Hvað er títt - was gibt´s Neues?
Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?
Die Volksabstimmung hat einen beratenden aber keinen verbindlichen Charakter für eine entgültige Verfassungsgebung. Hier anbei die sechs Fragen und das bisher vorliegende Ergebnis:
1. Möchtest du, dass die Vorschläge des Verfassungsrates Grundlage für einen Gesetzesentwurf für einen neue Verfassung werden?
Ja: 65,9%
Nein: 34,1%
2. Möchtest du, dass in einer neuen Verfassung Naturressourcen, die nicht im Privatbesitz sind zum nationalen Eigentum erklärt werden?
Ja: 81 %
Nein: 19 %
3. Möchtest du, dass in einer neuen Verfassung ein Artikel zur Staatskirche auf Island vorkommt.
Ja: 57,4%
Nein: 42,6%
4. Möchtest du, dass eine neue Verfassung eine personengebundene Wahl bei Parlamentswahlen in größerem Maße als bisher zulässt?
Ja: 76,4%
Nein: 23,6%
5. Möchtest du, dass in einer neuen Verfassung ein Artikel vorkommt, der besagt, dass Wählerstimmen landesweit gleichgewichtig sein sollen?
Ja: 56,2%
Nein: 43,8%
6. Möchtest du, dass in einer neuen Verfassung ein Artikel vorkommt, der besagt, dass ein bestimmter Anteil von Wahlberechtigten fordern kann, dass eine Volksabstimmung stattfindet?
Ja: 70,8%
Nein: 29,2%
1. Möchtest du, dass die Vorschläge des Verfassungsrates Grundlage für einen Gesetzesentwurf für einen neue Verfassung werden?
Ja: 65,9%
Nein: 34,1%
2. Möchtest du, dass in einer neuen Verfassung Naturressourcen, die nicht im Privatbesitz sind zum nationalen Eigentum erklärt werden?
Ja: 81 %
Nein: 19 %
3. Möchtest du, dass in einer neuen Verfassung ein Artikel zur Staatskirche auf Island vorkommt.
Ja: 57,4%
Nein: 42,6%
4. Möchtest du, dass eine neue Verfassung eine personengebundene Wahl bei Parlamentswahlen in größerem Maße als bisher zulässt?
Ja: 76,4%
Nein: 23,6%
5. Möchtest du, dass in einer neuen Verfassung ein Artikel vorkommt, der besagt, dass Wählerstimmen landesweit gleichgewichtig sein sollen?
Ja: 56,2%
Nein: 43,8%
6. Möchtest du, dass in einer neuen Verfassung ein Artikel vorkommt, der besagt, dass ein bestimmter Anteil von Wahlberechtigten fordern kann, dass eine Volksabstimmung stattfindet?
Ja: 70,8%
Nein: 29,2%
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- Herrscher des Nordmeeres
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?
Ich bin ein wenig über die Frage 5 gestolpert. Das bedeutet ja wohl, dass im bisherigen Wahlrecht eine unterschiedliche Stimmgewichtung besteht. Kann mir jemand erläutern, ob
- das so gewollt war (damit die Hauptstadtregion nicht alles dominiert)
- sich das aufgrund der Landflucht so entwickelt hat
- es ganz anders ist?
Danke im Voraus.
- das so gewollt war (damit die Hauptstadtregion nicht alles dominiert)
- sich das aufgrund der Landflucht so entwickelt hat
- es ganz anders ist?
Danke im Voraus.
- Sæmundur
- Prophet des Dettifoss
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?
Die 63 Sitze im Alþingi sind nach einem gesetzlich festgelegten Schlüssel auf sechs Wahlbezirke aufgeteilt: Den Wahlbezirken Norðvesturkjördæmi, Norðausturkjördæmi und Suðurkjördæmi stehen jeweils 10 Sitze zu, den Wahlbezirken Suðvesturkjördæmi, Reykjavíkurkjördæmi suður und Reykjavíkurkjördæmi norður jeweils 11. Dieser Schlüssel ist gesetzlich festgelegt (vgl. http://www.althingi.is/lagas/nuna/2000024.html, 8. gr.). Unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Wahlbezirken führt zu einer unterschiedlichen Gewichtung der Wählerstimmen.
