Wohnmobil-Reiseführer Hünerfeld
- Johannes
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- Registriert: Di 26. Apr 2005, 21:55
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Re: Wohnmobil-Reiseführer Hünerfeld
@ Marled
ich stelle ja keineswegs in Frage, dass das so ist, Torsten auch nicht. Doch ist es hier wie immer wie in Gesetzen - erst kommt das Gesetz, dann die Praxis. Das neue Gesetz regelt unter anderem, dass Zelter immer dann auf einen Campingplatz zu gehen haben, wenn einer in der Nähe ist. Und Wohnmobilisten haben zu fragen, wenn es Privatgrund ist, auf dem sie gerne stehen möchten.
Jetzt kommt die Praxis dazu:
Was bedeutet es "wenn ein Campingplatz in der Nähe ist"? 1 km - 10 km - 100 km - das ist leider (und wie so oft bei Gesetzen) ein "Gummiparagraph".
Genauso sieht es aus mit dem Parkplatz, auf dem ein Wohnmobil über Nacht stehen könnte: Wie soll der geneigte Fahrer erkennen, ob sich der Parkplatz auf Privatgrund befindet oder auf öffentlichem Grund? Und wenn ich fragen soll, dann muss auch erst mal jemand da sein, den ich fragen kann. Ganz deutlich gesagt: Diese Notwendigkeit, die jetzt gesetzlich geregelt ist, habe ich schon immer so beschrieben: Im Zweifel immer fragen, ob es in Ordnung geht. Und wenn keiner da ist, den ich fragen könnte, sich auf jeden Fall so verhalten, dass niemand Anstoß nehmen kann. Dass in Nationalparks etc. Campingplätze zu nutzen sind, auch das schreibe ich deutlich.
Es ist ja auch so: Ich bin (als LKW-/Wohnmobil-/PKW-Fahrer) verpflichtet, eine angemessene Pause zur Wiederherstellung der Fahrtauglichkeit einzulegen, wenn ich mich nicht mehr imstande fühle, das Fahrzeug sicher zu steuern. Auch das ist gesetzlich geregelt. Aber wer regelt im Gesetz, wie lange die Wiederherstellung der Fahrtauglichkeit benötigt? Manch einer legt sich ne Viertelstunde aufs Ohr, schläft tief und fest und ist hinterher "fit wie ein Turnschuh", andere benötigen 10 Stunden dafür - je nach Situation.
Am Ende diskutieren wir doch "nur" um eines:
Es kommt immer darauf an, wie ich mich verhalte. Solange ich vor Ort nachfrage, ob es okay ist, auf einem Parkplatz zu stehen, bekomme ich auch keine Probleme. Und es sollte erkennbar Privatland sein. Es gibt schließlich auch "öffentliche " Park- und Rastplätze. Und es muss natürlich auch erst mal jemand da sein, den ich in Zweifelsfällen fragen kann...
In jedem Fall gehört auch generell dazu, sich angemessen zu verhalten. Da fallen mir solche Sätze ein wie "nimm schöne Eindrücke mit, aber bitte auch Deinen Müll", "verhalte dich so, dass ich niemand gestört fühlen kann", "halte die Natur sauber" etc. Und wenn möglich, frage eben nach, ob du an einem Platz stehen kannst. Dadurch kommt man auch in Kontakt mit den Isländern - und siehe da: Es sind sehr gastfreundliche Menschen. Und wer freundlich fragt, erhält (meistens) auch eine mindestens ebenso freundliche Antwort.
Das ist genau, was Peturvilhjalmur schreibt. Und ich beschreibe das in meinem Buch auch so - schon immer. Ich verweise dabei vielfach und deutlich darauf, wie empfindlich die Natur gerade in Island ist.
Nicht zuletzt sei mir ein Hinweis erlaubt:
Wann immer ich Feedback von meinen Lesern erhalte, höre ich sehr, sehr oft, dass diese ohnehin gerne (viele meistens und am liebsten) auf Campingplätze fahren. Viele schätzen den Stromanschluss, die Dusche, Aufenthaltsraum, WC usw.
Wir (und auch das neue Gesetzt) wenden uns eigentlich "nur" an das (un-)angemessene Verhalten derjenigen, die sich nicht an Spielregeln halten. Ich hatte schon geschrieben: An Fehlverhalten ist nicht mein Buch schuld (oder andere seriöse Reiseführer), sondern die Gedankenlosigkeit derer, die meinen, die Freiheit für sich gepachtet zu haben, diese Freiheit missbrauchen zu dürfen und die sich nicht an die "Spielregeln" halten.
