Hallöchen,
seit Samstagnacht sind wir zurück von unserer 3-wöchigen Tour. Wir sind am 1. September mit unserem Golf Variant mit der Fähre nach Island geschippert. Da wurden wir zum ersten mal in unserem Leben aufgrund der rauhen See seekrank. ;-( Aber der Aufenthalt in Torshavn, wo wir eine tolle Wanderung gemacht haben, hat das wieder wett gemacht.
Bei der Ankunft in Seydisfjördur war kein Wölkchen am Himmel, da stiegen Glücksgefühle in uns hoch. Jedoch kam sehr bald Sturm auf, so dass wir uns kaum noch aus dem Auto trauten. Am Dettifoss ist mir dann beim Tür aufmachen gleich die Straßenkarte davongeflogen. Auf dieser recht hoppeligen Piste ist auch einer der seitlichen Blinker herausgefallen, den ich mit Tape angeklebt habe.
Unsere Route ging so grob einmal um die Insel, mit vielen Abstechern und Ausflügen, je nach aktueller Wetterlage. Im Myvatn-Gebiet hat es uns supergut gefallen. Krafla, die Lavafelder, Dimmu Borgir, Solfatarenfelder... das war schon beeindruckend. Und der Campingplatz am See hat auch ein gewisses Flair.
Auf der Halbinsel Vatnsnes haben wir zahlreiche Seehunde beim Sonnenbad beobachtet, goldige Kerlchen! Dafür hatten wir auf der Halbinsel Snaefellsnes ziemlich Pech mit dem Wetter, wir haben nicht mal den Gletscher gesehen, so neblig war es. Aber an der Küste entlang konnten wir einige interessante Plätze erkunden. Auf den Campingplätzen waren wir meist fast allein.
Reykjavik war ganz nett, das Wetter war spitze. Aber ein Tag hat uns dort vollkommen gereicht, um die Stadt zu erkunden. Wir sind nicht so die Museumsgänger. Dafür waren wir lecker Fisch essen. Reykjanes war leider total verregnet.
Wieder supergut gefallen hat uns Thingvellir, die Fahrt am See entlang war schon super mit tollen Ausblicken. An der Allemangja sind wir lang herumgewandert. Dort oben haben wir auch übernachtet.
Auf der Fahrt Richtung Geysir wurde es superschön und wir machten spontan in Laugarvatn eine hübsche Wanderung den Berg hinauf zu einer Höhle, in der man an einer Kette hochklettern kann. Tolle Aussicht! Den Geysir fand ich echt beeindruckend und er war auch super aktiv, hat alle paar Minuten "gespuckt". Den Gullfoss fand ich einen der beeindruckendsten Wasserfälle in Island.
Bei tollstem Wetter sind wir mit unserem Golf nach Landmannalaugar gehoppelt, das war eine echte Herausforderung! Aber wir hatten tollste Aussichten, es war super klar! Zum Glück haben wir bei unserer Ankunft abends noch Bilder gemacht. Denn am nächsten Morgen hat es geschüttet und die Berge waren weiß. Das wars dann mit unserer Tageswanderung, die wir uns so schön zurechtgelegt hatten. ;-( Welche Enttäuschung! Nachdem das selbst nach Stunden nicht besser wurde, sind wir durch Schneematsch und riesige Seen auf der Piste wieder zurückgehoppelt.
Dann ging es an der Südküste entlang. Wir haben ein paar tolle Wanderungen an den Gletschern gemacht und die Küste erkundet. Der Süden ist ja wirklich richtig lieblich! Auch den schwarzen Sandstrand fand ich interessant! Der Campingplatz in Skogar liegt ja richtig idyllisch, und selbst dort war nur noch ein weiterer Camper außer uns da. Das war ein Spanier, der das erste mal mehrtägiges Trekking machen wollte. Naja, kurz nach dem Zeltaufbau flog dieses aufgund des starken Windes auch schon an uns vorbei und der Schlafsack landete in der unter Wasser stehenden Wiese. Wie wohl sein Trekking war?
In Vik überraschte uns ein plötzlicher Wintereinbruch, es stürmte und schneite. Auf der Fahrt Richtung Kirkjubaejarklaustur wurde der Schnee immer mehr, ich kam mir vor wie im Skiurlaub. Gut, dass wir Winterreifen draufhatten. Wir haben die Gelegenheit zu einer hübschen SChneewanderung genutzt und haben uns im beheizten Küchenraum des CAmpingplatzes aufgewärmt. Schön! Da haben wir Holländer getroffen, deren Pick-up Camper vom Sturm erfasst wurde und umkippte! Der war Schrott!
