Einen Winter lang mitten im Nirgendwo
Schnee
Es wurde aber auch Zeit! Gestern um 15 Uhr begann, was ich sehnsüchtig erwartet hatte - es schneite. Und das ganze fünf Stunden lang. Ach, wie sah die Welt heute Morgen doch gleich anders aus . Die Helligkeit von unten hat zumindest überbrückt, dass es von oben heute so gar nicht richtig hell wurde. Das Licht ist recht merkwürdig und ich merke, wie mir die direkte Sonne fehlt. Wenigstens so ab und an ein Sonnenstrahl ins Gesicht, das wäre es doch .
Immerhin habe ich mich heute durch den Schnee und bis zum Wasserfall gekämpft:
Hat man in Island eigentlich schon mal was von der Verkehrssicherungspflicht gehört oder ist das eine rein deutsche Erfindung?
Was den Weihnachtsschmuck angeht, kann ich gar nicht so viel sagen - hier in Klaustur wird er nur dezent eingesetzt. Die Straßenlaternen beim Kreisel sind mit roten Lichterketten umwickelt und sehen aus der Ferne wie rote, leuchtende Kerzen aus. An den Laternen in den Ort rein hängen Gebilde, die mich an rote, leuchtende Seepferdchen erinnern, aber nicht an Weihnachtsschmuck. Es gibt vorm Gemeindehaus einen Tannenbaum mit Lichterkette und selbsgebastelter Deko aus dem Kindergarten und die Häuser sind dezent mit Lichterketten behangen. Angefangen hat das alles letzte Woche ... also nicht wirklich früh. Jetzt ist aber auch in unserem Einkaufsladen schon Weihnachten eingekehrt - man kann so ein paar Weihnachtsartikel kaufen. Selbst als ich letzte Woche in Höfn war, gab es in dem Laden dort nicht übermäßig viel. Nach Weihnachten war mir also bisher nicht. Jetzt, mit dem Schnee und den Lichtern rückt so langsam ins Bewusstsein, dass Weihnachten vor der Tür stehen könnte.
Drum wird es auch Zeit, mich zu verabschieden. Ich breche in den nächsten Tagen gen Reykjavík auf und am Freitag geht mein Urlaubsflieger nach Deutschland. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Freunden und Familie, auf Kommunikation in deutsch von Angesicht zu Angesicht, auf ein paar Weihnachtsmärkte, auf Essen jenseits von Lamm, auf den nicht vorhandenen Geruch von Hangikjöt und auf eine Auszeit vom Job ohne Feierabend. Rechtzeitig zu Weihnachten werde ich wieder hier sein und schauen, was passiert .
Ich wünsche euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit!
Monique
Immerhin habe ich mich heute durch den Schnee und bis zum Wasserfall gekämpft:
Hat man in Island eigentlich schon mal was von der Verkehrssicherungspflicht gehört oder ist das eine rein deutsche Erfindung?
Was den Weihnachtsschmuck angeht, kann ich gar nicht so viel sagen - hier in Klaustur wird er nur dezent eingesetzt. Die Straßenlaternen beim Kreisel sind mit roten Lichterketten umwickelt und sehen aus der Ferne wie rote, leuchtende Kerzen aus. An den Laternen in den Ort rein hängen Gebilde, die mich an rote, leuchtende Seepferdchen erinnern, aber nicht an Weihnachtsschmuck. Es gibt vorm Gemeindehaus einen Tannenbaum mit Lichterkette und selbsgebastelter Deko aus dem Kindergarten und die Häuser sind dezent mit Lichterketten behangen. Angefangen hat das alles letzte Woche ... also nicht wirklich früh. Jetzt ist aber auch in unserem Einkaufsladen schon Weihnachten eingekehrt - man kann so ein paar Weihnachtsartikel kaufen. Selbst als ich letzte Woche in Höfn war, gab es in dem Laden dort nicht übermäßig viel. Nach Weihnachten war mir also bisher nicht. Jetzt, mit dem Schnee und den Lichtern rückt so langsam ins Bewusstsein, dass Weihnachten vor der Tür stehen könnte.
Drum wird es auch Zeit, mich zu verabschieden. Ich breche in den nächsten Tagen gen Reykjavík auf und am Freitag geht mein Urlaubsflieger nach Deutschland. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Freunden und Familie, auf Kommunikation in deutsch von Angesicht zu Angesicht, auf ein paar Weihnachtsmärkte, auf Essen jenseits von Lamm, auf den nicht vorhandenen Geruch von Hangikjöt und auf eine Auszeit vom Job ohne Feierabend. Rechtzeitig zu Weihnachten werde ich wieder hier sein und schauen, was passiert .
Ich wünsche euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit!
Monique
Rückkehrer
Island hat mich wieder! So dringend war die kleine Pause, denn der Oktober und November waren so völlig anders, haben all meine Energie geklaut … drei bis vier Wochen ohne Frei sind einfach nicht das Wahre. Aber ein Perspektivwechsel tut immer gut, viele Weihnachtsmärkte tun gut, Freunde und Familie noch besser. Und als ich gestern Nacht mein Auto vom Flughafen nach Reykjavík steuerte, da fühlte ich mich schon wieder heimisch .
Nur an die Temperaturschwankungen muss ich mich noch gewöhnen . Anfang Dezember startete ich in Rvk bei –5°C und landete in FRA bei 15 °C, gefühlte 25°C und auf dem Rückweg war es dann prompt umgekehrt: Berlin –15°C und Rvk –5°C. Da soll noch einer mitkommen! Immerhin war meine Rückfahrt eis- und schneefrei, denn als ich am 1. Dez nach Rvk aufbrach, kämpfte ich mich 180 der 260 km über eine verschneite und vereiste Ringstraße und weiß seit dem auch, wie gefährlich diese kleinen Schneeverwehungen auf der Straße sind. Aber all die Straßenwidrigkeiten sind vergessen, wenn man bei einer Außentemperatur von –7°C das Wasser des Laugardalslaug durchpflügt und sich anschließend genüsslich in den 42-Grad-Hot-Pot sinken lässt. Ach Deutschland, was hast du da Nachholbedarf .
