So, nun aber Butter bei die Fische und weiter mit dem Reisebericht:
Morgenstimmung in Höfn. Ich hatte mich bei Zeiten aus den Schlafsack begeben, denn an diesem Tag wollte ich es bis Smidjuvík schaffen.
Man durchschreitet das weite Schwemmtal fast bis zum Anstieg des nächsten Berges, um zuvor noch die Hafnarós zu furten. Das Foto wurde nach der Furt gemacht. Auf dem ersten Blick schien die Furt so olala ?! Da ich ein Mensch mit langen Beinen bin, so langte das Wasser hier bis mittig der Oberschenkel. Das Wasser war relativ klar und man konnte die Tritte gut ausmachen. Beeindruckend fand ich persönlich, wie weit talhochwärts noch diese riesigen angeschwemmten Baumstämme vorzufinden waren. Fast nicht vorstellbar, dass die Wellen wahrscheinlich bei aussergewöhnlichen wetterbedingten Fluten so weit vordringen. Krass
Auf dem Zeltplatz bei Höfn hatte ich dann den letzten menschlichen Kontakt. Bis hinüber über Hraun begegnete ich erst am Bauernhof Laugarholt den ersten Einheimischen. Für gestresste Altenpfleger wie mich ist das ein Traum!!! Niemand ruft, keiner klingelt, keine Sitzung, kein menschen-gemachter Stress … also schlichtweg eine Seelenkur der ersten Klasse
Auch interessant die Alternativlosigkeit des Rückwegs. In vielen Gebirgen kannst du links oder rechts absteigen, kommst immer irgendwo an eine Strasse … Hier nicht! … Auch das mit dem Null-Telefonkontakt bis hinauf auf Hraun gab der ganzen Sache noch das i-Tüpfelchen des Besonderen. Teilweise erinnerte ich mich hier zurück an diese Adventure-Computerspiele Myst oder Riven, da wanderst du durch völlig verrückte Inselwelten und bekommt ewig Niemanden zu Gesicht

... aber das hier, diese Strecke war dann gelebte Realität.