Gerettet werden in Zukunft nur noch Personen !!!

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
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Monique
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Re: Gerettet werden in Zukunft nur noch Personen !!!

Beitrag von Monique » Do 7. Nov 2013, 19:54

WERner hat geschrieben:
und die kostenlose App
ähäm...gibts schon längst..für Android und iOS...

[...] NUR, hab ich auch da die Befürchtung: "Is' viel zu kompliziert, soviel muss man da einstellen und umstellen, wie geht das denn?" :cry:
War nur so ne Idee - bei dem ganzen existierenden App-Wahn. Wenn sich schon fast alle an die Geräte klammern und punktuell und ohne Sinn und Verstand irgendwelche Ziele an Hand von Fotos auf Bewertungsportalen raus suchen und abgrasen wollen (im Winter erlebt), dann - so die Hoffnung - reichts auch mal für einen Blick auf die veröffentlichten Straßenverhältnisse. Wie war das: Die Hoffnung stirbt zuletzt ;).
Und Informationsseiten über Wetter- und Strassenzustand gibts genug, nur sollten die auch benutzt werden, und zwar schon bevor man hierherkommt im Winter.
http://www.safetravel.is/driving/ ist einige der wichtigsten, und die beinhaltet auch evtl. Sperrungen der Hauptverkehrswege und Wind-/ Sturm-/Sandsturmwarnungen.
Mein Eindruck: Wird leider viel zu wenig gelesen oder dezent ignoriert. Das geringste Übel im Sommer, das ich immer wieder erlebe, ist da noch die Tatsache, dass sich viele an den Wetterbericht klammern, der auf deutschen Portalen veröffentlich wird ... "Aber sie haben für die nächsten 14 Tage geschrieben, dass ..."
Mal was grundsätzliches: allgemein gilt in Island "jeder ist für sich selbst verantwortlich :!: " und da beisst sich anscheinend etwas. Hier wird doch mehr oder weniger offen in einigen Zuschriften die Selbstverantwortung, ob gewollt oder ungewollt, auf Strassenverwaltung, Rettungsdienste und Behörden geschoben.
Sorry, aber wer hinfällt und sich erstmal umschaut wen er dafür verantwortlich machen kann, kommt hier ganz schnell in Schwierigkeiten.
Ich gebe dir grundsätzlich recht. Die Erfahrung insbesondere aus diesem Jahr zeigt aber, dass sich die Reiseklientel ändert. Island lockt nach wie vor immer mehr Leute an und dabei sind leider immer mehr, die sich ganz naiv in das Islandabenteuer stürzen und vorher keine Gedanken machen. Da Island als Land von diesen Reisenden profitiert, sehe ich insofern eine Verantwortung, dass sie sich auf diese neue Klientel einstellen. Vorbeugen ist schließlich besser als Nachsorgen. Und sicher auch kostengünstiger. Und ich rede da nur von der Informationspolitik, mehr würde ich gar nicht erwarten. Und ich denke nur als Beispiel an den Mai 2011. Nachdem man sich 2010 über die Reaktionen vieler Touristen (Stichworte: "Storno" und "böser Vulkan") gewunderte hatte, war man beim Ausbruch 2011 in Sachen Informationspolitik ganz anders, und zwar deutlich proaktiv vorgegangen.

Ansonsten: Mein PRO für die Kostenpflicht diverser Leistungen hatte ich ja in einem anderen Beitrag schon erwähnt. Aber ich gebe Dirk in dem Punkt Recht, dass es sicher Vielen schwer fällt, sich vom Kopf her umzustellen. Nämlich darauf, dass man in Island noch auf den gesunden Menschenverstand setzt. Dass man das Köpfchen einschalten muss, dass man fast überall abstürzen oder sonstwie in Gefahr geraten kann, ohne dass man vorher mit Schildern darauf hingewiesen wird. In anderen Ländern, auch in Deutschland, wird einem das Denken ja fast abgenommen. Wir, die viel in Island sind oder dort leben, finden diesen nicht vorhandenen Schilderwald und den nicht existierenden Warn-Wahnsinn selbstverständlich. Aber als jemand, der regelmäßig mit Reisenden zu tun hat, die nur einmalig und ohne intensive mehrmonatige Vorbereitung auf die Insel kommen, weiß ich, dass einigen die Umstellung nicht leicht fällt.
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Re: Gerettet werden in Zukunft nur noch Personen !!!

