Welcher MTB Reifen für Hochlandpisten?

Mit 2 Rädern und ganz unmotorisiert.
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TOFA
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Welcher MTB Reifen für Hochlandpisten?

Beitrag von TOFA » Mo 22. Jul 2024, 11:09

Hallo,

ich werfe mal eine kleine Detailfrage in die Runde, ab und zu ist ja doch noch ein Islandradler im Forum aktiv. ;)

Ich habe seit Jahren nun endlich mal die Möglichkeit, im August drei Wochen Urlaub zu nehmen. Da muss es jetzt mal ins Hochland gehen, also die volle Dröhnung Grau... (ok, für die letzten Tage habe ich mir als Ausgleich nen Mietwagen reserviert, um an meine Lieblingsplätze an der Küste zu gelangen...)

Aber davor soll es nun endlich mal mit dem Rad querdurch gehen. Es ist der dritte Versuch (einmal am Wetter gescheitert, das andere mal am überladenen Rad...) Die Strecke Flughafen/Reykjanes/Südwestküste bis Landmannalaugar kenn ich aus der Radperspektive nun also zweifach...

Jetzt startet der letzte Versuch, dann ists genug.
Gepäck habe ich arg reduziert und statt des Tourenrades möchte ich diesmal mein 29er Fully nehmen. Das ist kein Lastesel, aber ich habe mit dem Rad einfach mehr Spaß... Die Tour wird ja so schon anstrengend genug.

Ich möchte also von Süd nach Nord. Den Start würde ich sehr wahrscheinlich mit dem Bus abkürzen. Dann ein Kringel von Hvolsvöllur aus über F210, 233 und 208 durchs südl. Hochland zur F26 und dann nach Akureyri oder erst noch zum Myvatn, je nach Fortkommen. Den Schlenker über die Aksja würde ich zwar auch gern einbauen, aber ich will mich ja nicht stressen.

Nun endlich die Frage:

Kann mir jemand raten, welcher Reifen am günstigsten für diese Route sein könnte? Mein Rad erlaubt maximal 2,35er Breite. Die will ich ausreizen. Einige Abschnitte werden sehr sandig. Loser Schotter kommt sicher auch vor, genauso wie harte Wellblechpiste. Probiere grad die Vittoria Mezcal, aber die enttäuschen irgendwie bei Nässe und losem Untergrund. Außerdem sind sie in 2,35 fast schmaler als die voluminösen Maxxis Ikon in 2,25, die ich sonst in meinem Mittelgebirge fahre..?

Hat jemand eigene Erfahrung?

Oh und vielleicht noch ne zweite Frage:

Die Bikepacker haben ja eine "Iceland Divide Strecke" definiert, der ich nicht folgen will, weil ich nicht mit den Wanderern auf dem Laugarvegur konkurrieren will. Aber die fahren alle von Nord nach Süd? Vermutlich weil der Wanderweg in dieser Richtung einfacher zu fahren ist? Oder spricht sonst noch etwas für die Nord-Süd-Richtung?

Kristina
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Andi Schönberger
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Re: Welcher MTB Reifen für Hochlandpisten?

Beitrag von Andi Schönberger » Mo 22. Jul 2024, 11:32

Hallo,

da hab ich meine letzte Bestellung. Mit Druck um die 2 bar vorne und 2,2 bar hinten bzw bei viel Gewicht hinten etwas mehr

654047 SCHWALBE Nobby Nic Faltreifen 29" Addix Speedgrip SnakeSkin TL-Easy (Reifenbreite: 60-622 | 29x2.35")

LG Andi
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Andi Schönberger
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Re: Welcher MTB Reifen für Hochlandpisten?

Beitrag von Andi Schönberger » Mo 22. Jul 2024, 12:01

@Iceland Divide Strecke: Der höchste Scheitelpunkt der Tour ist im 1ten 4tel der Tour dann gehts tendenziell bergab. Sprengisandur von Nyidalur bis
Hrauneyjar ist von Nord nach Süd viel schneller.

Den Laugavegur bin ich vor Jahren einmal von Emstrur bis Þórsmörk gefahren. Das würde ich auf keinen Fall wiederholen. Ich persönlich finde der Laugavegur sollte ein Wanderweg bleiben und ja von Norden herkommend ist das gut zu fahren. Umgekehrt ist das mühsam

LG Andi
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Re: Welcher MTB Reifen für Hochlandpisten?