Der Rückflug gestern wurde ja fast noch zum Knüller. Während ich so vor mich hindöste (jaja, ab Berlin fliegt man abends und ich nahm die Route zum ersten Mal), tönte die Stewardess irgendwas von „famous icelandic singer“ und prompt begann er das Mikro, mit dem sonst der Gebrauch von Schwimmwesten erklärt und der 3-Liter-Pack Vino angepriesen wird, für eine erste Gesangseinlage zu nutzen. Famous? Nee, das Gesicht hatte ich noch nie nicht gesehen und wir haben so manche CD im Restaurant. Der kann soo bekannt nicht sein. Und die Musik riss mich auch nicht vom Hocker. Aber das kenne ich von isländischer Musik ja schon . Stimme hatte er jedoch, da konnte man nicht meckern. Anschließend ging er durchs Flugzeug, schwatzte hier, schwatzte da und ich hatte das Gefühl, er tut das nur, weil er genauso schlecht sitzen kann wie ich, denn ich wusste mit meinen Knien nicht wo hin, wurde aber bei jedem Ausstreckversuch vom Rollwagen des Bordpersonals überrollt. Und döste wieder ein. Irgendwann später gab der Sänger eine zweite und nach heftigen meira-meira-Rufen noch eine dritte Einlage und da konnte ich es mir ja nicht verkneifen, meinen isländischen Sitznachbarn übern Gang, der auch für den Duty-Free-Wein zuständig war und eifrig mitklatschte, nach dem Namen zu fragen. Helgi Björns. Hmmmm. Helgi. Joa, das sagte mir was, aber das Gesicht konnte ich mit dem Namen nicht verbinden. Erst auf der Fahrt nach Rvk fielen mir Helgi und seine reiðmenn ein, da machte es krawumm in meinem Kopf. Die CD hatte ich schließlich hunderte Male im Restaurant zwangsabgespielt, weil unser Radio kaputt ist. Na denn! Das war also Helgi! Na gut, auch Helgi ändert Frisur und Figur. Aber jetzt, wo ich wusste, wer er war, fand ich die Aktion auch gut, konnte das Mitklatschen der Isländer aber nicht mehr nachholen . Erla meinte heute gleich: Jaja, Helgi hat ein Restaurant und ein Hotel in Berlin. Ah so. Schön, dass er mit mir nach Hause flog. Ich verzeihe ihm, dass er mich vom Schlafen abhielt .
Seit gestern weiß ich dann auch, dass normale Küchenmesser selbst bei 13 cm-Klinge nicht unter das Einfuhrverbot von Waffen fallen. Ich hatte die Zollbestimmung rauf- und runterübersetzt, war mir aber dennoch nicht sicher und hoffte, mit meinen fünf Messern im Gepäck, die wir hier alle Klasse finden und die in Island ein Schweinegeld kosten, dem Zoll zu entgehen. Aber wie der Zufall es so will, war meine Tasche die allererste und ich hatte keine Chance als den sehnsüchtig wartenden Zollbeamten nach den Piloten und dem Kabinenpersonal direkt in die Hände zu laufen. Da half dann auch nicht die sonst nützliche Unschuldsmine – ich war fällig. Aber nachdem sie meine Messer für unbedenklich hielten, hatten sie keine Lust, sich weiter durch meine Dreckwäsche zu graben und unterließen eine gründlichere Durchsuchung. Nein, sie entschuldigten sich sogar. Warum? Ist doch ihr Job. Immerhin weiß ich nun Bescheid und würde das nächste Mal mit weniger Herzklopfen fahren 8) .
So, ab Morgen beginnt das Aufarbeiten der letzten 17 Tage und dann folgt der Weihnachtsgästestress.
Dieses Foto entstand am 3.12. in Rvk … einer der ganz wenigen Tage meiner letzten 2 Monate vor der Abreise, an denen die Sonne wolkenfrei vom Himmel schien:
Nur an die Temperaturschwankungen muss ich mich noch gewöhnen . Anfang Dezember startete ich in Rvk bei –5°C und landete in FRA bei 15 °C, gefühlte 25°C und auf dem Rückweg war es dann prompt umgekehrt: Berlin –15°C und Rvk –5°C. Da soll noch einer mitkommen! Immerhin war meine Rückfahrt eis- und schneefrei, denn als ich am 1. Dez nach Rvk aufbrach, kämpfte ich mich 180 der 260 km über eine verschneite und vereiste Ringstraße und weiß seit dem auch, wie gefährlich diese kleinen Schneeverwehungen auf der Straße sind. Aber all die Straßenwidrigkeiten sind vergessen, wenn man bei einer Außentemperatur von –7°C das Wasser des Laugardalslaug durchpflügt und sich anschließend genüsslich in den 42-Grad-Hot-Pot sinken lässt. Ach Deutschland, was hast du da Nachholbedarf .
Der Rückflug gestern wurde ja fast noch zum Knüller. Während ich so vor mich hindöste (jaja, ab Berlin fliegt man abends und ich nahm die Route zum ersten Mal), tönte die Stewardess irgendwas von „famous icelandic singer“ und prompt begann er das Mikro, mit dem sonst der Gebrauch von Schwimmwesten erklärt und der 3-Liter-Pack Vino angepriesen wird, für eine erste Gesangseinlage zu nutzen. Famous? Nee, das Gesicht hatte ich noch nie nicht gesehen und wir haben so manche CD im Restaurant. Der kann soo bekannt nicht sein. Und die Musik riss mich auch nicht vom Hocker. Aber das kenne ich von isländischer Musik ja schon . Stimme hatte er jedoch, da konnte man nicht meckern. Anschließend ging er durchs Flugzeug, schwatzte hier, schwatzte da und ich hatte das Gefühl, er tut das nur, weil er genauso schlecht sitzen kann wie ich, denn ich wusste mit meinen Knien nicht wo hin, wurde aber bei jedem Ausstreckversuch vom Rollwagen des Bordpersonals überrollt. Und döste wieder ein. Irgendwann später gab der Sänger eine zweite und nach heftigen meira-meira-Rufen noch eine dritte Einlage und da konnte ich es mir ja nicht verkneifen, meinen isländischen Sitznachbarn übern Gang, der auch für den Duty-Free-Wein zuständig war und eifrig mitklatschte, nach dem Namen zu fragen. Helgi Björns. Hmmmm. Helgi. Joa, das sagte mir was, aber das Gesicht konnte ich mit dem Namen nicht verbinden. Erst auf der Fahrt nach Rvk fielen mir Helgi und seine reiðmenn ein, da machte es krawumm in meinem Kopf. Die CD hatte ich schließlich hunderte Male im Restaurant zwangsabgespielt, weil unser Radio kaputt ist. Na denn! Das war also Helgi! Na gut, auch Helgi ändert Frisur und Figur. Aber jetzt, wo ich wusste, wer er war, fand ich die Aktion auch gut, konnte das Mitklatschen der Isländer aber nicht mehr nachholen . Erla meinte heute gleich: Jaja, Helgi hat ein Restaurant und ein Hotel in Berlin. Ah so. Schön, dass er mit mir nach Hause flog. Ich verzeihe ihm, dass er mich vom Schlafen abhielt .
Seit gestern weiß ich dann auch, dass normale Küchenmesser selbst bei 13 cm-Klinge nicht unter das Einfuhrverbot von Waffen fallen. Ich hatte die Zollbestimmung rauf- und runterübersetzt, war mir aber dennoch nicht sicher und hoffte, mit meinen fünf Messern im Gepäck, die wir hier alle Klasse finden und die in Island ein Schweinegeld kosten, dem Zoll zu entgehen. Aber wie der Zufall es so will, war meine Tasche die allererste und ich hatte keine Chance als den sehnsüchtig wartenden Zollbeamten nach den Piloten und dem Kabinenpersonal direkt in die Hände zu laufen. Da half dann auch nicht die sonst nützliche Unschuldsmine – ich war fällig. Aber nachdem sie meine Messer für unbedenklich hielten, hatten sie keine Lust, sich weiter durch meine Dreckwäsche zu graben und unterließen eine gründlichere Durchsuchung. Nein, sie entschuldigten sich sogar. Warum? Ist doch ihr Job. Immerhin weiß ich nun Bescheid und würde das nächste Mal mit weniger Herzklopfen fahren 8) .
