weiterlesen ...Die Situation heizt sich auf…
Aktuell heizt sich die Situation langsam auf. Nachdem die Krise letzten Herbst startete, hat bisher kein Verantwortlicher (Politiker oder Banker) Konsequenzen gezogen und ist zurückgetreten.
Das führt jetzt zunehmend zu Unmut in der Bevölkerung. Gab es bisher jeden Samstag nachmittag um 15 Uhr eine Demonstration vor dem Parlament (die meist auch ziemlich gut besucht war), scheint es so, als würde die Situation jetzt eskalieren.
Finanzkrise in Island
- Wilfired75
- Herrscher des Nordmeeres
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Die "Situation wird sich sehr bald wieder abheizen", wenn die Isländer nach einem Blick ins Internet feststellen, dass ihre Währung ja schon wieder stärker wird!
Ihr habts bestimmt auch schon gesehen!? Die isl. Krone steigt seit ein paar Tagen wieder unaufhörlich im Wert!
(siehe z. B. landsbanki.is/english und visaeurope.com)
PS: War ja auch in neulich in Deutschland mit den Benzinpreisen so: Kaum fallen die Preise wieder, ist der Unmut wie weggeblasen (und der ADAC stand mahnend allein auf weiter Flur!)!
Ihr habts bestimmt auch schon gesehen!? Die isl. Krone steigt seit ein paar Tagen wieder unaufhörlich im Wert!
(siehe z. B. landsbanki.is/english und visaeurope.com)
PS: War ja auch in neulich in Deutschland mit den Benzinpreisen so: Kaum fallen die Preise wieder, ist der Unmut wie weggeblasen (und der ADAC stand mahnend allein auf weiter Flur!)!
Lieber Leitwolf als Lemming
-
- Herrscher des Nordmeeres
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Hallo allerseits!
Ich würde nicht unbedingt behaupten, dass sich die Situation wieder schnell "abheizt" nur weil die Krone ein wenig an Wert gewinnt. Ich denke eher, dass sich der zunehmende Unmut am (Nicht-)Verhalten der Politiker der "großen Koalition" entzündet - besonders an der Weigerung Neuwahlen abzuhalten. Allerdings scheint da ein langsames Neudenken einzutreten, wenn dies nicht von einzelnen Medien einfach versucht wird, herbeizuschreiben. Das kann ich von hier nicht beurteilen.
Gruß Martin
P.S. Neben dem Artikel unter
http://www.tagesschau.de/ausland/island156.html
gibt es auch einiges auf Englisch, beispielsweise bei
http://www.icenews.is/index.php/news/co ... 19&sb_y=19
ERGÄNZUNG: Auch Spiegel Online hat einen Artikel zum Thema gebracht
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,602925,00.html
Ich würde nicht unbedingt behaupten, dass sich die Situation wieder schnell "abheizt" nur weil die Krone ein wenig an Wert gewinnt. Ich denke eher, dass sich der zunehmende Unmut am (Nicht-)Verhalten der Politiker der "großen Koalition" entzündet - besonders an der Weigerung Neuwahlen abzuhalten. Allerdings scheint da ein langsames Neudenken einzutreten, wenn dies nicht von einzelnen Medien einfach versucht wird, herbeizuschreiben. Das kann ich von hier nicht beurteilen.
Gruß Martin
P.S. Neben dem Artikel unter
http://www.tagesschau.de/ausland/island156.html
gibt es auch einiges auf Englisch, beispielsweise bei
http://www.icenews.is/index.php/news/co ... 19&sb_y=19
ERGÄNZUNG: Auch Spiegel Online hat einen Artikel zum Thema gebracht
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,602925,00.html
Ich hab ja soeben nen Link gepostet zu einer Seite ( Morgunblaðið in english... http://newsfrettir.com/ ) auf der sich jeder selbst ein Bild von der Situation machen kann.
@Wilfried,
hier gehts nicht um Benzinpreise oder sich freuen, das die Krone gegenüber dem Euro um ca. 5 oder mehr Kronen gestiegen ist, hier gehts dadrum, das nun nach über 100 Tagen Banken-Crash die Situation für jeden einzelnen Isländer sich verschärft.
Beispiele aus meinem Leben:
meine Miete ist im Laufe des vergangenen Jahres um 8.000 Kronen erhöht worden,
für einen "normalen" Lebensmitteleinkauf, der mich früher +/- 5.000 gekostet hat, leg ich heutzutage +/- 8.000 hin,
bei der Fisch-Firma, in der ich arbeite, werden zur Zeit so weit es geht Überstunden vermieden, zum Mittagessen (immer noch kostenlos...) gibts nun viermal Fisch und Kartoffeln die Woche anstatt wie vorher zweimal, keine Fleischgerichte mehr, immer öfter Suppe und Brot...und das obwohl diese Firma sehr gut dasteht...Und das betrifft nur das "normale" Leben. Menschen die arbeitslos wurden, immer mehr Familien mit mehreren Schulkindern krebsen am Existenzminimum und haben nun erstmal keine Zukunftsperspektive, ernähren sich von Toastbrot und Dosenbohnen etc...