Beitrag von Olaf » Mo 22. Jul 2024, 21:14

Zur Strecke: Wenn ich das richtig überflogen habe, biegen die Bikepacker bei Landmannahellir auf die "normale" Autopiste Richtung Álftavatn ab. Eine Radtour auf dem Wanderweg als Empfehlung online zu stellen wäre schon grob fahrlässig. Von Nord nach Süd oder umgekehrt sollte meiner Meinung nach einigermaßen egal sein. Wenn der Wind von vorne bläst dauert es auch von Nýidalur nach Hrauneyjar länger als man denkt. Der Schlenker durchs Dýngjufjalladalur und auf die Gæsavatnaleið hat schon seinen Reiz. In der Gegend gibt es sowieso noch so manche spannende Piste zu erradeln, die nicht auf vielen Karten eingezeichnet ist...

Zu den Reifen und dem Rad: Kannst du am Fully denn das Gepäck transportieren? Dann hast du aber eh schon ordentlich reduziert! Mit Nässe, loser Untergrund, Grip und so Zeug kenne ich mich nicht aus, auf solche Details achte ich einfach nicht. Bei den Reifen würde ich eher auf robust setzen und hab einen Marathon Mondial Evo drauf. Früher hieß der ja noch Marathon XR und hat schön lange gehalten.
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icebike
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Re: Welcher MTB Reifen für Hochlandpisten?

Beitrag von icebike » Di 23. Jul 2024, 17:19

Ich fahre einen Continental Mountain King 29" pro tection und bin damit in diesem Jahr sehr zufrieden gewesen. Produkte von Schwalbe habe ich aus meinem Repertoire verbannt, nachdem ich schon zum zweiten Mal abgeschälte Stollen hatte. Die nörliche Askja Piste (Vikrafellsleid) hat mich im letzten Jahr 20 Stollen und die Gaesavötnleid 15 Stollen gekostet. Gut, dass dort die Reifen durch das 15Km lange Schiebestück nach Drekagil geschont werden. Die Conti Reifen haben immer durchgehalten. Dieses Jahr war ich damit schlauchlos im Bereich Kverkfjöll unterwegs.
Grüße
Lutz
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Re: Welcher MTB Reifen für Hochlandpisten?

Beitrag von TOFA » Do 25. Jul 2024, 10:16

Besten Dank für Eure Beiträge. Ja, das hilft schon ungemein.

Ich hatte mich schon fast für den Maxxis Ikon in breit entschieden - aber der hat eher dichte und flache Stollen. Nobby Nic und Mountain King ist ja gemein, dass das Profil eher offen und mit hohen Stollen/markigen Schulterstollen versehen ist. Das schafft den nötigen Abstand zum scharfkantigen Untergrund? Aber aufpassen muss ich wohl sowieso, ich will keinen Ersatzreifen mitnehmen...

Olaf hat natürlich recht, ich muss mich korrigieren. Die bei den Bikepackern veröffentlichte Iceland-Divide geht nicht über den Laugarvegur. Ich habe mich da vertan, weil ich Berichte von Bikern gelesen hatte, die offensichtlich über den Wanderweg gekurvt sind. Auch die "roten Bullen" haben das getan... Aber das käme mir nicht im Traum in den Sinn. Ich will das Rad fahren und nicht tragen... :roll:

Aber schieben werd' ich das Rad wohl müssen? Nein, so ganz mag ich die Askja noch nicht abschreiben. Vielleicht ist das Wetter ja gut und ich komme so zügig voran, dass der Abstecher realistisch wird? Wäre schon toll. Aber das von Lutz erwähnte "15km Schieben" bezieht sich dann auf das Stück F910 von Süden kommend bis Drekagil? Richtig?

Da hätte ich gleich noch eine Frage. Nur für den Fall.
Bei Iskort und auch in anderen Karten ist nördlich der Askja eine Piste eingezeichnet, die die F910 mit dem Track zur Botnihütte verbindet. Ich möchte die Schiebestrecke südlich der Askja ja nicht zweimal fahren/schieben und die F88 bringt mich zu weit weg. Ist diese Piste fahrbar? Denn den Wanderweg von der Askja weg kann ich sicher nicht nehmen...
Bildschirmfoto_25-7-2024_91215_vefsja.iskort.is.jpeg
Und noch so ein kleines Problem.
Ich will das Rad für den Flug in eine Karton Box packen. Idealerweise könnte die auch für den Rückflug taugen. Bike rent bietet eine Lagerung an, das ist aber unverhältnismäßig teuer für nen simplen Karton... Der Campingplatz Reykjavik lagert die gefaltete Box sogar kostenlos? Ist das so halbwegs verlässlich? Ich mag nicht am Ende noch wegen so einer blöden Verpackung in Stress geraten.

