Oje, was hab ich da geschrieben?

Und was hatten wir für ein Glück, dass wir unsere Tour überlebt haben.
Ich muss ja zugeben, unsere Tour war ja nicht als große Hochlandtour geplant. Wir wollten nur bei zwei einzelne Nächte im Zelt schlafen, weil andere Unterkünfte bei den Hochlanddurchquerungen rar gesät sind. Wenn das Wetter zu arg geworden wäre, dann hätten wir halt doch durchfahren müssen. Es wäre zwar schade gewesen und anstrengend geworden. Aber die Option hatten wir allemal.
Wirklich angenehm war das Übernachten im Zelt im Hveravellir nicht. Unsere Schlafsäcke (Komforttemperatur 1,7°, Grenztemperatur -3,8°, Extremtemperatur -20,6°) waren okay. Ich habe in einem leichten Trainingsanzug geschlafen, meine Frau brauchte noch eine Jacke dazu. Draußen waren es 3 oder 4° und Regenwetter. Unangenehm ist es vor allem am Anfang, wenn der Schalfsack und man selbst noch kalt ist. Ansonsten ließ es sich im Sack ganz gut aushalten. Irgendwann musste ich ihn am Fußende öffnen, weil es mir sonst doch zu warm wird. Richtig fieß war nur, wenn man mal auf Toilette musste, raus aus Sack und Zelt, ab in den Regen und die Kälte. Aber da hilft wohl auch die beste Ausrüstung nicht. Nur unsere selbstaufblasenden Iso-Matten waren nicht gerade bequem.
Unsere zweite Hochlandnacht ist ausgefallen, weil uns mit unserem Jimny bei den aktuellen Wetterverhältnissen von der Furt bei Nyidalur abgeraten worden war. Dafür fanden wir in Höfn keine Unterkunft und mussten dort noch einmal auf das Zelt zurückgreifen. War auch kein Problem. Nicht ganz so kalt und windig wie im Hveravellir, dafür hatte die Umgebung auch längst nicht so viel Flair.
Jetzt aber zurück zum ursprünglichen Posting von dani. Dort geht es ja auch nur darum, mal eine einzelne Nacht nicht in einer festen Unterkunft zu verbringen. Für eine Schlafsackunterkunft sollte so ein Billigschlafsack, wie wir ihn hatten, allemal reichen. Und wenn man denn doch mal anders übernachten muss, weil man keinen Platz in einer Hütte mehr findet, dann kann halte ich unsere Variante (Billigzelt) für bequemer, als im Auto zu schlafen. Wenn es zu arg stürmt, kann man ja immer noch auf das Auto zurückgreifen.
Mehr wollte ich eigentlich gar nicht sagen. Auf keinen Fall wollte ich die Campingexperten hier mit ihren High-Tech-Hochlandausrüstungen als Weicheier bloßstellen!

Wenn ich mehrere Nächte dort übernachten würden wollte, womöglich ohne die Option, mit dem Auto einfach wegzufahren, wenn es zu schlimm wird, dann würde ich mir auf jeden Fall eine bessere Ausrüstung zulegen.
Schöne Grüße,
greulix (der jetzt hofft, dass kein Laie aufgrund seines letzten Postings im Hochland erfriert

)