Ein paar Ergänzungen. Die Tour mit dem Teilstück im Eyjafjörður (du meinst das Tal Eyjafjarðardalur,oder?) ist natürlich eine Option, ich würde davon aber eher abraten. Auch wenn ich diesen Weg nicht gegangen bin, würde ich erwarten, dass du den größten Teil längs der (wenig befahrenen) Straße gehen musst. Das Tal selbst ist sicherlich hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt, d.h. mit diversen Zäunen, Bewässerungsgräben u.ä. versehen. Von daher ist es keine so gute Idee parallel zur Straße zu gehen (dem Bauern gefällt dies vielleicht auch nicht so gut).
Diese Probleme hast du beim Bleiksmýrardalur nicht. Hauptsächlich bist du dort auf einer wenig genutzten Piste unterwegs, kommst etwas langsamer voran, der Weg dürfte auch insgesamt etwas länger als durchs Eyjafjarðardalur sein. Ich habe dort in ca. 3 Tagen nur ein Auto in weiter Entfernung gesehen. Das Bleiksmýrardalur kannst du dann bei ca. N 65° 8‘ nach Osten verlassen und weiterhin der Piste folgen ( so hab ich‘s gemacht). Alternativ dem Fluss folgen und etwas später nach Osten abzweigen. Bei 65° 8‘ gibt’s auch eine schöne Hütte am Fluss. Selbst bei verschlossener Hütte wäre dies ein sehr guter Platz zum Zelten.
Der Fjörðungsvatn ist sicherlich ein gutes Zwischenziel. Ich würde aber die F26 und auch alle anderen Pisten, die zumindest eine Nummerierung haben, nur als Plan B für extremes Schlechtwetter oder dergleichen vorsehen. Wanderungen längs der (Haupt)Pisten war vor einigen Jahren sicherlich noch eine gute Idee, mittlerweile ist aber auch dort so viel los, dass… (ok, anderes Thema, sonst krieg ich sonn‘ Hals ) Den Fjörðungsvatn und Fjörðungsalda kannst du eher östlich umgehen. Wenn’s dann doch unbedingt notwendig sein sollte, ist die Piste nicht zu weit entfernt. Achtung: Bei den Flüssen der Tungurhaun handelt es sich hauptsächlichum um kleine Gletscherflüsse. Kein Problem bzgl. Furtung aber eher schlecht als Trinkwasser.
Das Gleiche gilt dann wieder für die F208 nach Landmannalaugar. Es ist wirklich kein Problem westlich davon in ca. 5 km Entfernung zu gehen. Dort ist es ein Gemisch von sehr rudimentären Pisten und weglosen Abschnitten.
Wegen größerer Höhenunterschiede und steiler Aufstiege musst du dir fast keine Sorgen machen. Wenn Du erst mal aus dem Eyjafjarðardalur bzw. Bleiksmýrardalur raus bist, ist es relativ eben und eher „wellig“. Das dann aber noch als Hinweis zur Zeltplatzsuche im Hochland: Windgeschützte Stellen sind rar und es kann auch mal etwas ziehen . Daher lohnt es sich für die Zeltplatzsuche etwas mehr Zeit zu investieren. Ein Hügel kann zumindest den ganz starken Wind mildern, zudem auf einen guten, festen Untergrund achten.
Da ich schon schreibe „fast keine Sorgen“ wegen Höhenunterscheiden: Der relativ stärkste Anstieg und Abstieg erwartet dich erst ganz zum Schluss am Fimmvörðuháls. Aber dann ist es ja so gut wie geschafft.
Gute Frage, für eine abschliessende und immer gültige Antwort wäre ich auch sehr dankbarWoran erkennt man auf Karten, wo furten schwieriger wird und wo nicht?
Generell (aus meiner Erfahrung): Wenn's auf der Karte schon nach einem Flussdelta oder mäandernden Fluss aussieht: Schlechte bis gar keine Chancen.
Dicker Strich auf der Karte: Schwierig bis machbar, sehr stark abhängig von der Tagesform des Flusses und des Furters.
Dünner Strich: Vielleicht gibt's gar keinen Fluss (ausgetrocknet) oder es ist nur ein Rinnsal, kann aber auch eine schwierige bis unmögliche Furtung sein.
Hinzu kommt, dass dir im Voraus niemand eine ganz klare Einschätzung wird geben können (bis auf einige Flüsse, die immer ein No-Go sind). Die Flussstände wechseln halt sehr schnell und deutlich. Wenn du in Nyidalur vorbei kommst, frag auf jeden Fall die Wärter nach Infos bzgl, „deiner“ Flüsse.
Deine Zeitplanung ist also 2 Tage für Eyjafjarðardalur , 5+1 für Landmannalaugar-Skogar und 16 (einschl. Reserve) für den Rest? M.E. passt das gut, tendenziell eher 2-3 Tage weniger. Bei der Variante mit dem Bleiksmýrardalur solltest du dafür gut 3 Tage ansetzen.
Bernd