Fǫgr er hlíðin, svá at mér hefir hon aldri jafnfǫgr sýnzk, bleikir akrar ok slegin tún, ok mun ek ríða heim aptr ok fara hvergi.
Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?
Vielleicht anders ausgedrückt:
Für einen Sitz im Athingi braucht ein Abgeordneter vom Lande weniger Stimmen als ein Abgeordneter aus Reykjavik. Eine Abgeordnetenstimme repräsentiert also weniger Wähler, wenn er vom Land kommt, hat aber genauso viel Gewicht im Parlament.
Manche sehen das als einen gewissen Ausgleich in der Dominanz der Stadtbevölkerung und ihrer Interessen gegenüber den Anliegen dünn besiedelter Regionen. Manche finden das jedoch ungerecht und fordern Island als einen einzigen Wahlbezirk.
Für einen Sitz im Athingi braucht ein Abgeordneter vom Lande weniger Stimmen als ein Abgeordneter aus Reykjavik. Eine Abgeordnetenstimme repräsentiert also weniger Wähler, wenn er vom Land kommt, hat aber genauso viel Gewicht im Parlament.
Manche sehen das als einen gewissen Ausgleich in der Dominanz der Stadtbevölkerung und ihrer Interessen gegenüber den Anliegen dünn besiedelter Regionen. Manche finden das jedoch ungerecht und fordern Island als einen einzigen Wahlbezirk.
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- Herrscher des Nordmeeres
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?
Danke für Eure Antworten.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das noch einige Diskussionen geben wird. Wenn 2/3 der Bevölkerung durch etwas mehr als die Hälfte der Sitze repräsentiert werden, ist das ja in der Tat überdenkenswert. Andererseits wäre es auch nicht richtig, wenn die "Südwestler" dann mit qualifizierten Mehrheiten den Rest des Landes in Grund und Boden stimmen könnten. Ähnliche Diskussionen zum Schutz regionaler Interessen dürfte es ja auch bei Elementen der direkten Demokratie geben. Ich bin neugierig, ob es die Isländer/innen schaffen, hierüber eine sinnige Diskussion zu führen. Über Infos zu diesem Bereich an dieser Stelle würde ich mich freuen, da sie den Weg in die deutschen Medien ja eher nicht finden.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das noch einige Diskussionen geben wird. Wenn 2/3 der Bevölkerung durch etwas mehr als die Hälfte der Sitze repräsentiert werden, ist das ja in der Tat überdenkenswert. Andererseits wäre es auch nicht richtig, wenn die "Südwestler" dann mit qualifizierten Mehrheiten den Rest des Landes in Grund und Boden stimmen könnten. Ähnliche Diskussionen zum Schutz regionaler Interessen dürfte es ja auch bei Elementen der direkten Demokratie geben. Ich bin neugierig, ob es die Isländer/innen schaffen, hierüber eine sinnige Diskussion zu führen. Über Infos zu diesem Bereich an dieser Stelle würde ich mich freuen, da sie den Weg in die deutschen Medien ja eher nicht finden.
- Sæmundur
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?
Mit dieser Darstellung habe ich wohl etwas zu sehr vereinfacht. Tatsächlich gibt das Gesetz ein Verfahren vor, mit dem die Anzahl der Parlamentssitze pro Wahlbezirk bei jeder Wahl angepasst wird. Dieses Verfahren führt jedoch keineswegs dazu, dass jeder Parlamentssitz einer ähnlichen Anzahl von Wahlberechtigten entspricht. Vielmehr kann sich die Anzahl der Wahlberechtigten pro Parlamentssitz in verschiedenen Wahlbezirken sogar um mehr als die Hälfte unterscheiden. So entsprachen bei der Wahl zum Alþingi 2009 einem Abgeordneten im Suðvesturkjördæmi 4.850 Wahlberechtigte, einem Abgeordneten im Norðvesturkjördæmi hingegen nur 2.366 Wahlberechtigte (Quelle: Hagstofa Íslands)Sæmundur hat geschrieben:Den Wahlbezirken Norðvesturkjördæmi, Norðausturkjördæmi und Suðurkjördæmi stehen jeweils 10 Sitze zu, den Wahlbezirken Suðvesturkjördæmi, Reykjavíkurkjördæmi suður und Reykjavíkurkjördæmi norður jeweils 11. Dieser Schlüssel ist gesetzlich festgelegt (vgl. http://www.althingi.is/lagas/nuna/2000024.html, 8. gr.).
