Island mit dem Wohnwagen 2012

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Johannes
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Re: Island mit dem Wohnwagen 2012

Beitrag von Johannes » Mi 23. Nov 2011, 13:09

kra1101 hat geschrieben:hallo christian,
...
über das buch von den hünerfelds habe ich mich in island nur geärgert. die waren mit einem 4 x 4 vw bus und einem toyota hzj unterwegs - also geländegängigen fahrzeugen! und entsprechend die tourenvorschläge...und du hast einen flachen 4x2 skoda mit wowa. ist zwar ganz nett zu lesen, bringen dir aber für deine bedürfnisse sicher nicht den hype. da irrt der titel über die tatsächlichen gegebenheiten.
...
grüße

rainer

Hallo Rainer, hallo Christian,
mit Interesse habe ich das Votum über unser Buch gelesen, was mich teils doch etwas wundert, denn in 8 Jahren seit Auflage 1 ist uns noch nie die Kritik geäußert worden, wir hätten nur Pisten für 4x4-Wohnmobile beschrieben. Ich würde mal (ohne es konkret nachzurechnen) behaupten, das 3/4 unserer Tourvorschläge auf asphaltierten Pisten verlaufen. Und wo es nicht der Fall ist, weisen wir deutlich drauf hin.

Dennoch bin ich ausdrücklich dankbar für jegliche Kritik und Verbesserungsvorschläge!!! Schließlich wissen wir: Nobody is perfect!

Ich gehe übrigens davon aus, dass Du, Rainer, mit einer alten Auflage des Buches unterwegs warst, denn Du erwähnst nur unseren früheren VW-Bus, dem wir noch heute die eine oder andere Träne nachweinen. Der Toyota Land Cruiser gehört übrigens einem Freund, den wir in Island ab und zu getroffen hatten, hat mit der Autorentätigkeit oder unseren Recherchen absolut überhaupt nichts zu tun, wenn wir von ein paar Fotos absehen, die uns der Freund zur Verfügung gestellt hat.
In neuerer Auflage von 2009 siehst Du allerdings wiederum ein 4x4-Fahrzeug von uns, einen Pickup mit Absetzkabine (Mazda B2500 4x4, Aufbau bimobil Husky 230. Zu dem Thema können wir uns gern mal austauschen - Ihr habt ja wohl jetzt ein ähnliches Gefährt. Auch dieser Fahrzeugtyp hat in Island nämlich so seine Tücken).
Wir haben aber auf unseren Recherchen ausdrücklich und von Anfang an sehr bewusst darauf geachtet, dass wir die Routen aus dem Blickwinkel eines "normalen" Wohnmobils beurteilen. Und die allermeisten Leserrückmeldungen bestätigen uns, dass wir damit durchaus richtig lagen.

Ich erlaube mir allerdings darauf hinzuweisen, dass wir sicher einige 4x4-Strecken im Buch haben, diese aber auch deutlich als solche beschreiben und ausdrücklich darauf hinweisen, dass man diese nicht mit 2x4-Fahrzeugen nutzen darf. Selbst bei der Kjölur oder Kaldidalur, die manch einer mit einem "Joghurtbecher", wie die "Weißware" unter den Wohnmobilen bezeichnet wurde (gefallen mir, diese humorvollen Begriffe ;) ), ohne Probleme befahren hat, empfehlen wir sehr vorsichtig zu sein und im Zweifel lieber Hochlandbusse zu nutzen. Auch bezüglich anderer Schotterstraßen empfehlen wir dringend (vor allem je nach Wetter) sehr vorsichtig und angepasst zu fahren.

Festzuhalten ist auch, dass der Ausbau der Küstenstraßen in manchmal erstaunlicher Geschwindigkeit vor sich geht (z. B. Ólafsfjörður-Siglufjörður oder Westfjorde Holmavík-Ísafjörður). Wo wir vor wenigen Jahren noch über Schotter um die Fjorde holperten (manchmal auch wir mit 20 km/h, wobei der VW-Bus da wesentlich unempfindlicher als der Pickup war!) gleitet man jetzt förmlich auf Asphalt dahin und hat wesentlich kürzere Fahrzeiten, bedingt durch Tunnel- und Brückenneubauten sowie Asphaltbelag auf neuer Trasse).