Beitrag von Blacky » Do 7. Nov 2013, 21:12

Ich muss ehrlich sagen, dass ich gar nicht wusste, dass eine Fahrzeugbergung bisher kostenlos war. Warum auch? Wenn ich meine Karre oder mein Motorrad in D oder in anderen Ländern irgendwo versenke, muss ich ja auch selber dafür aufkommen. Persönliches Pech halt.
Bei Pannen und Bergung hilft ein Schutzbrief weiter. Beim ADAC ist Island mit abgedeckt. (Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob da auch F-Pisten mit drin sind, ich denke aber ja. Vielleicht weiss ja jmd. mehr?)
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Re: Gerettet werden in Zukunft nur noch Personen !!!

Beitrag von Peturvilhjalmur » Do 7. Nov 2013, 21:29

Zu den "freundlichen elektronischen Helferlein" möchte ich nur eine kleine Begebenheit beitragen.
Im vergangenen Jahr ist in Offenbach am Main (Nachbarstadt von Frankfurt/Main) ein mit vier Personen besetzter BMW aufgrund einer Navi-Anzeige von einem Parkplatz direkt in den Main gefahren!! Tragisch für die zwei im Fond sitzenden jungen Frauen. Sie kamen nicht mehr rechtzeitig aus dem Auto heraus.
Dies in Anlehnung an WERners Geschichte mit der GPS-Navigation mit dem Schiff.
Vergangenes Jahr hatte die Touristinformation in Höfn Touristen, die dort wegen der Verkehrsverhältnisse nachgefragt hatten, dringend davor gewarnt, die Weiterfahrt in Richtung Westen bzw. Osten auf der Nr. 1 anzutreten, da Sturm mit Orkanböen bis 45 m/s vorhergesagt wurden. Es war die Zeit 10., 11., 12. 9. 2012. Was ist passiert. Die Touris fuhren mit Wohnmobil bzw. Wohnwagengespann trotzdem los und sind dann wirklich von der Straße geflogen. Das nennt man -glaube ich- Ignoranz. (siehe auch das Pärchen mit dem Zelt in Höfn).
Já, in diesem Sinne...
Gruß Peturvilhjalmur
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Re: Gerettet werden in Zukunft nur noch Personen !!!

Beitrag von Uwe » Fr 8. Nov 2013, 00:50

Passend zum Thema und der Beweis das es nicht nur Touristen passiert:
http://www.icelandreview.com/icelandrev ... .news.aspx

Uwe
http://www.unique-iceland.com
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Wanderkarte: ÍSLAND (1:50.000): Landmannalaugar, Laugavegur, Þórsmörk, Fimmvörðuháls (wasserfestes Papier)
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Re: Gerettet werden in Zukunft nur noch Personen !!!

Beitrag von gerneklein » Fr 8. Nov 2013, 00:54

Hallo

Island scheint ja echt komisch zu werden. Bisher war es im Winter undenkbar auch als private Person ein festgefahrenes Auto auf einer Strasse nicht zu versuchen wieder freizuschleppen. Selbst ein bescheidener Hinweis dass ich mit meinen kleinen Gelaendewagen kaum ein 4 Tonnen Gelaendemonster die Boeschung raufziehen koennte hat mich einmal nicht von einem hoffnungslosen Versuch das Ding auf die Strasse zu kriegen befreit. Dann haben in Reihe zwei weitere Gelaendewagen das Gefaehrt versucht hochzuziehen. Nach einer halben Stunde herumeiern kam schliesslich zufaellig praktischerweise ein Schneepflug mit Ketten angebraust. Der hat es dann geschafft. War das Gelaendemonster zu schnell gefahren? Selbstverstaendlich. Ein Fehler. Hat jemand herumgeschimpft "wie bloed man sein muss so ein Ding die Boeschung runterzufahren"? Selbstverstaendlich nicht. Und das war nur ein Beispiel.

