Es rumpelt nicht mehr nur unter Grindavik...

[Lösche Benutzer 5359]

Es ist schon interessant zu beobachten, wie die Aktivität dieser kleinen Eruption schwankt.
Die Ursachen sind wohl sehr vielfältig. Während die Plattentektonik den Ausbruch eines Vulkans auslöst, gibt es viele unterschiedliche Faktoren, die die Aktivität während einer Eruption beeinflüssen. Wie sind die Druckverhältnisse in einer Magmakammer? Aus welcher Tiefe steigt das Magma empor? Gibt es weitere Erdbeben, gibt es Einflüsse der Auflastung auf einer Platte (z.B. durch abschmelzen von Gletschern)? Und so weiter.
Interessant wäre auch die Frage, ob der Mond Einfluss auf die Aktivirät der Eruption hat?
Beeinflussen die halbtäglichen Gezeiten die Aktivität, oder etwa der Verlauf von Voll- zum Neumond? Weiß das jemand?

Jesper

[Monique]

Ich habe irgendwo gelesen, dass sie nicht nur den Weg markieren, sondern auch eine Parkplatz ausweisen wollen. Hat mich auch gewundert, was da in Bewegung gesetzt wird für einen Ausbruch, der auch ganz schnell zu Ende sein kann - oder auch Wochen, Monate oder Jahre dauern kann.

Nach dem, was ich so in all den Artikel gelesen habe, vermute ich, geht es um folgende Dinge:

• Sie haben in den ersten Tagen mit vielen freiwillgen Helfern einer Menge Leute beistehen müssen, die sich verlaufen haben, die erschöpft waren oder ähnliches. Alleine in der einen Nacht und am folgenden Tag haben sie lange nach Besitzern leer stehender Autos am Straßenrand gesucht - selbst mit Hubschraubern, denn es hätte sein können, dass ihnen etwas passiert ist. Das ist ein enormer Aufwand.

• Ihnen ist bewusst, dass die Menschen so oder so in das Gebiet strömen und dass sie das nicht verhindern können. Um zu vermeiden, dass sich einige unnötig in Gefahr bringen oder viele wilde Wege durch die Berge getrampelt werden, weil andere Wege gesperrt sind, versuchen sie lieber, es zu lenken.

• Grindavík hat angesichts der vielen parkenden Autos geächzt, ist der Masse nicht gewachsen.

• Die chemischen Untersuchungen der Lava haben interessante Dinge zutage gebracht. Gut möglich, dass dieser Ausbruch länger anhält und am Ende doch größer ist, als anfangs vermutet. In diesem Falle wären Wegemarkierung und Parkplatzeinrichtung quasi eine längerfristige Investition .

Ich bin immer wieder beeindruckt, wie pragmatisch und lösungsorientiert die Isländer solche Sachen angehen.

Monique

[Surtur]

• Die chemischen Untersuchungen der Lava haben interessante Dinge zutage gebracht. Gut möglich, dass dieser Ausbruch länger anhält und am Ende doch größer ist, als anfangs vermutet. In diesem Falle wären Wegemarkierung und Parkplatzeinrichtung quasi eine längerfristige Invetition .

Das klingt sehr interessant - kannst Du dazu vielleicht einen Link angeben?
Danke im Voraus

[Monique]

Das klingt sehr interessant - kannst Du dazu vielleicht einen Link angeben?

Ich weiß nicht, ob ich alle Artikel erwische/wiederfinde, die Nachrichtenfülle der letzten Tage ist etwas höher .

Auf deutsch kannst du es hier nachlesen: https://www.icelandreview.com/de/natur- ... m-erdkern/. In dem Artikel sind auch zwei isländische Quellen verlinkt.

Auf die Schnelle finde ich dann noch diese hier:
http://earthice.hi.is/characterisation_ ... ldingdalur
https://www.ruv.is/frett/2021/03/23/thy ... ja-myndist
Isländische Nachrichten am besten durch eine Übersetzungs-Maschine laufen lassen ... man erfasst den Inhalt idR ganz gut.

P.S. Falls noch jemand spontan fliegen möchte: Icelandair hat einen Flug ab/bis FRA hin 26.03., rück 11.04. für ca. 435 € inkl. Gepäck. Ich kann ihn leider nicht nutzen, meine geplante/gewünschte Abwesenheit wurde abgelehnt .

