Schauerliche Islandmomente...?
Schauerliche Islandmomente...?
Hallo ins Forum,
da ich grad erzwungenermaßen nicht so aktiv sein kann, wie ich möchte - und ich mich zu lästigen Dingen wie einer Steuererklärung nicht durchringen kann - kam mir der Gedanke, dem Forum und seinen Mitgliedern vielleicht mal wieder spannendere Dinge als allgemeine Reisehinweise entlocken zu wollen...
Konkret: Mit der enormen Zunahme des Tourismus in den letzten Jahren nahm an den Hotspots auch die Zahl von Absperrungen, Schildern, Bohlenwegen usw. zu, die die ärgsten Gefahren minimieren sollen. Dennoch wird jeder, der sich individuell durch Island bewegt, an verschiedensten Stellen lernen (müssen und dürfen) auf sich selbst Acht zu geben, zu beobachten, Gefahren abzuschätzen, Pläne zu ändern... Es ist meiner Meinung ja auch das, was das Reisen dort so besonders macht - wo in unserem zersiedelten Mitteleuropa wird man denn sonst noch mit so gewaltiger Natur konfrontiert. Wer sich isländischer Landschaft und isländischem Wetter aussetzt, lernt schnell, demütig zu sein. Zu Fuß und mit dem Rad ist es natürlich eine größere Herausforderung. Aber auch das Autofahren birgt einige Aufreger.
Nun möchte ich hier nicht wiederkäuen, was in sämtlichen Reiseführern oder safetravel.is ausführlichst erläutert wird. Auch ist es nicht meine Idee, hier mit dem erhobenen Zeigefinger mögliche "Dummheiten" zu ächten.
Spannender fände ich es tatsächlich, wenn all die Wiederholungstäter, die gelegentlich doch hier mal vorbeischauen, von den Momenten erzählen könnten, in denen sie Island überrascht und vielleicht auch erschreckt hat. Nun ist der eine vielleicht eher zu ängstigen als der andere, aber es soll hier nur die subjektive Einschätzung zählen...? Ich würde mich z.B. selber eher als hasenfüßig bezeichnen...
Vielleicht habt Ihr ja Lust (oder auch grad so ne lästige Seuche, die Euch zu Hause festsetzt) und könnt etwas beisteuern? Spannend und lehrreich wäre es allemal...
Ich fang mal an. Eigentlich ein Klassiker: Flüsse furten. Zu Fuß.
So oft hatte ich das schon gemacht, fühlte mich sicher und einigermaßen erfahren. Unterwegs auf einem Wanderweg, also nicht mal querfeldein. Und dann doch dieser Schreckmoment.
Es war 2019 im Juni auf dem Weg vom Langisjór, über Hólaskjól zum Álftavatn. Ein super schöner Sommertag, windstill, sonnig und ausgesprochen warm. Doch kurz vor meinem Ziel musste ich noch durch die Syðri-Ófæra. Und natürlich - sie hatte am Nachmittag ordentlich Wasser. Aber wie das so ist: da ist der Weg, da waren auch recht frische Fußspuren, kann doch kein Problem sein! Doch kurz nach der Hälfte meiner Querung reichte mir das Wasser bis zur Hüfte (bin 168cm) und hatte so ordentlich Druck, dass ich kaum noch gegenhalten konnte! Zurück zu gehen war in diesem Moment aber auch kaum noch möglich. Und nur etwa 100m weiter links ging der Fluss in einen Wasserfall über (jedenfalls in meiner Erinnerung, habe kein Bild). Ok, ich habe es geschafft. Aber ehrlich, ich hatte Angst und mich im Nachhinein über meine Dummheit geärgert. Es wäre so einfach gewesen, dort an diesem schönen Fluss zu zelten und am nächsten Morgen bei niedrigem Wasserstand wahrscheinlich vollkommen lässig zu furten...
Ich hab überlebt, hab ein paar graue Haare mehr - und ich hab was gelernt... Yeah... Keine Glanzleistung...
Das Foto ist noch weit vor der Furt entstanden. Leider habe ich vor lauter Aufregung dann keine Bilder gemacht, dabei war es wirklich eine ausgesprochen schöne Ecke...
Macht jemand mit?
Kristina
da ich grad erzwungenermaßen nicht so aktiv sein kann, wie ich möchte - und ich mich zu lästigen Dingen wie einer Steuererklärung nicht durchringen kann - kam mir der Gedanke, dem Forum und seinen Mitgliedern vielleicht mal wieder spannendere Dinge als allgemeine Reisehinweise entlocken zu wollen...
