Ausbruch des Eyjafjallajökull-Vulkan
- Peter
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Re: Vulkanausbruch am Eyjafjallajökull
Ok. Spalte ich nicht. Im Gegenzug: wie siehts aktuell aus? Ziemlich ruhig oder?
Re: Vulkanausbruch am Eyjafjallajökull
Gut Peter --> Spalte hatten wir schon! 2 davon. *duckundganzschnellweg*
The sky maybe falling down, but the stars look good on you ... himininn er að hrynja, en stjörnurnar fara þér vel
Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
Re: Vulkanausbruch am Eyjafjallajökull
Hallo,
irgendetwas tut sich am Gigjökull, denn auf dieser webcam http://picasaweb.google.com/10217539123 ... 0074230082 sieht man um 12:20 eine Sturzflut und am späteren Nachmittag ein Abfließen über den verschneiten Fels. Neue Schmelzvorgänge oder neuer Lavaaustritt ?!
Gruß, Heinz
irgendetwas tut sich am Gigjökull, denn auf dieser webcam http://picasaweb.google.com/10217539123 ... 0074230082 sieht man um 12:20 eine Sturzflut und am späteren Nachmittag ein Abfließen über den verschneiten Fels. Neue Schmelzvorgänge oder neuer Lavaaustritt ?!
Gruß, Heinz
Re: Vulkanausbruch am Eyjafjallajökull
Tja, was der Vulkan da macht ist ein großes Rätsel. Eine sehr schöne, überwiegend wissenschaftliche Diskussion der Ereignisse für alle, die wenigstens Englisch beherrschen, gibt es unter http://scienceblogs.com/eruptions/ und das ist in mancherlei Hinsicht sogar informativer, als die isländischen Quellen.
Um die bisherigen Erkenntnisse mal zusammenzufassen: Der erste Ausbruch am Fimmvörðuháls war ja bekanntermaßen recht klein, außerdem war überwiegend dünnflüssiges, basaltisches Magma daran beteiligt. Der zweite (aktuelle) Ausbruch ist deutlich größer, außerdem ist sehr viel zähflüssigeres Magma beteiligt (Andesit). Für den Verlauf eines Ausbruchs ist es ganz wichtig, wie leicht das im Magma enthaltene Gas entweichen kann. Beim dünnflüssigen, basaltischen Magma ist das recht unproblematisch, beim zähflüssigeren Andesit kommt es hingegen öfter zu "Verstopfungen" und Explosionen. Die Art des Magmas ist somit der eine Grund für den etwas heftigeren Verlauf dieses zweiten Ausbruchs, es kommt noch dazu, dass der Ausbruch direkt unter dem Gletscher stattfindet. Das Gletschereis schmilzt, das Schmelzwasser verdampft, und weil das alles ziemlich schlagartig passiert führt das zu weiteren Explosionen und somit zu noch feineren Asche-, Sand- und Staubpartikeln. Mittlerweile ist ein Großteil des unmittelbar betroffenen Gletschereises verdampft, was einer der Gründe ist, warum die Ascheproduktion in den letzten Tagen zurückgegangen ist.
Soweit so gut, im Laufe des heutigen Tages scheint jedenfalls die sichtbare Aktivität deutlich abgenommen zu haben, während die gemessene Aktivität deutlich ansteigt. Was das genau heißt, ist nicht ganz klar, aber eine Theorie besagt, dass es da in der Magmakammer einen dicken Batzen zähflüssigen Magmas gibt. Dieser Batzen verstopft gerade den Schlot ein wenig, kommt aber wohl demnächst auch irgendwo an die Oberfläche, womöglich nochmal mit einem deutlich explosiveren Ausbruch. Wann und wo weiß niemand, womöglich entsteht unter dem Gígjökull gerade ein neuer Krater, aber auch eine Austrittsstelle auf der Südseite ist denkbar. Und vielleicht ist die Theorie auch völlig falsch und alles kommt ganz anders...
Das zähflüssigere Andesit und womöglich auch noch zähflüssigeres rhyolitisches Magma ist übrigens vom letzten Ausbruch 1821 übrig geblieben. Ursprünglich war das ebenfalls dünnflüssiges, basaltisches Magma, aber weil es so lange in der Magmakammer rumgestanden ist, hat es sich in verschiedene Bestandteile aufgetrennt und eben seine Konsistenz verändert ("Ausdifferenzieren" heißt das glaub ich). Die erste Eruption am Fimmvörðuháls wurde wohl direkt von frischem, basaltischen Magma aus dem unteren Bereich der Magmakammer gespeist, während jetzt das alte, zähflüssigere Magma aus dem oberen Bereich aufsteigt.
Bleibt nichts anderes übrig, als gespannt abwarten, und Tee trinken...
Um die bisherigen Erkenntnisse mal zusammenzufassen: Der erste Ausbruch am Fimmvörðuháls war ja bekanntermaßen recht klein, außerdem war überwiegend dünnflüssiges, basaltisches Magma daran beteiligt. Der zweite (aktuelle) Ausbruch ist deutlich größer, außerdem ist sehr viel zähflüssigeres Magma beteiligt (Andesit). Für den Verlauf eines Ausbruchs ist es ganz wichtig, wie leicht das im Magma enthaltene Gas entweichen kann. Beim dünnflüssigen, basaltischen Magma ist das recht unproblematisch, beim zähflüssigeren Andesit kommt es hingegen öfter zu "Verstopfungen" und Explosionen. Die Art des Magmas ist somit der eine Grund für den etwas heftigeren Verlauf dieses zweiten Ausbruchs, es kommt noch dazu, dass der Ausbruch direkt unter dem Gletscher stattfindet. Das Gletschereis schmilzt, das Schmelzwasser verdampft, und weil das alles ziemlich schlagartig passiert führt das zu weiteren Explosionen und somit zu noch feineren Asche-, Sand- und Staubpartikeln. Mittlerweile ist ein Großteil des unmittelbar betroffenen Gletschereises verdampft, was einer der Gründe ist, warum die Ascheproduktion in den letzten Tagen zurückgegangen ist.
