Wie Islaender furten (Fortsetzung von "Video Island 20

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
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Chevyartictruck
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Beitrag von Chevyartictruck » Di 16. Sep 2008, 07:22

.........noch was vergessen, wegen den Bildern. Ihr könnt es mir glauben oder nicht die meisten Bilder sind von Kollegen beim furten. Der erste wird scheinbar immer vergessen :cry:
Die muss ich erst fragen ob ich Ihre Bilder einstellen darf :?

Zu meiner Höhe, ich habe mal gemessen, die Haube hat über 1,2m und die war schon ein paar mal unter Wasser, allerdings nicht nur in Island, es gibt noch andere Länder ohne Brücken, die sind sogar in der EU :twisted:

Gruß Chevy
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lralfi
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Beitrag von lralfi » Di 16. Sep 2008, 11:17

Ja ja die Furterei.. wird immer wieder gern genommen, Chevy ist ja mit seinem Amiklotz gut bedient, Diesel, Automatik, hoch und sauschwer, was soll da schiefgehen :-)

Bei Dieseln ist die Elektrik kein Thema, ich meine richtigen Dieseln, die laufen ohne jeden Strom. Das gilt nicht mehr für Fahrzeuge, die neuer als 15 Jahre sind, die Elektronik ist hier das Problem. Da gibt es keinerlei Vorteil gegenüber den Benzinern.

Beim Benziner, wie meinem oder dem von Wilfired ist die Zündung das einzige akute Problem, bei den moderneren kommen tausend Probleme dazu.

Benziner können eher einen Schluck Wasser durch den "Einpuff vertragen, da sie nicht so hoch verdichten, kleine Mengen, jagen auch die Diesel einfach so mit durch, wie schon gesagt, je größer der Hubraum, desto unproblematischer. (Nothing beats Cubic inches ! :-) wenn die Gefahr droht, dass der Motor über den Schnorchel Wasser ansaugt, sofort ausmachen, beim Wasserschlag sind meist mindestens die Pleuel krum. Sollte er Wasser gesoffen haben, oder man ist sich nicht sicher, Kerzen /Glühkerzen raus und nudeln bis alles draussen ist, beim Diesel reichen ein paar Umdrehungen, der Benziner sollte innen rel. trocken sein, sonst springt er nicht an. Startpilot! Neue Kerzen.

Es darf keine größere Wassermenge mehr in den Zylindern sein !! Das gilt auch bei Umfallern, wenn das Auto auf der Seite oder dem Dach gelegen hat, läuft meist Öl in die Zylinder, das Ergebnis ist das gleiche.

Wassertiefen zu diskutieren bringt wenig, was da geht hängt von vielen Dingen ab, ist von Fahrzeug zu Fahrzeug verschieden, der Untergrund, Strömungen... tausend Sachen spielen eine Rolle. Ich würde sagen, wenn so ein Thema diskutiert wird, sollte man alles ab 80cm tiefe als heikel betrachten. Es wird evtl. jemanden geben, der das nachmacht !!!

Es gibt speziell bei den älteren GW eine Punkt den man prüfen sollte, das ist der Lüfter , ein vor dem Kühler laufender starr angetriebener Lüfter zerlgt den Kühler, wenn er unter Wasser läuft. Wenn man einen starren hat, muss der Keilriemen runter, nachher nicht vergessen. Ein Visco sollte stehen bleiben, ich würde die Kupplung trotzdem prüfen.

Die Gurtmethode nutze ich auch immer, wenn ein Fluss etwas heikler aussieht, das erste Fzg. kriegt das Ding fix an die hintere Bergeöse, der Gurt muss so lang sein, dass er bis auf sicheres Terrain auf der anderen Seite reicht, das können schon mal 150m sein. Der zweite krigt das dann orn dran, man muss dann nur noch sicherstellen, dass niemand über den Gurt fährt, das ist der Job des Teams, das bereits drüben ist. Damit habe ich die Möglichkeit, den ersten zurückzubringen und den nächsten durch.

Achso, schalten sollte man im Wasser auch nicht, erstens bleibt der Eimer sofort stehen und was schlimmer ist, bei einigen Kupplungen läuft Wasser in die Glocke, das beim Schalten zwischen die Scheiben gerät, das war es dann. Speziell bei Landys passiert das, für diesen Fall gibt es einen Watstopfen, der vor dem Furten in die Kupplungsglocke gedreht wird, nur weiss das kaum jemand, der Stopfen ist im Werkzeugsatz !!!