Fǫgr er hlíðin, svá at mér hefir hon aldri jafnfǫgr sýnzk, bleikir akrar ok slegin tún, ok mun ek ríða heim aptr ok fara hvergi.
Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?
WOW-Air schluckt Iceland-Express! Damit ist wohl der Wettbewerb zwischen den beiden isländischen Billigfluglinien entschieden.
http://www.mbl.is/vidskipti/frettir/201 ... d_express/
http://www.mbl.is/vidskipti/frettir/201 ... d_express/
Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?
Hallo zusammen,
heute wurde nun das Urteil gesprochen im Icesavefall vor dem EFTA-Gerichtshof und Island hat dabei komplett gewonnen. Das Gericht erkennt keinen Bruch der entsprechenden (damals geltenden) Direktive, da es sich hier nicht nur um eine einzelne Bank, sondern den Kollaps des gesamten Finanzsektors gehandelt habe. Auch seien ausländische Kunden nicht benachteiligt worden. Damit muss der isländische Staat nun nicht mehr für die Folgen von Icesave haften, nach meinem Verständnis wird jetzt das Vermögen der alten Landsbank verteilt (was ja schon passiert), alle weitergehenden Forderungen bleiben unerfüllt. Wer mag kann sich das Urteil und die Pressemeldung des EFTA-Gerichts hier ansehen.
Gruss
Christian
heute wurde nun das Urteil gesprochen im Icesavefall vor dem EFTA-Gerichtshof und Island hat dabei komplett gewonnen. Das Gericht erkennt keinen Bruch der entsprechenden (damals geltenden) Direktive, da es sich hier nicht nur um eine einzelne Bank, sondern den Kollaps des gesamten Finanzsektors gehandelt habe. Auch seien ausländische Kunden nicht benachteiligt worden. Damit muss der isländische Staat nun nicht mehr für die Folgen von Icesave haften, nach meinem Verständnis wird jetzt das Vermögen der alten Landsbank verteilt (was ja schon passiert), alle weitergehenden Forderungen bleiben unerfüllt. Wer mag kann sich das Urteil und die Pressemeldung des EFTA-Gerichts hier ansehen.
Gruss
Christian
Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?
In Island ist man äußerst positiv über das Urteil überrascht. Damit hätte man in dieser Eindeutigkeit nicht gerechnet. Es bleibt offen wie politischen Folgen dieses Urteil sein werden. Der isländische Präsident Ólafur Ragnar hatte auf dem Weltwirtschaftsforum vor einigen Tage in Davos den ehemaligen Premier Gorden Brown wegen der Anwendung der Terrorgesetzgebung gegen Island nochmals stark angegriffen. Ólafur Ragnar war es auch gewesen, der durch sein Veto zweimal ein Referendum erwirkt hatte, in denen Island die ausgehandelten Ice-Save-Entschädigungen ablehnte wurden, was dann zur gerichtlichen Auseinandersetzung führte.
Hier noch ein Link:
http://www.finanzen.net/nachricht/aktie ... en-2243896
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http://www.finanzen.net/nachricht/aktie ... en-2243896
Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?
Ich hoffe dass war niemand aus dem Forum:
http://www.mbl.is/frettir/innlent/2013/ ... i_bjargad/
Deutscher Fahrradfahrer musste gerettet werden.
http://www.mbl.is/frettir/innlent/2013/ ... i_bjargad/
Deutscher Fahrradfahrer musste gerettet werden.
Skifahren in Island?
http://www.hlidarfjall.is
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