Sigrid hat geschrieben:
Ich bin allerdings etwas irritiert: es gab keinen Vulkanausbruch?! Oder habe ich den beim Hin- und Herschalten verpasst? Und Erdbeeren... äh... Erdbeben... kamen die wenigstens vor?
Vulkane und Erdbeben hatte die special effects crew wohl nicht drauf, dafür gab's aber saugefährliche Höhlen, tückisch versteckt im Untergrund, in denen böse Schwefeldämpfe wabern (bei Südwind). Sturm gab's auch. Allerdings nur so lange, bis die Reisegruppe sich unter ihre Zeltplanen flüchtete. Dann hörte er schlagartig auf, genauso wie die hellen Sommernächte. Am Anfang des Films wurden noch Schlafmasken benötigt, zwei Tage später war es nachts schon stockfinster und man brauchte eine Laterne (mit der dann leider auch die Pferde vertrieben wurden).
Aber mit der richtigen Ausrüstung können einem solche Katastrophen doch wenig anhaben.... z.B. Zelte, deren Gestänge mit Steinen in den Untergrund gehämmert werden muss. Selbst bei Kuppelzelten - gut in den Boden bohren, dann hält das schon. Vermutlich zu gut und die Zelte mussten zurückgelassen werden, denn am zweiten Tag hatte die Gruppe nur noch Planen dabei.
Wichtig zu wissen für alle, die Island abseits der Ringstraße kennenlernen wollen: Schwerverletzte mit inneren Blutungen immer kilometerweit über unebenes Gelände tragen (viel Bewegung an frischer Luft) und, wenn sich die Möglichkeit ergibt, auch gern mal in einen Fluss werfen. Den Fittesten der Gruppe loszuschicken, um Hilfe zu holen, hätte ja gar keinen Sinn, weil er sich mit den Einheimischen nicht verständigen könnte.
Doch auch die Botschaft des Films stimmt: Island ist extrem gefährlich. Es ist Wildnis. Gut, Wildnis, in der haufenweise Bretter herumliegen, mit denen man Unterstände und Tragen bauen kann, aber doch unwirtlich, lebensfeindlich. Da kommt selbst der Försterdarsteller nur mit knapper Not davon, schleppt sich wankend durch's Schafland, sein Sehvermögen lässt bereits nach... eigentlich hätten über ihm auch noch die Skuas kreisen müssen. Ich war jedenfalls froh, als es vorbei war.