Island - Trekking - Tour

[Serrates]

Hey Olaf ich habe schon ein wenig in deinem Reisebericht während der Planung gestöbert und fand diesen sehr schön. Ursprünglich war ja geplant einmal bis ganz in den Norden. Leider haben wir dafür keine Zeit. Ich überlege sogar langsam die ganzen 22 Tage im südlichen Hochland zu wandern. Der Reiseguide von Uwe bietet ja eine Vielzahl an Möglichkeiten.

Dennoch möchte ich die Tour im Osten nicht ganz aus den Augen verlieren. Da es anscheinend ein wenig Glücksache ist, ob man von Dreki abgeholt wird, habe ich mich dafür entschieden nach Egilsstaðir zu wandern und dann zurück zu fliegen. Ich war mir allerdings noch nicht bewusst inwieweit diese Strecke sehenswert ist. Aber wenn du sagst, dass dies gut möglich ist, bin ich beruhigt!

Gilt denn für die Region SNÆFELLSÖRÆFI, dass man prinzipiell überall campen kann? Ich habe leider kaum Karten gefunden, die mir Campingplätze in dieser Region angezeigt haben. Lediglich habe ich diese Seite (http://www.isafold.de/huetten/huetten.htm) gefunden. Wie weit muss ich denn von den Hütten entfernt sein, dass Wildcampen erlaubt ist? Und hat jemand eine Karte auf der alle Campingplätze eingezeichnet sind? (Wildcampen zerstört ja auch die Natur und deshalb versuche ich dies schon zu vermeiden.)

Ps: Danke für die Broschüre!

Grüße Gregor

[Uwe]

Hallo Gregor,
es freut mich immer wieder zu hören, wenn jemand mit meinen Büchern zufrieden ist. Danke!!!
Ich werde dir in den nächsten Tagen bestimmt noch einmal schreiben, aber im Moment habe ich gerade überhaut keine Zeit.

Uwe

[Olaf]

Gilt denn für die Region SNÆFELLSÖRÆFI, dass man prinzipiell überall campen kann? Ich habe leider kaum Karten gefunden, die mir Campingplätze in dieser Region angezeigt haben. Lediglich habe ich diese Seite (http://www.isafold.de/huetten/huetten.htm) gefunden. Wie weit muss ich denn von den Hütten entfernt sein, dass Wildcampen erlaubt ist? Und hat jemand eine Karte auf der alle Campingplätze eingezeichnet sind? (Wildcampen zerstört ja auch die Natur und deshalb versuche ich dies schon zu vermeiden.)

Soweit ich weiß ist sogar im Nationalpark Vatnajökull Wildzelten für Fußgänger (und Radfahrer?) explizit erlaubt, solange es nicht mehr als drei Zelte sind und nur eine (oder drei?) Nächte, und solange man sich halt vernünftig benimmt. Ich denke, du wirst in der Gegend sogar direkt neben den Hütten zelten dürfen, wenn du unbedingt willst, und das ist auch die übliche Notlösung, wenn es doch mal unerwartet voll wird. De facto gibt es mit den paar Wanderern in der Region halt keine Probleme, drum setzt sich niemand für ein Verbot ein. Das ist was anderes als am Laugavegur, wo grob geschätzt an einem Tag mehr Leute unterwegs sind als in der Lónsöræfi im ganzen Jahr.

Es gab zwar in letzter Zeit in Island Probleme gefolgt von Einschränkungen für Wildzelten im Allgemeinen, aber dabei geht es im Wesentlichen um Leute, die sich wirklich daneben benehmen (im Stadtpark, Garten oder bewirtschafteten Feld ein Zelt aufbauen; kurz außerhalb vom Ort oder direkt neben dem offiziellen Zeltplatz, nur um ein paar Kronen zu sparen; mit Campervan am Supermarktparkplatz übernachten; solche Sachen eben). Insbesondere Wohnmobile und Autos können ja jederzeit noch einen offiziellen Zeltplatz erreichen. Wanderer, die z.B. im Hochland auf offener Strecke irgendwo übernachten müssen sind da eine ganz andere Kategorie. Wenn du schreibst, dass Wildzelten ja auch die Natur zerstört und du das deswegen vermeiden möchtest, dann bringst du genug gesunden Menschenverstand mit um selber zu entscheiden, wo es eben doch sinnvoll und nötig ist. Da wird dann auch niemand kommen und dich fortschicken, ganz besonders nicht in so einer abgelegenen Gegend.

Plane die Etappen einfach so, dass du gut von A nach B kommst, und dass du so ca. 15-20km an einem Wandertag zurücklegen musst. Auch wenn du nur ein paar Fixpunkte hast (Múlaskáli, Geldingafell, ...) ergibt sich dann ganz automatisch, wo du doch nochmal in der Wildnis übernachten musst. Dann noch Kandidaten für Frischwasserbäche in der Region ausfindig machen, berücksichtigen für wieviele Tage du Essen dabei hast, und der Plan ist fertig. Und wenn vor Ort ein anderer Platz zum Verweilen einlädt, wird der Plan halt geändert!

