

Oben werde ich mit einem Regenbogen über dem Skogafoss belohnt. Weiter geht es auf der 1 und dann machen wir einen Abstecher, 4100 m lang ist eine einspurige, teilweise sehr kurvige und noch steilere Schotterstrecke auf der 211 bis zum schwarzen Gletscher.




Von Asche bedeckt sieht man ganz andere Strukturen als sonst bei einem Gletscher, vor dem wir dann nach einer kurzen Wanderung stehen. Und wieder die Schotterpiste zurück, hoffentlich kommt mir bei den Steigungen und gleichzeitigen Kurven auf den Kuppen niemand entgegen. Glücklich sind wir wieder auf der 1 und schon kommt der nächste Abstecher auf der diesmal asphaltierten 218 zum Kap Dyrhólaey. Da sehen wir unsere ersten Papageientaucher aus der Nähe.


Ausgewaschene Basaltformationen, Felsentore und schwarze Strände bis zum Horizont liegen vor uns.






Und dann kommt der nächste Abstecher von der 1 auf der 215 nach Garðar. Dort sind am Strand sehr schön ausgeformte Basaltsäulen zu finden, die auch eine Höhle auskleiden.




In der Lava und Asche sind auch hier andere Steine eingeschlossen. Nach nur 79 km, trotz der vielen Abstecher, stehen wir auf dem Campingplatz in Vik vor einer hohen Felswand mit interessanten Strukturen. Ganz niedriger Enzian blüht auf der Wiese.




Ich wandere noch zum Strand und auf die Mole und beobachte den schnellen und sehr eleganten Flug der Seeschwalben.








Vor Vik an der Küste liegt die Felsformation aus Basaltzacken, Reynisdrangar.


Am nächsten Tag bleiben wir bei unerwartet schönem Wetter den vorher herausgeschundenen Tag in Vik und machen eine Wanderung auf den 340 m hohen Hausberg Reynisfall. In der Ferne liegen die Gletscher des Mýrdalsjökull und vor uns im Meer die Reynisdrangar.






Wie der lange Hals eines Kranichs liegt die Mole von Vik im Meer.


Und dann sind hier oben an der Abbruchkante jede Menge von Lundis. Ein paar Bilder davon möge man mir verzeihen.


Hans-Jürgen demonstriert uns, daß manche Lava sehr viel Luft enthält und somit fliegen kann, kaum zu glauben, wenn man es nicht selber gesehen hat.


Wind und Wetter haben die Ascheablagerungen an der Klippe ausgewaschen und überall sitzen Papageientaucher und sie haben kaum Angst vor uns.






Bis an die Kante, wo es dann über 200 m hinuntergeht, robbe ich nur auf dem Bauch liegend, an meine Lundis heran.






Also fliegen können die Papageientaucher nicht, das sieht bei ihnen so albern aus. Wenn man da zuvor die eleganten Seeschwalben gesehen hat…….






Aber irgendwann muss man sich davon trennen, am Rückweg gibt es verschiedene Pflanzen zu sehen, auch Orchideen.


Ein schönes Mittagessen schließt nach der Wanderung noch lange nicht diesen Ruhetag ab, der Straßenzustandsanzeiger zeigt 19 °C, daheim soll schlechtes kühles Wetter sein.


Wir beide fahren unter den ersten bedrohlichen Wolken nochmals zurück zum Skogafoss, da haben wir gestern ein Museum links liegen lassen. Über 12.000 Exponate hat der inzwischen über 80-jährige Þórður Tómasson im Laufe seines Lebens zusammen getragen. Da wird sehr viel aus dem Leben und Handwerk der Isländer gezeigt.


Rechts unten ist Kinderspielzeug zu sehen, aus kleinen Knochen eine Schafherde, der Pferch besteht aus längeren Haxen. Einfach toll, dieses Museum, wie auch die anderen in meinen Berichten erwähnten, kann ich vorbehaltlos jedem ans Herz legen.




Neben alten Gehöften gibt es in neueren Gebäuden sakrale Gegenstände, Fahrzeuge und Schiffe zu sehen.




In der kleinen Kapelle hatte ich das Glück den Initiator des Museums, Þórður Tómasson, selbst kennen zu lernen. Er fragte mich nach meiner Herkunft und wir konnten uns leidlich auf Deutsch verständigen. Dann setzte er sich an sein Harmonium, suchte sich gezielt ein Notenheft und spielte „Ännchen von Tharau“. Hocherfreut, daß ich es auch noch erkannte, sagte er „kein Kirchenlied“, was ich ihm bestätigte. Wir beide hatten unsere Freude daran.


Teilweise stammen die Bretter in den Häusern aus dem Material gestrandeter Schiffe.