Deshalb meine Stellungnahme zur Kritik (für die ich nochmals ausdrücklich offen und dankbar bin, denn nur so können wir noch besser auf unsere Leser eingehen):
In den Tipps von A-Z gehen wir auf über 3 Seiten auf die Besonderheiten des Auto fahrens in Island ein und schreiben nicht umsonst, man sollte eigentlich diese Tipps von A-Z als allererstes aufmerksam durchlesen, auch die anderen Themen.
Überall dort, wo wir Bedenken hatten für "Joghurtbecher", weisen wir im Text ausdrücklich darauf hin. Und in den Kartenskizzen zu den Touren markieren wir die Pisten, die wir für "Weißware" als kritisch betrachten, mit einem Fragezeichen.
Wenn wir es irgendwo übersehen oder falsch eingeschätzt haben sollten, dann bin ich für jeden konkreten Hinweis dankbar.
Beispiele (ich zitiere aus unserem Buch):
Seite 85/Ausflug nach Krossnes (Auflage 3 von 2009):
"Fahren Sie mit dem WOMO keinesfalls hinab zum Bad, sondern stellen Sie es 300 m vor der steilen Abfahrt auf den Parkplatz (...) ab, wo Sie übernachten können. Die Stellfläche beim Bad ist aus Strandkies und ist ohne Allrad kaum zu bewältigen. ....
Die gesamte Strecke nach Krossness taugt nicht zum schnellen Fahren - Tribut an die teils schlechte Schotterpiste. ..."
Oder Karte Seite 82 (Tour 4/Westfjorde): hier ist die gesamte Strecke nach Látrabjarg und diejenige nach Krossness mit dem "?" gekennzeichnet, da Schotterpiste. (Am Parkplatz beim Leuchtturm Látrabjarg darf übrigens wegen Sturmgefahr nicht mehr übernachtet werden, wofür wir einen Ausweichplatz im Buch haben).
Du erwähnst auch die Zufahrt zum Dettifoss. Hier weisen wir die 864 betreffend (die östliche Variante) ausdrücklich auf die "Waschbrettpiste" hin und dass dies nur eine sehr langsame Fahrweise ermöglicht. Die westliche Variante ist von Süden her inzwischen ja ausgebaut/asphaltiert worden.
Die Anfahrt von Norden her auf der 862 betreffend habe ich geschrieben: "... Bei trockener und sehr vorsichtiger Fahrweise ist die Strecke von Norden (Ásbyrgi/Vesturdalur) her bei vorsichtiger Fahrweise auch für robuste, hochbeinige Straßenfahrzeuge mit kurzem Radstand nutzbar, wenn man von Querrinnen, die man nur bei starkem Regen als Furten bezeichnen kann, absieht" (übrigens fiel mir jetzt dank Deiner Stellungnahme die doppelte Erwähnung der "vorsichtigen Fahrweise" auf :roll: ).

Ich bin mir sicher, dass sich Christian sehr wohl bewusst ist, dass sein Wohnwagen kein Wohnmobil ist und er mit dem Wohnanhänger (einem robusten Teil allerdings!) sehr bewusst fahren muss. Und dass er unser Buch "durch die Wohnwagen-Brille" betrachten muss, ist Christian ganz sicher auch klar.
Viele Grüße
Johannes
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Christian G
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Re: Island mit dem Wohnwagen 2012

Beitrag von Christian G » Mi 23. Nov 2011, 16:06

Hallo,

ich bin erst mal von den Socken über die Menge der Beiträge. Vielen Dank für die ausführlichen und sehr liebevollen Tips. Irgendetwas habe ich immer etwas heraus picken können, aber genauso viele neue Fragen sind aufgeworfen worden.

Erst mal eine Anmerkung zu meinem Wohnwagen: So ein Touring Troll von Eriba/Hymer wiegt beladen gut 1200 kg, hat Antischlingerkupplung, Stosssdämpfer, Alu-Steinschlagblech... Durch die relativ windschlüpfrige Form und die niedrige Bauart ist er wenig windempfindlich. Ich habe in der Gegend des Nordcaps erlebt, daß zwei Womos umgeblasen wurden und ein hoher Wohnwagen von einer Kupplung abgedreht wurde und dann unten lag, aber wir haben bei unserem Gespann wenig gemerkt. Aber gut, man sollte nicht hochnäsig sein und durchaus den isländischen Wind ernst nehmen.