Wenn du noch nie eine eigene Tour in der Wildnis mit Etappen und Übernachtungsplätzen selber geplant hast, ist die Gegend glaube ich als Einstieg sehr gut geeignet. Vielleicht packt dich ja dann auch der Islandvirus und du wirst beim nächsten Mal eine längere Hochlandtour selber planen.

PS: Eine vollständige Hütten- und Zeltplatzliste gibt es nicht. Wenn du die verlinkte Karte studierst, hast du jedenfalls schonmal sorgfältig nach möglichen Hütten/Zeltplätzen gesucht, und ob es vor Ort noch mehr gibt oder die Hütten mittlerweile eingestürzt/verschlossen sind, kannst du zwar versuchen vorher zu recherchieren, aber ein ganz wesentlicher Reiz an solchen Touren ist meiner Meinung nach auch immer zu schauen, wie gut die Recherchen und Vorstellungen mit der Realität übereinstimmen.

[Serrates]

Olaf vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich glaube mich hat das Islandvirus schon bei der Planung gepackt. Wir hatten den Reiseguide von Uwe gestern studiert und haben festgestellt, dass wir keine Zeit für SNÆFELLSÖRÆFI gibt. Deswegen wurde der Urlaub schon für nächstes Jahr nach Island festgelegt.

Plan:

Wir kommen am 11.08 in Reykjavik um 11:00 Uhr am an.
Tag 1: Pakete zusammenstellen und vorschicken.
Tag 2: Anreise nach Rjúpnavellir und Wanderung nach Áfangagil.
Tag 3: Wanderung nach Landmannahellir.
Tag 4: Wanderung nach Landmannalaugar

Tag 5 (15. August): Tour über Suournámur und Háalda zur Storihver.

Tag 6: Bus nach F235 und wandern zur Rangerhütte am Langisjór.
Tag 7: Wanderung zum nördlichen Seeufer.
Tag 8: Wanderung zu Fagrifijörour.
Tag 9: Wanderung zur Sveinstindur - Hütte.

Tag 10: Wanderung nach Skaelingar.
Tag 11: Wanderung nach Hólaskjól.

Tag 12: Wanderung nach Álftavötn.
Tag 13: Wanderung nach Strútsskáli.
Tag 14: Wanderung nach Hvanngil.

Tag 15 (24. August): Hvanngil nach Emstrur.
Tag 16: Wanderung nach Porsmörk. Tour von Porsmörk in das Godaland + Tour Abstecher in die Schlucht Stakkholtsgjá.
Tag 17: Tour über den Valahnúkur und den Bergrücken Merkurrani.

Tag 18: Porsmörk nach Fimmvörduháls.
Tag 19: Wanserung nach Skogar. Abends Rückfahrt nach Reykjavik.

Tag 20: Puffer und Touring in Reykjavik. Abflug 0:25 nach Frankfurt.

Das ist jetzt erstmal unser Reiseplan. Wo würdet ihr die Versorgungspakete hinschicken? Die Einkaufmöglichkeiten auf der Tour sind ja relativ dürftig.

Gerne auch Anreize oder Kritik

Grüße
Gregor

[Berserkjahraun]

Hallo Gregor,
da meine Tour(en) hier erfreulicherweise erwähnt wurden , noch ein paar Anmerkungen zum Plan.

Tag 5 ist als Tageswanderung konzipiert, oder? D.h. von Landmannalaugar auf den (die?) Háalda und über Storivher wieder zurück.
Teilweise wäre dies auch schon an Tag 4 machbar: Von Landmannahellir via Klukkugilsleið und Háalda nach Landmannalaugar,
Ich würd's vom Wetter abhängig machen:
Gutes Wetter an Tag 4: Dann das gute Wetter mitnehmen und über den „HighLevel“-Weg nach Landmannalaugar.
Mäßiges Wetter: „LowLevel“-Weg und auf gutes Wetter an Tag 5 hoffen.

Mehr dazu auch hier: http://trekking-berserker.de/island/su ... nnalaugar

Tag 6: Bus nach F235 und wandern zur Rangerhütte am Langisjór.

Verstehe ich nicht... Was für ein Bus soll das sein, der auch nur in die Nähe des Langisjór fährt?
Es gab mal einen Bus von Landmannalaugar nach Kirkjubæjarklaustur, der einen zumindest etwas näher an den Langisjór bringen würde. Aber … das war einmal.

Rangerhütte am Langisjór

sagt mir jetzt auch nichts.

Wo würdet ihr die Versorgungspakete hinschicken?