So, ab Morgen beginnt das Aufarbeiten der letzten 17 Tage und dann folgt der Weihnachtsgästestress.
Dieses Foto entstand am 3.12. in Rvk … einer der ganz wenigen Tage meiner letzten 2 Monate vor der Abreise, an denen die Sonne wolkenfrei vom Himmel schien:
Re: Einen Winter lang mitten im Nirgendwo
schön, dass du ohne zwischenfälle hin und her gekommen bist
könnt es zufällig sein, dass du am freitag abend um 20:50 (in etwa) von schönefeld geflogen bist? wenn ja, dann war das der flieger mit dem ich zurückgekommen bin
aber um deine letzten woche islandabstinenz zu füllen hier dazu ein paar infos
zum wetter während der letzten zwei wochen in island: zu mindest vom 7-13. haste nicht viel verpasst....das erstemal dass selbst meine hardshell klamotten (die bisher immer gehalten haben) komplett durchnässt waren, in meinem rucksack das wasser stand und daraufhin auch meine spiegelreflex ne macke abbekommen hat und mir daraufhin eine speicherkarte zerschossen hat...
sollte also mal einer wissen wollen wie robust so eine canon ist dem kann ich nur folgendes sagen: sie hält einen sandsturm aus, sie hält unter wasser setzen aus, sie hält ein sturz auf einem gletscher aus (bei dem man auf die kamera fällt, sich diese durch die schneeschicht in die darunter liegende eiskalte wasserschicht drückt und letztendlich von geröll abrupt abgremst wird...man sollte aber davon ausgehen, dass die kamerafunktion zu mindest für den restlichen tag eingeschränkt ist .)....bisher war ich immer ein tape-fanatiker...war mal was kaputt, konnte man es provisorisch gut tapen...geht bei ner kamera nicht...dafür kann man hier super fönen......und achja...das objektiv der kamera kann auch komplett zufrieren...macht ihr auch nix aus.....an dieser stelle möchte ich mich bei meiner kamera entschuldigen (zu mindest für einmal unterwasser-setzen, was definitiv meine schusseligkeit schuld war...die restlichen sachen ist die natur schuld )
zurück zum wetter: vom 14-18 war das wetter für island gut, vom 15-17 sogar top ! strahlend blauer himmel...(mittwoch sogar mit (schwachen) polarlichtern)
dein hotel hatte zu mindest vom 14.-18. einen gast....(wobei zwischendurch auch mal ein oder zwei nächte noch ein päärchen da war)...
an dieser stelle viele grüße an erla (und tschuldigung für die tüte müll und 2 dosen tuborg-weihnachtsbräu die ich im zimmer vergessen hab )
was ich nicht ganz verstanden hab: wer sind die 2 männer die jeden abend zum essen kommen?
und achja: die beiden hunde sind total cool ! der eine hätte mich zwar fast jedesmal fast umgerannt aber sind beide sehr sehr liebe tiere (auch wenn der stürmische hund gerne auf meiner hand rumgekaut hat und der andere das ablecken der hand bevorzugt hat)....einziger nachteil...beide hunden stinken irgendwie nach pferdestall oder so...
und noch eine frage: was soll in klaustur die große beleuchtete 2009 ? ist das rund ums jahr da, oder nur jetzt zum jahresende...
könnt es zufällig sein, dass du am freitag abend um 20:50 (in etwa) von schönefeld geflogen bist? wenn ja, dann war das der flieger mit dem ich zurückgekommen bin
aber um deine letzten woche islandabstinenz zu füllen hier dazu ein paar infos
zum wetter während der letzten zwei wochen in island: zu mindest vom 7-13. haste nicht viel verpasst....das erstemal dass selbst meine hardshell klamotten (die bisher immer gehalten haben) komplett durchnässt waren, in meinem rucksack das wasser stand und daraufhin auch meine spiegelreflex ne macke abbekommen hat und mir daraufhin eine speicherkarte zerschossen hat...
sollte also mal einer wissen wollen wie robust so eine canon ist dem kann ich nur folgendes sagen: sie hält einen sandsturm aus, sie hält unter wasser setzen aus, sie hält ein sturz auf einem gletscher aus (bei dem man auf die kamera fällt, sich diese durch die schneeschicht in die darunter liegende eiskalte wasserschicht drückt und letztendlich von geröll abrupt abgremst wird...man sollte aber davon ausgehen, dass die kamerafunktion zu mindest für den restlichen tag eingeschränkt ist .)....bisher war ich immer ein tape-fanatiker...war mal was kaputt, konnte man es provisorisch gut tapen...geht bei ner kamera nicht...dafür kann man hier super fönen......und achja...das objektiv der kamera kann auch komplett zufrieren...macht ihr auch nix aus.....an dieser stelle möchte ich mich bei meiner kamera entschuldigen (zu mindest für einmal unterwasser-setzen, was definitiv meine schusseligkeit schuld war...die restlichen sachen ist die natur schuld )
zurück zum wetter: vom 14-18 war das wetter für island gut, vom 15-17 sogar top ! strahlend blauer himmel...(mittwoch sogar mit (schwachen) polarlichtern)
dein hotel hatte zu mindest vom 14.-18. einen gast....(wobei zwischendurch auch mal ein oder zwei nächte noch ein päärchen da war)...
an dieser stelle viele grüße an erla (und tschuldigung für die tüte müll und 2 dosen tuborg-weihnachtsbräu die ich im zimmer vergessen hab )
was ich nicht ganz verstanden hab: wer sind die 2 männer die jeden abend zum essen kommen?
und achja: die beiden hunde sind total cool ! der eine hätte mich zwar fast jedesmal fast umgerannt aber sind beide sehr sehr liebe tiere (auch wenn der stürmische hund gerne auf meiner hand rumgekaut hat und der andere das ablecken der hand bevorzugt hat)....einziger nachteil...beide hunden stinken irgendwie nach pferdestall oder so...
und noch eine frage: was soll in klaustur die große beleuchtete 2009 ? ist das rund ums jahr da, oder nur jetzt zum jahresende...
Re: Einen Winter lang mitten im Nirgendwo
Hallo herzog,
ja, hab schon gehört, dass sich hier ein Deutscher 4 Tage lang aufgehalten hat . Respekt ... 4 Tage an einem Ort und das im Winter! Die beiden Männern waren irgendwelche Arbeiter. Das haben wir außerhalb der Hochsaison ab und zu mal. Manchmal sind es LKW-Fahrer, für die die Strecke Rvk-Höfn-Rvk für einen Tag zu weit ist und die dann irgendwo zwischenübernachten müssen, weil es auch in Island so etwas wie Lenkzeiten gibt. Manchmal sind es Handwerker, die ein paar Tage entweder bei uns oder im Ort oder der näheren Umgebung zu tun haben. Die kommen teilweise auch zum Mittag und da bin ich dann jedes Mal "fasziniert", was isländische Männer sich so zum Mittag reinziehen: Skyr und Súrmjölk .