Konkret: Mit der enormen Zunahme des Tourismus in den letzten Jahren nahm an den Hotspots auch die Zahl von Absperrungen, Schildern, Bohlenwegen usw. zu, die die ärgsten Gefahren minimieren sollen. Dennoch wird jeder, der sich individuell durch Island bewegt, an verschiedensten Stellen lernen (müssen und dürfen) auf sich selbst Acht zu geben, zu beobachten, Gefahren abzuschätzen, Pläne zu ändern... Es ist meiner Meinung ja auch das, was das Reisen dort so besonders macht - wo in unserem zersiedelten Mitteleuropa wird man denn sonst noch mit so gewaltiger Natur konfrontiert. Wer sich isländischer Landschaft und isländischem Wetter aussetzt, lernt schnell, demütig zu sein. Zu Fuß und mit dem Rad ist es natürlich eine größere Herausforderung. Aber auch das Autofahren birgt einige Aufreger.
Nun möchte ich hier nicht wiederkäuen, was in sämtlichen Reiseführern oder safetravel.is ausführlichst erläutert wird. Auch ist es nicht meine Idee, hier mit dem erhobenen Zeigefinger mögliche "Dummheiten" zu ächten.
Spannender fände ich es tatsächlich, wenn all die Wiederholungstäter, die gelegentlich doch hier mal vorbeischauen, von den Momenten erzählen könnten, in denen sie Island überrascht und vielleicht auch erschreckt hat. Nun ist der eine vielleicht eher zu ängstigen als der andere, aber es soll hier nur die subjektive Einschätzung zählen...? Ich würde mich z.B. selber eher als hasenfüßig bezeichnen...
Vielleicht habt Ihr ja Lust (oder auch grad so ne lästige Seuche, die Euch zu Hause festsetzt) und könnt etwas beisteuern? Spannend und lehrreich wäre es allemal...
Ich fang mal an. Eigentlich ein Klassiker: Flüsse furten. Zu Fuß.
So oft hatte ich das schon gemacht, fühlte mich sicher und einigermaßen erfahren. Unterwegs auf einem Wanderweg, also nicht mal querfeldein. Und dann doch dieser Schreckmoment.
Es war 2019 im Juni auf dem Weg vom Langisjór, über Hólaskjól zum Álftavatn. Ein super schöner Sommertag, windstill, sonnig und ausgesprochen warm. Doch kurz vor meinem Ziel musste ich noch durch die Syðri-Ófæra. Und natürlich - sie hatte am Nachmittag ordentlich Wasser. Aber wie das so ist: da ist der Weg, da waren auch recht frische Fußspuren, kann doch kein Problem sein! Doch kurz nach der Hälfte meiner Querung reichte mir das Wasser bis zur Hüfte (bin 168cm) und hatte so ordentlich Druck, dass ich kaum noch gegenhalten konnte! Zurück zu gehen war in diesem Moment aber auch kaum noch möglich. Und nur etwa 100m weiter links ging der Fluss in einen Wasserfall über (jedenfalls in meiner Erinnerung, habe kein Bild). Ok, ich habe es geschafft. Aber ehrlich, ich hatte Angst und mich im Nachhinein über meine Dummheit geärgert. Es wäre so einfach gewesen, dort an diesem schönen Fluss zu zelten und am nächsten Morgen bei niedrigem Wasserstand wahrscheinlich vollkommen lässig zu furten...
Ich hab überlebt, hab ein paar graue Haare mehr - und ich hab was gelernt... Yeah... Keine Glanzleistung...
Das Foto ist noch weit vor der Furt entstanden. Leider habe ich vor lauter Aufregung dann keine Bilder gemacht, dabei war es wirklich eine ausgesprochen schöne Ecke...
Macht jemand mit?
Kristina
Re: Schauerliche Islandmomente...?
2014, damals noch nicht seßhaft hier - und entsprechend unvertraut mit der hier üblichen Maßeinheit m/s -, mein Mann und ich per Motorrad auf Islandumrundung. Im Norden verjagte uns das Wetter, also auf nach Süden. Vor der Holtavörðuheiði das Wetterwarnschild, das Windspitzen bis 23 m/s ankündigte. Ehe ich im Weiterfahren noch mühselig umrechnen konnte, was das in km/h ist, hatte der Wind auch schon so aufgefrischt, dass ich mich nicht mehr getraut hätte, anzuhalten und umzudrehen - der Wind hätte mich umgeweht, samt vollgepacktem Motorrad. Also weiter, eine Geschnwindigkeit finden, bei der uns der Wind weder von der Straße noch auf den Gegenfahrstreifen wehte, geradeaus in Schräglage zum Wind, Augen auf und durch.
Heil in Borgarnes angekommen, trafen wir ein Paar aus England, das eine Stunde vor uns das Ganze zu zweit auf einer Maschine durchgemacht hatte!
Wir teilten mit ihnen unsere Flasche Wein und verbuchten das Ganze unter "Once-in-a-lifetime-experience".
Heil in Borgarnes angekommen, trafen wir ein Paar aus England, das eine Stunde vor uns das Ganze zu zweit auf einer Maschine durchgemacht hatte!
Wir teilten mit ihnen unsere Flasche Wein und verbuchten das Ganze unter "Once-in-a-lifetime-experience".
Re: Schauerliche Islandmomente...?
