Gepackt... (Laugarvegur und Fimmvörouhals)

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El
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Gepackt... (Laugarvegur und Fimmvörouhals)

Beitrag von El » Di 13. Mai 2008, 08:22

...hat mich das Islandfieber. Selten habe ich ein Wanderziel ausgewählt, das sich so stimmig anfühlte - obwohl ich noch nie dort war.
Das möchte ich nun ändern!
Trotz einschlägiger Literatur (van der perre) und googelns sind für mich noch einige Fragen bezüglich der Planung offen, die eure Erfahrungen mir sicher in meinem ersten Beitrag hier im Forum (Hallo erstmal :D ) beantworten werden.

Ich möchte von landmannalaugar Laugarvegur und Fimmvörouhals nach Skogar alleine mit Rucksack und Zelt wandern.

Die gesamte Tour ist in dem Buch mit 6 Tagen angegeben wobei die einzelnen Etappen so um die 14 km haben. Inwieweit bin ich flexibel die Etappen zu verlängern? Anders ausgedrückt: sind zwischen den empfohlenen Etappenzielen weitere Hütte o.ä. die das zelten erlauben?

Wie macht ihr das mit der An- und Abreise? Fahrt ihr direkt zur Landmannalaugar, ober übernachtet ihr in Kef oder Reykjavic (meine Ankunft wird gegen 1600 sein; Abreise gegen 0700)?

Ist Landmannalaugar die letzte Möglichkeit Nahrung zu kaufen?

Wo gibt es Primus (o.ä.) Schraubgaskartuschen zu kaufen?

Seid ihr schon mal von Basar nach Fimmvörouhals gelaufen? Wie ist die Wegbeschaffenheit? (das scheint ein bisschen hoch zu gehen... :shock:

Wie gut oder schlecht ist der Weg markiert? Wie ist er markiert?
Viele Grüße

vom El
Thorsteen

Beitrag von Thorsteen » Di 13. Mai 2008, 20:44

Hallo!

Am Anreisetag wirst du nicht mehr nach Landmanalaugar kommen. Der Bus
fährt früh 8.30 Uhr von Reykjavik aus. Und ob du den 17.00 Uhr Bus in die
Thörsmörk schaffst glaube ich auch nicht so recht. Weil du musst schon gut 1 Std
von Keflavik bis Reykjavik einplanen.
Kannst du aber einkaufen gehen, ist also positiv das ganze. :)
In Landmanalaugar selbst gibt es nicht mehr viel zu kaufen, zumindest das war
mein Eindruck im letzten Jahr gewesen.

Laugavegur hat 3 Möglichkeiten zu übernachten wenn ich das noch richtig im
Kopf habe. Der Weg ist bis auf wenige Stücke wohl eigentlich so gut wie gar nicht
zu verfehlen, es sei denn man legt es drauf an. In dem Gebiet sollte man das
wilde Campen unterlassen!
Es sind einfach zu viele Leute unterwegs, selbst
wenn es nur ein Bruchteil der Leute macht dann hat das dort massive Auswirkungen.

Kartuschen kannste in jeder Tankstelle kaufen, ist kein Thema.

Der Weg nach Skogar geht über einen Pass, bin den selber noch nie gelaufen.
Aber "ein bisschen hoch gehen" das würde ich wohl für die eine oder andere
Untertreibung halten. :) Auch soll der wohl je nach Wetter relativ schwierig
werden.


Torsten
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Olaf
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Re: Gepackt... (Laugarvegur und Fimmvörouhals)

Beitrag von Olaf » Mi 14. Mai 2008, 00:30

El hat geschrieben:Trotz einschlägiger Literatur (van der perre)
Oho... hast du noch das alte "Abenteuer Trekking" von 1999 ergattern können?
Die gesamte Tour ist in dem Buch mit 6 Tagen angegeben wobei die einzelnen Etappen so um die 14 km haben. Inwieweit bin ich flexibel die Etappen zu verlängern?
Zelten ist nicht gestattet, wie beschrieben. Man ist wirklich ziemlich fixiert auf die Hütten. Die Abstände sind relativ gemütlich und auch von ungeübten Wanderern jeweils zu schaffen. Ich weiß nicht, welche Hütten du alles aufgelistet hast, meine Liste geht in etwa so: Landmannalaugar, Hrafntinnusker, Álftavatn, Hvanngil, Emstrur, (Húsadalur/Langidalur/Básar), Fimmvörðuháls, Baldvinsskáli (sehr heruntergekommen), Skogar.

Ich hab auch mal Leute getroffen, die mit dem Bus nach Landmannalaugar gefahren sind, gleich noch losmarschiert bis Hrafntinnusker, am nächsten Tag bis Emstrur durchmarschiert, und am dritten Tag haben sie noch rechtzeitig den Bus vom Þórsmörk zurück nach Reykjavik erwischt... man kann also schon variieren, aber die Möglichkeiten sind begrenzt.
Wo gibt es Primus (o.ä.) Schraubgaskartuschen zu kaufen?
...unter anderem auch am Zeltplatz in Reykjavik. Dort gibts (oder gab es zumindest) auch das andere System, Stechkartuschen, was sonst in Island eher unüblich ist.
Wie gut oder schlecht ist der Weg markiert? Wie ist er markiert?
Zwischen Landmannalaugar und Þórsmörk mit Stöcken (gelb, obere Spitze rot). Durchgehend und unverfehlbar! Außerdem hat man die Spuren vieler anderer Wanderer vor der Nase. Auch bei dichtem Nebel findet man den Weg in der Regel, zumindest wenn mans drauf anlegt. Das Stück bis Skógar kenn ich bisher nicht, wenn du von Nord nach Süd gehst, würde ich vor Ort entscheiden, ob das letzte Stück noch drin ist, oder sich bei dem Wetter auch nicht lohnt, und das Busticket dann erst im Bus kaufen...
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Mi 14. Mai 2008, 08:33