Ich bin sicher, auf diesem Level können wir alle gut leben - auch die Isländer und die isländische Natur, die wir schließlich alle noch nach Jahren gerne genießen möchten.
ich stelle ja keineswegs in Frage, dass das so ist, Torsten auch nicht. Doch ist es hier wie immer wie in Gesetzen - erst kommt das Gesetz, dann die Praxis. Das neue Gesetz regelt unter anderem, dass Zelter immer dann auf einen Campingplatz zu gehen haben, wenn einer in der Nähe ist. Und Wohnmobilisten haben zu fragen, wenn es Privatgrund ist, auf dem sie gerne stehen möchten.
Jetzt kommt die Praxis dazu:
Was bedeutet es "wenn ein Campingplatz in der Nähe ist"? 1 km - 10 km - 100 km - das ist leider (und wie so oft bei Gesetzen) ein "Gummiparagraph".
Genauso sieht es aus mit dem Parkplatz, auf dem ein Wohnmobil über Nacht stehen könnte: Wie soll der geneigte Fahrer erkennen, ob sich der Parkplatz auf Privatgrund befindet oder auf öffentlichem Grund? Und wenn ich fragen soll, dann muss auch erst mal jemand da sein, den ich fragen kann. Ganz deutlich gesagt: Diese Notwendigkeit, die jetzt gesetzlich geregelt ist, habe ich schon immer so beschrieben: Im Zweifel immer fragen, ob es in Ordnung geht. Und wenn keiner da ist, den ich fragen könnte, sich auf jeden Fall so verhalten, dass niemand Anstoß nehmen kann. Dass in Nationalparks etc. Campingplätze zu nutzen sind, auch das schreibe ich deutlich.
Es ist ja auch so: Ich bin (als LKW-/Wohnmobil-/PKW-Fahrer) verpflichtet, eine angemessene Pause zur Wiederherstellung der Fahrtauglichkeit einzulegen, wenn ich mich nicht mehr imstande fühle, das Fahrzeug sicher zu steuern. Auch das ist gesetzlich geregelt. Aber wer regelt im Gesetz, wie lange die Wiederherstellung der Fahrtauglichkeit benötigt? Manch einer legt sich ne Viertelstunde aufs Ohr, schläft tief und fest und ist hinterher "fit wie ein Turnschuh", andere benötigen 10 Stunden dafür - je nach Situation.
Am Ende diskutieren wir doch "nur" um eines:
Es kommt immer darauf an, wie ich mich verhalte. Solange ich vor Ort nachfrage, ob es okay ist, auf einem Parkplatz zu stehen, bekomme ich auch keine Probleme. Und es sollte erkennbar Privatland sein. Es gibt schließlich auch "öffentliche " Park- und Rastplätze. Und es muss natürlich auch erst mal jemand da sein, den ich in Zweifelsfällen fragen kann...
In jedem Fall gehört auch generell dazu, sich angemessen zu verhalten. Da fallen mir solche Sätze ein wie "nimm schöne Eindrücke mit, aber bitte auch Deinen Müll", "verhalte dich so, dass ich niemand gestört fühlen kann", "halte die Natur sauber" etc. Und wenn möglich, frage eben nach, ob du an einem Platz stehen kannst. Dadurch kommt man auch in Kontakt mit den Isländern - und siehe da: Es sind sehr gastfreundliche Menschen. Und wer freundlich fragt, erhält (meistens) auch eine mindestens ebenso freundliche Antwort.
Das ist genau, was Peturvilhjalmur schreibt. Und ich beschreibe das in meinem Buch auch so - schon immer. Ich verweise dabei vielfach und deutlich darauf, wie empfindlich die Natur gerade in Island ist.
Nicht zuletzt sei mir ein Hinweis erlaubt:
Wann immer ich Feedback von meinen Lesern erhalte, höre ich sehr, sehr oft, dass diese ohnehin gerne (viele meistens und am liebsten) auf Campingplätze fahren. Viele schätzen den Stromanschluss, die Dusche, Aufenthaltsraum, WC usw.
Wir (und auch das neue Gesetzt) wenden uns eigentlich "nur" an das (un-)angemessene Verhalten derjenigen, die sich nicht an Spielregeln halten. Ich hatte schon geschrieben: An Fehlverhalten ist nicht mein Buch schuld (oder andere seriöse Reiseführer), sondern die Gedankenlosigkeit derer, die meinen, die Freiheit für sich gepachtet zu haben, diese Freiheit missbrauchen zu dürfen und die sich nicht an die "Spielregeln" halten.