"Dein" Zimmer ist übrigens wieder sauber ... wie erwartet war in den letzten 14 Tagen nicht so viel Bedarf, dass fast alles an Arbeit brav auf mich gewartet hat und nun abgearbeitet werden darf . Bis der Weihnachtsgästeschub hier losgeht, ist also noch einiges zu tun. Während andere jetzt gemütlich anfangen, das Jahr ausklingen zu lassen, geht es hier zum Endspurt über und erst im neuen Jahr ist Ruhe in Sicht.
Die Leucht-2009 ist neu, war vor meiner Abreise noch nicht am Berg. Ähnliches hatte ich Anfang Dez auf der Fahrt nach Rvk aber auch an einem Haus an der Ringstraße gesehen. Ich nehme mal an, dass püntklich zum neuen Jahr dort eine 2010 erscheint, damit auch jeder weiß, was die Uhr geschlagen hat .
Die Hunde nutzen übrigens den betörenden Duft des Parfums "Schafstall". Kaum hier, hatte ich den Geruch wieder in der Nase und beim Anblick von zwei großen Lammkeulen war mir doch wieder prompt der Appetit vergangen . Ich und Lammfleisch - so richtig werden wir nicht warm miteinander.
ja, hab schon gehört, dass sich hier ein Deutscher 4 Tage lang aufgehalten hat . Respekt ... 4 Tage an einem Ort und das im Winter! Die beiden Männern waren irgendwelche Arbeiter. Das haben wir außerhalb der Hochsaison ab und zu mal. Manchmal sind es LKW-Fahrer, für die die Strecke Rvk-Höfn-Rvk für einen Tag zu weit ist und die dann irgendwo zwischenübernachten müssen, weil es auch in Island so etwas wie Lenkzeiten gibt. Manchmal sind es Handwerker, die ein paar Tage entweder bei uns oder im Ort oder der näheren Umgebung zu tun haben. Die kommen teilweise auch zum Mittag und da bin ich dann jedes Mal "fasziniert", was isländische Männer sich so zum Mittag reinziehen: Skyr und Súrmjölk .
"Dein" Zimmer ist übrigens wieder sauber ... wie erwartet war in den letzten 14 Tagen nicht so viel Bedarf, dass fast alles an Arbeit brav auf mich gewartet hat und nun abgearbeitet werden darf . Bis der Weihnachtsgästeschub hier losgeht, ist also noch einiges zu tun. Während andere jetzt gemütlich anfangen, das Jahr ausklingen zu lassen, geht es hier zum Endspurt über und erst im neuen Jahr ist Ruhe in Sicht.
Die Leucht-2009 ist neu, war vor meiner Abreise noch nicht am Berg. Ähnliches hatte ich Anfang Dez auf der Fahrt nach Rvk aber auch an einem Haus an der Ringstraße gesehen. Ich nehme mal an, dass püntklich zum neuen Jahr dort eine 2010 erscheint, damit auch jeder weiß, was die Uhr geschlagen hat .
Die Hunde nutzen übrigens den betörenden Duft des Parfums "Schafstall". Kaum hier, hatte ich den Geruch wieder in der Nase und beim Anblick von zwei großen Lammkeulen war mir doch wieder prompt der Appetit vergangen . Ich und Lammfleisch - so richtig werden wir nicht warm miteinander.
Die Tage werden länger
Es ist geschafft! Gestern war Wintersonnenwende und heute soll der Tag in Rvk laut dieser Übersicht doch glatt schon 5 Sekunden länger als gestern gewesen sein. Egal – gefühlt war er wesentlich länger . Zumindest länger als so mancher Tag im November, denn man höre und staune: Wir haben wolkenfreien Himmel! Ja gibt’s denn das?! Schon seit ich hier wieder angekommen bin, erfreut mich das Wetter damit, dass in und um Klaustur lediglich über dem Meer ein paar Wolken hängen. Wow! Wie viel heller ist es doch gleich, wenn über einem der blanke Himmel strahlt! Es ist echt eine Wohltat. Und so habe ich heute irgendwann die Putzlappen in die Ecke gefeuert und mich statt dessen ein wenig beim Lavafeld rumgetrieben. Viel Zeit bleibt einem nicht, denn die Sonne steht soo tief, dass der kleinste Lavahügel sie verdeckt. Aber wenn sie einem dann ins Gesicht strahlt, dann geht das Herz auf.
Ich hatte am Sonntag meine eine ehemalige Kollegin gefragt, wie sie mit der Dunkelheit klarkommt. Und da meinte sie nur: Wir kennen es ja nicht anders, für uns ist das normal.
Meine Ausgehkleidung hat sich inzwischen geändert. Die Trekkinghose schläft im Schrank und hat der Ski-/Thermohose Platz gemacht, die Jacke ist dicker geworden, die Handschuhe sind nun mit Daunenfüllung und das Gesicht wird vollvermummt. Dabei zeigt das Thermometer heute nur – 3 Grad an. Aber hier windet´s ganz schön. Nur kurze Zeit ohne Handschuhe und die Hände sind nicht mehr funktionsfähige Eisklumpen. Der Wind hat auch dafür gesorgt, dass mein Aktionsradius heute mächtig eingeschränkt war, denn 20 km westlich von Klaustur fegten heftige Sandstürme übers Land und ab 20 km östlich hing alles in Wolken. Im Winter ist man hier plötzlich wirklich mitten im Nirgendwo . Und in diesem Nirgendwo stranden selbst Isländer. Gestern hatten wir einen LKW-Fahrer, der auf seiner normalen Tour von Rvk nach Höfn gerade noch so bis zu uns gekommen ist, statt erst auf der Rückfahrt hier anzuhalten. Und drei Studenten, die eigentlich über die Weihnachtsferien zu ihren Eltern nach Höfn wollten, wurden ebenfalls ausgebremst. Wegen eines Sandsturms gab es elterlichen Befehl, auf keinen Fall weiterzufahren. Die drei nahmen es mit Humor und Bier.
Heute habe ich es mal geschafft, eines dieser neuen Hochland-Hinweis-Schilder zu fotografieren. Wegen der tiefstehenden Sonne war das nicht so einfach. Sobald es besser geht, werde ich das Foto austauschen.
Ich hatte am Sonntag meine eine ehemalige Kollegin gefragt, wie sie mit der Dunkelheit klarkommt. Und da meinte sie nur: Wir kennen es ja nicht anders, für uns ist das normal.
