Buchmesse

Peturvilhjalmur · Beitrag von **Peturvilhjalmur** » Fr 14. Okt 2011, 22:07

@ Marled
Danke für den Hinweis. Irgendwie bin ich noch nicht wieder richtig zurückgekehrt. Ich war drei Wochen an der Nordspitze Jütlands zwischen Hirtshals und Skagen. Ich habe an zwei Samstagen "tränenden" Auges die Norröna in den Hafen einlaufen sehen und die Ankunft der Islandreisenden beobachten können. Da ist man offenbar auch ein wenig "ausserhalb der Zeit"! Tja, und ich dachte die Buchmesse dauert etwas länger.....
Peturvilhjalmur

Blacky · Beitrag von **Blacky** » Sa 15. Okt 2011, 11:38

Ich bin eventuell morgen da. Eine Freundin war gestern schon da und war schwer begeistert. Sie ist allerdings auch mit Brennivin und Fischsuppe abgefüttert worden.

didi · Beitrag von **didi** » So 16. Okt 2011, 14:14

habe mir am Samstag u.a. das Interview mit Steinunn Sigurðardóttir ("Der gute Liebhaber") angesehen. War ganz interessant, auch ohne die Katzenberger

: Steinunn Sigurðardóttir: Der gute Liebhaber

Danach dann noch auf dem Arte-Sofa: "Frauen in Island", das hat mich jetzt nicht so vom Hocker gerissen.

Später habe ich dann noch erfahren, dass der Fotograf Ragnar Axelsson auf die arte-Couch kommt. War ganz gut, ihn mal live zu erleben. Schade fand ich nur, dass das Hauptthema sein Fotoprojekt in Grönland war. Er hat ja auch schon genügend in Island fotografiert, das hätte meiner Meinung nach besser gepasst als Schwerpunktthema für diese Veranstaltung.

: Ragnar Axelsson im Interview

Der große Island-Stand im Forum fand nach meinen Eindrücken einen sehr guten Zuspruch, ich denke nicht dass es nur am Brennivin lag. Auch der Island-Stand in der Messehalle war sehr gut besucht und die neuen Bücher wurden fleissig durchgeblättert.

Auch ohne Verabredung fand wieder ein kleines Island-Treffen stand mit einigen der üblichen Verdächtigen

lg
didi

Pitti · Beitrag von **Pitti** » Mo 17. Okt 2011, 15:48

Die Autorenlesungen im Forum waren richtig gut besucht - schön, dass sich so viele Besucher für Island interessiert haben. War mal ganz nett, Sjón live zu erleben.
Hat auch gut getan, mal wieder isländisch zu hören.

Übrigens gab es hier doch noch einen Thread zur Buchmesse: ‹ Islandreise Forum ‹ Literatur, Film, Musik und andere Medien ‹ Buchmesse 2011

da wurde sich auch schon fleißig verabredet.

Off topic: völlig skurril fand ich ja den Massen-Auflauf der Cosplayer auf der Messe! Teilweise echt gute Kostüme!

___________
Gruß
Petra

Gudrid · Beitrag von **Gudrid** » Mo 17. Okt 2011, 17:38

So richtig schön war´s im Pavillion am Samstag Abend, als kaum mehr Gäste da waren.
Da konnte man so richtig die familiäre Stimmung genießen, den Lesenden zuhören, in der Kube die stimmungsvollen Bilder über sich ergehen lassen, auf den freien Clubsesseln die vielen vielen Bücher von bzw. über Island anschauen.
Nur leider wurde dann um 19.00 Uhr zugesperrt.

War schon toll, was die Isländer da auf die Beine gestellt hatten.