Und bis heute wurden keinerlei personelle Konsequenzen, weder politisch noch privat bei den Verantwortlichen gezogen, das heizt die Stimmung immer mehr auf und die Menschen hier (auch ich) sind es mehr als "über" vertröstet zu werden.
@Wilfried,
hier gehts nicht um Benzinpreise oder sich freuen, das die Krone gegenüber dem Euro um ca. 5 oder mehr Kronen gestiegen ist, hier gehts dadrum, das nun nach über 100 Tagen Banken-Crash die Situation für jeden einzelnen Isländer sich verschärft.
Beispiele aus meinem Leben:
meine Miete ist im Laufe des vergangenen Jahres um 8.000 Kronen erhöht worden,
für einen "normalen" Lebensmitteleinkauf, der mich früher +/- 5.000 gekostet hat, leg ich heutzutage +/- 8.000 hin,
bei der Fisch-Firma, in der ich arbeite, werden zur Zeit so weit es geht Überstunden vermieden, zum Mittagessen (immer noch kostenlos...) gibts nun viermal Fisch und Kartoffeln die Woche anstatt wie vorher zweimal, keine Fleischgerichte mehr, immer öfter Suppe und Brot...und das obwohl diese Firma sehr gut dasteht...Und das betrifft nur das "normale" Leben. Menschen die arbeitslos wurden, immer mehr Familien mit mehreren Schulkindern krebsen am Existenzminimum und haben nun erstmal keine Zukunftsperspektive, ernähren sich von Toastbrot und Dosenbohnen etc...
Und bis heute wurden keinerlei personelle Konsequenzen, weder politisch noch privat bei den Verantwortlichen gezogen, das heizt die Stimmung immer mehr auf und die Menschen hier (auch ich) sind es mehr als "über" vertröstet zu werden.
- Wilfired75
- Herrscher des Nordmeeres
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Es sind also Preissteigerungen von um die 50 % beim Lebensmitteleinkauf?WERner hat geschrieben:meine Miete ist im Laufe des vergangenen Jahres um 8.000 Kronen erhöht worden,
für einen "normalen" Lebensmitteleinkauf, der mich früher +/- 5.000 gekostet hat, leg ich heutzutage +/- 8.000 hin,
Und bis heute wurden keinerlei personelle Konsequenzen, weder politisch noch privat bei den Verantwortlichen gezogen, das heizt die Stimmung immer mehr auf und die Menschen hier (auch ich) sind es mehr als "über" vertröstet zu werden.
Dachte schon, die 30-prozentige Preissteigerung bei meiner Versicherungsjahresprämie bei der Vorður (von 24500 im Vorjahr zu 32100 islKr jetzt für 2009) wäre schon Wucher gewesen!
Dass bisher (fast?) kein einziger Kopf in Island gerollt ist wegen der Finanzkrise, das hat Island doch mit allen anderen Industrieländern gemeinsam. Hat denn bisher überhaupt auch nur 1 einziger der Verursacher in Finanzwelt und Politik PERSÖNLICH für die Finanzkrise "büßen" müssen? Im Gegenteil: Egal ob in Island oder Deutschland, der Bürger ists mal wieder, der über höhere Lebenshaltungskosten, höhere Zinsen und einen auf den Schultern des Steuerzahlers hohldrehenden Staat die Suppe auslöffeln muss!
Finde ich aber super, dass die Isländer dagegen aufbegehren! In Deutschland käm sowas bestimmt nicht in Gange, wir Deutschen nicken doch auch dann noch brav ab, wenn die Schlinge schon um den Hals liegt - ja wir wählen unsere Henker sogar noch eigenhändig!
(Wobei die 1 oder 2 wohl verletzten isl. Polizisten an der Misere ganz bestimmt am wenigsten Schuld haben, sage ich jetzt mal so als Berufskollege; von daher triffts bei solchen gewaltsamen Aktionen auch wieder nur die Falschen!)
Lieber Leitwolf als Lemming
Wäre die Situation in Deutschland mit der aktuellen in Island vergleichbar, dann wäre es hier auch nicht mehr so friedlich!
Bis jetzt sind doch die meisten von uns glimpflich davongekommen. Der dramatisch gesunkene Ölpreis sorgt dann auch noch dafür, dass sich viele Fragen, wo denn die Wirtschaftskrise stattfindet.
Die Isländer scheinen echt vor ein paar sehr harten Jahren zu stehen und da sollte es zum demokratischen Selbstverständnis gehören, dass die Bürger die Gelegenheit bekommen, für diese Jahre eine neue Regierung zu wählen, der sie möglicherweise mehr vertrauen.
Aber dazu scheinen die Herren ganz oben nicht bereit zu sein .
Bis jetzt sind doch die meisten von uns glimpflich davongekommen. Der dramatisch gesunkene Ölpreis sorgt dann auch noch dafür, dass sich viele Fragen, wo denn die Wirtschaftskrise stattfindet.