Das übelste, was passieren kann, ist jedoch wenn die Kiste im tiefen Wasser aufschwimmt, passiert bei geschlossenen Station relativ flott und fast immer nur hinten, den Karren hebt es aus, die Strömung dreht blitzartig den Arsch rum und wenn man nicht irgendwas festes unter die Hinterachse bekommt, dreht es die Kiste auf das Dach. Dagegen hilft nur viel Gewicht und ne offene Hecktür :-)

Gruss Ralf
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Chevyartictruck
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Beitrag von Chevyartictruck » Di 16. Sep 2008, 12:28

Ralf .....stimmt den Lüfter habe ich vergessen. Mein alter V8 hat auch ne Visco am Lüfterrad, stehen bleibt der nicht da ist immer ein riesen Theater unter der Haube wenns tief wird , ich "vergess" den Riemen immer "runterzuwürgen" das muss der abkönnen :twisted:

Wenn sich die Kiste flussaufwärts dreht, beim aufschwimmen und das machen die Kisten fast immer, kommen erst die großen Probleme beim furten. Vortrieb weg und gleich ein paar cm mehr Wasserhöhe die sich vor dem GW aufstauen. Da hilft nur eins Rückwärtsgang rein und schnell wieder raus, der Wasserdruck sollte einem recht behilflich sein. Ja nicht probieren im Fluss zu drehen :wink:
Ist aber ein cooles Gefühl wenn er ein wenig flussabwärts schwimmt :roll: 8)

Gruß Chevy
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Gast

Beitrag von Gast » Di 16. Sep 2008, 18:08

gibt wohl kein Patentrezept...Rückwärtsgang rein mitten im tiefen Wasser ist beim Schalter nicht gut (wie oben beschrieben), Anleinen könnte beim Aufschwimmen und Wegdrehen des Hecks dazu führen, daß der Wasserdruck das Auto umwirft. Theortiesieren hilft auch nicht wirklich.

Hat den einer ein Auto mit der Anleinmethode schon mal Rückwärtsbergen müssen/können? Bei Eis einmal am Ufer Einbrechen und wieder gleich retour zählt nicht :wink:

Und Dirk, mit Deinem Stein komme ich nicht klar, vielleicht bin ich ja auch zu schwächlich, ein kleiner wird verschluckt von den Wellen, hören kann ich dann gar nichts und einen großen (10kg zB) kann ich nicht weit genug werfen..Da wo ich mir die Steinmethode praktikabel vorstellen kann, brauche ich sie nicht, da kann ich auch reinwaten.

Vielleicht sollten wir mal zusammen an der Tungnaa stehen... :idea:
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Beitrag von Soenke » Di 16. Sep 2008, 18:10

hab mal wieder das einloggen vergessen...
Gruß Sönke
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Beitrag von lralfi » Di 16. Sep 2008, 19:18

Ja wir haben den ersten schon öfter mal retour ziehen müssen. Verbunden ist verbunden, halbe Sachen gibt es da nicht.

Ralf
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Beitrag von Soenke » Di 16. Sep 2008, 21:25

@Heinz, genau, nur zwei Zweierkayaks sind praktikabler, wenn der Radstand stimmt, kann man das Auto bequem und stabil in den Luken mit den Rädern einlochen. Nach langen Versuchen hat sich der Feathercraft K2 als optimal erwiesen. Daher ist auf den neueren Bildern auch kein Boot mehr zu sehen, da es weggefaltet auf den Einsartz wartet... :roll:
Gruß Sönke
Gast

Beitrag von Gast » Di 16. Sep 2008, 23:17

Jürgen

Beitrag von Jürgen » Di 16. Sep 2008, 23:19

gerneklein
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Beitrag von gerneklein » Di 16. Sep 2008, 23:22

Hallo

ist ja schon eine Menge sehr gut erklaert worden, danke fuer die Antwort auf die Frage, wann man denn den Motor ausstellen soll!