Meine Ausgehkleidung hat sich inzwischen geändert. Die Trekkinghose schläft im Schrank und hat der Ski-/Thermohose Platz gemacht, die Jacke ist dicker geworden, die Handschuhe sind nun mit Daunenfüllung und das Gesicht wird vollvermummt. Dabei zeigt das Thermometer heute nur – 3 Grad an. Aber hier windet´s ganz schön. Nur kurze Zeit ohne Handschuhe und die Hände sind nicht mehr funktionsfähige Eisklumpen. Der Wind hat auch dafür gesorgt, dass mein Aktionsradius heute mächtig eingeschränkt war, denn 20 km westlich von Klaustur fegten heftige Sandstürme übers Land und ab 20 km östlich hing alles in Wolken. Im Winter ist man hier plötzlich wirklich mitten im Nirgendwo . Und in diesem Nirgendwo stranden selbst Isländer. Gestern hatten wir einen LKW-Fahrer, der auf seiner normalen Tour von Rvk nach Höfn gerade noch so bis zu uns gekommen ist, statt erst auf der Rückfahrt hier anzuhalten. Und drei Studenten, die eigentlich über die Weihnachtsferien zu ihren Eltern nach Höfn wollten, wurden ebenfalls ausgebremst. Wegen eines Sandsturms gab es elterlichen Befehl, auf keinen Fall weiterzufahren. Die drei nahmen es mit Humor und Bier.
Heute habe ich es mal geschafft, eines dieser neuen Hochland-Hinweis-Schilder zu fotografieren. Wegen der tiefstehenden Sonne war das nicht so einfach. Sobald es besser geht, werde ich das Foto austauschen.
Skata
Die 13 isländischen Weihnachtsmänner kenne ich zwar bislang immer noch nur vom Hörensagen und von Bildern, dafür habe ich aber heute mit einem Brauch aus den Westfjorden Bekanntschaft machen dürfen: Skata. Skata sind Glattrochen, die sechs Wochen in unterschiedlichen Varianten vor sich hin gammeln dürfen, bis sie dann gekocht und serviert werden. Die unterschiedliche Behandlung bringt – na klar – unterschiedliche Geschmäcker hervor. Aber bis man diese überhaupt erfährt, haut einen der Gestank schon um. Unser Nachbar Hjalti hat die Rochen heute Morgen zerkleinert und sich einen Spaß draus gemacht, sie mir permanent unter die Nase zu halten. Ich brauche glaube ich nicht zu erwähnen, dass die ganze Küche stank.
Der Fisch kam mit wenig Beiwerk auf den Tisch: Kartoffeln, Rüben, Schafsfett, Roggenbrot, Flatkaka und Butter. Das Schafsfett wurde in zwei Varianten serviert: so wie es in den Westfjorden und so wie es hier im Süden üblich ist. Den Rochen gab es den Varianten „geht gerade so“ und „geht gar nicht“, letzteres ist die sowohl geruchlich als auch geschmacklich strengere Version. Und für die, die den Rochen weder riechen noch essen können, gab es als Alternative Salzfisch. Hjaltí sagte mir, in der Region hier sei Skata kein übliches Essen, es käme eher aus den Westfjorden. Aber Leute, die gerade im Winter zur Arbeit in die Westfjorde mussten/müssen, „have learned to eat skata“. Also wenn selbst die Isländer sich erst dran gewöhnen müssen, dann riecht das nach was "Besonderem". Es ist nicht jedermanns Sache und sie waren sich ziemlich sicher, dass es auch nicht meine Sache war.
Aber ich war tapfer und habe zumindest probiert. Klitzekleine Stücken. Der „geht gerade so“-Happen ging irgendwie runter und wurde mit viel rúgbrauð nachgestopft. Aber der „geht gar nicht“-Happen war nicht nur im Geruch, sondern auch im Geschmack so stechend, dass er sofort den Rückwärtsgang einlegte. Ich hätte ihn keine weitere Sekunde im Mund behalten können. Hákarl ist nichts dagegen. Also dann doch lieber Salzfisch. Den Flatkaka habe ich gleich liegen lassen, von dem weiß ich, dass er nach nichts schmeckt. Und das rúgbrauð ist mir für Brot einfach zu süß. Ach ja, als Nachtisch gabs Milchreis, den die Isländer gerne noch mit Sahne aufpeppen. Auch hier hat Mäkelfritze Monique wieder sortiert – nämlich die Rosinen nach draußen.
Ich freue mich schon auf Morgen, denn Morgen gibts Hangikjöt = Diättag . Sie machen sich schon seit Tagen darüber lustig, dass ich an Weihnachten hungern werde, weil sie mein “Vorliebe” für Hangikjöt kennen.
Der Fisch kam mit wenig Beiwerk auf den Tisch: Kartoffeln, Rüben, Schafsfett, Roggenbrot, Flatkaka und Butter. Das Schafsfett wurde in zwei Varianten serviert: so wie es in den Westfjorden und so wie es hier im Süden üblich ist. Den Rochen gab es den Varianten „geht gerade so“ und „geht gar nicht“, letzteres ist die sowohl geruchlich als auch geschmacklich strengere Version. Und für die, die den Rochen weder riechen noch essen können, gab es als Alternative Salzfisch. Hjaltí sagte mir, in der Region hier sei Skata kein übliches Essen, es käme eher aus den Westfjorden. Aber Leute, die gerade im Winter zur Arbeit in die Westfjorde mussten/müssen, „have learned to eat skata“. Also wenn selbst die Isländer sich erst dran gewöhnen müssen, dann riecht das nach was "Besonderem". Es ist nicht jedermanns Sache und sie waren sich ziemlich sicher, dass es auch nicht meine Sache war.
Aber ich war tapfer und habe zumindest probiert. Klitzekleine Stücken. Der „geht gerade so“-Happen ging irgendwie runter und wurde mit viel rúgbrauð nachgestopft. Aber der „geht gar nicht“-Happen war nicht nur im Geruch, sondern auch im Geschmack so stechend, dass er sofort den Rückwärtsgang einlegte. Ich hätte ihn keine weitere Sekunde im Mund behalten können. Hákarl ist nichts dagegen. Also dann doch lieber Salzfisch. Den Flatkaka habe ich gleich liegen lassen, von dem weiß ich, dass er nach nichts schmeckt. Und das rúgbrauð ist mir für Brot einfach zu süß. Ach ja, als Nachtisch gabs Milchreis, den die Isländer gerne noch mit Sahne aufpeppen. Auch hier hat Mäkelfritze Monique wieder sortiert – nämlich die Rosinen nach draußen.
Ich freue mich schon auf Morgen, denn Morgen gibts Hangikjöt = Diättag . Sie machen sich schon seit Tagen darüber lustig, dass ich an Weihnachten hungern werde, weil sie mein “Vorliebe” für Hangikjöt kennen.
Skata
Hier seht ihr den Rochen mal, bevor er zerschnippelt wurde, wobei ich glaube, dass ich zwei gleiche Teile nebeneinander gelegt habe. Uuups. Egal. Vorne noch einen Kopf,hinten einen Bauch und einen Schwanz ran und dann wisst ihr, wie er im Meer geschwommen ist :
Hier habe ich übrigens noch einen Beitrag zum Skata gefunden.
Hier habe ich übrigens noch einen Beitrag zum Skata gefunden.