Dass man auf entsprechend holpriger Strecke, sei es Schotter oder Asphalt mit riesigen Löchern und Nieveauunterschieden, passend vorsichtig und angepasst fahren sollte , ist klar. Dass man alles festzurrt und zumacht, wegräumt... das lernt man schnell ! Wenn ein Joghurt unten am Boden vor dem offenen Kühlschrank liegt, ist das sehr eindrucksvoll.

Bisher habe ich neben einem Stapel hochwertiger Bildbände, die einen so richtig heiss machen, was man am liebsten alles sehen möchte, die aktuellen Ausgaben von Dumont und Baedecker mit den dazugehörenden Karten und dann den sehr ausführlichen Island-Führer von Willhardt/Sadler, 5.Auflage 2009. Über den in den vorherigen Beiträgen erwähnten WOMO-Führer werde ich in den nächsten Tagen verfügen. Als Karte ist noch die reise-khow-how 1:425 000 da. Vom Kortabok möchte ich mir dann vor Ort die aktuelle Auflage kaufen und zu hause dazu ein neues Navi, wohl das Navingnon 70 Premium, wo Island drin ist.

Im Internet habe ich mir alle Informationen über Campingplätze und die Strassenverhältnisse, Hotpots.... angesehen.

Obwohl ich weiss, dass Planungen immer wieder über den Haufen geworfen werden, habe ich schon mal die angesetzten 57 Reisetage genau durchgeplant, welcher Campingplatz (natürlich mit Alternativen, die durchschnittliche Tagesetappen zwischen 50 und 100 km, ganz selten mal (auf der Ringstrasse ) bis 130 km). So kommt kein Stress auf und wenn es mal sein muss, kann man zwei vorgesehene Etappen zusammen legen. Aber da werde ich später mal genauer werden und mir hier Rat oder Schelte holen...

Wenn ich mit hier im Forum die Beiträge um die Zufahrt zum Dettifoss ansehe, dann ist doch laufend was Neues zu erfahren und wohl bis zur Saison 2012 kann es schon wieder ganz anders sein.... Da ist gerade die Erfahrung Einzelner hier im Forum sehr wichtig !

LG Christian G :)
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Re: Island mit dem Wohnwagen 2012

Beitrag von LuXuslada-Fahrer » Mi 23. Nov 2011, 16:41

Hallo Christian und Forum,

zum Thema Navi wollte ich dann doch noch schnell was einwerfen: Wie ich auch schon an mehreren Stellen hier lesen konnte, und wie ich es auch 2010 selbst erlebt habe, ist ein Navi nicht unbedingt erforderlich.

Ich selbst hatte bei meiner Reise ein Outdoor-GPS dabei (Garmin GPSMap 60csx mit Mini-Display), das war eigentlich eher im Hochland nützlich, um die nächste Piste von einem Feldweg unterscheiden zu können - Auf Straßen ohne "F" im Namen sind wir immer komplett nach Karte und Schildern gefahren, das geht echt gut. Für die Planung schaut man ja sowieso auf die Karte, und so viele Straßen gibt es ja auch nicht (Außer in und um Reykjavik, da ist aber eigentlich auch ordentlich beschildert). Sofern mal also nicht eine bestimmte Adresse/Straße in einer Stadt sucht kommt man gut ohne Navi aus.

Wenn du dir natürlich sowieso ein Neues kaufen wolltest oder einen Vorwand dafür suchst ;-) ist das natürlich was Anderes...

Was die Karten angeht: Die habe ich mir auch in Island gekauft, da dürften die auch noch frischer (d.h. aktueller) sein.

Grüße, Andy
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Christian G
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Re: Island mit dem Wohnwagen 2012

Beitrag von Christian G » Mi 23. Nov 2011, 17:15

Hallo Andy,

mein altes Navi ist 5 Jahre alt und zeigt immer häufiger altersentsprechende Informationschwächen. Es war preiswert von Aldi, hat seinen Zweck voll erfüllt. Ob ich die quengelnde Damenstimme vermissen werde ?