Wenn man sich das Video hier ansieht weiss man auch genau wieso die Touristen da trotz "unpassierbar" reingefahren sind:
http://www.ruv.is/frett/bjarga-folki-en-ekki-bilum
Man sieht dass die "unbefahrbare" Strasse ziemlich gut erkennbar befahren wurde - von etlichen Islaendern mit entsprechenden Winterjeeps. Die Touristen haben die Spuren gesehen und gedacht: Unfahrbar fuer PKW! Aber ich habe ja einen super SUV! Schon ist der Fehler passiert. Dummheit und Unwissenheit, sicher, aber keine Boshaftigkeit. Sie haben ja noch nicht einmal was Verbotenes gemacht: Im Winter darf man auf "unbefahrbaren" Strassen fahren.

Und dann die Reaktion der Rettungswacht: Akzeptiert den Anspruch der Mietfirma anstatt das rechtlich in Frage zu stellen oder die Politik um Hilfe zu bitten. Ein vernuenftiges Gericht haette entschieden "das die Schaeden des Abschleppens als zwangslaeufige Folge des Festfahrens zu betrachten sind".
Und dann nennt sie die beeindruckende Zahl von 130 Einsaetzen im Jahr. Leider sagt die absolute Zahl rein gar nichts aus wenn man nicht die immens grosse Zahl der Touristen dazu relativ betrachtet. Sie hat mal locker allein in diesem Jahr um die 20 Prozent zugenommen. Also, bezogen auf die Anzahl der Touristen im Lande, um wieviel Prozent haben die Einsaetze zugenommen?
Und dann sagt sie, andere sollen abschleppen. Leider besitzt ausgerechnet die Rettungswacht meistens ueber die einzigen Fahrzeuge die sowas in manchen Situationen ueberhaupt noch koennen.
Und dann die Aussage: Wir retten nur Menschen. Stimmt - Gott sei Dank!!! - nicht. Sie sichern auch Daecher im Sturm, sammeln ausgerissene Pferde ein und suchen sogar tagelang nach Schafen fuer das Schlachthaus. Und noch viel mehr. Und das ist prima so, denn:
Die Rettungswacht ist eine Institution in Island. Ohne sie waere ein Leben in Island undenkbar. Ohne sie koennte man nicht reisen, ohne sie koennte keine Farm in der Naehe eines Vulkans wirtschaften, ohne sie koennten etliche Unternehmen nicht arbeiten - weil sie das Risiko niemals allein tragen koennen.
Das ist ein Gesellschaftsvertrag.

Wenn jetzt die Rettungswacht im Osten feststellt dass sie kollabiert, so ist das aehnlich zu bewerten, wie wenn ein Dorf feststellt, dass es kein Dorf mehr ist und eine freiwillige Feuerwehr die Aufgaben nicht mehr bewaeltigen kann. Oder hat Frankfurt am Main eine freiwillige Feuerwehr?

Island kann nicht tausende von Touristen ins Land locken, kann Island als "Ganzjahresziel" vermarkten, kann traumhafte Gewinne machen - und alles andere so weiterbetreiben als ob 1996 waere. Was wuerde man sagen, wenn die Davidswache auf St. Pauli noch wie eine ganz normale Polizeiwache wie in jedem anderen Stadtteil ausgestattet waere? Naiv und unverantwortlich waere noch milde.