Hier noch ein paar Gedanken von mir:

+ Landrover sollen nicht nur einen Watstopfen fuer die Kupplung sondern auch unterhalb des Treibriemengehaeuses haben. Ich habe keinen Landrover habs aber irgendwo gelesen.
+ Wenn man den Treibriemen vom Ventilator nimmt aufpassen ob dieser nicht auch die Wasserpumpe antreibt. Wenn das so ist, ist das eine schlechte Idee den Treibriemen abzunehmen, weil dann die Wasserkuehlung nicht mehr funktioniert. Ich habe eine Visko-Kupplung packe aber trotzdem zusaetzlich direkt vor den Kuehler im Motorraum eine einfache Wellpappe. So kommt nichts durch.
+ Mit dem Rueckwaertsziehen und Ausprobieren in Gletscherfluessen - heikle Sache denke ich. Erstens rutscht man bei Kanten in Gletscherfluessen relativ schnell in tiefe Rinnen - so schnell kann man gar nicht den Motor aus machen (Uebrigens eine gute Idee seine Beifahrer zu warnen. Das Geraeusch und die Bewegung ist ekelhaft). Zum anderen fressen reissende Gletscherfluesse innerhalb 30 Sekunden oder einer Minute Steine hinter den Reifen weg wenn man erstmal steht, das Auto neigt sich dann mit dem Strom und wird brav auf der Bodenkante aufliegen - es wird jedoch (so gut wie nie) nicht umkippen. Das kann man sehr schoen bei stehenden Autos in der Krossa sehen. Nur so ein eingegrabenes Auto rauszuziehen ist - denke ich - nicht mehr ganz trivial - da bedarf es schon den blauen Monstertraktor.
+ ich denke es gibt wohl general "U-Boote" und "Gleitfahrzeuge". U-Boote sind Autos mit Schnorchel, hochgelegten Lueftungsleitungen fuer Getriebe und dichter Elektrik usw. Ich habe kein so ein Auto, meines wuerde ich als Gleitfahrzeug bezeichnen: Hier sind Lueftungen von Getriebe und Differentialen nicht verlaengert und weit nach oben gelegt. Der Trick besteht darin moeglichst sanft und langsam einzutauchen. Das Oel kuehlt ab aber da die Lueftung oben gebohrt ist wird gerade noch schnell genug Luft statt Wasser eingesogen. Das funktioniert wunderbar - absolut kein Wasser im Differential ist oft das Resultat. Langsam eintauchen ist uebrigens auch sehr gut um den Rest vor Rissen zu schuetzen, insbesondere den Kuehler.
Erstmal drin im Wasser gilt es dann mit kleiner(!!) Bugwelle durchzufahren - so bildet sich dort wo der Motor ist ein Wellental. Ich kann weder schalten, weder kuppeln, weder stehenbleiben. Wuerde ich stehenbleiben wuerde das Wasser wegen dem fehlenden Wellental im Motorraum steigen. Ich denke die meisten Gelaendewagen sind elementar auf Bewegung im Wasser angewiesen - stehenbleiben ist eine denkbar schlechte Idee. Es gibt jedoch einen Trost: Ist Wasser zwischen die Kupplungsscheiben gekommen und man hat es gerade noch so geschafft soll man einfach nur nach der Furt stehenbleiben und warten. Das Wasser soll nach einiger Zeit wieder ablaufen - ich habe aber noch nie die Kupplung im Wasser betaetigt. Bei steilen Ufern sollte man daher bremsen ohne die Kupplung zu betaetigen - ueben wie stark man bremsen darf ohne den Motor abzuwuergen.
+ Um die Antwort zu geben wie man denn durch unbekannte Gletscherfluesse kommt: Man sollte die Wellen auf Fluessen lesen koennen. Ich kann es wohl so ein bisschen, die Trefferquote fuer die richtige Furt, die ich dann zu Fuss erforsche liegt inzwischen relativ hoch - aber bei weitem nicht zuverlaessig. Weil ich wie oben beschrieben 100prozentig sicher sein muss gehe ich immer nochmal durch. Genau das machen uebrigens auch Islaender wenn sie an eine Furt kommen und lange auf das Wasser starren - sie lesen den Fluss (oder glauben es zu koennen).
Was wuerde ich machen wenn ich ein groesseres Auto haette so dass ich auch durch Fluesse fahren kann wo ich nicht mehr durchlaufen kann? Gute Frage. Ich wuerde wahrscheinlich so lange das Lesen der Wellen bei kleineren Fluessen lernen bis es sicher genug ist. Aber wie im allerersten Beitrag bereits gesagt: Auf Kursen in Island wird den Leute wohl wieder beigebracht auch bei haesslichen Fluessen zu Fuss zu pruefen.
Ich bleibe oft nach einer Furt stehen und schaue nochmal den Fluss an. Was habe ich laut Wellen genau so erwartet? Wo war ich ueberrascht? Wie sieht die tiefste Stelle aus? Sehe ich meine Strecke eigentlich ueberhaupt noch? Was taeuscht und warum? Wie gut habe ich meine Fussstrecke getroffen?
viel Spass und immer genug Wasser unterm Kiel ;-)
Leon
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