Kristina, danke, das ist mal ein netter Aufhänger, um von der "anderen Seite" dieses fantastischen Landes zu berichten. Hört man doch entweder nur Lobhudelei (zuletzt z. B.: Wotan Wilke Möhring in einer N3-Talk Show in Bezug auf die Dreharbeiten zu "Gletschergrab") oder lautes Augenrollen angesichts der "Touristenschwemme" und in Erinnerung alter Zeiten (ich schließe mich nicht aus).
Nun fiel es mir gar nicht so leicht, in der gefragten Richtung fündig zu werden, habe ich doch in meiner langen Islandzeit beruflich und privat so unglaublich viele wunderbare Erlebnisse gehabt, für die ich enorm dankbar bin, dass kaum anderes hängen blieb. Aber nach einigem Nachdenken bin ich doch fündig geworden - wobei selbst einige der nachfolgenden Erlebnisse im Nachhinein positiv sind (einige auch mittendrin).
Kategorie 1: "Da kann das Land nichts für" - das hätte überall passieren können. Aber weil es in Island (baumlos, seinerzeit verkehrsarm) passierte, ging es glimpflich aus.
Kategorie 2: "In Island brauchst du Zeit"
Monique
Nun fiel es mir gar nicht so leicht, in der gefragten Richtung fündig zu werden, habe ich doch in meiner langen Islandzeit beruflich und privat so unglaublich viele wunderbare Erlebnisse gehabt, für die ich enorm dankbar bin, dass kaum anderes hängen blieb. Aber nach einigem Nachdenken bin ich doch fündig geworden - wobei selbst einige der nachfolgenden Erlebnisse im Nachhinein positiv sind (einige auch mittendrin).
Kategorie 1: "Da kann das Land nichts für" - das hätte überall passieren können. Aber weil es in Island (baumlos, seinerzeit verkehrsarm) passierte, ging es glimpflich aus.
- Der Tag im Winter 2010, als sich mein Auto nach einem Rutscherlebnis in einer Überschlagshandlung in die ewigen Jagdgründe schoss und seit dem für immer als zusammengeklopfter Rosthaufen auf der Insel bleiben darf.
- Der Tag im Juli 2012, an dem unser Busfahrer genervt war, einen Wohnwagen rammte und uns damit einen Abhang runterjagte.
- Der Tag in einem Sommer in den 2010ern, als ein kleines, mit Touristen besetztes Auto aus einer Nebenstraße kommend auf genau meiner Höhe unseren Bus rammen wollte und wir nur unter spontaner Nutzung der linken Fahrbahn Schlimmeres verhinderten.
- Der Tag, als ich im November 2008 als norddeutscher Schnee-nicht-Kenner auf einsamen, verschneiten und vereisten Pisten im Norden und Nordosten Islands unterwegs war, u. a. mit starr gehaltenem Lenkrad über vereiste Brücken rutschte und mir am Ende schweißgebadet und dem Herzinfarkt nah das "Goldene Lenkrad" des ADAC eigenhändig verlieh, da ich überlebt hatte . P.S. Die verschneite Öxi runterzufahren ("Ist nicht gesperrt ... wenn du Winterreifen drauf hast, kannst du sie fahren." O-Ton 1777 Vegagerdin Telefonhotline) ist ein Erlebnis, das ich nicht noch einmal brauche.
Kategorie 2: "In Island brauchst du Zeit"
- Gast rutscht im Bus auf der 901, also im Hochland, mit dem Messer aus ... Blutgeysir ... der erste echte Druckverband in meinem Leben. Erst 3 Stunden (!) später sind wir nach Kaffee-, Foto- und Sehenswürdigkeitenstopp am Mývatn und begeben uns in ärztliche Behandlung.
- Selbe Piste, anderes Jahr: Wir stoßen auf der 901 auf einen verunfallten Radfahrer (am Ende ist es ein Schlüsselbeinbruch), versorgen ihn, rufen den Krankenwagen, packen ihn ein (in der Wüste liegen lassen kommt immer doof) und treffen nach 2,5 Stunden bei den Schlammpötten von Námaskard auf den Krankenwagen. Wir waren trotz Kaffee- und Fotostopp schneller als die Sanis.
- Notiz: Der Nordosten des Landes war meine Lieblingsstelle, um den Gästen das Gesundheitssystem Islands näher zu bringen und sie eindringlich zu bitten, dass hier möglichst nichts passiert .
- Wir sind mit einem kommerziellen Anbieter aber dennoch privat in Familie bei Jöklasel auf dem Vatna, toben im Schnee, als ein Kind vermutlich Kontakt mit einem Stein unterm Schnee hat und dadurch seine Kniescheibe freilegt. Es floss kein Blut, aber der Anblick führte bei mir zu dem Wunsch, mich dazu zu legen ... Es ist saugeiles Wetter. Kein Handyempfang. Niemand antwortet auf unsere Funkrufe. In der Folge: Wunde versorgen, Kind bei Bewusstsein halten, mit dem Jeep durch den Tiefschnee runterrasen, versuchen, Funkkontakt mit der Station herzustellen (derjenige bei Jöklasel war irgendwo draußen unterwegs), versuchen, Handyempfang zu bekommen, um den Krankenwagen in Höfn zu erreichen. "Rasen", Funken, Telefonieren, Kind bequatschen und nach gefühlter Ewigkeit einen Krankenwagen entdecken. P.S. Wir konnten das Kind damit beglücken, dass er mit der Aktion am nächsten Tag in der Zeitung war . Er hatte die Aktion gut überstanden und war abends auch schon wieder zu Hause und lachte.