Chevy und Raigro haben recht wenn sie sagen, dass Island etwas tun muss. Die Rettungswacht muss ausgebaut werden, mit festangestellten Mitarbeitern, mit mehr Geraetschaften.
Angesichts der dramatisch hohen Besucherzahlen liegt keine Massenverbloedung vor dass zahlenmaessig mehr Unfaelle und Leichtsinn passieren. Das ist einfach eine Frage der Statistik. Oder wuerde jemand Berlin die Stadt der Pyromanen nennen, nur weil es pro Tag mindestens einen Wohnungsbrand gibt?
Natuerlich ist es hoechst wuenschenswert wenn es niemals einen Wohnungsbrand in Berlin geben wuerde. Es gibt auch viel Infos und viele Erfolge. Aber am Ende ist da etwas was man nicht aendern kann: Der Mensch macht furchtbare Fehler und ist vor irrationalen egoistischen Entscheidungen nicht gefeit. Das ist so.

Die Mittel kann sich Island ueber Gebuehren wieder reinholen. Aber er scheut davor. Warum eigentlich? Soviel Einfallstore nach Island gibt es ja nicht.

Eine Randbemerkung: Ganz aehnlich kollabiert auch der Naturschutz. Und auch hier kommen laecherliche Vorschlaege wie an jedem Krater und Wasserfall ein Kassenhaeuschen aufzustellen. Auch hier fehlt das grosse Konzept, die ganzheitliche Betrachtung.

genug... ;-)
viele Gruesse
Leon
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Re: Gerettet werden in Zukunft nur noch Personen !!!

Beitrag von Chevyartictruck » Fr 8. Nov 2013, 08:35

Moin

kann ich nochmal darauf hinweisen, ich habe nicht von diesen Personen gesprochen die irgendwo reinfahren und alles und jeden ignorieren, die kann Werner von mir aus bei 25m/s Nordwind an den Pranger stellen :!:

Ich rede hier von den Touristen die ohne eine Warnung auf eine völlig verwehte Ringstraße kommen.

Nicht mal beim Zoll, wenn man von der Fähre kommt, wurden damals die Touris gewarnt das oben am Pass Schnee ohne Ende lag bzw. es noch gar keine freie Spur gab. Uns hat das gefallen, wenn ich ehrlich bin hätte es mehr sein können :lol: aber es gab viele die da oben stecken geblieben sind. Völlig unnötig die Aktion, unten beim Zoll bescheid sagen und gut wäre es gewesen :roll:
Man muss dazu sagen das da oben noch der Pistenbully am arbeiten war!!!!

Es brauch mir auch keiner kommen und sagen da muss man sich vorher Info`s einholen, mal ehrlich wer denkt daran wenn man gerade durch den Zoll ist, wenn man froh ist auf der Insel zu sein, das einem da oben am Pass so ein Chaos empfängt, wenn.................................nirgends ein Schild steht außer das wo die Temperatur anzeigt?
Ich finde es einfach unüberlegt und da müssen sie nachbessern. Die haben einfach eine andere Ansicht was schlechtes Wetter, schlechter Straßenzustand bedeutet.
Dies war ja auch mit ein Grund warum wir uns dort oben im Winter "offroadtechnisch" rumgetrieben haben. Da war nirgens ein Schild oder sonstiges zu sehen :!: :!: (zum Glück :mrgreen: )


Vom Hochland spreche ich gar nicht, ist für mich ein anderes Thema.

Gruß Chevy
wer immer nur brav ist, wird nie erwachsen!
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Re: Gerettet werden in Zukunft nur noch Personen !!!

