Island im September- Ausrüstung (Zelt) und anderes...
Re: Island im September- Ausrüstung (Zelt) und anderes...
Ich habe oft ein Merino-T-Shirt und/oder Top, ein dünnes Langarm-Fleece (wird manchmal auch durch eine dünne Fleece-Jacke mit Kapuze ersetzt) und einen Islandwolle-Pulli (natürlich selbstgestrickt ) dabei. Es handelt sich um einen Pulli aus der etwas dünneren Island-Wolle "Léttlopi". Die Teile aus der fetten "Álafosslopi" sind meistens der Overkill.
Vorteil der Pullis: Sie halten durch den langen Flor wunderbar dieses häufige ganz feine, dünne isländische Zwischending aus Nieselregen und Nebel ab. Dabei wird nur der mohairartige Flor feucht, das Innere bleibt auch bedingt durch den hohen Wollfettanteil trocken. Sie trocknen deswegen auch recht schnell. Allerdings nur, wenn sie nicht komplett durchnässt sind: Dann brauchen sie sehr lange zum Trocknen und sind so lange auch extrem schwer!
Merinowolle wohlmöglich noch mit Superwashausstattung hält die Feuchtigkeit bei weitem nicht so gut ab. (Weil mir die Original-Wolle zu kratzig ist, habe ich mir mal ein Prachtstück nach isländischem Muster, aber mit softer Merinowolle gestrickt. Ich habe ihn drei Wochen auf IS genutzt und dann am Krabbeltisch des Zeltplatzes in Reykjavík zurückgelassen. Er hat zwar nicht gekratzt und sah putzig aus, ansonsten war er aber einfach zu schlecht.)
Weitere Vorteile der Original-Pullis:
-sehr warm
-nicht stinkig (Lüften reicht)
-auch wenn sie klamm sind, wärmen sie noch
-sehr robust und dadurch auch sehr gut rucksacktauglich
-sie sind einfach schön
Nachteile:
-sehr kratzig, direkt auf der Haut für die meisten Leute nicht zu ertragen
-Wenn sie richtig durchnässt sind, bleiben sie lange nass, sehr lange
-schwer und voluminös
-manchmal einfach zu warm
Ich überlege beim Wandern jedes Mal, ob er mitkommt, da er bei Nichtgebrauch im Rucksack einfach viel Platz einnimmt. Meistens entscheide ich mich aber für die Mitnahme, z.T. sicherlich auch aus sentimentalen Gründen.
Und die Wolle für den neuesten Pulli (vllt. auch eine Jacke mit Kapuze) liegt schon hier): Der Plan ist, ein winddichtes Futter einzunähen, dann könnte er komplett die Fleecejacke und/oder Softshell ersetzen. Dazu dann noch eine dünne Regenjacke oder vllt. auch eine vorhandene wasserdichte Discounter-Softshell: Feddisch. Preiswert, nicht overdressed und man sieht nicht aus wie eine wandelnde Outdoor-Reklametafel.
Im letzen Urlaub hatte ich übrigens als äußere Schicht eine 50€-Regenjacke. Das hielt genauso trocken, wie die Gore Pro-Shell, die ich davor meist dabei hatte. Unterschied war nur, dass bei der Regenjacke die schlechte Kapuze genervt hat. Jetzt habe ich einen Regenhut, das sollte das Problem lösen.
Vorteil der Pullis: Sie halten durch den langen Flor wunderbar dieses häufige ganz feine, dünne isländische Zwischending aus Nieselregen und Nebel ab. Dabei wird nur der mohairartige Flor feucht, das Innere bleibt auch bedingt durch den hohen Wollfettanteil trocken. Sie trocknen deswegen auch recht schnell. Allerdings nur, wenn sie nicht komplett durchnässt sind: Dann brauchen sie sehr lange zum Trocknen und sind so lange auch extrem schwer!
Merinowolle wohlmöglich noch mit Superwashausstattung hält die Feuchtigkeit bei weitem nicht so gut ab. (Weil mir die Original-Wolle zu kratzig ist, habe ich mir mal ein Prachtstück nach isländischem Muster, aber mit softer Merinowolle gestrickt. Ich habe ihn drei Wochen auf IS genutzt und dann am Krabbeltisch des Zeltplatzes in Reykjavík zurückgelassen. Er hat zwar nicht gekratzt und sah putzig aus, ansonsten war er aber einfach zu schlecht.)
Weitere Vorteile der Original-Pullis:
-sehr warm
-nicht stinkig (Lüften reicht)
-auch wenn sie klamm sind, wärmen sie noch
-sehr robust und dadurch auch sehr gut rucksacktauglich
-sie sind einfach schön
Nachteile:
-sehr kratzig, direkt auf der Haut für die meisten Leute nicht zu ertragen
-Wenn sie richtig durchnässt sind, bleiben sie lange nass, sehr lange
-schwer und voluminös
-manchmal einfach zu warm
Ich überlege beim Wandern jedes Mal, ob er mitkommt, da er bei Nichtgebrauch im Rucksack einfach viel Platz einnimmt. Meistens entscheide ich mich aber für die Mitnahme, z.T. sicherlich auch aus sentimentalen Gründen.
Und die Wolle für den neuesten Pulli (vllt. auch eine Jacke mit Kapuze) liegt schon hier): Der Plan ist, ein winddichtes Futter einzunähen, dann könnte er komplett die Fleecejacke und/oder Softshell ersetzen. Dazu dann noch eine dünne Regenjacke oder vllt. auch eine vorhandene wasserdichte Discounter-Softshell: Feddisch. Preiswert, nicht overdressed und man sieht nicht aus wie eine wandelnde Outdoor-Reklametafel.