Monique

[greulix]

Und hier noch ein Artikel dazu:
"Ähnlich wie bei einem 32-jährigen Ausbruch in Hawaii"
https://www.mbl.is/frettir/innlent/2021 ... s_a_havai/

Auf die Frage, ob der Ausbruch in Wallachadalur 32 Jahre lang auf die gleiche Weise andauern könnte, sagt Þorvaldur: "Ja oder noch länger. Es kommt nur darauf an, wie viel sich unten im Tank befindet. "

Also haben wir alle vielleicht irgendwann noch die Chance, den Ausbruch live vor Ort zu sehen - irgendwann in den nächsten 32 Jahren oder so.

[Ruthw]

Ab heute gibt es Busfahrten von Reykjavík aus zum Vulkan. Die Fahrten gehen um 4 Uhr los und zurück bis 23 Uhr.

Eine gute Lösung........

[greulix]

Ich erfreue mich übrigens immer noch an dem Interview eines Geologen am Freitagabend im isländischen Fernsehen:

"Ja, das würde ich sagen, ich erwarte angesichts der aktuellen Entwicklung in naher Zukunft keinen Ausbruch", sagt der Geophysiker Benedikt Ófeigsson.

Das war um 19:24. Keine anderthalb Stunden später begann der Ausbruch.

Wenn also jetzt Geologen darüber spekulieren, dass der Ausbruch etliche Jahre andauern könnte, dann fürchte ich, er endet wahrscheinlich noch heute.

[Uwe]

Ich erfreue mich übrigens immer noch an dem Interview eines Geologen am Freitagabend im isländischen Fernsehen:

"Ja, das würde ich sagen, ich erwarte angesichts der aktuellen Entwicklung in naher Zukunft keinen Ausbruch", sagt der Geophysiker Benedikt Ófeigsson.

Das war um 19:24. Keine anderthalb Stunden später begann der Ausbruch.

Wenn also jetzt Geologen darüber spekulieren, dass der Ausbruch etliche Jahre andauern könnte, dann fürchte ich, er endet wahrscheinlich noch heute.

Also er ist Geophysiker und kein Geologe - Bitte schön sachlich bleiben
ok, Spaß beiseite. Ich weiß nicht warum er das gesagt hat und ich würde mich als Geowissenschaftler auch nie soweit aus dem Fenster lehnen. Nur weil die seismische Aktivität mal kurz nachgelassen hat, ist die Gefahr längst nicht gebannt. Das sollte er eigentlich wissen. Aber als "Vulkanologe" bist du fast immer der Verlierer. Wenn die Gefahr steigt und du eine Warnung für die Evakuierung veranlasst und anschließend doch keine Eruption stattfindet, dann hast du verloren und dir glaubt keiner mehr etwas. Wenn dann beim nächsten Mal wieder die Gefahr hoch ist und du keine Warnung rausgibst und es kommt zu einer Eruption, hast du ebenfalls verloren. Und da haben es die Leute in dem dünn besiedelten Island noch sehr gut. Denkt mal an die "armen Schweine" von Vulkanologen, die solche Entscheidungen in dichtbesiedelten Gebieten treffen müssen - Mexiko, Indonesien und ich will mir noch garnicht ausmalen was passiert, wenn der Vesuv oder gar die Phlegräischen Felder wieder zum Leben erwachen.

Uwe

[Ruthw]

Die Natur ist einfach nicht exakt zu berechnen. Entscheidungen zu treffen ist, wie Uwe sagt, eine ganz undankbare Sache.
...... Warum erinnert mich das jetzt an ein anderes ganz aktuelles und auch nicht berechenbares Naturereignis? Manchmal bekommen wir Menschen halt eins auf den Deckel.

[greulix]

Also er ist Geophysiker und kein Geologe - Bitte schön sachlich bleiben
...
Denkt mal an die "armen Schweine" von Vulkanologen, die solche Entscheidungen in dichtbesiedelten Gebieten treffen müssen - Mexiko, Indonesien und ich will mir noch garnicht ausmalen was passiert, wenn der Vesuv oder gar die Phlegräischen Felder wieder zum Leben erwachen.

Hallo Uwe,

ich dachte mir doch, dass Du das so nicht stehen lassen kannst.

Ihr Geomenschen habt es schon schwer. Und ich möchte nicht in der Haut eine Geologen am Vesuv stecken.

Aber hier fand ich es trotzdem lustig, auch wenn mir der arme Geophysiker schon leid tat. Da kommt er mal ins Fernsehen und traut sich, eine einigermaßen klare Aussage zu machen. Und dann passiert so etwas.

Markus