Also ein Neues muss her, aber dann mit Island drauf. Ist doch verständlich........

LG Christian G
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Re: Island mit dem Wohnwagen 2012

Beitrag von Peturvilhjalmur » Mi 23. Nov 2011, 21:04

@Christian G,
ich merke durchaus,daß Du ein erfahrener Camper bist, auch was die Erfahrung mit Wind am Nordkap anbelangt und im Hinblick auf Deine Fragen in dem anderen thread wegen Gas- und Stromversorgung in Ísland. Bezüglich meiner Erfahrungen mit Wind oder besser gesagt Sturm bis hin zum Orkan, möchte ich Dir und Deiner Frau keine Angst machen. In Ísland sind die Windverhältnisse zum Teil sehr schwierig zu beurteilen, da sich unter Umständen von Fjord zu Fjord die Windverhältnisse drastisch ändern können. Ich stand z.B. 2007 am Jökulsárlón im September und bei schönem Wetter frischte der Wind zusehends auf. An der Brücke über den Lagunenabfluß gab es zwar eine Windanzeige, die jedoch den Streckenabschnitt in westlicher Richtung anzeigte. Ich wollte in Richtung Höfn, also nach Osten fahren und zu meinem Glück hat mich der Betreiber des Cafés am Jökulsárlón bei der Ausfahrt auf die Straße angehalten und mir bedeutet, daß es lebensgefährlich sei, in Richtung Höfn zu fahren, wo er herkomme. Einige Kilometer weiter östlich war nämlich ein großer Sattelauflieger - ein Mercedes Actros - vom Sturm von der Straße geblasen worden. Der Sturm kam aus dem Landesinneren - also vom Vatnajökull herunter - und blies durch die tief eingeschnittenen Täler wie durch eine Düse.
Ich habe daher mit Freunden bis zum späten Nachmittag gewartet - auf Empfehlung des Ísländers - und nach 17h konnten wir einigermassen sicher losfahren. Meine Freunde waren mit einem Nissan Patrol als Solofahrzeug unterwegs und haben mir per Handy signalisiert, daß ich mit meinem Gespann (Mercedes G und einem 1979er Puck) es wagen könne. Es war schon sehr spannend und beeindruckend als ich den total zerbeulten Truck in der Wiese neben der Straße liegen sah. Wir kamen wohlbehalten nach Höfn und blieben dann dort auf dem Campingplatz in einer kleinen Schlucht hinter dem Wasserbehälter auf dringendes Anraten von Einheimischen. Es war auch gut so, denn der Orkan, der mittlerweile herrschte, hatte zugenommen. Am nächsten Morgen war Windstille und strahlender Sonnenschein ohne eine einzige Wolke!!!!!
Im vergangenen Jahr fuhr ich mit meinem Wohnmobil "James Cook" mit Freunden aus Braunschweig am 14. 9. 2010 in Egilstadir bei strömendem Regen und mäßigem Wind durch das Fagridalur in die Ostfjorde. Meine Freunde waren am gleichen Tag mit der Fähre angekommen und hatten oben auf dem Pass bereits mehr als 20 m/s Wind! Der Wind nahm am Berufjördur derart zu, daß wir erst einmal 1,5h an einem rel. sicheren Platz mit der Nase im Wind standen. Der Sturm kam wieder aus dem Landesinneren.
Bei Djupivogur war dann Schluß mit Weiterfahren, da wir auf intensive Nachfrage an der Tankstelle und in der Cafeteria keine guten Windvorhersagen bekamen. Die Windanzeige lag schon bei ca. 25 m/s. Drei große MAN-Wohnmobile, die aus Richtung Höfn kamen, berichteten Schlimmes. Im nächsten Fjord lag die Windgeschwindigkeit schon bei rund 30 m/s, also fast Orkan!
Die Wohnmobilfahrer mussten unbedingt am nächsten Tag in Seydisfjördur sein, da die Norröna um 12h wegen drohenden Orkans auf dem offenen Meer früher abfahren musste. Wir übernachteten direkt neben der Cafeteria, da es uns oben auf dem Campingplatz sicher weggeblasen hätte. Am nächsten Morgen war wieder alles wesentlich ruhiger und wir kamen am frühen Nachmittag am Jökulsárlón bei strahlendem Sonnenschein und kaum Wind an. Der Sturm in der Nacht war so stark, daß wir trotz des Windschutzes kaum richtig schlafen konnten. Dies soll Dir nur zeigen, daß es wichtig ist, auf die Windvorhersage rechtzeitig zu reagieren und u.U. möglichst an Ort und Stelle zu bleiben. Ein Wohnwagengespannfahrer saß an diesem Tag z.B. in Vik i Myrdal auf dem Campingplatz fest, da er wegen des Sturmes nicht fahren konnte! Ob er es noch rechtzeitig zur Fähre geschafft hat, habe ich nicht erfahren. Auch wenn Du es nicht glauben magst, auf der Vogelinsel Runde bei Aalesund habe ich einmal mit meinem Puck mehrere Tage gestanden und bei drohendem Orkan aus Südwest hat der Platzwart Knut Goksoyr meinen kleinen Puck vorsichtshalber mit dicken Tauen und großen Eisenstangen, die er in den Boden geschlagen hat gegen Wegfliegen gesichert. Wir hatten nämlich extreme Fallwinde! Gibt´s also in Norwegen auch.
Meinen kleinen Puck hat es am 1. 9. 2002 bei 160 km/h (Orkan fängt bei 111 km/h an) bei Asolfsstadir zwischen Seljalandsfoss und Skogafoss vom Haken gerissen und in die Wiese geschleudert. Die Spätfolgen - trotz mehrerer Reparaturen - haben den kleinen Puck dann nach der Reise 2007 das "Aus" gebracht. Der Boden war gebrochen und unterwegs die Tür weggeflogen.
Nach diesem Vorkommnissen war ich natürlich entsprechend vorsichtig, wenn sich das Wetter in eine gewisse Richtung entwickelt. Und bisher ist - toi, toi, toi - nichts mehr passiert.
All´ das hält mich nicht davon ab, diese phantastische Insel im kommenden Jahr (Mitte August bis Mitte September) zum 11. Mal zu besuchen.
In diesem Sinne: ha de bra!
Gruß Peturvilhjalmur
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Christian G
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Re: Island mit dem Wohnwagen 2012