Im letzen Urlaub hatte ich übrigens als äußere Schicht eine 50€-Regenjacke. Das hielt genauso trocken, wie die Gore Pro-Shell, die ich davor meist dabei hatte. Unterschied war nur, dass bei der Regenjacke die schlechte Kapuze genervt hat. Jetzt habe ich einen Regenhut, das sollte das Problem lösen.
Re: Island im September- Ausrüstung (Zelt) und anderes...
Ich bin auch seit einigen Jahren mit Merino unterwegs und habe da jetzt noch einige Teile dazugekauft. Allerdings keine Unterwäsche, was aber eher an einem ausgeschöpftem Budget als am Wollen lag. Die Kiwis, bei denen die Merinowolle ja auf der Weide rumläuft, schwören voll auf die Unterwäsche. Bei mir wird das definitiv die nächste Anschaffung sein. Merinowolle-Produkte sind einfach der Hammer und kratzen nicht.Sigrid hat geschrieben:Was mich wundert, das Thema Unterwäsche ist hier noch nicht so wirklich auseinandergenommen worden. Seit nun zwei Jahren nutze ich beim Wandern langärmelige und langbeinige, bzw. viertelbeinige, Unterwäsche aus Merinowolle mit einem guten Schuß Synthetik (glaube Polyamid). Ergebnis: Temperatur regulierend, sehr angenehm auf der Haut, trocknet gut und das Zeug weigert sich einfach zu muffeln.
Zum Woll-Pulli: Ja, die Isis laufen auch bei Wind und Wetter oft nur mit ihren Pullis rum. Und ja, Wolle hält auch dann noch warm, wenn sie nass ist. Aber es dauert Ewigkeiten, bis sie dann wieder trocknet + alle weiteren Nachteile, die Blacky bereits benannt hat.
Re: Island im September- Ausrüstung (Zelt) und anderes...
Genau, die von Blacky und Monique genannten Nachteile bzgl. Wollpulli tauchen bei meinen Überlegungen auch auf.
The sky maybe falling down, but the stars look good on you ... himininn er að hrynja, en stjörnurnar fara þér vel
Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
Re: Island im September- Ausrüstung (Zelt) und anderes...
Meine Überlegung bei der Mitnahme eines Pullovers aus Létt lopi, den ich übrigens auch durchaus direkt auf der Haut ab kann, war immer: warm, gut feuchtigkeitsausgleichend, verhältnismäßig leicht, gut kompressibel und wenn er mal naß werden sollte, hält er trotzdem noch warm. Gezielt damit naß werden vermeide ich.
-
- Herrscher des Nordmeeres
- Beiträge: 852
- Registriert: Mo 15. Jan 2007, 13:45
- Wohnort: 99326 Ilmtal
Re: Island im September- Ausrüstung (Zelt) und anderes...
Zum Thema Wollpulli:
Es laufen nicht nur Ostfriesen in derartigen Teilen rum, bspw. bei den Färingern gehören sie auch zur "traditionellen" Bekleidung. Auch bei Fischern waren / sind sie "Standardausrüstung". Der "Trick": Die Pullis werden mit Lanolin (Wollwachs, Wollfett) "imprägniert": Feuchtigkeit / Wasser perlt ab. Die Wolle wärmt weiterhin. Das ganze ist recht offenporig -> sehr hohe Dampfdurchlässigkeit. Alles zusammen ergibt das ein sehr angenehmes Klima - erstmal.
Ein paar "kleinere Details" sollte man jedoch schon beachten:
- Die Pullis (na ja, eher die Träger) gehen davon aus, dass sie abends (am Ofen) wieder getrocknet werden (können).
- Die Winddichtigkeit ist überschaubar.
- Nieselregen halten sie erstaunlich lange Stand, einem Regenguß eher nicht
- ich fürchte, dass auch "strong wind" die Feuchtigkeit in den Pulli "reinblasen" wird.
Mit Blick auf diese Eigenschaften in Kombination mit Gewicht und Packmaß erscheint mir diese Kleidung für eine Trekking-Tour durch Island nicht (mehr) wirklich empfehlenswert.
Gruß Martin
Es laufen nicht nur Ostfriesen in derartigen Teilen rum, bspw. bei den Färingern gehören sie auch zur "traditionellen" Bekleidung. Auch bei Fischern waren / sind sie "Standardausrüstung". Der "Trick": Die Pullis werden mit Lanolin (Wollwachs, Wollfett) "imprägniert": Feuchtigkeit / Wasser perlt ab. Die Wolle wärmt weiterhin. Das ganze ist recht offenporig -> sehr hohe Dampfdurchlässigkeit. Alles zusammen ergibt das ein sehr angenehmes Klima - erstmal.
Ein paar "kleinere Details" sollte man jedoch schon beachten:
- Die Pullis (na ja, eher die Träger) gehen davon aus, dass sie abends (am Ofen) wieder getrocknet werden (können).
- Die Winddichtigkeit ist überschaubar.
- Nieselregen halten sie erstaunlich lange Stand, einem Regenguß eher nicht
- ich fürchte, dass auch "strong wind" die Feuchtigkeit in den Pulli "reinblasen" wird.
Mit Blick auf diese Eigenschaften in Kombination mit Gewicht und Packmaß erscheint mir diese Kleidung für eine Trekking-Tour durch Island nicht (mehr) wirklich empfehlenswert.
Gruß Martin
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