Weihnachtsfriede am Essenstisch
Ganz zarter Kasslerbraten mit Ananas, karamellisierte Kartoffeln, selbstgemachte(r) kalte rote Beete und kalter Rotkohl, süße Sahne-Pilz-Soße, Schlagsahne mit Apfel- und Walnussstücken, Rotwein, Egils Appelsín und Malt. Das wäre gestern Abend das Essen gewesen, wenn es mich nicht gäbe. Also gab es für mich dann noch normale, wenn auch leider ungesalzene Kartoffeln, warmen Rosenkohl und Cola. Ich hätte auch Wasser getrunken, aber Wasser war gerade aus und Malt und diese Bonbonbrause gehen gar nicht und in der Mischung erst recht nicht. Auch die Ananas blieb auf dem Teller, denn warme Früchte und Fleisch ... neeee. An dem Apfel-Nuss-Schlagsahnen-Salat habe ich mich gar nicht erst probiert, rote Beete habe ich schon als Kind wenn´s ging vermieden und Rotkohl gehört erhitzt. Aber das Fleisch war einfach lecker.
Da wir Gäste hatten, begannen wir selbst erst weit nach 20 Uhr zu essen und anschließend gab´s Bescherung. Erla verteilte die Paketemassen und erzählte jedes Mal, für wen und von wem das Geschenk sei. Schwiegereltern, Geschwister, Neffen, Omas etc ... sie alle hatten Geschenke geschickt und ich erfuhr, dass das hier so üblich ist. Dass man an einer Stelle Weihnachten feiert und alle, die etwas zu schenken gedenken, ihr Geschenk vorab an diese Stelle schicken. Einerseits ganz clever, wenn ich bedenke, was wir in Deutschland so durch die Gegend reisen über die Feiertage. Andererseits fand ich es schon als Kind toll, an vielen Stellen und über mehrere Tage verteilt Geschenke zu bekommen, die Geschenke auch von dem zu bekommen, von dem sie kamen. Und als Kinder fanden wir es früher auch ganz toll, wenn die ganze Familie bei meiner einen Oma zusammen kam, die Männer sich zum Frühschoppen trafen, die Frauen in der Küche bei Sekt und selbstgemachtem Kirschwein immer entspannter wurden, die ganze Gesellschaft ab dem Mittag lustig war und wir Kinder (Enkel) machen konnten, was wir wollten .
Auch ich ging nicht leer aus und auch ich hatte mein Geschenk im Gepäck, ein Geschenk, in dem künftige Gäste werden blättern können und mit dem es leichter fällt, über nette Reiseziele der Umgebung zu erzählen (Naaa? Fotobuch!). Und als es nichts mehr zu verschenken gab und alle glücklich waren, gab es um 23 Uhr noch Kaffee, Eis und Kuchen.
Hangikjöt war für heute angesagt, aber – in diesem Sinne irgendwie zum Glück – hat mich eine Erkältung niedergestreckt, Dank der ich weder riechen noch schmecken kann und damit eine Ausrede hatte, dem Essen fernzubleiben .
Während ich heute also überwiegend das Bett hütete, nutzte ich die Sonne gestern, um mal wieder zum Jökulsárlón zu fahren. Im Winter ist die Ringstraße eh einsam, aber am 24.12. ist sie besonders einsam. Da kann man also schön nach links und rechts schauen, die Gegend bewundern, wie sie in dem wenigen Sonnenlicht leuchtet und toll aussieht und mittig auf der Straße fahren ... es passiert ja nichts.
Da hier im Süden die Polarlichter nach wie vor Mangelware sind, wünsche ich euch mit diesem Foto von gestern Frohe Weihnachten:
Da wir Gäste hatten, begannen wir selbst erst weit nach 20 Uhr zu essen und anschließend gab´s Bescherung. Erla verteilte die Paketemassen und erzählte jedes Mal, für wen und von wem das Geschenk sei. Schwiegereltern, Geschwister, Neffen, Omas etc ... sie alle hatten Geschenke geschickt und ich erfuhr, dass das hier so üblich ist. Dass man an einer Stelle Weihnachten feiert und alle, die etwas zu schenken gedenken, ihr Geschenk vorab an diese Stelle schicken. Einerseits ganz clever, wenn ich bedenke, was wir in Deutschland so durch die Gegend reisen über die Feiertage. Andererseits fand ich es schon als Kind toll, an vielen Stellen und über mehrere Tage verteilt Geschenke zu bekommen, die Geschenke auch von dem zu bekommen, von dem sie kamen. Und als Kinder fanden wir es früher auch ganz toll, wenn die ganze Familie bei meiner einen Oma zusammen kam, die Männer sich zum Frühschoppen trafen, die Frauen in der Küche bei Sekt und selbstgemachtem Kirschwein immer entspannter wurden, die ganze Gesellschaft ab dem Mittag lustig war und wir Kinder (Enkel) machen konnten, was wir wollten .
Auch ich ging nicht leer aus und auch ich hatte mein Geschenk im Gepäck, ein Geschenk, in dem künftige Gäste werden blättern können und mit dem es leichter fällt, über nette Reiseziele der Umgebung zu erzählen (Naaa? Fotobuch!). Und als es nichts mehr zu verschenken gab und alle glücklich waren, gab es um 23 Uhr noch Kaffee, Eis und Kuchen.
Hangikjöt war für heute angesagt, aber – in diesem Sinne irgendwie zum Glück – hat mich eine Erkältung niedergestreckt, Dank der ich weder riechen noch schmecken kann und damit eine Ausrede hatte, dem Essen fernzubleiben .
Während ich heute also überwiegend das Bett hütete, nutzte ich die Sonne gestern, um mal wieder zum Jökulsárlón zu fahren. Im Winter ist die Ringstraße eh einsam, aber am 24.12. ist sie besonders einsam. Da kann man also schön nach links und rechts schauen, die Gegend bewundern, wie sie in dem wenigen Sonnenlicht leuchtet und toll aussieht und mittig auf der Straße fahren ... es passiert ja nichts.
Da hier im Süden die Polarlichter nach wie vor Mangelware sind, wünsche ich euch mit diesem Foto von gestern Frohe Weihnachten:
Willkommen 2010!
Tja, eh man sich versah, hatten wir auch schon 2009 geschafft! Das neue Jahr wurde in Klaustur mit Lagerfeuer und einem etwas größeren Feuerwerk gegen 21 Uhr begrüßt (oder wurde das alte verabschiedet?) ...
und mit einigen wenigen in der Gegend versprengten Raketen um Mitternacht. Wenn sich die Krise den ganzen Sommer über nicht wirklich deutlich gezeigt hatte, dann konnte man sie zumindest im sparsamen Feuerwerk vermuten, während es in Reykjavík wohl ganz gut herging, wie ich mir sagen lassen hab. Und während in Deutschland die Silvesterpartys brummten, verbrachte man den letzten Abend des Jahres bei uns in der Gegend in Familie. Erst weit nach 1 Uhr machte sich dann das halbe Dorf auf zu uns ins Restaurant, um gemeinsam ins neue Jahr zu feiern. Doch zu der Zeit verabschiedete ich mich dann endgültig, da die letzten Tage ihren Tribut zollten und ich keine Auge mehr aufhalten konnte.
