Vulkanausbruch 2022: Reykjanes (Meradalir)

[Uwe]

... Mit dem Linienbus bis irgendwo Reykjanesbær und den Rest mit dem Rad - wäre das eine Option? Leider sehe ich bei dem Linienplan nicht mehr durch, aber hier ist der Link: https://straeto.is/en/route-planner/tim ... ndsbyggdin.

Ja, um hinter die Logik der neuen Webseite von Strætó zu kommen, benötigt man viel Zeit.
Von Reykjavík kommend: Der Bus (Nr. 55) startet am Busbahnhof BSÍ und man fährt zunächst bis Miðstöð
(https://straeto.is/en/route-planner/tim ... irection=1)
Dort steigt man um in den Bus nach Grindavík (Nr. 88): https://straeto.is/en/route-planner/tim ... daygroup=1
Wenn man die beiden Fahrpläne ansieht, merkt man schnell, dass die Verbindung unterirdisch schlecht ist. Vielleicht sollte man ab Miðstöð sein Glück per Anhalter versuchen. Übrigens ist in beiden Bussen eine Fahrradmitnahme nicht möglich.

Aber wenn ich mir die webcams vom derzeitigen Ausbruch so ansehe, muss man sich wohl etwas beeilen, um noch einen aktiven Vulkan zu sehen. Im Moment ist nur noch etwas strombolianische Aktivität zu sehen. Generell hat die Aktivität des Vulkans in den letzten Tagen immer weiter nachgelassen, so dass man damit rechnen muss, dass zumindest dieser Krater bald erlischt. Aber wie heißt es so schön: nach dem Ausbruch ist vor dem Ausbruch.

Uwe

[Lösche Nutzer 5780]

Aktuell scheint dem Vulkan ein ganz klein wenig die Puste auszugehen. Auf dem Lifestream seh ich es nur noch rauchen.

Möglicherweise neigt sich dieses beeindruckende und hautnah zu erlebende Naturschauspiel damit dem Ende zu. Glückwunsch an alle, die dabei sein durften ! Vermutlich macht es keinen Sinn, die isländischen Behörden um eine kleine Sprengung zu bitten, um den Vulkan wieder in Gang zu setzen.

(das war ironisch gemeint)

[WolfgangA]

Und das, wo der Weg nun beinahe fertig ist, gestern fehlte nur noch etwa 1 Kilometer oben auf der Ebene, und der Bagger war noch bis abends am Werk. Sie haben inzwischen die beiden kurzen Steigungen in der zweiten Weghälfte entschärft, die sind nun weniger steil als die Serpentinen vorne.

Ich war einer der Glücklichen, bin spontan am Samstag vor einer Woche eingeflogen, war gleich am Sonntag oben und habe mir 10 Stunden lang das Spektakel bis in den Abend hinein angeschaut. Gestern, Freitag war ich ein zweites Mal dort, wie gesagt hat sich inzwischen einiges am Weg getan.

Allerdings auch am Vulkan. Gestern konnte man von Viewpoint A wegen dort niedrigerem Kraterrand noch in das Gebrodel reinschauen und die Fontänen sehen, allerdings floss keine Lava mehr aus dem Krater heraus, wie am Sonntag zuvor. Die Neuankömmlinge hatten trotzdem ein glückliches Grinsen auf dem Gesicht beim ersten Blick über die Kuppe.

Die Webcams schauen nicht vom Westen über die tiefere Randstelle, sondern von Nordwesten und ich glaube von Südosten, wo die Wände höher sind. Gestern konnte man aber noch Lavafontänen auf den Webcams erspähen, heute in der Tat nicht mehr.

Die anderen Viewpoints außer A machen definitiv keinen Sinn mehr.

Noch ein Wort zum Parkplatz: der von 25u.de auf Seite 10 beschriebene angeblich neue Parkplatz P1 ist nur der Ausweichparkplatz bei Überfüllung. Ich habe beide Male einen Platz am ursprünglichen Parkplatz P1 an der Hauptstraße bekommen, sonntags um 9:00, freitags um 10:30. Am Sonntag standen bei Rückkehr am Abend die Autos aber sogar auf der Zufahrtstraße zum Ausweichparkplatz beidseitig den ganzen Hügel hoch. Das war aber wohl auch das besucherreichste Wochenende mit >10.000 beglückten Menschen. Das wird sich nun bestimmt abschwächen.

