@ Dieter
Ich glaube du hattest mir mal einen Link oder Bilder (mit Leuten bei der Tungnaafurt) zukommen lassen? Ich kann mich aber auch irren..
Leider finde ich sie nicht mehr...

Ich trage ich mich mit dem Gedanken, da wir zu zweit sind, uns beim Furten mit leichtem Gurtzeug zu sichern.
- Sehr leichter Sitzgurt..+ 120er Schlinge als Brustgurt
http://www.bergfreunde.de/klettern/klet ... sgurt.html
- leichter HMS Karabiner
http://www.bergfreunde.de/oxid.php/sid/ ... 2.21034965
- 40 Meter 6mm Rebschnur oder Halbseil

macht für jeden etwa 600 Gramm Zusatzgewicht, sollte also noch tragbar sein. Denkt ihr sowas könnte Sinn machen?

@Torsten..
ging doch mit den Prügel.. :wink:

Viele Grüße
Sebastian
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HDK
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Beitrag von HDK » Do 5. Feb 2009, 11:24

@Torsten

habe den bericht deiner ersten islandreise gelesen - sehr aufschlussreich.
was waren die ziele der reisen 2 und 3 ?
.

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