Ich bin sicher, auf diesem Level können wir alle gut leben - auch die Isländer und die isländische Natur, die wir schließlich alle noch nach Jahren gerne genießen möchten.
Viele Grüße
Johannes
Johannes
- Variofahrer
- Prophet des Dettifoss
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- Wohnort: Berlin
Re: Wohnmobil-Reiseführer Hünerfeld
Hallo Johannes,
schön, Dich auch hier zu treffen! Dein Reiseführer wird mich - neben anderen - in den nächsten Monaten auf Island begleiten.
Du hast geschrieben:
schön, Dich auch hier zu treffen! Dein Reiseführer wird mich - neben anderen - in den nächsten Monaten auf Island begleiten.
Du hast geschrieben:
Das sollte man nicht verallgemeinern. Nicht wenige sind mit einem für mehrere Tag autarken Wohnmobil unterwegs und brauchen all diese Dinge nicht. Für sie, mich eingeschlossen, wäre es sehr traurig, sich nächstens nur noch auf Campingplätzen aufhalten zu dürfen. Mir geht es nicht ums Geld, sondern um das Sich-Einlassen-Können auf Natur und Landschaft. Andererseits weiß ich auch, dass der Massentourismus Schäden verursacht und diese kaum anders als durch Pauschalverbote einzudämmen sind, wenn überhaupt....Wann immer ich Feedback von meinen Lesern erhalte, höre ich sehr, sehr oft, dass diese ohnehin gerne (viele meistens und am liebsten) auf Campingplätze fahren. Viele schätzen den Stromanschluss, die Dusche, Aufenthaltsraum, WC usw. ...
Re: Wohnmobil-Reiseführer Hünerfeld
Wir stehen eigentlich immer frei. Das hat aber nichts mit sparen zu tun, sondern mit Freiheit, zu kommen und gehen, wann wir wollen. Unser Fahrzeug ist auch für sowas gebaut. Wir entsorgung nur wo es umweltgerecht möglich ist.
Wir reisen seit 20 Jahren mit dem Wohnmobil nach Island. Ich sehe auch in anderen Länder zunehmend das Problem, das jeder der ein Wohnmobil hat oder mietet, meint man könne überall stehen.
Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl liesse sich so manches Verbot verhindern.
Wir sind diese Jahr im September auf Island und ich bin sicher auch wieder schöne Plätze zum Übernachten zu finden. Das können durchaus auch die kleinen einsamen Campingplätze sein und von denen gibt es in Island viele.
Zum Glück konnten wir alle die grossen Sehenswürdigkeiten noch vor dem grossen Ansturm erleben.
Wir haben die Isländer immer als sehr tolerant erlebt, ich denke mit etwas Rücksichtsnahme, kann man noch gut irgendwo stehen. Nur mit dem neuen Gesetzt hat der Isänder die Möglichkeit auch mal jemand weg zu schicken, der sehr unvorteilhaft steht.
Gruss
Matthias
Wir reisen seit 20 Jahren mit dem Wohnmobil nach Island. Ich sehe auch in anderen Länder zunehmend das Problem, das jeder der ein Wohnmobil hat oder mietet, meint man könne überall stehen.
Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl liesse sich so manches Verbot verhindern.
Wir sind diese Jahr im September auf Island und ich bin sicher auch wieder schöne Plätze zum Übernachten zu finden. Das können durchaus auch die kleinen einsamen Campingplätze sein und von denen gibt es in Island viele.
Zum Glück konnten wir alle die grossen Sehenswürdigkeiten noch vor dem grossen Ansturm erleben.
Wir haben die Isländer immer als sehr tolerant erlebt, ich denke mit etwas Rücksichtsnahme, kann man noch gut irgendwo stehen. Nur mit dem neuen Gesetzt hat der Isänder die Möglichkeit auch mal jemand weg zu schicken, der sehr unvorteilhaft steht.
Gruss
Matthias
- Variofahrer
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- Wohnort: Berlin
Re: Wohnmobil-Reiseführer Hünerfeld
Vielleicht bin ich zu pessimistisch...
Evtl. sehen wir uns - bin bis Ende September da.
Evtl. sehen wir uns - bin bis Ende September da.
Re: Wohnmobil-Reiseführer Hünerfeld
Zum Thema: http://icelandreview.com/de/news/2016/0 ... mpingplatz
Besonders interessant auch der letzte Abschnitt!
Marled
Besonders interessant auch der letzte Abschnitt!