Hallo,

laß Dir nur Zeit. Es ist der klassische Anfängerfehler schlechthin, direkt vom Flughafen nach Landmannalaugar zu wollen und dann sofort loszustarten. Viele meinen so die knappe Urlaubszeit am besten ausnützen zu können und erreichen damit genau das Gegenteil - sie verpassen vor lauter Hektik das Beste. Die Etappen auf dem Laugavegur sind relativ kurz und man kann sie in 4-5 Stunden gehen, aber sie sind lang, wenn man zwei aneinanderhängt. An jeder Hütte (Etappenziel) gibt es schöne Möglichkeit noch eine kleine Wanderung (am Abend oder am Morgen) ohne Rucksack zu unternehmen.

Über die Leistungstrekker kann ich nur noch lächeln. Je öfters ich den Laugavegur gehe, um so länger brauche ich :-)

Viel Freude in Island,

Dieter
Zuletzt geändert von Dieter am Mi 14. Mai 2008, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von El » Mi 14. Mai 2008, 09:17

Mit den Antworten kann ich was anfangen.
Vielen Dank!

Könnt ihr mir vielleicht auch noch Tipps geben welche Karte(n) ich am besten kaufe?
Ich habe schon gesucht, doch die Karten mit einem Maßstab größer gleich 1:50 000 sagen mir vom Name noch nichts...
Viele Grüße

vom El
Thorsteen

Beitrag von Thorsteen » Mi 14. Mai 2008, 20:55

Hallo!

@Dieter

Bei der Bahn würdest jetzt böse Sachen von "ältere Leute" und "Schildkrötenüberholung"
hören, aber da arbeitest du ja zum Glück nicht. ;)
Finde schon das man sich beeilen sollte, immerhin 2 Nächte in Landmanalaugar
und in der Thörsmörk MUSS man einfach einplanen! Und der Campingplatz in
Reykjavik ist ja nicht grad der Brüller (mir viel zu laut). Aber so ein halber
Shoppingtag in Reykjavik hat auch was (konnte ich im letzten Jahr feststellen).
Das ist der nachteil am LTU-Flieger, der kommt so spät erst. :(

@EL

Wenn es wirklich nur um den Laugavegur geht, dann brauchste da eigentlich rein
gar keine Karte. Folge einfach dem Pfad in die Verdammnis, ähmm dem
Pfad nach Norden (Thörsmörk) oder Süden (Landmanalaugar) meine ich.
Am Einstieg steht eine Blechtafel mit Karte und da steht eigentlich alles
drauf bis zur Thörsmörk.


Torsten
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Beitrag von Peter » Do 15. Mai 2008, 06:43

Wenn es wirklich nur um den Laugavegur geht, dann brauchste da eigentlich rein
gar keine Karte.
Sorry, Thorsteen, wenn ich da wiedersprechen muss. Ich halte es für unbedingt erforderlich, dass man sich im ansonsten unbekannten Gelände orientieren können muss, unabhängig davon, ob der Wanderweg markiert ist oder nicht. Alles andere ist leichtsinnig. Auch auf dem Laugarvegur sind schon Wanderer "abhanden" gekommen.
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Beitrag von gerneklein » Do 15. Mai 2008, 15:05

Hallo

ja, das ist schon heftig zu lesen, die Meinung, man braeuchte auf dem Laugarvegur keine Karte. Ziemlich unglaublich.
Meines Wissens sind in den letzten zwei Jahren mindestens zwei junge Menschen beim Wandern auf dem Laugarvegur im Sommer ums Leben gekommen, der eine ist beim Furten ertrunken, der andere erfroren.
Wenn man von Landmannalaugar kommt soll kurz vor Hrafntinnusker ein Gedenkstein sichtbar sein an denjenigen der dort erfroren ist.
Und dann sind noch zwei Deutsche von einem Eisbrocken erschlagen worden - in den Eishoehlen in der Naehe von Hrafntinnusker. Es trauen sich immer mehr unbekuemmerte Leute auf den Weg, die das ganze ertaunlich leicht nehmen. Als ich den ersten Gletscherfluss durchqueren sollte hatte ich immerhin Angst - soviel, dass ich mich zunaechst nur ohne Gepaeck reingewagt habe. Nun muss man beobachten, dass Leute froehlich reinplantschen ohne die geringste Gespuer fuer den Tod, der da lauert.
Selbst wenn man meint, der Weg sei ja markiert, wie soll man denn entscheiden wie weit der Weg noch bis zur Huette ist? Wie soll man wissen was zu tun ist wenn es anfaengt zu schneien? Weiterlaufen? Umdrehen? Wo kommt das naechste Tal wo man bei schlechten Wetter sein Zelt notfalls aufschlaegt? Wo gibt es wieder Wasser?
Aber zu der Frage der Karte: Es gibt genau fuer den Laugarvegur eine passende Karte "ueberall" in Reykajvik zu kaufen. Ich weiss nur nicht mehr den Titel und ich glaube diese Karte gibt es nicht(!) in Landmannalaugar zu kaufen.

viel Spass
Leon
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Beitrag von El » Do 15. Mai 2008, 17:29

Also eure Antworten in allen Ehren, doch ohne Kompass, gps und karte gehe ich höchstens an den nächsten Kiosk Bier holen.
Im Ernst: Eine mir unbekannte Gegend, schlechte Sicht, die Wegweiser, