das erste mal 4x4onroad
Re: das erste mal 4x4onroad
Hallo zusammen!
Wir haben Island letztes August in einem gemieteten SUV (Toyota RAV4 oder sowas ähnliches, weiss nicht mehr genau) Island abgeklappert. Reserviert hatten wir eigentlich einen Suzuki Jimmy, weil der einen Unfall hatte bekamen wir den grösseren. Anscheinend haben wir glück, genau dasselbe ist uns auch in Argentinien passiert (Meriva statt Corsa).
Die Strecken nach Landmannalaugar sind meines Erachtens problemlos. Die tiefste Furt war diejenige direkt vor dem Campingplatz in Landmannalaugar, und da kannste das Auto auch stehen lassen und die Fussgängerbrücke nehmen. Eine schöne Strecke für das erste mal Hochland wär auch die F35, besonders der Abstecher zu den Geothermalfeldern sollte man sich trotz der Stunde Umweg auf keinen Fall entgehen lassen, das war etwas vom schönsten das wir gesehen haben. ausserdem ist die Strecke einfach zu fahren und hat keine Furten.
Die Furt auf der F26 (die erste von Süden her kommend) hatte zimlich viel Wasser und war für uns die Anspruchsvollste. Aber auch da sind wir ohne Probleme durchgekommen, man muss sich nur an einige Dinge halten;
Die Methode mit "warten bis jemand kommt und hinterher" halte ich persönlich für eher problematisch, zumindest wenn dieser Jemand ein Isländer in einem Superjeep ist und einfach hindurchbraust. Auch wir haben die (tiefen) Furten zuerst zu Fuss durchquert. Nimm Dir dabei Zeit. Denn häufig verschätzt man sich gründlich, besonders wenn das Wasser schmutzig ist. Aber Vorsicht, auch zu Fuss durch einen Gletscherfluss zu gehen ist gefährlich! Ich habe ab und zu meine Turnschuhe "geopfert" (anstelle der Kneipkur mit nakten Füssen) um im Flussbett guten Halt zu finden.
Und: der direkte Weg ist manchmal nicht der beste! Bei besagter Furt auf der F26 wäre die Tiefe zum Beispiel an der geeigneten Stelle kein Problem gewesen, die Uferböschung war jedoch (vom Ufer aus nicht sichtbar) stellenweise eine fast senkrechte Stufe von 30-40cm, für unser Auto also nicht überwindbar => Aufpassen wenn die Strömung direkt am Rand stark ist. Die Lösung war schlussendlich: auf der linken Seite der Furt bis ca. 10m in den Fluss hinein, 90°rechts, anschliessend erst bei geringer Wassertiefe, dann auf einer Kiesbank, bei grösserer Wassertiefe und sichliesslich wieder auf einer Kiesbank total etwa 20-30 Meter in der Flussmitte der Strömung entgegen. Zum Schluss wieder 90° links und den Rest des Flusses überqueren. Dies ist nur ein Beispiel, die Situation an besagter Furt wird dieses Jahr völlig anders sein. Etwas unkonventionell ists, aber das Wasser war dadurch nur ca. 25cm tief. Anschliessend musste dann jedoch meine Frau fahren, ich hatte von den 15 Minuten im Gletscherfluss sooooo kalte Füsse.
Bei kleinen Furten, wenn das Wasser klar ist hilft auch daran zu denken dass die Strömungsgeschwindigkeit bei geringerer Wassertiefe zummmt. Das trifft besonders dort zu wo aus relativ kleinen Bächen bereits ein grösserer Teich "herausgefahren" wurde.
Am besten fährst Du (zumindest bei heiklen Furten) einfach in kleinem Gang oder sogar mit Untersetzungsgetriebe mit hoher Drehzahl und langsam (aber nicht zu langsam) durchs Wasser, wenn Du unsicher bist schon vorher die Diffsperre rein. So kommste auf jeden Fall durch.
Also, lass Dich nicht entmutigen, Deine Strecke halte ich für machbar. Nur halt einfach nicht mit dem Schwierigsten beginnen.
Gruss Mata
P.S.: Ich bin selbst eher Anfänger, wenn ich Unwahrheiten oder gefährliches Halbwissen verbreite so korrigiert mich bitte!
Wir haben Island letztes August in einem gemieteten SUV (Toyota RAV4 oder sowas ähnliches, weiss nicht mehr genau) Island abgeklappert. Reserviert hatten wir eigentlich einen Suzuki Jimmy, weil der einen Unfall hatte bekamen wir den grösseren. Anscheinend haben wir glück, genau dasselbe ist uns auch in Argentinien passiert (Meriva statt Corsa).
Die Strecken nach Landmannalaugar sind meines Erachtens problemlos. Die tiefste Furt war diejenige direkt vor dem Campingplatz in Landmannalaugar, und da kannste das Auto auch stehen lassen und die Fussgängerbrücke nehmen. Eine schöne Strecke für das erste mal Hochland wär auch die F35, besonders der Abstecher zu den Geothermalfeldern sollte man sich trotz der Stunde Umweg auf keinen Fall entgehen lassen, das war etwas vom schönsten das wir gesehen haben. ausserdem ist die Strecke einfach zu fahren und hat keine Furten.
Die Furt auf der F26 (die erste von Süden her kommend) hatte zimlich viel Wasser und war für uns die Anspruchsvollste. Aber auch da sind wir ohne Probleme durchgekommen, man muss sich nur an einige Dinge halten;
Die Methode mit "warten bis jemand kommt und hinterher" halte ich persönlich für eher problematisch, zumindest wenn dieser Jemand ein Isländer in einem Superjeep ist und einfach hindurchbraust. Auch wir haben die (tiefen) Furten zuerst zu Fuss durchquert. Nimm Dir dabei Zeit. Denn häufig verschätzt man sich gründlich, besonders wenn das Wasser schmutzig ist. Aber Vorsicht, auch zu Fuss durch einen Gletscherfluss zu gehen ist gefährlich! Ich habe ab und zu meine Turnschuhe "geopfert" (anstelle der Kneipkur mit nakten Füssen) um im Flussbett guten Halt zu finden.
Und: der direkte Weg ist manchmal nicht der beste! Bei besagter Furt auf der F26 wäre die Tiefe zum Beispiel an der geeigneten Stelle kein Problem gewesen, die Uferböschung war jedoch (vom Ufer aus nicht sichtbar) stellenweise eine fast senkrechte Stufe von 30-40cm, für unser Auto also nicht überwindbar => Aufpassen wenn die Strömung direkt am Rand stark ist. Die Lösung war schlussendlich: auf der linken Seite der Furt bis ca. 10m in den Fluss hinein, 90°rechts, anschliessend erst bei geringer Wassertiefe, dann auf einer Kiesbank, bei grösserer Wassertiefe und sichliesslich wieder auf einer Kiesbank total etwa 20-30 Meter in der Flussmitte der Strömung entgegen. Zum Schluss wieder 90° links und den Rest des Flusses überqueren. Dies ist nur ein Beispiel, die Situation an besagter Furt wird dieses Jahr völlig anders sein. Etwas unkonventionell ists, aber das Wasser war dadurch nur ca. 25cm tief. Anschliessend musste dann jedoch meine Frau fahren, ich hatte von den 15 Minuten im Gletscherfluss sooooo kalte Füsse.
Bei kleinen Furten, wenn das Wasser klar ist hilft auch daran zu denken dass die Strömungsgeschwindigkeit bei geringerer Wassertiefe zummmt. Das trifft besonders dort zu wo aus relativ kleinen Bächen bereits ein grösserer Teich "herausgefahren" wurde.
Am besten fährst Du (zumindest bei heiklen Furten) einfach in kleinem Gang oder sogar mit Untersetzungsgetriebe mit hoher Drehzahl und langsam (aber nicht zu langsam) durchs Wasser, wenn Du unsicher bist schon vorher die Diffsperre rein. So kommste auf jeden Fall durch.
Also, lass Dich nicht entmutigen, Deine Strecke halte ich für machbar. Nur halt einfach nicht mit dem Schwierigsten beginnen.
Gruss Mata
P.S.: Ich bin selbst eher Anfänger, wenn ich Unwahrheiten oder gefährliches Halbwissen verbreite so korrigiert mich bitte!
- LCM
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Re: das erste mal 4x4onroad
Hallo Mata,Mata hat geschrieben: P.S.: Ich bin selbst eher Anfänger, wenn ich Unwahrheiten oder gefährliches Halbwissen verbreite so korrigiert mich bitte!
ich finde, das hast Du schön und sachverständig (da selbst "erlebt") beschrieben. Eine gute Anleitung für etwas weniger Routinierte, die die Grenzen ihres Mietwagens aus gutem Grund nicht überschreiten wollen!
