Island ist bislang unter Deutschen noch nicht sooo das Reiseland im März und April und das hat seine Gründe: allen voran Wetter und Infrastruktur, aber auch Dinge wie: eingeschränkte Möglichkeiten für Outdooraktivitäten --> viele Wanderungen ... selbst z. B. in Skaftafell ... lassen sich einfach bei dem Wetter nicht bewerkstelligen, also für den Otto-Normal-Touri; ausgenommen sind die Winter- und Extrem-Freaks

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Zeltplätze
Die meisten haben selbst im Sommer kein Foyer oder irgendeinen Aufenthaltsraum, den man nutzen kann. Ich hoffe, das ist euch bewusst, denn es sagt einiges über die Zustände/Einrichtungen von Zeltplätzen aus. Nehmen wir nur mal den größten Zeltplatz Islands, den in Skaftafell: Bezahlen muss man im Besucherzentrum, da gibt es aber keine Aufenthaltsmöglichkeit; selbst das dem Besucherzentrum angeschlossene Café war die letzten Jahre nur in der (sich immer mehr ausdehnenden) Hauptsaison geöffnet. Zwei kombinierte Dusch-Toiletten lassen sie über Winter für Camper offen. Alle anderen sanitären Einrichtungen sind geschlossen. Auch im Sommer gibt es nur einen sehr kleinen überdachten Bereich mit 2 Tischen, Spüle und einer Ablage, auf die man seinen Kocher stellen kann. Im Sommer gibt es einen kleinen Raum mit Waschmaschine und Trockner. Sonst ist da nichts.
Die wenigsten Zeltplätze befinden sich in der Nähe eines Hostels. In Reykjavík ist das so und da darf man dann außerhalb der Saison auch die Einrichtungen des Hostels nutzen (zwischen 24 Uhr und 8 Uhr zugeschlossen). Dieser Zeltplatz z. B. hatte dieses Jahr offiziell erst Ende Mai seine Tore geöffnet und Mitte Sep wieder geschlossen. Also: bei zu viel Kälte rasch ins Hostel - das solltet ihr für Orte außerhalb Reykjavíks in die Rubrik "weniger wahrscheinlich" schieben.
Hier sind ganz sicher nicht alle Zeltplätze verzeichnet, aber man kann sie einzeln anklicken und dort stehen auch Öffnungszeiten (unter "nánar"):
http://www.tjalda.is/en/yfirlitskort/. Ihr habt ja noch ein bisschen Zeit ... vielleicht schreibt ihr mal einige an, die für euch in Frage kommen, und fragt nach, wie es im Winter aussieht. Das hilft zumindest, Enttäuschungen vorzubeugen.
10 Tage nur für den Süden Zeit zu haben, ist ansonsten eine schöne Sache. Manchmal ist es im Winter aber so, dass man viel weniger machen kann, als nur 2 Monate später. Wie oben schon geschrieben, "funktionieren" ganz viele Wanderungen nicht. Ihr schreibt in eurem Eingangspost was von "ein, zwei gemeinsamen Touren". Was konkret meint ihr damit?
Was den März angeht, habe ich im Süden bisher nur die Erfahrung aus März 2013. Da musste ich aber zu viel arbeiten, hatte kaum Zeit, etwas zu unternehmen. Ich habe fast nur Polarlichtfotos. Und solche hier (eher Anfang und Mitte März):

- DSC_5414.jpg (237.71 KiB) 5955 mal betrachtet

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Im April 2012 hatte ich schöne Touren auf Snæfellsnes (aber eher zweite April-Hälfte, wobei man nie weiß, wie das Wetter sein wird) - das wäre noch eine Option für euch. Und auch Reykjanes. Wobei: beide Regionen könnten zu dieser Zeit schlecht in Bezug auf Trampen sein.
Bitte geht, was das Zelten angeht, wie Uwe schreibt vom schlimmsten Fall aus und richtet euch darauf ein - damit ihr keine bösen Überraschungen erlebt.
EDIT: Bild 1 ist eine Strecke, auf der man eher nur zum Fotografieren anhält, bei Bild 2 war wegen des Schnees das eigentliche Ziel nicht zu sehen, Bild 3 entstand bei einer Wanderung, die Otto-Normal-Touri nicht macht, da der Zugang "tricky" ist, nicht ausgeschildert ist und über Privtaland einschl. vieler Zäune führt (meine persönliche 2-Stunden-schnell-entspann-Runde ab Geirland). Von daher sind sie NICHT repräsentativ in Bezug auf das, was man tun kann, sondern zeigen nur Wettermomente aus dem März 2013.
Monique