- Gast stürzt auf dem Wanderweg zum Svartifoss im oberen Bereich. Kann sich nicht mehr bewegen, keinerlei Handyempfang. Monique pest 1,5 km zum Besucherzentrum: Ranger alarmieren, Krankenwagen rufen lassen, Busfahrer instruieren, Jökulsárlón anrufen: Wir kommen später. Monique pest 1,5 km bergauf wieder zurück --> Blutdruck und Puls bei mir im bösen Bereich, alles pitschenass. Kein Autozugang zur Unfallstelle. Wir tragen mit mehreren Leuten die Verunfallte auf einer Trage vom Berg bis dort, wo Autos hinkommen. Der Krankenwagen bringt sie nur bis zum nächsten Unfallort (einer anderen Person), ab dort geht es mit dem Rettungshubschrauber nach Reykjavík. Die Reise ist für sie leider zu Ende, der Bruch zu kompliziert. Am Abend sinken beim Wein Adrenalinspiegel und Puls .
- Sommer 2006: Mein Begleiter und ich wollen nach Lonsöraefi zum Wandern. Wir bekommen in Stafafell von einem nach Bier riechenden, wirklich netten Isländer noch eine Karte und den Hinweis: Heute bitte nicht mehr durch den Fluss! Wir kommen an den Fluss und mein Fahrer: Ich will nur mal gucken. "Nur mal gucken" führt zu: Wir fahren uns am Rand des Flusses im Fluss fest. Im strömenden Regen versuchen wir, das Auto im Fluss freizuschaufeln. Vergeblich. Ich probiere (2006!) mein simples Handy - 1 Balken. Ich rufe Stafafell an. Man kann sich an unser Auto erinnern. "Seid ihr im Fluss?", "Nein, am Fluss, aber stecken fest.". "Okay." Mehr Infos gab es damals nicht. Handy war ne andere Hausnummer zu der Zeit, wir waren schon glücklich, überhaupt Empfang zu haben. Und wir fragten uns: Der Typ war schon um 16 Uhr besoffen, wen will er jetzt zu Hilfe schicken??? Gefühlte viele Stunden später kam ein Traktor. Ich war derweil schon bei Rotwein und Käse, mein Fahrer ohne Rotwein (meinte, noch fahren zu müssen). Vater und Sohn Isländer befreiten uns nach Erstkontakt mit so einem flexiblen Seil aus dem Fluss. Sie sprachen keinerlei Englisch. Nach ungezählten Versuchen, nach dem Preis zu fragen, zahlten wir mit 3 Weinflaschen und 5.000 isk. Alle waren glücklich. Wir, weil es so billig war. Die, weil sie Wein hatten. Damals lief das noch. Wir fuhren zurück auf den Zeltplatz nach Höfn, schmissen alle Klamotten in den Trockner, vernichteten den restlichen Rotwein und nahmen am nächsten Tag den Bus in die Ecke, der damals noch fuhr .
- Mai 2011 - Grímsvötn erupts ... mein erster Ausbruch ... tschaka ... das Erlebnis meines Lebens!!! Wie wir da am ersten Abend Gewahr werden, dass wir von der Aschewolke eingehüllt werden, wie wir mehrere Tage in der Aschewolke leben und später freiwillig auch innen Masken tragen, wie der Koch und ich "erster Mann auf dem Mond" spielen, wie wir trotz Verbots an der nicht mehr vorhandenen Polizeisperre vorbeifahren (alle Touris weg, die Polizei komplett beim Kaffeetrinken) und zum Vatna fahren, den schwarzen Svínafellsjökull bestaunen und auf dem Rückweg in einen übelsten Aschesturm kommen und blind und in Schrittgeschwindigkeit nach Klaustur zurückschleichen, wie im Sturm das Dach unseres neuen Hotelgebäudes wegfliegt, wie wir die Hände vor Augen nicht sehen und mit der internationalen Presse flirten, wie eine blöde Wolkendecke mir den von RTL bestellten Kleinflugzeugflug zum Vulkan vergeigt, wie wir mit einer Busladung motivierter Ministeriumsmitarbeiter versuchen, das Hotel wieder zu reinigen ... Wahnsinn ... es war eine irre, unvergessliche Zeit!