Gruß Gudrid

hwilbln · Beitrag von **hwilbln** » Di 18. Okt 2011, 20:17

Hallo,
dann auch von mir ein Bericht. Sagenhaftes Island, das stimmte in jeder Hinsicht. Der isländische Pavillon war ein großer Erfolg.
Ich bin Samstag Nachmittag leider erst spät gekommen und habe einige Lesungen verpasst. Aber imerhin konnte ich Sjón erleben. Leider war es so voll, dass ich kein Foto machen konnte.
Sonntag war ich dann ab 10:00 im Pavillon und habe begeistert mir alle Lesungen bis um 14:30 angehört.
Los ging es um 10:00 Uhr mit Ingibjörg Hjartardóttir und ihrem Buch Der Zuhörer. Es beschreibt die Geschichte deutscher Frauen, die 1949 wegen des Frauenmangels auf der Insel angeworben wurden. Einige blieben auf der Insel. Es wurden auch schöne Fotos gezeigt. Erzählt wird die Geschichte von Ursula, die nur Sula genannt wird. Ein eindrucksvolles Stück deutsch-isländischer Geschichte.
Weiter ging es dann mit Thórarinn Eldjárn. Er stellte das Buch mit Kurzgeschichten Die glücklichste Nation unter der Sonne vor. Wer schon immer wissen wollte, warum Island in allen Disziplinen weltführend ist (liegt an der Pro-Kopf-Regel) oder was eine Hohnstange ist, muss dieses Buch lesen. Herrlich kurzweilige Kurzgeschichten. War meine Lektüre auf der Rückfahrt im ICE.
Die nächste Autorin war dann Kristín Steinsdóttir, die ja Vorsitzende des isländischen Schriftstellerverbandes ist. Sie stellte ihr Hörbuch Leben im Fisch vor, in dem sie ihre Kindheit in Seyðisfjörður beschreibt. ein schönes Zeitdokument des Lebens in Island in den 1950 und 1960 Jahren.
Ihr folgte dann Runa G. Bergmann mit dem Buch Shoppen und die Welt retten, das sich vor allem an Frauen richtet, an die appelliert wird, beim Einkaufen vor allem ökologische Kriterien walten zu lassen. Sie hat in den 90-Jahren in island ein Hotel nach ökologischen Kriterien erbaut und war da wohl Pionierin in Island. Sie sieht die derzeitige Entwicklung des Tourismus und Entwicklung der Besucherzahlen sehr kritisch. Hier im Forum gibt es da ja auch einige Diskussionen.
Der nächste Vortrag Borges und die Sagas hat mir nicht so viel gesagt. Deshalb geht es gleich weiter mit einer jungen Autorin, die ich vorher auch nicht kannte, aber für mich einer der Highlights der Lesungen war: Sigurbjörg Ðrastardóttir mit ihrem Buch Fackelzüge, welches aus der Perspektive einer jungen Frau die Liebesbeziehung zwischen Berlin und Reykjavik beschreibt. Sehr überzeugend. Leider konnte ich kein Exemplar mehr ergattern. Der Verlag war leider auf der Buchmesse nicht vertreten, deshalb habe ich das Buch heute bestellt. Bin schon sehr gespannt.
Der nächste Autor Gyrðir Elíason war mir auch nicht bekannt. Das Buch Am Sandfluss scheint mir eher ein schwieriges Stück Literatur zu sein. Klingt sehr interessant, aber weiter kann ich zu Buch und Autor noch nichts sagen.
Ihm folgte dann Thráinn Bertelsson. Eine inzwischen sehr bekannte Persönlichkeit, der früher sehr erfolgreich Filme gedreht hat und inzwischen im isländischen Parlament sitzt. In seinem autobiografischen Buch Bertels Sohn beschreibt er seine eigene Kindheit in bitterer Armut, das aber trotzdem sehr hurmorvoll beschrieben wurde. Sehr vielversprechend. Steht bei mir noch handsigniert im Regal.
Zu guter letzt las dann die junge Autorin Ðordis Björnsdóttir aus ihrem Buch Sonate für den Schlaf, die die Suche der jungen Ivana in einer namenlosen Stadt nach einem verschwundenen Mann sucht, der Seelenwanderungen unternimmt...
War auch sehr vielversprechend und mit Sigurbjörg Ðrastardóttir meine persönlichen Favoriten der Lesungen.
Tja, nun ist es zu Ende. Isländisches Essen gab es natürlich auch. Bin gespannt, wie es jetzt mit dem Sagenhaften Island weitergeht. Mich hat der Auftritt Islands sehr überzeugt und tief beeindruckt. Und für die nächste Zeit geht mir der Lesestoff nicht aus. Und die Sagas habe ich natürlich auch in der Hand gehabt.
Herzliche Grüße aus Berlin.
Harald