Vielen Dank für Eure Tipps.

Kristina
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Re: Welcher MTB Reifen für Hochlandpisten?

Beitrag von icebike » Do 25. Jul 2024, 15:36

Ich bin die Strecke im letzten Jahr mit dem Rad gefahren. Das ist die Vikrafellsleid. Die Strecke ist sehr selten befahren und deshalb vom Untergrund sehr weich. Das betrifft etwa 1/3 des Weges. Größtenteils geht es über große scharfkantige Lavastufen, weil die Strecke eben selten befahren wird. Am Ende der Piste hatte ich 2 zerschnittene Reifen.
Die Piste ist sehr viel grober als die Geasavötnleid.
Kein Handyempfang.
Zum Wasser: Die Dingufjöll Hütte hat häufig später im Jahr kein Wasser. Darauf weist eine Information in Botni (Für mich damals die letzte Wasserstelle vor der Askja) hin. Evtl. solltest Du genug Wasser von Kistufell bis Dreki mitnehmen, weil es auch auf der gesamtem Vikrafellsleid kein Wasser gibt.
Trotzdem finde ich die Piste besser als schieben. Beim nächsten Mal nehme ich aber mindestens einen Ersatzreifen mit, wei man den anderen mit den Resten des Einen notdürftig reparieren kann.
Grüße
Lutz
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Re: Welcher MTB Reifen für Hochlandpisten?

Beitrag von TOFA » Do 25. Jul 2024, 18:01

Oh. Ja, jetzt hab ich den Vikrafell auch endlich gefunden… ;)
Da hätte ich ja auch selbst drauf kommen können. Pardon.

Die Strecken um die Askja scheinen ja noch ne ganz besondere Herausforderung zu sein. Ich glaube, das tu ich mir wirklich nur bei gutem Wetter an.

Alternativ könnte ich ja auch bei der Dyngjufellsskali einfach mal das Rad stehen lassen und gehe den Wanderweg eben zu Fuß hin und zurück? Rucksack habe ich ja eh dabei. Obwohl. Nee. Dann lieber mit nem Rad drumrum.

Muss ich also wohl doch einen Ersatzreifen mitnehmen. Oder eben auf stärker befahrenen Pisten bleiben… mein Hauptziel ist ja schlicht die Hochlandquerung…

Wie machst Du das mit dem Radtransport und der Bike Box?

Kristina
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Re: Welcher MTB Reifen für Hochlandpisten?

Beitrag von icebike » Do 25. Jul 2024, 19:17

Hallo Kristina,

Ich buche am Flughafen ein Flybus+ Tiket + Fahrread zum Rvk Camping. Der Camping muss online gebucht werden. Fahrradfahrer erhalten dann 20% und eine freie Einlagerung der Bikebox im Hostel Keller. Du bekommst bei der Online Buchung einen Code. Ohne den kannst Du weder Toiletten noch Duschen benutzen.

Ich fliege meist mit SAS oder Eurowings. Für Eurowings habe ich eine Eurowings Kreditkarte. Mit der kann man ein Bike und eins für eine Begleitung kostenlos mitnehmen. Bei SAS muss man ein zweites Gepäckstück auswählen und dies als Fahrrad declarieren. Das kostet dann 30€ pro Strecke. Aber man muss darauf achten, dass die Flüge von SAS oder in Auftrag ausgeführt werden. Das Bike muss in einer Box (oder einen Karton vom Fahrradhändler) verpackt werden.

Wenn ich das Hochland quere, fliege ich mit Icelandair von Egilstadir zurück. Das ist billiger als der Bus (+40€ für das Bike) und das Bike wird in Gebrauchszustand in die Maschine gerollt.

Wenn Du spezielle Fragen zu Pisten etc. hast, kannst Du mich gern per PN kontaktieren. Ich bin fast alle Pisten mit und ohne Nummer gefahren.

Grüße
Lutz

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