Dynkur

Was soll man zuerst besuchen? Welche Pflanzen wachsen wo? Wo sind die Highlights? Gibt es Geheimtipps? Wie heisst dieses Tier?
daniel2007
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Dynkur

Beitrag von daniel2007 »

Hallo!
Suche noch eine gute Wegbeschreibung eventuell auch mit GPS Koordinaten für den Wasserfall....
und die Frage ist er mit einem Grand Vitara machbar (ohne Sorge)?

Vielen Dank

Daniel
gerneklein
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Re: Dynkur

Beitrag von gerneklein »

Hallo Daniel

Kurze Antwort: Die aktuelle Wegbeschreibung kann Dir am besten das Hochlandzentrum Hrauneyjar geben, die sind sehr lieb und sehr auskunftsfreudig.

Lange Antwort: Man kann den Wasserfall von zwei Seiten erreichen.
a) Westlich: Fahre Richtung Setrið beim Kraftwerk Sultartangastöð von der Strasse 32 ab. Ich kenne den Weg leider nur bis Geldingaá. Bis dahin einfach und ueber die Furt einfach. Dann war da die Fruehjahrssperre - Schluss :-)
b) Oestlich: Du faehrst von der 32 ab und ueber eine Bruecke der Tungnaá Richtung Búðarhals. Es ist eine Kraftwerksstrasse. Genau oben auf dem "Grad" biegt der alte Sprengisandsvegur ab und folgt dem "Grad" des Búðarhals. Du faehrst also auf dem Ruecken Richtung Nordosten. Schliesslich siehst Du ein Schild Dynkur auf dem Boden liegend nach links zeigen. Du folgst dann nach links runter den "offensichtlichen" Weg. Vorsicht! Der aktuelle Weg scheint sich immer wieder etwas zu aendern weil der Hang immer neue Furchen aufweist. Schliesslich kommst Du an einem Wasserstandhaeuschen raus und vor Dir liegt nur wenige Meter entfernt Dynkur. Diese Strecke sollte fuer einen Vitara machbar sein. Vorsicht! Merke Dir gut den Weg runter vom Sprengisandur. Wenn Du zurueckfahren willst wirst Du feststellen, dass Du auf mehreren alten und aufgegebenen Wegen unbemerkt eingebogen bist. Wenn Dir der Hang zu rutschig und schmierig vorkommt lass es besser und gehe den Rest zu Fuss.

Uebrigens wird ein neues Kraftwerk beim Búðarhals gebaut. Du musst sozusagen mitten durch die Baustelle, aber den Weg solltest Du finden.

viel Spass
Leon
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Olaf
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Re: Dynkur

Beitrag von Olaf »

Grundsätzlich richtig, die Piste auf der Westseite hat einige Furten, wobei ich im Moment nicht ganz sicher bin, wieviele davon wirklich nennenswert sind, bis man zum Dýnkur-Abzweig kommt. Auf der Ostseite gibt es ein Gewirr kleiner Pisten und an einigen wenigen Stellen vielleicht sogar noch alte Holzwegweiser, aber grundsätzlich gibt es kaum richtig schwierige Stellen und wenn du mal die Brücke über die Tungnaá gefunden hast gibt es auch keine Furten mehr. Eine Karte findest du hier: http://ja.is/kort#x=484469&y=415796&z=5

Der alte Sprengisandsvegur führt aber nicht auf dem Rücken des Búðarháls entlang sondern auf der Westseite der Þjórsá. Traditionell wurde der Fluss bei der Sóleyjarhöfðavað schwimmend überquert, oder bei ungünstigen Bedingungen eine Alternative über den Múlajökull gewählt. Wenn man von Norden kommend die Furt verfehlt hat, saß man in der Zange zwischen zwei großen, nahezu unbezwingbaren Gletscherflüssen, daher der Name Sultartangi.
gerneklein
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Re: Dynkur

Beitrag von gerneklein »

Hallo Olaf,
danke fuer die Karte.
Olaf hat geschrieben:wenn du mal die Brücke über die Tungnaá gefunden hast gibt es auch keine Furten mehr.
Das habe ich nicht verstanden. Du hast doch ueberhaupt keine Furten auf dem beschriebenen Weg von der Ostseite ausserdem - aeh, wie kann man die Bruecke nicht finden? Wie meinst Du das alles?
Olaf hat geschrieben: Der alte Sprengisandsvegur führt aber nicht auf dem Rücken des Búðarháls entlang sondern auf der Westseite der Þjórsá.
Das stimmt nicht so, denn es gibt genaugenommen nicht den "alten Sprengisandsvegur". Er hat einige Varianten, wo die von Dir genannte die bekannteste und die am meisten benutzte war. Es gibt naemlich eine Variante von Galtalækur, der der Þjórsá oestlich folgte, die dann sich ueber den Búðarháls zieht und sich bei Sóleyjarhöfðavað mit der westlichen Variante trifft. Tatsaechlich bezeichnet die aktuelle 100er Karte von Mál og Menning diesen Weg korrekterweise so. Bevor die Kraftwerke Hrauneyar und Sigalda gebaut wurden fuhren die Autos diese Strecke und nicht die aktuelle. Noch heute kann man diese alte Route (ueber Búðarháls) mit dem Auto weitestgehend befahren.
Wenn man von Osten an den Dynkur rankommen will ist mit "alten Sprengisandurvegur" die Route ueber Búðarháls gemeint. Es gibt sogar noch auf dieser Route einige gruselige uralte Schilder.
Siehe auch Iceland Road Guide: http://icelandroadguide.com/
Tungnaá, a glacial river coming from the west side of Vatnajökull. Formerly a serious obstacle for travellers, which could only be crossed by ferry at Hald and Bjalla vað and forded at Hófsvað. Two power stations have been built on Tungnaá at Sigalda and Hrauneyjafoss.
Búðarháls, a long ridge, 600-700 m above sea level, between the rivers Þjórsá and Kaldakvísl, mostly desolate and bare. Jeep-traffic was once frequent along this ridge.