Die Isländer scheinen echt vor ein paar sehr harten Jahren zu stehen und da sollte es zum demokratischen Selbstverständnis gehören, dass die Bürger die Gelegenheit bekommen, für diese Jahre eine neue Regierung zu wählen, der sie möglicherweise mehr vertrauen.
Aber dazu scheinen die Herren ganz oben nicht bereit zu sein .
- Wilfired75
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Das frage ICH mich allerdings zur Zeit ständig, wenn ich so den isl. Automarkt angucke (tut mir leid, ich habe kein anderes Beispiel, mit Pferden kenne ich mich nicht aus):sgm hat geschrieben: dass sich viele Fragen, wo denn die Wirtschaftskrise stattfindet.
- Auf mein Kaufinteresse per email oder Tel. wird entweder GAR KEINE Antwort gegeben, sprich der gewöhnliche isl. Autoverkäufer (sei es privat oder gewerblich) hält es nicht für nötig, an einen Deutschen ein Auto zu verkaufen! Muss also nicht so dringend sein mit dem Geld auf der Insel!?
- Die wenigen Feedbacks, die ich bisher von Autohändlern bekommen habe (z. B. Toyota Sellfoss ist einer der wenigen Autohändler, der auch mal fähig ist, eine email nach Deutschland zu versenden - die anderen können das offensichtlich nicht!), sind Schrottwagenangebote zum vielfachen Mondpreis! Ich kann mich nur wiederholen: So dringend scheint also auf Island kein Händler oder Privatmann Euros oder umgetauschte Kronen zu benötigen
- Und der Hammer: Die in den isl. Zeitungen inserierten Gebrauchten sind - kaum inseriert - auch schon wieder verkauft! Muss ja ganz schön ein Geschäft gehen da oben (Beispiel: der einzige Toyota HJ60/61, der in letzter Zeit in den isl. Tageszeitungen inseriert war, war ruckzuck verkauft!)
Bestimmt haben viele von euch wieder andere Erfahrungen gemacht, aber das sind jedenfalls MEINE tatsächlichen Erfahrungen mit der momentanen isl. Marktlage...
Wenn die Leute wirklich Geld bräuchten, dann müsste doch ein Angebot da sein. Und dann müsste man auch über den Preis etwas reden können. So funktioniert das jedenfalls in D und der sonstigen Welt mit Angebot und Nachfrage. Aber auf Island hat es entweder niemand nötig, irgendwas zu verkaufen, oder es ist so eine Riesennachfrage da, dass man kaum zum Zuge kommt...
Selbstverständlich freue ich mich mit den Isländern mit, dass ihr Gebrauchtwagenmarkt offensichtlich blüht und dass sie nach wie vor Mondpreise für rollende Schrotthalden bekommen!
Lieber Leitwolf als Lemming
Bei Inflationszeiten werden sicherlich auch einige überlegen, ihre letzten Ersparnisse in "feste Werte" anzulegen. Was würdest du denn bei der Aussicht machen, dass das Geld, was du jetzt in einen weiteren Geländewagen investieren möchtest, in einem Jahr vielleicht gerade noch für einen Wocheneinkauf reicht?
Der Gebrauchtwagenmarkt...mhm....also was Wilfried sucht, da dürfte der Markt so ziemlich "erschöpft" sein, die Händler suchen schon Autos um sie ins Ausland zu exportieren.
Und sein Auto verkaufen, weil man Geld brauch, ja sollen denn die Leute dann zur Arbeit "reiten", viele wohnen doch in Südisland und ihre Arbeitsstelle ist im Grossraum Reykjavik. Und auch als Arbeitsloser ist man auf einen fahrbaren Untersatz angewiesen, je nachdem wo man wohnt.
Was hier viel verkauft und exportiert wurde in der Krise waren sogenannte Luxus-Autos, per Auslands-Kredit finanziert und somit "unbezahlbar" geworden.
Wer hier ein fahrbereites Auto besitzt, wird es zur Zeit nicht verkaufen wollen, einen anderen neueren kann er sich unter Umständen nicht leisten.
Rolex-Uhren, vor der Krise importiert sind übrigends auch ausverkauft, und das bestimmt nicht nur an Touristen...
Und sein Auto verkaufen, weil man Geld brauch, ja sollen denn die Leute dann zur Arbeit "reiten", viele wohnen doch in Südisland und ihre Arbeitsstelle ist im Grossraum Reykjavik. Und auch als Arbeitsloser ist man auf einen fahrbaren Untersatz angewiesen, je nachdem wo man wohnt.
Was hier viel verkauft und exportiert wurde in der Krise waren sogenannte Luxus-Autos, per Auslands-Kredit finanziert und somit "unbezahlbar" geworden.
Wer hier ein fahrbereites Auto besitzt, wird es zur Zeit nicht verkaufen wollen, einen anderen neueren kann er sich unter Umständen nicht leisten.
Rolex-Uhren, vor der Krise importiert sind übrigends auch ausverkauft, und das bestimmt nicht nur an Touristen...
Ein Artikel zu den Protesten aus der FR: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... euert.html
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