In den folgenden Tagen war es meist trocken mit viel Sonne und Wolken, und weiterhin Nachtfrost. Toll war eine Tageswanderung im SKaftafell NP! Herrlich! Und das Panorama des Campingplatzes ist ja schon toll, vor allem wenn man es ganz für sich allein hat! Komisch nur, dass das Visitor Center ausgerechnet am 40jährigen Jubiläum des NP geschlossen war!
Der Gletschersee Jökulsarlon hat uns auch beeindruckt, da kann man ja ewig drumherum wandern. Und die Seehunde liegen gemütlich auf den Eisschollen. In Höfn fand ich das Gletschermuseum richtig gut, ist abwechslungsreich gestaltet. Und man hat vom Panoramadach nochmal einen herrlichen Blick auf die Gletscherzungen.
Wir sind dann die Ostfjorde entlang gefahren und haben bei schönstem Wetter noch eine Wanderung im Fossatal gemacht. Hier wurde es bereits herbstlich bunt, ein toller Anblick!
Die Rückfahrt mit der Fähre war durchgehend ruhig und sehr angenehm. Leider hatte sie wieder 2 Stunden Verspätung und dann waren wir nochmal 2 Stunden auf dem Autodeck eingesperrt, weil die Rampe klemmte.
Vom Wetter her blieb uns wirklich nichts erspart: wir hatten Sturm in allen Varianten (mit Sonne, Sand, Dauerregen, Schneeregen und Schnee), Regen in allen Varianten und einen Wintereinbruch mit bestimmt 15 cm Neuschnee. Aber es war auch mal sonnig und nur leicht windig. Nachtfrost hatte es jedoch vor allem in der zweiten Woche immer.
Unser uraltes Igluzelt hat wider Erwarten alles durchgestanden und ist nach wie vor funktionstüchtig. Ein paar mal haben wir jedoch bei ganz widrigem Wetter auch im Auto geschlafen, wo wir durch Ausbau der Rücksitze eine prima Liegefläche von 2m Länge geschaffen haben.
Ich bin wirklich froh, dass wir mit dem eigenen Auto gefahren sind, da kann man alles mögliche an Ausrüstung mitnehmen und mein Golf hat prima durchgehalten, selbst auf steinigen Jeep-Pisten!
Vorteil der Nachsaison ist eindeutig, dass man fast überall ziemlich allein ist. Da kann man sich kaum vorstellen, dass es in der Hochsaison wirklich solche "Touristenmassen" gibt. Nachteil ist, dass praktisch alles zu ist, seien es Campingplätze, Touri-Infos, Visitor Center, etc. Ab und zu gibt es Ausnahmen.
Die Isländer hab ich leider fast durchweg als unfreundliches und desinteressiertes Volk erlebt. Ich hab mich sicher nicht anders verhalten als in anderen Ländern, aber so wenig Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ist mir noch nirgends sonst begegnet.
Island hat uns landschaftlich super gefallen, wir haben viel neues gesehen, schöne Landschaft, faszinierende Naturschauspiele. Wir haben spannendes und nervenaufreibendes erlebt, ich fand den Urlaub sehr abenteuerlich und interessant!
Abschließend nochmal ganz herzlichen Dank an alle, die mir im Vorfeld auf meine Fragen geantwortet haben und Tipps gegeben haben, ihr wart eine große Hilfe bei der Vorbereitung!
Liebe Grüßle vom jetzt wieder aufgetauten Schneehasen
...sind jetzt wieder aufgetaut...
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- Skogafoss-Surfer
- Beiträge: 53
- Registriert: Mo 19. Feb 2007, 09:40
- Wohnort: Schwobaländle
hallo,
da habt ihr ja wirklich Island wettermäßig von allen Seiten kennengelernt. Muß auch toll sein wenn alles so leer ist, wobei ich nicht sagen kann, dass ich Island als übervoll empfunden habe im Juni/Juli.
Die Isländer sind sicher nicht unfreundlicher als anderswo, höchstens etwas maulfauler und verschlossen.
Gruß Ulla
da habt ihr ja wirklich Island wettermäßig von allen Seiten kennengelernt. Muß auch toll sein wenn alles so leer ist, wobei ich nicht sagen kann, dass ich Island als übervoll empfunden habe im Juni/Juli.
Die Isländer sind sicher nicht unfreundlicher als anderswo, höchstens etwas maulfauler und verschlossen.
Gruß Ulla
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