Camping-Urlaub in Island und 1001 Fragen....

[Katrin]

Hallo allerseits,

mein Schatz und ich wagen uns dieses Jahr für zwei Wochen mit Zelt und qualmenden Wanderstiefeln nach Island.

Da wir beide noch nie in Island waren und uns einiges an Vor-Ort-Erfahrung fehlt schwanke ich im Augenblick noch zwischen RIESEN FREUDE und PANIKATTACKEN wegen allerlei organisatorischem Kram.

Es wär klasse, wenn wir an eurer Erfahrung ein bisserl teilhaben könnten!!

Fragen sind z.B.:
Kann man sich wirklich darauf verlassen, auf jedem Campingplatz auch ein eigenes Plätzchen zu finden? Oder gibt es Plätze auf denen man doch reservieren sollte??

Gibt es einen Fahrplan (also mit Abfahrtszeiten und Haltestationen) von den Bussen, die einmal rund um die Insel fahren?? Oder können wir uns den erst vor Ort kaufen? (ring-route)

Ist es ratsam, ein normales Iglu-Zelt als Unterkunft zu wählen? (Das besitzen wir halt schon...)

Kann man dort echt NICHT OHNE Gummistiefel überleben?? (Die sind so schwer, und das alles mit Rucksack....)

Also ihr seht schon, dass wir den ein oder anderen Tipp sehr gut gebrauchen können

Vielen Dank für jede Antwort im Voraus!!!

Katrin

[Peter]

Hallo Katrin,

ich würde vorshclagen du verdrängst die Panik und widmest dich ganz der Riesenfreude!

Campingplätze: Solange ihr keine Reisegruppe mit mehrerern Zelten seid ist vorbuchen unnötig bis teilweise unmöglich, je nachdem wo es hingeht. Kein Campingplatz in Island ist parzelliert und durchnummeriert, bestenfalls gibt es eigene Bereiche für Gruppenreisende wo genug Platz für Gruppenzelte ist.

Den Busfahrplan gibt es online unter http://www.bsi.is (Wobei die Navigation in der Seite sehr unglücklich ist seit dem letzten Webseitenupdate).

Ob ein Iglu-Zelt ausreicht kann man sicher nicht pauschal sagen. Aus eigener erfahrung als damaliger Anfänger kann ich berichten, dass es mir 1994 ein Baumarkt-Iglu-Zelt komplett zerstört hat: Gestänge gebrochen, Plane gerissen. Zum Glück war das am vorletzten Tag. Ich hoffe, das löst jetzt bei dir nicht wieder Panik-Gefühle aus!

Gummistiefel sind aus meriner Sicht komplett unnötig. Bergstiefel für unterwegs und Trekkingsandalen für Flussfurtungen reichen komplett aus.

Soweit erstmal von mir.

[Olaf]

Also ein Zelt mehr hat bisher noch auf jeden Zeltplatz gepasst! Problematisch sind eher so ein paar Feiertage, dann wirds wirklich voll... insbesondere der Bankfeiertag am ersten Augustwochenende ist da berüchtigt...

Zelt würd ich wirklich lieber noch was besseres besorgen... also... Iglu ist schon in Ordnung, aber wenn es ein Fiberglasgestänge hat, ist der Rest halt auch meist nicht ganz so erste Wahl für ein Land wie Island. Ich hab ein Iglu mit Alugestänge, und das schon seit Jahren. Insofern denke ich spricht nichts an sich gegen Iglus...

Busfahrpläne und Zeltplatzverzeichnisse liegen vor Ort (fast) überall kostenlos aus, Busfahrpläne vermehrt am BSI-Terminal...

[Gernot]

Zum Zelt muss ich ebenfalls zustimmen, dass ihr euch da was besseres besorgen solltet, denn:

1. Auf Island geht IMMER Wind. Und der ist mitunter gar nicht so gering. Daher sollte das Zelt eine gute Standfestigkeit bei Wind haben.

2. Bei den Standard Iglu-Zelten ist die Außenhaut meistens nur übergeworfen und mit Bändern am selbsttragenden Gestänge befestigt. Bei starken Wind auf eine Seite drückt es euch diese einfach ein. Besser sind Zelte mit einem "Führungsschlauch" o.ä. für das Gestänge.

3. Iglu-Zelte sind aufgrund ihres Aufbaus meist nur für gemäßigte Klimate geeignet. Besser sind z.B. Geodätzelte, die kommen den Iglus ziemlich nahe, haben aber eine besserer Stabilität (Wind) und Außen- und Innenzelt sind besser voneinander getrennt (Isolation).

Aber macht euch sonst nicht allzu viele Gedanken. Island ist wirklich toll. Ich kenne die "Sorgen", die man sich vorher immer macht, aber wenn man erstmal da ist...

LG, Gernot.

PS: Und lasst bitte die Gummistiefel zu Hause - es sei denn ihr wollt angeln gehen...