Wahrscheinlich nirgendwo hin. Busse gibt’s nur nach Landmannalaugar und Þórsmörk; aber auch dorthin können keine Pakete mehr verschickt werden (so war's zumindest 2018 als ich in der Gegend unterwegs war).

Insgesamt ist die Infrastruktur für Wanderer, die etwas anderes als den Laugavegur machen wollen, in den letzten Jahren deutlich schlechter geworden bzw. existiert nicht mehr.

Trotzdem aber viel Spaß
Bernd

[Uwe]

Hallo Gregor,
das sieht prinzipiell nach einer großartigen Tour aus und wenn du alles so durchziehen kannst wie beschrieben. Mir persönlich wäre sie etwas zu stressig, da ihr keine Puffertage oder Tage zum relaxen und/oder für einfache Tageswanderungen eingebaut habt. Jetzt kommt das große ABER.

Tag 6: Bus nach F235 und wandern zur Rangerhütte am Langisjór.

Du hast offensichtlich den kleinen Aktualisierungszettel auf Seite 20 noch nicht gelesen. Der Bus von Reykjavík Excursions, der bis 2018 täglich zwischen Skaftafell und Landmannalaugar pendelte, hat seinen Betrieb eingestellt. Das heißt, dass ihr den Tag 6 nicht so durchziehen könnt wie derzeit geplant. Das bedeutet weiterhin, dass ein Vorausschicken eines Versorgungspaketes nach Hólaskjól ebenfalls nicht mehr möglich ist.

Wenn ihr trotzdem noch versuchen wollt an diesen Plan festzuhalten, dann würde ich folgendes vorschlagen. Wandert von Landmannalaugar auf der F208 in Richtung Eldgjá/Hólaskjól und versucht ggf. eine Mitfahrgelegenheit zu finden. Kontaktiert im Vorfeld das Hólaskjól-Highlandcenter und erkundigt euch, ob sie euch von dort eine Mitfahrgelegenheit zum Südufer des Langisjór organisieren können. Auf diese Weise könntet ihr ein Versorgungspaket vor Ort lassen, welches ihr eine Woche später, wieder abholen könnt. Falls ihr auf der F208 keine Mitfahrgelegenheit bekommt und alles erlaufen müsst, dann macht euch nichts draus, denn diese Strecke ist wirklich sehenswert und ohnehin viel zu schade, um sie mit dem Bus durchzurasen. Die Strecke Landmannalaugar – Hólaskjól dürfte knapp 40 km lang und damit in zwei Tagen machbar sein. Aufgrund der derzeit geringen Anzahl an Touristen und Autos die unterwegs sind, solltet ihr auch wenig „Staub schlucken“ müssen.

Zur Übernachtung in Nationalparks und Naturschutzgebieten hat Olaf bereits ausführlich beschrieben. Als Ergänzung wäre noch zu sagen, dass Wanderer und Wandergruppen bis max. 10 (kleine) Zelte wild campieren dürfen, aber sie dürfen dann nur eine Nacht bleiben. Kein Ranger wird aber etwas sagen, wenn man aufgrund widriger Umstände (gesundheitlich, meteorologisch) einen Tag länger bleiben muss. Gruppen mit mehr als zehn Zelten benötigen eine spezielle Erlaubnis. Aber das nur nebenbei, denn das betrifft euch ohnehin nicht.

Rangerhütte am Langisjór

sagt mir jetzt auch nichts.

Er meint diese Hütte: http://www.ark.is/en/projects/langisjor-ranger-cabins
Diese gibt es zumindest seit 2016.

Uwe

[Serrates]

Danke für die vielen Kommentare. Die Idee von dir Bernd die Tagestour am Tag 5 gleich in 4 mit einzuschließen ist sehr gut. Dadurch könnten wir noch einen Tag zum entspannen gewinnen .

Die Wanderung von Landmannalaugar nach Langisjór würde nur 2 extra Tage in Anspruch nehmen? Dann müssten wir leider die Ruhe - Tage streichen, weil wir sonst den Abflug verpassen. Oder gäbe es eine andere Möglichkeit um diese zwei Tage herauszuholen?

Ich habe mit Reykjavik Excursions geschrieben, welche meinten, dass ich Trex mal anschreiben solle. Sie könnten sich vorstellen, dass diese eine Möglichkeit zur F235 organisieren könnten. (Wenn ich dazu Updates bekomme, melde ich mich nochmal )

Desweiteren hat Reykjavik Excursions gesagt, dass sie für 2000 ISK ein Paket nach Landmannalaugar und Thorsmörk schicken können. Was mich sehr freut (zum Glück!). Nach der jetzigen Planung würde ich ein Paket nach Landmannalaugar schicken und dieses sollte dann bis Thorsmörk reichen. (vorausgesetzt Trex kann uns ein Shuttle organisieren)

Grüße Gregor