Das Jahr hatte sich in Bezug auf Wetter und Licht gütlich von mir verabschiedet – der Dezember blieb meist wolkenfrei, brachte viel Licht und strahlenden Sonnenschein, den ich jedoch der Arbeit wegen nur selten genießen konnte – schon dumm, wenn die Sonne ausgerechnet dann scheint, wenn ich arbeiten muss . Doch obwohl die Tage kürzer als im November oder gar Oktober waren, war es wesentlich heller und das beklemmende Gefühl der Dunkelheit blieb aus. Die Sache mit dem Schnee müssen sie noch üben, aber so ein bisschen weiß war es ja.
Das neue Jahr ging dann prompt so weiter, wie das alte aufgehört hatte. Nicht nur in Bezug auf das Wetter, sondern auch in Bezug auf die Gäste. Und schon am 2. Januar verfluchte ich die „Gepflogenheit“, dass so gut wie alle Unterkünfte über Weihnachten und Neujahr, oft bis zum 10. Januar hin, wenn nicht sogar bis März, geschlossen haben. Wir waren die einzigen mit offenen Türen und da sammelten sich dann glatt auch alle, die sich vor dem Rückflug noch schnell mal eben die Südküste ansehen wollten . So schien es. Da denkt man sich nichts Böses und hat ratzfatz die Bude voll.
Am 3. Januar konnte ich dann aber endgültig aufbrechen – aufbrechen zu ein paar Tagen Erholung am winterlichen Myvatn. So richtig mit Schnee und eisigen Temperaturen. Juhuu!
und mit einigen wenigen in der Gegend versprengten Raketen um Mitternacht. Wenn sich die Krise den ganzen Sommer über nicht wirklich deutlich gezeigt hatte, dann konnte man sie zumindest im sparsamen Feuerwerk vermuten, während es in Reykjavík wohl ganz gut herging, wie ich mir sagen lassen hab. Und während in Deutschland die Silvesterpartys brummten, verbrachte man den letzten Abend des Jahres bei uns in der Gegend in Familie. Erst weit nach 1 Uhr machte sich dann das halbe Dorf auf zu uns ins Restaurant, um gemeinsam ins neue Jahr zu feiern. Doch zu der Zeit verabschiedete ich mich dann endgültig, da die letzten Tage ihren Tribut zollten und ich keine Auge mehr aufhalten konnte.
Das Jahr hatte sich in Bezug auf Wetter und Licht gütlich von mir verabschiedet – der Dezember blieb meist wolkenfrei, brachte viel Licht und strahlenden Sonnenschein, den ich jedoch der Arbeit wegen nur selten genießen konnte – schon dumm, wenn die Sonne ausgerechnet dann scheint, wenn ich arbeiten muss . Doch obwohl die Tage kürzer als im November oder gar Oktober waren, war es wesentlich heller und das beklemmende Gefühl der Dunkelheit blieb aus. Die Sache mit dem Schnee müssen sie noch üben, aber so ein bisschen weiß war es ja.
Das neue Jahr ging dann prompt so weiter, wie das alte aufgehört hatte. Nicht nur in Bezug auf das Wetter, sondern auch in Bezug auf die Gäste. Und schon am 2. Januar verfluchte ich die „Gepflogenheit“, dass so gut wie alle Unterkünfte über Weihnachten und Neujahr, oft bis zum 10. Januar hin, wenn nicht sogar bis März, geschlossen haben. Wir waren die einzigen mit offenen Türen und da sammelten sich dann glatt auch alle, die sich vor dem Rückflug noch schnell mal eben die Südküste ansehen wollten . So schien es. Da denkt man sich nichts Böses und hat ratzfatz die Bude voll.
Am 3. Januar konnte ich dann aber endgültig aufbrechen – aufbrechen zu ein paar Tagen Erholung am winterlichen Myvatn. So richtig mit Schnee und eisigen Temperaturen. Juhuu!
Sonne, Schnee und klirrende Kälte
Nein, was für ein Tag! Die Sonne des 3. Januar, meines Abreisetages, brannte vom Himmel, war schon kurz vor 11 Uhr über dem Meer aufgestiegen und verzauberte das ganze Land. Am liebsten hätte ich permanent mit dem Auto gestoppt, wäre ausgestiegen und hätte einfach nur diese wunderschöne Winterlandschaft in diesem warmen Licht bestaunt. Fotos? Ach, ihr wisst selber, dass man die Landschaft im Südosten kaum auf dem Foto festhalten kann. Man fährt, stoppt und staunt. Und so habe ich dann glatt auch fast 8 Stunden bis nach Egilsstaðir gebraucht, was nicht an den Straßenverhältnissen lag, denn die waren okay – relativ schneefrei, ein paar Schneeverwehungen, ab und an platt gefahrener Schnee.
Die Abendtemperaturen in EGS (-12°) brachten einen kleinen Vorgeschmack auf das, was mich am Myvatn erwarten sollte: bis –22 Grad an einigen Tagen versprach die Vorhersage. Und in der Nacht vom 4. auf den 5. Jan mögen die auch locker erreicht worden sein, denn am 5. Jan kletterte das Thermometer nach Sonnenaufgang am Tage bei nahezu wolkenfreiem Himmel gerade mal auf –17 Grad. Was für ein Wetterchen! Da hilft nur eins: Rein in die Klamotten, Kamera geschnappt und Arsch abgefroren!
Aber so schlimm ist das gar nicht, zumal bei Windstille. Ab und an schmiert man Vaseline im Gesicht nach, lernt recht schnell, dass man die Hände auch beim Fotografieren in Handschuhen verpackt lassen sollte und schwitzt recht bald, wenn man sich auf der Suche nach dem nächsten Markierungsstöckchen diverser Wanderwege durch teils kniehohen Pulverschnee kämpft.
Im Norden braucht die Sonne etwas länger, um aus ihrer Versenkung zu erscheinen und ist auch schneller wieder verschwunden. Ab 10 Uhr kann man mal langsam aus der Tür schauen, um 11 Uhr sollte man mit dem Aufbruch beginnen und ab 12 Uhr scheint dann auch die Sonne vom Himmel. Dann bleiben einem drei Stunden, bis sie sich wieder verabschiedet.
Da der letzte Schneefall schon ein paar Tage her zu sein schien, waren die Straßen anfangs zwar weiß, aber der Schnee darauf platt gefahren und es gab auch kein Eis. Allerdings waren nur die Hauptstraßen geräumt. Der Schnee lag zwischen 10 und 30 cm hoch und bei Abstechern wusste man nie, ob man auf die Seitenpiste überhaupt raufkommt und wenn ja, wie weit man kommt. Die kleine Piste zum Geothermalfeld am Fuße des Námafjall habe ich z.B. erst nach drei Tagen gewagt, als sie wirklich platt gefahren war, denn ich hatte keine Lust, im Schnee stecken zu bleiben. Ähnlich war es mit dem Parkplatz auf der anderen Seite des Berges. Oft habe ich weit am Straßenrand geparkt, nur um ja nicht Gefahr zu laufen, stecken zu bleiben. Super geräumt hingegen waren die Straße hoch zur Krafla (nur zum Víti kommt man mit normalem PKW nicht) oder zu Dimmuborgir.