- 2014 - Wie ich seit 2011 Gästegruppe um Gästegruppe damit nerve und nervös mache, dass ich auf meinen nächsten Ausbruch warte und wir eines schönen Morgens aufwachen und uns stolz und hocherfreut zurufen: Wir haben einen Ausbruch und wir haben auch noch am Fuße des Vatna übernachtet - yeah!!! (leider auf der falschen Seite). Wie Angehörige der Gäste besorgt nachfragen, ob wir in Lebensgefahr sind und alle gelassen berichten, dass wir leider nichts sehen, weil wir auf der falschen Seite sind. Wie sich die generelle Erdbeben- und Ausbruchsangst bei fast allen löst und einer freudigen Spannung weicht. Wie wir dennoch Inselrunde um Inselrunde bangen, ob wir im Norden die Brücke über die Jökulsá á Fjöllum passieren können. Wie ich später am Saisonende 3 Nächte am Mývatn im Zelt unterhalb des Flugplatzes ausharre und uns immer wieder neu auf die Fluggästeliste setzen lasse, bis wir endlich - nach Sandsturmende - zum Ausbruchsort fliegen können. Irre!! Ausbruch Nr. 2.
- Juni 2021: Nach 5 Tagen Zwangs-Quarantäne im kleinen Hotelzimmer und angekündigter Winterwelle ("Kaltfront") starte ich im coronagebeutelten, sprich Öffi-losen Hochland auf meine Trekkingtouren. Im Gepäck: Lebensmittel für 14 Tage. Erste Tour: Kjalvegur. Alles geschlossen. Winterbedingungen, teils dichte Schneedecke. Uwe beschreibt bei der Etappe Thverbrekknamúli - Thófadalir 2 Optionen, ich wähle unwissend die über die Hütte und den nachfolgend "fetten" Berg. Als ich dort oben atemlos ankam und den Weg nach unten suchte, suchte ich vergeblich. Die GPS-Punkte gaben keinen Hinweis, es gab keine Pfeiler oder sonstewas. Ich schien eh der erste Mensch der Saison in der Ecke zu sein. Verzweiflung. Denn ich musste irgendwie runter und über den Gletscherfluss und bei dem schien es nur eine einzige Stelle zu geben, die ich von oben partout nicht sah. Da, wo wohl ein Weg runter sein sollte, war nichts zu erkennen. Also ging ich weiter, suchte - bei bestem Wetter - irgendwo an dieser steilen Flanke eine Abstiegsmöglichkeit Richtung Fluss, ohne dabei aus- und abzurutschen. Denn das hätte Tod bedeutet. Der Fluss sprach da eine eindeutige Sprache. Ich bin noch nie in meinem Leben so dermaßen hochkonzentriert und Schrittchen für Schrittchen und teils auf allen Vieren an einem steilen Berghang entlanggerobbt (und das mit schwerem Rucksack), immer bereit, jederzeit umzukehren, wenn gar nichts mehr geht. Wäre ich in der Situation zu zweit gewesen, wäre ich umgedreht - diese Tour hätte ich niemandem zumuten wollen, für niemanden sonst die Verantwortung übernehmen wollen. Am Ende kam ich lebend unten an, fand die Brücke über den Fluss. Des Rätsels Lösung: Genau an der Stelle, an der man vom Berg runter muss, befand sich eine Schneewechte - der Weg war partout nicht zu finden und wäre auch nicht begehbar gewesen. So lange dort Schnee liegt, würde ich IMMER von dieser Routenoption abraten. Dieses Teilstück war für mich so dermaßen grenzwertig und herausfordernd - ich hätte gerne darauf verzichtet. Das war absolut hart. Ich traf Tage später in der Thorsmörk auf einem etwas ausgesetzten Stück ein Pärchen, wo sie - Tränen und Panik im Gesicht - nicht vor- und nicht zurückkam. Prinzipiell konnte ich den Sachverhalt verstehen, aber an der Stelle sagte mein Hirn: Nach dem Erlebnis vor einigen Tagen ist dieses Stück hier absolutes Kindergartenniveau. Das sagte ich natürlich nicht ihr und half dem Mann, sie über die Stelle zu bugsieren. Aber ich fand es krass, wie schnell einen solche Erlebnisse prägen und stark machen. So schlimm, wie der Moment auf dem Kjalvegur auch war, so stark und sicher hatte er mich auch gemacht.
- Gleicher Sommer, krasser Wetterwechsel. Statt 3 Wochen Kaltfront kommt nach 1 Woche eine Hitzewelle. Der Schnee im Hochland taut in Rekordzeit. Ich bin auf dem Laugavegur unterwegs. Zwischen Emstrur und Àlftavatn gibt es einige Furten. Nummer 1 sieht richtig beschissen und reißend aus. Ich finde keine Spur, keine Pfeiler, keine Markierungen. Ich lese 10x in Uwes Buch: normalerweise müsste ich hier problemlos durchkommen. Ich sehe nur Schlammbrühe. Auf das Buch vertrauend wage ich mich an der einen Stelle durch, das Wasser umschmeichelt meine Beine um Längen höher als beschrieben, aber ich komme durch. Luft holen, anziehen, weiter im Text. Kurz vor dem Zeltplatz Álftavatn wieder ne Furt. Mann, sieht die Scheiße aus. Ich bin den Weg schon mal gegangen, 2010 oder 2011, alles easy. Heute ein Flussbett, das mich verzweifeln lässt. Ich finde keinen Weg durch den Fluss, mein Wanderstock versinkt in Tiefen, die ich mir niemals zutrauen würde (Schritt!). Da ich eine Doppeletappe gewandert bin, ist es recht spät am Tag/Abend. Mit geschultertem Rucksack und in Unterbüx stapfe ich entmutigt am Fluss lang, bin kurz davor, mein Zelt aufzuschlagen (ja, der Zeltplatz ist nur wenige 100 m entfernt, aber wenn dort kein Weg hinführt ...), als ein Isländer mit akzeptablem Gefährt durch den Fluss rauscht, mein Winken sieht und mich - in Unterbüx - grinsend durch den Fluss fährt.