Beitrag von Monique » Fr 8. Nov 2013, 08:45

Blacky hat geschrieben:Ich muss ehrlich sagen, dass ich gar nicht wusste, dass eine Fahrzeugbergung bisher kostenlos war. Warum auch? Wenn ich meine Karre oder mein Motorrad in D oder in anderen Ländern irgendwo versenke, muss ich ja auch selber dafür aufkommen. Persönliches Pech halt.
Bei Pannen und Bergung hilft ein Schutzbrief weiter. Beim ADAC ist Island mit abgedeckt. (Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob da auch F-Pisten mit drin sind, ich denke aber ja. Vielleicht weiss ja jmd. mehr?)
Nicht in jedem Fall kommen die Rettungsmannschaften. Als ich bei meinem Unfall von der Straße flog, wurde das Auto auch ganz regulär von einem Abschleppdienst abgeholt (prinzipiell kostenpflichtig, dank ADAC am Ende aber nicht). Der Ursprung dieser ganzen Geschichte waren Reisende, die sich im Schnee festgefahren hatten. Wir haben hier also eher über den Winter und seine Bedingungen gesprochen. Und - ohne es zu wissen - vermute ich mal, dass sich die Aussage, es werden nur noch Personen gerettet, auf solche Situationen beziehen: Festfahren im Schnee oder ähnliches. Dass eigentlich auch ganz andere Sachen gerettet werden, hat Leon ja bereits beschrieben.
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Uwe_R
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Re: Gerettet werden in Zukunft nur noch Personen !!!

Beitrag von Uwe_R » Fr 8. Nov 2013, 11:11

gerneklein hat geschrieben:Wenn man sich das Video hier ansieht weiss man auch genau wieso die Touristen da trotz "unpassierbar" reingefahren sind:
http://www.ruv.is/frett/bjarga-folki-en-ekki-bilum
Meine Güte hat der Filmer/Cutter da am Ende des Beitrages (wer's sehen will, muss ca. zu Minute 20:00 springen) sich Mühe gegeben zu zeigen, dass der Mietwagen der Touristen im Schnee zurückbleibt. Das sind ja schon fast dramatisch traurige Szenen... :D

gerneklein hat geschrieben:Island kann nicht tausende von Touristen ins Land locken, kann Island als "Ganzjahresziel" vermarkten, kann traumhafte Gewinne machen - und alles andere so weiterbetreiben als ob 1996 waere.
Genauso ist es. Nur gibt es da den Unterschied zwischen denen, die sich am Boom fett die Kohle einstreichen und denen, die nix davon haben, außer die Kollateralschäden. Eine Freundin von mir hat schon Schlafprobleme, weil im Sommer nun auch spätabends/nachts viele Autos von Reykjalid zum Nature Bath fahren. Früher war die Straße spätabends kaum befahren.

Grüße,
Uwe
Juni 2018 - Mit dem Elektromotorrad nach Island: http://www.uw4e.de
WERner

Re: Gerettet werden in Zukunft nur noch Personen !!!

Beitrag von WERner » Fr 8. Nov 2013, 20:29

Meine Güte hat der Filmer/Cutter da am Ende des Beitrages (wer's sehen will, muss ca. zu Minute 20:00 springen) sich Mühe gegeben zu zeigen, dass der Mietwagen der Touristen im Schnee zurückbleibt. Das sind ja schon fast dramatisch traurige Szenen... :D
Genau, und ich wusste auch nicht das die Jungs bei Landsbjörg schauspielerische Talente besitzen... :P
a) klaro war bei der eigentlichen Rettungsaktion ein Fernsehteam dabei, das in aller Ruhe filmen konnte
b) der SUV hat einmal das Nummernschild BL und einmal LU
c) zu der Zeit als diese Aktion war, herrschte auf dem Öxi Mistwetter mit bis zu 20m/s.
Ich finde leider nicht mehr das Original-Foto das ein Mitglied des Rettungsteams gemacht hatte, suche aber weiter.