Nun bin ich wieder zuhause und habe ein unvergessliches Erlebnis zu verbuchen.

[Vaðfuglar]

Auf den nächtlichen Webcambildern war auch heute noch glühende Lava im Krater und auch eine "Leuchtspur" im Lava Feld zu sehen. Aber auch das war schon weniger als gestern Nacht. Schade!

Danke auch für Deine Aussage zum Aussichtspunkt - auch im Verhältnis zu den Kameraperspektiven.
Mal sehen, wie es in einer Woche aussieht.,.

[snupi]

Sehr schade
Da wir auch erst in 3 Wochen dort sind - hat jemand Schätz oder Erfahrungswerte wie heiß da das Lava Feld noch sein wird?

[Vaðfuglar]

Ich kann Dir vom letzten Jahr vom Nátthagi sagen, dass es zwar lange an vielen Stellen dämpft, Wärme aber oberflächlich kaum fühlbar ist. Ich hatte Mal einen kleinen Hohlraum am Rande des Feldes getestet. Es dampfte zwar ganz gut, aber die Hand müsste ich fast ganz reinstecken, bis ich überhaupt Wärme fühlte.
Wie es mitten im Feld aussieht, kann ich natürlich nicht sagen.

Was Du tunlichst unterlassen sollst, ist den Leuten hinterher zu latschen, die meinen auf dem Lavafeld rumturnen zu müssen.
Nicht dass die Restaurants in Grindavík noch grillað ferðamannalæri ferskt frá hrauninu (gegrillte Touri-Haxe frisch von der Lava) servieren müssen.
Wie fest und tragfähig die erstarrte Oberfläche ist, kann Dir schließlich niemand sagen

[Uwe]

Da wir auch erst in 3 Wochen dort sind - hat jemand Schätz oder Erfahrungswerte wie heiß da das Lava Feld noch sein wird?

Fließende basaltische Lava hat typischerweise eine Temperatur zwischen 1000 - 1200 °C. Ich kann dir ehrlicherweise nicht sagen wie hoch die Temperatur ist, wenn die Lava nicht mehr fließt, schätze aber das sie vielleicht knapp unter 1000 °C liegen könnte. Ich erinnere mich an einen Wanderer der 2010 auf dem Fimmvörðuháls einen seiner Wanderstöcke in die damals 3-4 Monate alte Lava gesteckt hat und dieser geschmolzen ist. Der Schmelzpunkt von Aluminium liegt bei 660°C. Somit kannst du dir in etwa ausrechnen wie heiß die Lava noch ist.
Take care

Uwe

[Vaðfuglar]

Auf Heimaey gab es ja bis vor kurzem (vielleicht immernoch) bestimmte Stelle im Eldfell, in denen Brot gebacken werden könnte.
Der Ausbruch war 1973. Woher solange die Wärme kam/ kommt, kann ich nicht sagen.

[Uwe]

Auf Heimaey gab es ja bis vor kurzem (vielleicht immernoch) bestimmte Stelle im Eldfell, in denen Brot gebacken werden könnte.
Der Ausbruch war 1973. Woher solange die Wärme kam/ kommt, kann ich nicht sagen.

Sehr wahrscheinlich ist es verdampfendes Grundwasser, dass von der Magma (in etwa 5 km (?) Tiefe) aufgeheizt wird. Genau wie auch die Fumarolen die aus dem Lavafeld in der Krafla-Caldera aufsteigen, welches in den 80er Jahren entstand.

Uwe

[WolfgangA]

Zwei Vergleichsfotos.

Am 14. August:

Am 19. August:

Schon immer noch beeindruckend, aber vor allem der offen fließende Lavastrom fehlt. Man versteht, dass die von links und von rechts guckenden Webcams das Lavagebrodel nicht mehr sehen können. Wie Vaðfuglar aber schreibt, auf den Nachtbildern ist das Leuchten noch zu sehen, dann wird es wohl im Krater immer noch brodeln.

Der besonders am Abend wunderschön war.

Ein Hinweis noch an diejenigen, die versuchen, den Vulkanbesuch in einen eng getakteten Reiseplan einzupassen. Das Wetter kann einen Strich durch die Rechnung machen. Bei Sturm und Nebel macht der Besuch keinen Sinn und ist gefährlich, und der Zugang wird dann auch gesperrt. Letzte Woche war das am Mittwoch der Fall, die Woche zuvor sogar an 2 oder 3 Tagen.