- Gleiche Tour, 1 Tag später. Die Sonne brennt weiter, der Schnee schmilzt. Auf dem Weg nach Hrafntinnusker sind diverse Schneefelder bzw. -brücken über Flüsse zu passieren. Und jedes Mal, wenn ich an der anderen Seite angekommen bin und mir die Szenerie rückblickend anschaue (warmes Wasser unter dünner Schneebrücke) denke ich: Ach du Scheiße! Wann kommt der Moment, wo die erste Schneebrücke unter mir kollabiert??? Ich kann euch sagen: Es war enorm viel Angst dabei, sah man doch blöderweise von der Südseite kommend immer nüscht! Die Flüsse habe ich dann alle überstanden, dafür bin ich im weiteren Verlauf zwischen Hrafntinnusker und Landmannalaugar - den Markierungen strikt folgend! - im Schnee eingebrochen (hing da mit einem Bein bis zum Schritt im Loch und kam dank Rucksack nur schwer wieder raus) und bin an der einen Schneeabstiegsstelle beim Warten (!) auf die Entgegenkommenden ausgerutscht, den kompletten Abhang rollend runtergerutscht und pitschenass in einer Schneepfütze gelandet. Alles heile. Die Klamotten trockneten dank der Sonne bis LML fast komplett wieder. In LML wurden alle von den Rangern zum Wegeszustand befragt ... da habe ich dann brav berichtet Was für ein Wanderjahr!!!
- Sommer 2022: Monique hat Zeit und möchte nun endlich all die Hochlandecken zu Fuß erkunden, für die sie jobmäßig damals keine Zeit hatte. Ich bin zur Askja unterwegs ... ganz viel mutterseelenallein. Ich sehe die NASA-Astronauten nur aus der Ferne und im Camp draußen an der Abwäsche. Ich habe keine Ahnung, wo, aber ich fange mir - mutterseelenalleine im Hochland - Corona ein. Es bricht unvermittelt auf der nächsten Trekkingtour ohne Ausstiegsmöglichkeit aus (ich weiß erst 2 Tage später, dass es Corona ist). Ich schleppe mich mit Fieber und hundeelend bei bestem Wetter!!! durch diese geile Landschaft und möchte einfach nur, dass der Tag zu Ende ist. Es ist zum Heulen. Zurück in der Zivilisation brüllt mich der Test an: positiv! Ich kuriere im Zelt in Húsavík aus, halte brav Abstand, sofern Franzosen mich nicht bedrängen. Krasse Luftnot zwingt mich spätabends zum Bereitschaftsarzt. Das ist im Hochsommer selbst in Húsavík ein Abenteuer, kann ich euch sagen! Der Doc ist locker ("Ach, wenn du geimpft bist, stirbst du nicht."), stellt sich später auf der Rechnung als Medizinstudent heraus ... aber einer, den ich gerne erneut besucht hätte . Die Apothekendamen sind locker, alle sind locker, außer die Touris auf den Zeltplätzen, die ich nächtens mit meinem Dauerhusten wachhalte. Ich baue mein Zelt echt weit vom Schuss ab auf, aber die neuen kriechen dichter ... Pech. Corona mit 1 Woche Fieber im Zelt auszukurieren, das hat was. Ebenso, die langsamen Schritte zurück in die Normalität: erste Wanderung von Stöng zum Háifoss: Scheiße, jeder Hügel Luftnot. Dann einige Tage später von Skógar zur Ausbruchsstelle nahe Fimmvördurháls: Okay, ich lebe wieder. Schön, wie ich mich ausprobieren konnte .