Und da wir jetzt bei West und Ost sind: Dynkur selbst hatte im Westen einen komplett anderen Namen als im Osten. Wenn ich mich recht erinnere ist Dynkur der oestliche Name der sich durchgesetzt hatte und den westlichen Namen habe ich vergessen.
Weisst Du noch den westlichen Namen?

Was mich interessieren wuerde: Ist die westliche Variante eigentlich jemals haeufig von Autos befahren worden oder praktisch nur bis zum Schluss mit Pferden?

viele Gruesse
Leon
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Olaf
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Re: Dynkur

Beitrag von Olaf »

Naja, man könnte auch etwas flussaufwärts von Hrauneyjar an die Trippuvað gelangen und ich hab auch tatsächlich schon von Leuten gehört, die dort über den Kaldakvísl gekommen sind... aber solange man sich zwischen Þjórsá und Kaldakvísl aufhält sind mir auch nur ein paar Rinnsale bekannt, die man nicht als Furten bezeichnen kann. Die genannte Brücke über Tungnaá/Kaldakvísl zu finden ist auch nicht wirklich schwierig, aber in Anbetracht der Vielzahl von Autos, die täglich dran vorbeifahren wird man sie wohl leicht verfehlen, wenn man nicht explizit danach Ausschau hält.

Der alte Sprengisandsvegur... nunja gut, wenn man die Fähren mit in Betracht zieht sieht es alles wieder anders aus, und man müsste dafür wohl wirklich tief in alten Quellen graben, um herauszufinden, wann welche Seite bevorzugt wurde. In der alten Atlaskort von den Landmælingar ist die Westseite jedenfalls als bedeutender eingetragen als die Ostseite.

Der Dynkur selber heißt eigentlich nur auf der *Westseite* Dynkur und auf der *Ostseite* Búðárhálsfoss. Zumindest wenn man der alten Atlaskort glauben darf (siehe http://atlas.lmi.is/kortasja/). Die Piste am westlichen Flussufer wird gelegentlich diskutiert, wenn mal wieder jemand über Setur von hinten zu den Kerlingafjöll will. Der Dynkur ist wohl tatsächlich ein ganzes Stück abseits dieser Piste und um ihn zu sehen muss man vielleicht auch einen kleinen Fußmarsch zurücklegen. Hab ich aber selber auch noch nicht ausprobiert.
guefz
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Re: Dynkur

Beitrag von guefz »

Wenn man den Karten (die Luftbilder von dort sind nicht wirklich aktuell) glauben kann, endet die westliche Zufahrt recht weit entfernt vom Fluss und von Osten her kommt man deutlich näher ran. Ich hab mir jetzt aber nicht die Mühe gemacht das in der Larte auszumessen.

Günter
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Re: Dynkur

Beitrag von Olaf »

...da müsste man dann aussteigen und laufen, fürchte ich! :)

Nachdem ich den Wasserfall schon von der Ostseite her gesehen habe, maße ich mir an zu behaupten, dass er von Westen wahrscheinlich besser zu sehen ist.
guefz
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Re: Dynkur

Beitrag von guefz »

Ich habe jetzt doch mal nachgemessen: es sind wohl zwischen 1,5 und 2 km Luftlinie, je nachdem wo die Piste wirklich aufhört. Ob das dann markiert ist und wie viele Schlenker der Weg macht ist so natürlich nicht zu erkennen. Da die Piste nach Setur eh schon auf der Wunschliste für diesen Sommer steht, hab ich das mal ergänzt...

Günter
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Re: Dynkur

Beitrag von gerneklein »

Hallo Olaf

danke fuer die Antwort. Ich sehe schon, wer Karten lesen kann ist eindeutig im Vorteil. ;-)
Danke fuer die Korrektur mit den Namen des Wasserfalls.

Gemaelde und Bilder sind meistens von der Ostseite - aber das kann auch daran liegen, dass sie einfacher zu erreichen war und ist. Man denke dran, dass da mal die Hauptroute der Sprengisandur war, wie viele Autos sind da mal eben links runter wohl gefahren?

Im uebrigen denke ich, dass die Westseite jedoch definitiv die Hauptroute vor Autozeiten war so wie Du in Deiner ersten Antwort geschrieben hast.

Danke uebrigens fuer Deine Erlaeuterung zum Sprenigsandurweg.
Wenn man naemlich von der heutigen Kraftwerksstrasse nach rechts auf den Búðarháls abbiegt, so bemerkt man, dass die alte Strasse schnurstracks auch nach links weitergeht. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wieso um alles in der Welt die Strasse dorthin fuehrte. Nun weiss ich es: Da war die Faehre! Ohne Deine Erlaeuterung haette ich nie recherchiert.... :-)

Die von Dir genannte Trippuvað duefte uebrigens - wenn diese Randbemerkung erlaubt ist - demnaechst sehr tief und vor allem sehr breit werden. Sie versinkt komplett im neuen Stausee.

viele Gruesse
Leon
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