Soweit so gut, im Laufe des heutigen Tages scheint jedenfalls die sichtbare Aktivität deutlich abgenommen zu haben, während die gemessene Aktivität deutlich ansteigt. Was das genau heißt, ist nicht ganz klar, aber eine Theorie besagt, dass es da in der Magmakammer einen dicken Batzen zähflüssigen Magmas gibt. Dieser Batzen verstopft gerade den Schlot ein wenig, kommt aber wohl demnächst auch irgendwo an die Oberfläche, womöglich nochmal mit einem deutlich explosiveren Ausbruch. Wann und wo weiß niemand, womöglich entsteht unter dem Gígjökull gerade ein neuer Krater, aber auch eine Austrittsstelle auf der Südseite ist denkbar. Und vielleicht ist die Theorie auch völlig falsch und alles kommt ganz anders...
Das zähflüssigere Andesit und womöglich auch noch zähflüssigeres rhyolitisches Magma ist übrigens vom letzten Ausbruch 1821 übrig geblieben. Ursprünglich war das ebenfalls dünnflüssiges, basaltisches Magma, aber weil es so lange in der Magmakammer rumgestanden ist, hat es sich in verschiedene Bestandteile aufgetrennt und eben seine Konsistenz verändert ("Ausdifferenzieren" heißt das glaub ich). Die erste Eruption am Fimmvörðuháls wurde wohl direkt von frischem, basaltischen Magma aus dem unteren Bereich der Magmakammer gespeist, während jetzt das alte, zähflüssigere Magma aus dem oberen Bereich aufsteigt.
Bleibt nichts anderes übrig, als gespannt abwarten, und Tee trinken...
Re: Vulkanausbruch am Eyjafjallajökull
...als Ergänzung noch eine andere Theorie, die gerade diskutiert wird: Demnach fließt nun (dünnflüssige?) Lava vom Krater aus unter den Gletscher und schmilzt das dortige Eis von unten. Dabei entsteht eine Menge Schmelzwasser, was man auch auf den Webcambildern von Vodafone seit heute um 12:20 Uhr nachvollziehen kann. Durch den Abfluss des Schmelzwassers unter dem Eis und daraus resultierenden Bewegungen im Eis kommt es zu einigen Erschütterungen, die sich dann in den Messgeräten als erhöhte "gemessene Aktivität" wiederfindet. Ist natürlich nicht so spektakulär, wie die zuvor genannte zähflüssige Magmablase, klingt aber auch nicht ganz unrealistisch...
Re: Vulkanausbruch am Eyjafjallajökull
Ein Nachtrag noch zum Namen:
Hjörleifshöfði gehört sicherlich nicht zu Eyjafjöll. "Fjöll" ist jedoch der Plural und kann mit "Berge" aber auch mit "Gebirge" übersetzt werden. "Eyjafjöll" ist eben das Gebirge, das gegenüber der Westmännerinseln liegt. Daher "(Westmänner)inselngebirge". "Eyja" ist hier eben auch der Plural Genitiv. Der Gletscher ist nun wohl auch Teil dieses Gebirges bzw. Gebirgszuges. Also "Inselngebirgsgletscher" wäre wohl die adäquate Übersetzung.Olaf hat geschrieben:
Der Berg, der jetzt gerade ausbricht heißt also auf gar keinen Fall "Eyjafjalla", weil das ist ja nur die gebeugte Genitivform, sondern wenn dann "Eyjafjöll" (Nominativ Plural) und "Eyjafjöll" heißt er eigentlich auch nicht, weil das sind ja die Inselberge an der Küste (Hjörleifshöfði usw.)
Re: Vulkanausbruch am Eyjafjallajökull
Hallo,
ich weiß nicht, ob wir diesen Link schon hatten,
aber hier gibts auch schöne Fotos - auch noch von dem Spaltenausbruch.
http://www2.norvol.hi.is/page/jh_EYJO_myndir
http://www2.norvol.hi.is/page/jardvis_EYJOKULL_myndir
und noch die übergeordnete homepage:
http://www2.norvol.hi.is/page/ies_Eyjaf ... ion?100,31
Gruß
Ute
ich weiß nicht, ob wir diesen Link schon hatten,
aber hier gibts auch schöne Fotos - auch noch von dem Spaltenausbruch.
http://www2.norvol.hi.is/page/jh_EYJO_myndir
http://www2.norvol.hi.is/page/jardvis_EYJOKULL_myndir
und noch die übergeordnete homepage:
http://www2.norvol.hi.is/page/ies_Eyjaf ... ion?100,31
Gruß
Ute
- mánaljós
- Prophet des Dettifoss
- Beiträge: 481
- Registriert: Do 26. Jan 2006, 12:19
- Wohnort: Berlin/Ísafjörður
Re: Vulkanausbruch am Eyjafjallajökull
Jetzt fliegt die Asche in die andere Richtung, und die Flughäfen Keflavík und Reykjavík werden morgen geschlossen. Umleitung auf die Flughäfen in Akureyri und Egilstadir.
http://www.mbl.is/mm/frettir/innlent/20 ... gilsstadi/
http://www.mbl.is/mm/frettir/innlent/20 ... gilsstadi/
Re: Vulkanausbruch am Eyjafjallajökull
Können die Maschinen überhaupt in Akureyri landen???
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