Beitrag von Christian G » Do 24. Nov 2011, 07:55

Hallo Peturvilhjalmur,

eine sehr eindrucksvolle und bestürzende Schilderung Deiner Erlebnisse. Wohl doch nur seltener auftretend, denn sonst kämen die Fahrradfahrer und Zeltenden kaum mehr zurück...

LG Christian G
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Re: Island mit dem Wohnwagen 2012

Beitrag von kra1101 » Do 24. Nov 2011, 08:31

guten morgen christian,
nimm das mit dem wind nicht zu leicht - bitte! peturvilhjalmur war im september unterwegs (das schließe ich zumindest aus seiner schilderung). ich hatte in 30 tagen einen sturm erlebt und beim dwerghamrar einen wasserfall aufgrund des windes "rückwärts" fließen sehen. das war eine lokale boe. ...und radfahrer haben in ihrem einmannzelt eine wesentlich niedrigere silhouette. ...und wer durch island mit dem fahrrad fährt ist meines erachtens vielleicht verrückt, abenteuerlustig ...vielleicht das alles, aber sicher körperlich topfit. ansonsten hatten wir die restlichen tage auf island "normales" wetter.
september ist herbst in island ...und der kam bei uns 2010 von einem tag auf dem anderen (23.08.2010) mit nachttemperaturen von 3 grad. und der herbst hat nunmal seine stürme - auch bei uns. ich kann die befürchtungen von peturvilhjalmur durchaus nachvollziehen.
laß dich bloß nicht verrückt machen. wetter ist ... und wenn du mittendrin bist, dann bist du halt drin. mach das beste daraus!
als tip: sei 2 tag vor abfahrt der fähre bei egilstadir. schau dir halt den hengifoss an. der campingplatz in seydisfjördur wird eh überfüllt sein. dann bist du auf der sicheren seite. auch wenn technisch was passiert. die isländer sind das hilfsbereiteste volk, dem ich je begegnet bin.
einen schönen tag
rainer
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Christian G
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Re: Island mit dem Wohnwagen 2012

Beitrag von Christian G » Do 24. Nov 2011, 11:07

Hallo Rainer,

nun dann vertiefen wir mal diesen Komplex. Welche Möglichkeiten haben wir (ironisch das 10 minütlich wechselnde Wetter...) gröbere Ausrutscher im Wettergeschehen vorherzusehen:

1. wohl selber aufpassen, jedoch welche Anzeichen sind in Island aussagefähig ?