Marled
Re: Wohnmobil-Reiseführer Hünerfeld
da ich hier lebe und arbeite kann nur berichten da es den Isländern nervt wen außerhalb von Campingplätzen übernachtet wird egal worin oder womit
mfg winch
mfg winch
Re: Wohnmobil-Reiseführer Hünerfeld
Es nützt aber nichts nur zu meckern und Zettel auszugeben. Man muss auch etwas dagegen tun. Es ist ja nicht gerade so, dass sich diese Leute verstecken. Ich bin selbst zurzeit mit einem Mietwagen unterwegs und wenn ich sehe, wie viele Camper sich ab etwa 18 Uhr am Straßenrand einrichten und ich von jeden Camper 100 Euro Strafe verlangen würde, könnte ich nach zwei Tagen die Kosten für meinen Mietwagen decken. Vielleicht warten aber die Isländer (oder jene die in Island wohnen und arbeiten) nur darauf, dass die Leute wild campieren und anschließend freiwillig irgendwo bezahlen. So funktioniert das aber nicht. Da das wilde Campieren von motorisierten Touristen inzwischen offiziell verboten ist, hat man nun auch die gesetzlich Grundlage geschaffen dafür Strafe zu kassieren. Wenn sich das herumspricht - und das geht schneller als man denkt - dann ist man diese Sorge los.winch hat geschrieben:da ich hier lebe und arbeite kann nur berichten da es den Isländern nervt wen außerhalb von Campingplätzen übernachtet wird egal worin oder womit
Uwe
Re: AW: Wohnmobil-Reiseführer Hünerfeld
Ja wo steckst Du denn? Hatte gehofft, Dich in den WF zu treffen. Wir sind gerade unterwegs nach Isafjördur u. Bolungarvik.
Uwe
Uwe
Juni 2018 - Mit dem Elektromotorrad nach Island: http://www.uw4e.de
Re: Wohnmobil-Reiseführer Hünerfeld
Ich finde es whr schade, wie das jetzt läuft für Campervans. Der Sinn solcher Fahrzeuge ist für mich eben gerade, dass ich nicht auf voll ausgestattete Campingplätze gehen muss.
Meine Konsequenz: bin nun den ganzen Sommer in Norwegen und Schweden unterwegs, wo einfache Stellplätze mit Toilette und Müllcontainer vorhanden sind. Und wenn es mal ein Parkplatz ohne Toilette ist hab ich meine Mini-Toi dabei.
Dabei meine ich "einmal übernachten", nicht tagelang wohnen. Und dafür war der Womo-Führer von Johannes genau richtig.
So würde ich es mir in Island auch wünschen. Dann würde ich auch wieder hin fahren.
Norwegen kommt mit richtig vielen Womo-Touristen klar. Da sollten sie sich was abschauen.
Meine Konsequenz: bin nun den ganzen Sommer in Norwegen und Schweden unterwegs, wo einfache Stellplätze mit Toilette und Müllcontainer vorhanden sind. Und wenn es mal ein Parkplatz ohne Toilette ist hab ich meine Mini-Toi dabei.
Dabei meine ich "einmal übernachten", nicht tagelang wohnen. Und dafür war der Womo-Führer von Johannes genau richtig.
So würde ich es mir in Island auch wünschen. Dann würde ich auch wieder hin fahren.
Norwegen kommt mit richtig vielen Womo-Touristen klar. Da sollten sie sich was abschauen.
Re: Wohnmobil-Reiseführer Hünerfeld
Naja, also die aktuellsten Zahlen, die ich für Norwegen auf die Schnelle finde sind von 2014. Norwegen zählt in erster Linie Übernachtungen (Hotels, Campingplätze etc., irgendwo in der Landschaft stehen ist natürlich damit nicht erfasst), Island hat es natürlich einfacher aufgrund seiner geografischen Lage auch Köpfe zu zählen, zählt aber auch Übernachtungszahlen.
2014 hatte Norwegen knapp über 8 Mio. Übernachtungen von Ausländern und knapp über 22 Mio. von Norwegern.
2014 hatte Island 4,4 Mio. Übernachtungen von Ausländern und nicht ganz 1,1 Mio. von Isländern.
Im Verhältnis zu Landesgröße und Einwohnerzahl scheint mir, hat es Norwegen da wohl auch einfacher.
2014 hatte Norwegen knapp über 8 Mio. Übernachtungen von Ausländern und knapp über 22 Mio. von Norwegern.
2014 hatte Island 4,4 Mio. Übernachtungen von Ausländern und nicht ganz 1,1 Mio. von Isländern.
Im Verhältnis zu Landesgröße und Einwohnerzahl scheint mir, hat es Norwegen da wohl auch einfacher.
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