- 2022: Nach einem coronabedingt wandermäßig verkorksten Urlaub regt sich der Vulkan auf der Reykjanes-Halbinsel wieder. Ja, ich hatte ihn 2021 schon gesehen, ja ich hatte meine Erlebnisse dort bereits (Ausbruch Nr. 3). Aber: Corona im Zelt war sooooo sch ..., der Urlaub verkorkst ... was hoffte ich auf einen rechtzeitigen Ausbruch. Und dann textete mir Werner, als ich schon an Höfn vorbei und auf dem Weg zur Fähre war: Der Ausbruch hat begonnen. Ehrlich: Ich habe angehalten und geheult! Ich hätte es LEIDER zeitlich nicht geschafft, zurück nach Reykjanes zu fahren und am nächsten Tag püntklich zur Fährabfahrt in Seydisfjördur zu sein. Es war der absolute Tiefpunkt dieses Urlaubs. Nach Pleiten und Pech auch noch diese Panne! Der Abend versank auf einem wilden Parkplatz (Zeltplatz in Seydisfjördur komplett überfüllt!!!) am Fjord im Wein und ich brauchte Wochen, um diesen Urlaub zu verdauen. Island kann sooo gemein sein ...
Monique
- NeitherErnie
- Prophet des Dettifoss
- Beiträge: 309
- Registriert: Mi 17. Jul 2013, 23:45
Re: Schauerliche Islandmomente...?
Da wird sich der Lagunenbetreiber aber geärgert haben, daß er nun länger öffnen mußte
Zwischen Seyðisfjörður und Keflavík liegt nunmal eine kleine unwegsame lnsel namens Ísland (WERner)
Re: Schauerliche Islandmomente...?
Naja, es bringt die Taktung der Boote durcheinander. Die letzten Jahre nachher hattest du Pech - wenn du zum gebuchten Termin nicht da warst, war deine Tour futsch. Hatte also durchaus Relevanz .
Monique
Monique
- NeitherErnie
- Prophet des Dettifoss
- Beiträge: 309
- Registriert: Mi 17. Jul 2013, 23:45
Re: Schauerliche Islandmomente...?
Schon klar, daß es um die Boote ging
Es liest sich nur so lustig, als ob bei der Lagune abends das Wasser rausgelassen wird und wenn man zu spät kommt, hat man Pech gehabt
Sowas ist mir nämlich mal bei den HotTubs an der Hoffellslón passiert
Es liest sich nur so lustig, als ob bei der Lagune abends das Wasser rausgelassen wird und wenn man zu spät kommt, hat man Pech gehabt
Sowas ist mir nämlich mal bei den HotTubs an der Hoffellslón passiert
Zwischen Seyðisfjörður und Keflavík liegt nunmal eine kleine unwegsame lnsel namens Ísland (WERner)
Re: Schauerliche Islandmomente...?
Danke für die Beiträge. Ich gebe zu, es wäre wohl eher ein Thema für lange Winterabende gewesen. Doch da sich der diesjährige Islandurlaub nun langsam nähert und geplant werden will, wird grad alles zum Thema wieder interessant...
23 m/s hatte ich bei einer Radtour auch einmal auszuhalten - die Böe kam allerdings von der Seite und schubste mich schneller als ich reagieren konnte die Böschung rechts der Straße hinab. Das war ein Schreck und ich war dennoch froh, dass der Windstoß nicht von rechts gekommen war - dann hätte ich mich auf der Gegenfahrbahn wiedergefunden... Wieviel schwieriger muss das erst bei höheren Geschwindigkeiten und einem schweren Motorrad sein... Ojeh...
Und wow Monique - da ist Dir aber ne Menge eingefallen.
Dass der Job eines Reiseleiters vielfältig ist, kann man sich ja denken, aber solche Geschichten...
Spannend auch Deine Beschreibungen von den Hochlandwanderungen. Bin ich also nicht die Einzige, die irgendwie immer zu früh ins Hochland aufbricht. Das Zeitfenster für die Touren dort ist aber auch verdammt kurz. Ende Juni/Anfang Juli halte ich zwar eigentlich für die allerschönste Zeit in Island - aber Schnee/aufgeweichte Böden/hohe Wasserstände der Flüsse machen das Vorankommen im Hochland zu Fuss dann ziemlich aufregend. Und manchmal gar unmöglich. Letztes Jahr hatte ich auch die Askja im Plan, aber als ich mit dem Bus dort ankam und überall nur endlose Schneefelder sah, habe ich es bei einer Tagestour belassen... Es hatte da gerade zwei Tage vorher einen heftigen Schneesturm gegeben, der noch mal Schnee aufgefüllt hatte...
Ich träume davon, irgendwann mal einen ganzen Sommer frei für Island zu haben und zeitlich flexibler die Touren einfach dem Wetter anzupassen. Himmel wär das schön.
(Und vielleicht sollte ich damit nicht mehr so lange warten, wenn demnächst dann auch Hochlandpisten asphaltiert sein werden...? Zumindest das Projekt "Querung per Rad" hätte sich ja dann erledigt...)
23 m/s hatte ich bei einer Radtour auch einmal auszuhalten - die Böe kam allerdings von der Seite und schubste mich schneller als ich reagieren konnte die Böschung rechts der Straße hinab. Das war ein Schreck und ich war dennoch froh, dass der Windstoß nicht von rechts gekommen war - dann hätte ich mich auf der Gegenfahrbahn wiedergefunden... Wieviel schwieriger muss das erst bei höheren Geschwindigkeiten und einem schweren Motorrad sein... Ojeh...