@Leon, danke das du mal klargestellt hast was Landsbjörg eigentlich ist und tut....aber das eine als impassable gekennzeichnete Strasse befahren werden darf ist mir neu, AGB´s der Mietwagengeselllschaften. Es sei denn das Fahrzeug ist dementsprechend ausgerüstet und vom Vermieter freigegeben. HERTZ z.B. hat hier in Höfn dementsprechende Landrover stehen, die Miete ist allerdings um einiges höher als für einen 4x4 Geländewagen oder SUV.
Und "an den Pranger" stellen... ;) ... ich bin nun seit über 13 Jahren hier in Höfn und hab in dieser Zeit viele Unfälle, einige Todesfälle, Rettungsaktionen und Abschleppaktionen, unzählige Beinahe-Unfälle im Hafengebiet am Anlandungskai mit bekommen, alles ausgelöst wegen schlechtem Wetters oder Ignoranz von Warnungen und Absperrungen oder Hinweisschildern und seit 2007 bin erst recht sensibilisiert was Rettungs- und Suchaktionen angeht...deshalb...
Als ich vor einigen Jahren (so 8-10 Jahre zurück) im Geysir mal schrieb, das mir von 2 langjährigen Reiseleitern, unabhängig voneinander erzählt wurde das die "neuen Touristen" sich nicht oder schlecht informieren gegenüber den Jahren vorher, bekam ich von allen Seiten Schimpfe in der Art: was sind "gute" Touristen, was sind "schlechte oder böse" Touristen. Und wie siehts heute aus??

Und ich bleib nach wie vor dabei: ICE-SAR, Landsbjörg ist ein Hilfe- und Rettungsunternehmen und kein Abschleppdienst.
Es gab da "anscheinend" leider in diesem Jahr mindestends zweimal juristische Probleme wegen Bergungs- oder Abschleppaktionen, ausgelöst durch die Juristen ausländischer Versicherungen. Die Mietwagen wurden im Ausland über eine Agentur angemietet, und die haben eigene Versicherungen, sind deshalb auch preiswerter als isländische...Thema hatten wir aber schon mal, das Risiko liegt auf einer wesentlich breiteren internationalen Schulter als bei den kleinen isländischen Versicherungen.
Anscheinend deshalb, weil es mir von zwei Mitgliedern der Landsbjörg Höfn erzählt wurde, und die haben es auch so erzählt bekommen. Wenn in Island vieles im argen liegt was sowohl allgemeine Information als auch Information für "unwissende Touristen betrifft, da geb ich euch allen voll recht, die isländische Buschtrommel funktioniert "weiss es einer, wissen es alle".
Ein Beispiel mal für "unwissende Touristen" und Isländer denen das nicht bewusst ist, zwar OT, aber passt: MBL-Artikel diesen Sommer, -wir müssen in Hochtemperatur-Gebieten die Absperrungen verstärken/erhöhen, die Leute wissen nicht was 80°C heisses Wasser oder brodelnd kochender Schlamm ist-.
Da brechen immer wieder mal Menschen durch den dünnen Boden oder verbrühen sich Gliedmassen. So richtig weh tut's mir dann wenn es Kinder waren.
Daraufhin sprach ich mit Leuten hier aus Höfn die im weiteren Sinne in der Tourismusbrache tätig sind, Touri-Info und Werbeleute: "ist euch eigentlich klar, wieviele Touristen aus Ländern kommen, in denen Temperaturen in Fahrenheit gemessen werden?? Und 80° Fahrenheit sind gerade mal eben etwas über 26°C :!: "
Reaktion war grosses Erstaunen....ohhhh...nööö...ist das wirklich so....ja dann aber, äh, muss das ja alles geändert werden...

(tief durchatmend, bevor ich sarkastisch werde und Fussfesseln für alle Touristen fordere, die elektrische Schläge abgeben wenn die Touristen sich in Gefahrenzonen begeben oder Weiterfahr-Sperren für Mietwagen wenn vor ihnen die Strasse in nicht befahrbarem Zustand sein sollte)

wünsch euch allen ein ruhiges Wochenende

Werner
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Re: Gerettet werden in Zukunft nur noch Personen !!!

