Ísland- sehr isländisch

[Vaðfuglar]

Die beiden Basaltsäulen sind auffällig ungleich besiedelt. Während sich die Vögel rechts drängen, ist links kaum was los.

Ich reiße mich mal los von den Vögeln und gehe eine Runde zum Krater des alten Vulkans Rauðinúpur












Und wieder zurück zu den Vogelfelsen.


Fantastische Strukturen und Farben. Rot und grau ist die Natur, weiß haben die Vögel "übergestrichen"

[Vaðfuglar]

Natürlich lande ich wieder bei den Vögeln. Ich könnte da noch stundenlang zugucken und immer noch was Neues entdecken.




Súla-Rita-WG, Basstölpel und Dreizehenmöwen. Ich staune, wie wenig Platz diese großen Vögel für ihr "Kinderzimmer" brauchen. In manchen Nischen entdecke ich Küken. Schon fast so groß wie die Eltern, aber noch ziemlich flauschig.

[Vaðfuglar]

Wie sie in der Luft hängen



Kinder, heute gibts Gemüse. Immer nur Fisch ist zu einseitig und ungesund.






Elegant dahin gleiten, das können sie und sehen dabei kein bisschen "tölpelhaft" aus.



Noch ein Stop auf dem Rückweg bei den Papageitauchern.Das Wetter ist wunderschön sommerlich. Im Auto hatte das Thermometer 15-16°C angezeigt. Aber hier oben weht die ganze Zeit ein frischer Wind. Das wird auf die Dauer ein bisschen kühl. Die abgezippten Hosenbeine wieder dran machen? Ach nee, geht schon, muss nicht sein. Pulli rausholen oder den Anorak überziehen? Geht auch so. Der Weg zum Auto ist ja nicht mehr soooo weit. Jedenfalls nicht, wenn ich mich mit dem Fotografieren beherrschen kann.

[Vaðfuglar]

Nun geht es über dieselbe Holperpiste zurück nach Kópasker. Mittlerweile ist es nach 17 Uhr und damit kann ich einchecken. Das Haupthaus bleibt heute ganz frei. Im Nebenhaus ist eine Einheit mit 3 Zimmern, Küche und Bad. Dort bekomme ich mein Zimmer. Außer mir ist dort noch eine isländische Familie mit 2 kleinen Kindern und eine isländische Frau, die erst spät abends kommt.

Nach dem ich mich eingerichtet habe, schnappe ich mir noch mein Rad und drehe eine Runde ums Dorf.

[Vaðfuglar]

Ringsherum sind feuchte Wiesen und kleine Teiche, die oft von Sterntauchern (Lómur) bewohnt sind.

Urtönd. Die Krickente schüttelt ihr Gefieder zurecht Dann sammelt sie ihre Kinder ein und führt sie in der Vegetation außer Sicht.



Lómur. Der Sterntaucher zieht majestätisch und gelassen seine Bahnen in der Abendsonne.



Friedlich und idyllisch wirkt die ganze Szene und der Ort strahlt Ruhe und Frieden aus.

[Vaðfuglar]

Auf einem anderen Teich leben gleich mehrere Sterntaucher. Zwei kommen ziemlich nahe.





Ja, das kann ich bezeugen. Ab da wird die Straße schlecht zu befahren. Das habe ich vorhin mitgemacht. Aber der Ausflug hat sich sooo gelohnt. Ich bin sehr froh darum, dass ich mich das getraut habe und nicht schnell umgekehrt bin.






Dann fahre ich noch ein Stück in die andere Richtung zum Leuchtturm. Der hat sogar ein Leuchtfeuer. Fast jedenfalls, ganz haut es doch nicht hin

[Vaðfuglar]

Nach dem Essen zieht es mich wieder raus. Der Tag war so wunderschön, der Sommerabend ist so lau und friedlich. Für morgen ist leider ein Wetterumschwung angesagt: Regen und ordentlich Wind. Dann muss ich den schönen Abend erst recht ausnutzen und genießen.













Im Uferbereich zieht ein einsamer Sterntaucher seine Kreise,








Seine klagend klingenden Rufe bleiben unbeantwortet.













Den Tag habe ich ausgekostet bis zur letzten Minute.
Góða nótt.

[Vaðfuglar]

Freitag, 31. Juli 2020

Wind und Regenwolken haben dem Wetterbericht zu genau zugehört Über Nacht ist der Wetterumschwung angekommen. Morgens ist es trüb, ziemlich windig und regnerisch. Erst mal sind es nur Schauer, die in kürzeren Abständen niedergehen.





Für die Melrakkaslétta hatte ich 2 Tage im Kopf. Rauðanes wollte ich noch besuchen und Hraunhafnartangi. Und dann gucken, was so auf dem Weg liegt und mich "anspringt". So war mein Plan. Für die Nacht habe schon in einem Gästehaus in Raufarhöfn ein Zimmer gebucht. Mal gucken, was das Wetter davon zulässt...

Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen zusammen, verabschiede mich und fahre los. Zunächst steuere ich Rauðanes an. Jetzt fahre ich aber lieber auf der asphaltierten Straße 85 quer über die Halbinsel.
Sauwetter und die hundsmiserbale 870 an der Küste entlang um die Slétta, das ist dann doch zu viel des Schlechten.

[Vaðfuglar]

Unterwegs wird das Wetter schlechter. Die Regenschauer vereinen sich zum Dauerregen. Das kann ja heiter werden... Aber wie heißt es so schön: es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur unpassende Kleidung. Na denn, los gehts!
Die Straße nach Rauðanes ist gut zu fahren. Die Abzweigung bis zum Parkplatz ist wieder ein Piste der übleren Art, aber zum Glück nicht sehr lang. Ich komme heil an und reibe mir erstaunt die Augen: ich bin bei diesem Sauwetter gar nicht allein da draußen. Auf dem Parkplatz steht noch ein deutscher Camper, startklar diesen ungastlichen Ort wieder zu verlassen und ein PKW.

Ich wühle mich erst mal in die Kleidung. Pullover, Schal, Mütze, Handschuhe, Anorak, Regenhose, das ganze Programm. Dann habe ich es wenigstens nicht umsonst mit nach Island geschleppt Was für ein Kontrast zu dem T-Shirt- und kurze-Hose-Wetter gestern.

Die ganze im Wanderführer beschriebene Runde mache ich auf keinen Fall. das ist mir bei dem Wetter zu unsicher und zu gefährlich. Aber mal ein Stück Richtung Meer gehen und gucken, das geht schon. Unterwegs kommt mir das Paar entgegen dem der andere PKW auf dem Parkplatz gehört.

[Vaðfuglar]

Die Natur lässt ihre Kräfte spielen. Auch dieses Wetter hat seinen unbestrittenen Reiz.

Dass es hier sehr reizvoll und schön sein muss, lässt sich auch heute erahnen.





Ein paar Papageitaucher lassen sich von dem Wetter nicht beeindrucken. Der Wind bläst so stark, dass es schwierig wird, die Kamera ruhig halten.



Vielleicht sollte man Rauðanes besser in Gráanes umbenennen. Das passt gerade besser.

Der Herbst klopft auch schon mal an.