Gruß, Mario
P.S.: eine schaltbare Differentialsperre dürften die wenigsten Mietwagen haben. Wenn doch (z.B. Sperre des Mitteldifferentials), dann unbedingt dran denken, die nach dem Furten wieder herauszunehmen! Sonst wird´s unangenehm, sobald die Reifen wieder auf Asphalt rollen ...
Re: das erste mal 4x4onroad
Das ist bei den aktuellen SUVs mit angeflanschtem Heckantrieb normal kein Problem, weil die "Sperre" sich bei ca. 40km/h wieder deaktiviert und dann auch draußen bleibt, bis zum nächsten Mal .LCM hat geschrieben:P.S.: eine schaltbare Differentialsperre dürften die wenigsten Mietwagen haben. Wenn doch (z.B. Sperre des Mitteldifferentials), dann unbedingt dran denken, die nach dem Furten wieder herauszunehmen! Sonst wird´s unangenehm, sobald die Reifen wieder auf Asphalt rollen ...
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Re: das erste mal 4x4onroad
Du weißt, Stefan, dass diese modernen Kreationen der Automobilindustrie (SUV) nicht mehr ganz mein Fachgebiet sindsgm hat geschrieben:Das ist bei den aktuellen SUVs mit angeflanschtem Heckantrieb normal kein Problem, weil die "Sperre" sich bei ca. 40km/h wieder deaktiviert und dann auch draußen bleibt, bis zum nächsten Mal .
Danke daher für Deinen Hinweis!
Viele Grüsse, Mario
-
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- Beiträge: 53
- Registriert: Mo 19. Feb 2007, 09:40
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Re: das erste mal 4x4onroad
Hallo Ihr Lieben,
wir haben einen traumhaft schönen Islandurlaub hinter uns! Das Wetter war gigantisch, die Route perfekt, wir konnten alles machen, was wir uns vorgenommen hatten.
Vielen lieben Dank nochmals an alle, ihr habt uns in der Vorbereitung sehr geholfen!
Wir haben also einen Lada Niva gemietet und sind damit zunächst in die Westfjorde gefahren und dann über die Kjölur ins Kerlingarfjöll, nach Landmannalaugar, Eldgja und Lakagigar. Die gesamten Strecken inklusive der Ringstraße in Lakagigar waren gut zu fahren. Natürlich musste man stellenweise vorsichtig fahren, aber es war nie kritisch und die Furten waren allesamt problemlos zu durchqueren.
Der Lada Niva ist ein spassiges und robustes Fahrzeug. Er war für viele ein Hingucker. Uns hat keinerlei Komfort gefehlt. Die Sitze waren recht bequem. Die Heizung bzw. das Gebläse ist allerdings schwierig zu dosieren. Frieren ist unmöglich. Wir würden ihn sofort wieder nehmen.
Nach Thorsmörk sind wir aber mit dem Bus gefahren, was eine gute Idee war! Durch die Krossa hätten wir wohl Schwimmflügel gebraucht.
Wir kommen bestimmt wieder... und trauen uns dann auch noch etwas mehr ...
Grüßle
Schneehase
wir haben einen traumhaft schönen Islandurlaub hinter uns! Das Wetter war gigantisch, die Route perfekt, wir konnten alles machen, was wir uns vorgenommen hatten.
Vielen lieben Dank nochmals an alle, ihr habt uns in der Vorbereitung sehr geholfen!
Wir haben also einen Lada Niva gemietet und sind damit zunächst in die Westfjorde gefahren und dann über die Kjölur ins Kerlingarfjöll, nach Landmannalaugar, Eldgja und Lakagigar. Die gesamten Strecken inklusive der Ringstraße in Lakagigar waren gut zu fahren. Natürlich musste man stellenweise vorsichtig fahren, aber es war nie kritisch und die Furten waren allesamt problemlos zu durchqueren.
Der Lada Niva ist ein spassiges und robustes Fahrzeug. Er war für viele ein Hingucker. Uns hat keinerlei Komfort gefehlt. Die Sitze waren recht bequem. Die Heizung bzw. das Gebläse ist allerdings schwierig zu dosieren. Frieren ist unmöglich. Wir würden ihn sofort wieder nehmen.
Nach Thorsmörk sind wir aber mit dem Bus gefahren, was eine gute Idee war! Durch die Krossa hätten wir wohl Schwimmflügel gebraucht.
Wir kommen bestimmt wieder... und trauen uns dann auch noch etwas mehr ...
Grüßle
Schneehase
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