Beitrag von gerneklein » Sa 9. Nov 2013, 00:28

WERner hat geschrieben: a) klaro war bei der eigentlichen Rettungsaktion ein Fernsehteam dabei, das in aller Ruhe filmen konnte
b) der SUV hat einmal das Nummernschild BL und einmal LU
c) zu der Zeit als diese Aktion war, herrschte auf dem Öxi Mistwetter mit bis zu 20m/s.
Hallo Werner, ich muss zugeben, dass ich gedacht habe, dass die Nachrichtenleute - von der Rettungswacht auf das Thema aufmerksam gemacht worden - einfach auf den naechsten Einsatz gewartet haben (die haben ja da soviele, nicht wahr, nicht wahr? ;-) ) und dann mitgefahren sind. Das es nicht DER Einsatz war, war klar. Und im Film sind zu gleicher Zeit zwei festgefahrene Autos zu sehen. Soweit, so gut. Aber je oefter ich den Film anschaue umso mehr glaube ich dass rein gar nichts stimmt: Weder die Autos noch die Strasse. Du hast recht das alles inzeniert wurde - aber wieso nehmen die gleich zwei Autos? Naja, so eine Filmcrew hat ja allerlei Geruempel. Weiss der Teufel was die da eigentlich zeigen.
Bleibt also die Frage, was die (echten) Touristen gesehen haben. Ohne Ahnung zu haben (das ist gut, nicht?) kann ich mir nicht vorstellen dass sie keinerlei Spuren nachgefahren sind.

Das man mit einem Mietauto nicht weiter als bis "ófært" (unpassierbar) fahren darf war mir nicht klar. Ich habe mal (vor langer Zeit) Islaender gefragt und die haben gelacht und gesagt ich solle mal islaendisch lernen "ófært" sei nicht "lokað". Ich wuerde schon merken ab wann die Strasse "ófært" werden wuerde. Das koenne praktisch sofort sein aber manchmal auch erst nach mehreren Kilometern.
Allerdings haben sie gesagt, wundere Dich nicht wenn Du nach Deinem Wandern feststellt dass der am Morgen schneefreie Rueckweg mit einer Schneewehe zugeweht wurde. Die tut keiner mehr wegraeumen. Das sei der klitzekleine Nachteil wenn man auf die brilliante Idee kommt sein Auto fuer Stunden an so einer Strasse zu parken. Deswegen besser nicht reinfahren - auch wenn es nicht verboten ist.
Und was bedeutet dann "lokað" (gesperrt)? Striktes Fahrverbot fuer alles! Kommt praechtig im Fruehjahr zum Einsatz wenn alles schmilzt und man kein einziges Fahrzeug auf den butterweichen Wegen sehen will. "Lokað" hat das sehr vertraute runde "Durchfahrt verboten" Schild.
Siehe auch hier: http://www.vegagerdin.is/upplysingar-og ... ir/nr/4912

Aber Island waere nicht Island wenn jetzt zu der ganzen (scheinbaren) Verwirrung um "lokað" und "ófært" nicht noch mehr Verwirrung hinzukaeme:
http://www.mbl.is/frettir/innlent/2013/ ... ad_ofaert/
Die Schilder zeigen nun "Closed" statt "ófært" aber "closed" bedeutet "lokað" aber "lokað" ist was ganz anderes (auch rechtlich) als "ófært". Na, alles noch klar?!?! Da kann man doch nur applaudieren!!
WERner hat geschrieben: AGB´s der Mietwagengeselllschaften
Besonders gut herausgehoben ist die Sache mit "Ófært" nicht (eigentlich ueberhaupt nicht):
https://www.hertz.is/booking_information.html (auf Rental Requirements klicken)
http://sadcars.com/en/page/terms

Wobei man wieder sieht: Noch sehr viel Infos noetig. Oder wie heisst es so schoen:
Noch viel Raum fuer Verbesserungen. ;-)

viele Gruesse
Leon
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