Und wow Monique - da ist Dir aber ne Menge eingefallen.
Dass der Job eines Reiseleiters vielfältig ist, kann man sich ja denken, aber solche Geschichten...
Spannend auch Deine Beschreibungen von den Hochlandwanderungen. Bin ich also nicht die Einzige, die irgendwie immer zu früh ins Hochland aufbricht. Das Zeitfenster für die Touren dort ist aber auch verdammt kurz. Ende Juni/Anfang Juli halte ich zwar eigentlich für die allerschönste Zeit in Island - aber Schnee/aufgeweichte Böden/hohe Wasserstände der Flüsse machen das Vorankommen im Hochland zu Fuss dann ziemlich aufregend. Und manchmal gar unmöglich. Letztes Jahr hatte ich auch die Askja im Plan, aber als ich mit dem Bus dort ankam und überall nur endlose Schneefelder sah, habe ich es bei einer Tagestour belassen... Es hatte da gerade zwei Tage vorher einen heftigen Schneesturm gegeben, der noch mal Schnee aufgefüllt hatte...
Ich träume davon, irgendwann mal einen ganzen Sommer frei für Island zu haben und zeitlich flexibler die Touren einfach dem Wetter anzupassen. Himmel wär das schön.
(Und vielleicht sollte ich damit nicht mehr so lange warten, wenn demnächst dann auch Hochlandpisten asphaltiert sein werden...? Zumindest das Projekt "Querung per Rad" hätte sich ja dann erledigt...)
Re: Schauerliche Islandmomente...?
Da muß ich an die "Forumswanderung" denken. Am Ende waren nur noch drei Leute übrig geblieben mit dem Plan einer gemeinsamen Tour und wir wollten den Strútsstigur gehen. Sigrid, Hans-Jürgen und ich trafen uns in Hólaskjól. Es hatte tagelang, wenn nicht wochenlang geregnet. Auf dem Weg über Landmannalaugar dorthin gab es viel, viel Wasser und ich unterhielt mich mit dem Busfahrer, der meinte, doch, doch, das sei schon tatsächlich deutlich mehr als sonst so. In der Hütte trafen wir eine Gruppe von Útivist, die dort gerade eine Wanderung beendete und unterhielten uns mit deren Wanderführerin. Ich weiß nicht mehr genau was sie sagte (wahrscheinlich läßt es sich irgendwo in den Tiefen dieses Forums sogar nachlesen), aber sie meinte ohne da gewesen zu sein, man müsse so mit einer Wasserhöhe von ungefähr bis da und zeigte auf ihre Hüfte rechnen und so, naja, wir könnten es ja mal versuchen. Nach einigem Hin- und Herüberlegen, und am Fluß gucken gehen traute sich dann irgendwer zu sagen, daß lieber nicht tun zu wollen und die anderen beiden waren ganz froh, denn ihnen ging es ähnlich. Wir haben letztendlich ein paar schöne Tage bei gutem Wetter anderswo verbracht.TOFA hat geschrieben: ↑Mo 20. Mär 2023, 12:04Es war 2019 im Juni auf dem Weg vom Langisjór, über Hólaskjól zum Álftavatn. Ein super schöner Sommertag, windstill, sonnig und ausgesprochen warm. Doch kurz vor meinem Ziel musste ich noch durch die Syðri-Ófæra. Und natürlich - sie hatte am Nachmittag ordentlich Wasser. Aber wie das so ist: da ist der Weg, da waren auch recht frische Fußspuren, kann doch kein Problem sein! Doch kurz nach der Hälfte meiner Querung reichte mir das Wasser bis zur Hüfte (bin 168cm) und hatte so ordentlich Druck, dass ich kaum noch gegenhalten konnte! Zurück zu gehen war in diesem Moment aber auch kaum noch möglich. Und nur etwa 100m weiter links ging der Fluss in einen Wasserfall über (jedenfalls in meiner Erinnerung, habe kein Bild). Ok, ich habe es geschafft. Aber ehrlich, ich hatte Angst und mich im Nachhinein über meine Dummheit geärgert. Es wäre so einfach gewesen, dort an diesem schönen Fluss zu zelten und am nächsten Morgen bei niedrigem Wasserstand wahrscheinlich vollkommen lässig zu furten...
Ich hab überlebt, hab ein paar graue Haare mehr - und ich hab was gelernt... Yeah... Keine Glanzleistung...
Re: Schauerliche Islandmomente...?
Ja, Ende Juni ist echt noch kritisch. Aber wenn der Chef sagt: Dann oder nie, dann hofft man ja doch. Immerhin: Von 3 Wochen Kaltfront verlieb nur gut eine und der Rest verwandelte sich in isländische Tropenhitze. Auch so kann es kommen . Und nach meinem kalten (teils Nachtfrost im Juli!!!) und verregneten Sommer 2022 würde ich es fast wagen zu vermuten, dass der diesjährige Sommer etwas entspannter wird. Dieses Jahr aber ohne mich .
Monique
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