[Ute]

Hallo Katrin,
also ein Iglu-Zelt ist schon nicth schlecht, es sollte aber ein Außenzelt und ein Innenzelt (meist aus Gaze) haben. Wegen dem anstehenden Kondenswasser. Eine Apsis wäre auch nicht schlecht, damit man dort seine Schuhe und ein Teil der Verpflegung unterstellen kann.
Ein Tip, es gibt einen Ausflugbus der über Hveravellir, dem Krater Kerid, Gullfoss, Geysir und Thingvellir fährt - Ganztagestour. siehst du hier: http://www.re.is
Weitere Infos mit Stadtplänen findest du unter http://www.travelnet.is und auch unter http://www.nat.is
Macht euch auf jeden Fall einen Tourenplan, damit ihr sehen könnt, ob ihr mit der Zeit hinkommt - zwei Wochen sind für Island recht kurz.
Aber um alles mal etwas kennenzulernen reicht es natürlich. Wenn euch eine spezielle Ecke gefällt, dann fahrt ihr eben nächstes Jahr wieder hin und erkundet das Gebiet genauer.
Und noch ein Tip, in "fast" jedem Ort gibt es ein Schwimmbad "Sundlaug",
da kann man herrlich entspannen im heißen Pott (38-41 Grad) und im Schwimmbecken hat das Wasser immerhin noch 29-30 Grad.
Gruß Ute

[lena]

2. Bei den Standard Iglu-Zelten ist die Außenhaut meistens nur übergeworfen und mit Bändern am selbsttragenden Gestänge befestigt. Bei starken Wind auf eine Seite drückt es euch diese einfach ein. Besser sind Zelte mit einem "Führungsschlauch" o.ä. für das Gestänge.

3. Iglu-Zelte sind aufgrund ihres Aufbaus meist nur für gemäßigte Klimate geeignet. Besser sind z.B. Geodätzelte, die kommen den Iglus ziemlich nahe, haben aber eine besserer Stabilität (Wind) und Außen- und Innenzelt sind besser voneinander getrennt (Isolation).

Ich habe bislang mit zwei verschiedenen Zelten in Island gezeltet.

Zelt Nr. 1:
Absolut billigstes Billigiglu, das mir mein isländischer Mitbewohner geliehen hatte. Dies habe ich für einmal Ringstraße genutzt und es hat mir treu gedient ohne daß irgendwas kaputtgegangen wäre. Innen- und Außenzelt waren akzeptabel weit von einander entfernt.

Zelt Nr. 2:
Ein leichter Geodät, den ich mir extra aufgrund des Gewichtes zugelegt hatte. Nettes Zelt, stabil. Einmal hatte ich das Zelt bei Windstille aufgebaut und das leider fast quer zum später aufkommenden Sturmwind, der dann das Außenzelt durchaus ans Innenzelt herangedrückt hat. Mir ist auch nicht klar, weshalb eine geodätische Konstruktion davor schützen sollte. Übrigens (zum Stichwort Isolation) ich fand es recht luftig in meinem Minigeodätzelt...

[Sven]

Die geodaetische Konstruktion verhindert natuerlich nicht das sich Innen und Aussenzelt schonmal beruehren. Durch diese Konstruktion wird das Zelt in sich nur Windstabiler. Vorraussetzung ist natuerlich eine entsprechende Verankerung/Abspannung.
Natuerlich ist es sehr positiv wenn sie sich nicht beruehren (durchdrueckendes Wasser in's Innenzelt ggf. an Naehten bzw. Kondenswasser. Eben wegen dem Kondens ist ein Innenzelt rein aus Gazen auch nicht zu empfehlen. Am besten sind verschliessbare Luefter. im Innenzelt. Bei ganz aus Gazen gefertigten Innenzelten wird es auf Island auch verdammt kalt im Innenzelt.

Well zu outdoor Fragen genereller art bietet sich suchen ueber groups.google.de in de.rec.outdoors an (zugehoerige FAQ hier: http://www.amelunxen.onlinehome.de/drofaq/) und fuer die nicht Usenetvertrauten (die wohl immer mehr werden ) z.B. forum.outdoorseiten.net.

Sven

[Katrin]

Ja also: Vielen Dank erstmal!!

Die ganzen Tipps sind echt klasse und es baut mich auch auf, dass sich keiner von euch wirklich ernsthafte Sorgen um zwei "beginners" macht

Bin ja echt erleichtert, dass wir die Gummistiefel zuhause lassen können!!

Sollten noch Fragen/Panikattacken/Probleme auftreten, werde ich mich gerne wieder vertrauensvoll an euch wenden!

LG von Katrin

[Ute]

Hallo Katrin,
das solltest du auf jeden Fall tun.
Gruß
Ute

[Katrin]

Hallo nochmal an euch alle!

Heute abend hab ich meinen tollen neuen Rucksack zum ersten Mal auf Probe gepackt und so langsam wirds immer kribbliger

Tatsächlich sind auch noch ein paar Fragen aufgetaucht! In der Hoffnung, dass sich noch der ein oder andere Tipp findet:

1. Sollten wir uns auf jeden Fall eine Regenhose (Regenjacke ist klaro) zum Drüberziehen leisten? Reicht da auch was günstigeres oder muss es dann schon was "Richtiges" sein??

2. Wir haben uns "trangia" gekauft (Kochzeug mit Windschutz, kennt das hier jemand?) und überlegen, ob wir den Spititus auch erst vor Ort in Island kaufen können oder ob das da schwer zu bekommen ist.

3. Könnten wir vor Ort ein Mückenproblem bekommen? Falls ja, was hilft wirklich??

Puha, ich hatte noch was, was mir grade nimmer einfällt. Aber ich denke, das reicht auch erstmal....

Also im Voraus schon mal vielen lieben Dank, wer sich die Zeit zum Antworten nimmt!!

Katrin