Meinen Türschlossenteiser hatte ich zwar immer in der Tasche, zum Einsatz kam er komischerweise aber nie. Umsomehr musste ich kratzen. Kratzen gelegentlich auch dann, wenn ich grad mal nur ne Stunde das Auto abgestellt hatte. Als ich das eine Mal außerhalb von Reykjahlið an dieser alten Badestelle (der türkise Tümpel) vorbeifuhr, stand der Wind so ungünstig, dass die gesamte Straße vernebelt war – Sichtweite keine 10 Meter, vielleicht nur 5 oder 3! – und die Scheiben während der Fahrt durch diesen Nebel zufroren. Ich sag nur: langsamer Blindflug mit erhöhtem Herzschlag . Stehenbleiben ging nämlich auch nicht, denn dann wäre einem der Hintermann raufgerauscht.
Mein Vermieter sagte mir, dass es diese Saison auch im Norden nicht so üppig sei mit den Polarlichtern. Immerhin habe ich jeden Abend diese roten Lichter gesehen, die auf der Stelle zu stehen scheinen (nein, es waren nicht die Lampen von Reykjahlið). Dafür habe ich es genossen, jeden Tag im Schwimmbad meine Bahnen zu ziehen. Bei minus 20 Grad war das auch für mich eine neue Erfahrung, aber es ist erstaunlich gut auszuhalten. Ich musste am ersten Tag nur über den Zustand des Schwimmbades schmunzeln: Das große Becken und die beiden Hot Pots waren schneefrei, ein 1,5 Fuß-schmaler Trampelpfad führte durch den 10 cm hohen Schnee ins Becken, ein weiterer zu den Hot Pots. Alles andere war Schnee. Und als es den ersten Abend auch noch leicht schneite, konnte ich mir überlegen, was schmerzfreier war: mit nackten Füßen über einen kalten und vereisten Trampelpfad laufen oder nach dem Baden in zugeschneite und vereiste Badelatschen schlüpfen und damit die Strecke bewältigen .
Blick auf den vereisten Myvatn (nicht an allen Stellen vereist) und einige Pseudokrater:
Fotos ohne Fahrspuren auf dem Eis waren nicht möglich .
Die Abendtemperaturen in EGS (-12°) brachten einen kleinen Vorgeschmack auf das, was mich am Myvatn erwarten sollte: bis –22 Grad an einigen Tagen versprach die Vorhersage. Und in der Nacht vom 4. auf den 5. Jan mögen die auch locker erreicht worden sein, denn am 5. Jan kletterte das Thermometer nach Sonnenaufgang am Tage bei nahezu wolkenfreiem Himmel gerade mal auf –17 Grad. Was für ein Wetterchen! Da hilft nur eins: Rein in die Klamotten, Kamera geschnappt und Arsch abgefroren!
Aber so schlimm ist das gar nicht, zumal bei Windstille. Ab und an schmiert man Vaseline im Gesicht nach, lernt recht schnell, dass man die Hände auch beim Fotografieren in Handschuhen verpackt lassen sollte und schwitzt recht bald, wenn man sich auf der Suche nach dem nächsten Markierungsstöckchen diverser Wanderwege durch teils kniehohen Pulverschnee kämpft.
Im Norden braucht die Sonne etwas länger, um aus ihrer Versenkung zu erscheinen und ist auch schneller wieder verschwunden. Ab 10 Uhr kann man mal langsam aus der Tür schauen, um 11 Uhr sollte man mit dem Aufbruch beginnen und ab 12 Uhr scheint dann auch die Sonne vom Himmel. Dann bleiben einem drei Stunden, bis sie sich wieder verabschiedet.
Da der letzte Schneefall schon ein paar Tage her zu sein schien, waren die Straßen anfangs zwar weiß, aber der Schnee darauf platt gefahren und es gab auch kein Eis. Allerdings waren nur die Hauptstraßen geräumt. Der Schnee lag zwischen 10 und 30 cm hoch und bei Abstechern wusste man nie, ob man auf die Seitenpiste überhaupt raufkommt und wenn ja, wie weit man kommt. Die kleine Piste zum Geothermalfeld am Fuße des Námafjall habe ich z.B. erst nach drei Tagen gewagt, als sie wirklich platt gefahren war, denn ich hatte keine Lust, im Schnee stecken zu bleiben. Ähnlich war es mit dem Parkplatz auf der anderen Seite des Berges. Oft habe ich weit am Straßenrand geparkt, nur um ja nicht Gefahr zu laufen, stecken zu bleiben. Super geräumt hingegen waren die Straße hoch zur Krafla (nur zum Víti kommt man mit normalem PKW nicht) oder zu Dimmuborgir.
Meinen Türschlossenteiser hatte ich zwar immer in der Tasche, zum Einsatz kam er komischerweise aber nie. Umsomehr musste ich kratzen. Kratzen gelegentlich auch dann, wenn ich grad mal nur ne Stunde das Auto abgestellt hatte. Als ich das eine Mal außerhalb von Reykjahlið an dieser alten Badestelle (der türkise Tümpel) vorbeifuhr, stand der Wind so ungünstig, dass die gesamte Straße vernebelt war – Sichtweite keine 10 Meter, vielleicht nur 5 oder 3! – und die Scheiben während der Fahrt durch diesen Nebel zufroren. Ich sag nur: langsamer Blindflug mit erhöhtem Herzschlag . Stehenbleiben ging nämlich auch nicht, denn dann wäre einem der Hintermann raufgerauscht.
Mein Vermieter sagte mir, dass es diese Saison auch im Norden nicht so üppig sei mit den Polarlichtern. Immerhin habe ich jeden Abend diese roten Lichter gesehen, die auf der Stelle zu stehen scheinen (nein, es waren nicht die Lampen von Reykjahlið). Dafür habe ich es genossen, jeden Tag im Schwimmbad meine Bahnen zu ziehen. Bei minus 20 Grad war das auch für mich eine neue Erfahrung, aber es ist erstaunlich gut auszuhalten. Ich musste am ersten Tag nur über den Zustand des Schwimmbades schmunzeln: Das große Becken und die beiden Hot Pots waren schneefrei, ein 1,5 Fuß-schmaler Trampelpfad führte durch den 10 cm hohen Schnee ins Becken, ein weiterer zu den Hot Pots. Alles andere war Schnee. Und als es den ersten Abend auch noch leicht schneite, konnte ich mir überlegen, was schmerzfreier war: mit nackten Füßen über einen kalten und vereisten Trampelpfad laufen oder nach dem Baden in zugeschneite und vereiste Badelatschen schlüpfen und damit die Strecke bewältigen .
Blick auf den vereisten Myvatn (nicht an allen Stellen vereist) und einige Pseudokrater:
Fotos ohne Fahrspuren auf dem Eis waren nicht möglich .
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