2. bei Einheimischen oder auf der gleichen Strecke Reisenden nachfragen

3. auf spontanen Hinweis anderer zu warten..

4. im Internet gucken, doch wer hat das schon dabei..

5. anscheinend scheinen Hinweistafeln, zumindest an der Ringstrasse, Wind und Temperatur anzuzeigen. Aber in welchen Abständen stehen diese Schilder, sind sie in der Karte eingezeichnet ?

LG Christian G :?:
Werner Bettsteller
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Re: Island mit dem Wohnwagen 2012

Beitrag von Werner Bettsteller » Do 24. Nov 2011, 13:10

Hallo Christian,
wie Isa oben schon geschrieben hat sind wir mit einem Toyota Landcruiser LC90 J9 und einem Toring Troll in Island gewesen.
3 Wochen Zeit, war knapp, aber hat gereicht einmal die Ringstraße zu machen, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mitzunehmen und sind mit dem Troll auch Lava- und Geröllpisten gefahren und so manche Steigung bei der man kurz vor dem höchsten Punkt nur noch sah wo die Straße Richtung Himmel aufhört und der Troll ist immer ohne Probleme hinterhergelaufen. Bei Flußdurchquerungen wie z.B. Landmannalauger haben wir ihn nicht mitgenommen. Bei dem Wasserstand hätte ich ihn sonst geflutet ;-)). Aber ansonsten hat der Troll sämtliche beschwerlichen Strecken ohne Probleme gemeistert. An der Tür die Zwangsentlüftung zumachen, dann kommt nur sehr wenig Lavastaub durch bis fast nichts. Wo etwas mehr reinkommt ist untenrum an der Heizung, aber eigentlich belanglos. Es haben sich auf den Rüttelpisten auch keine Schränkchen oder Türchen gelöst. Hat alles gehalten. Ansonsten wie weiter oben beschrieben, mit etwas bedacht und vorsichtig fahren und Island gibt Dir die Zeit vor und ansonsten genießt Island.
Von einer geführten Tour würde ich abraten. Man kann alles ohne Probleme selbst machen. Eine aktuelle Straßenkarte in Deutschland gekauft und die hat gut ihre Dienste getan. Sollte es allerdings mehr ans Eingemachte gehen, gibt es eine etwas speziellere Karte deren Bestellnummer ich Dir dann bei Bedarf übermitteln würde.
Es war einfach TRAUMHAFT.
Ansonsten, falls Du weitere Info haben möchtest . . . Gerne!
Lieben Gruß
Werner
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Re: Island mit dem Wohnwagen 2012

Beitrag von kra1101 » Do 24. Nov 2011, 14:31

hallo christian g,

...perfekt!!!! - mehr geht wirklich nicht. bist eh schon darauf zumindest sehr gut vorbereitet ...und gut drauf. deshalb kein "?" am ende, sondern ein "!".

zu den elektronischen hinweistafeln stehen, soweit ich weiß, an neuralgischen punkten von hauptverbindungsstrecken. in meinen karten waren die tafeln nicht eingezeichnet.
erinnern kann ich mich nur noch an die vor djupivogur, jökullsarlon und bei snaefellsness vor der paßstraße nach stykkisholmur oder hellisheidi - weiß ich nicht mehr genau.

zum wind hat mir ein einheimischer gesagt, dass es im wesentlichen daraufankommt, ob er von see- oder landseite weht. stürme kämen immer von seeseite. na-ja, geachtet habe ich nicht bewußt darauf. eher auf die "tausende von schafen" auf und neben der straße. auf die wolkengeschwindigkeit und den bewuchs, soweit vorhanden. aber das kennst du ja alles selbst bestens.

im übrigen erachte ich die gefahr mit einem der vielen freilaufenden schafe zusammenzustoßen viel großer, als bei einem sturm zu schaden zu kommen.

lg rainer

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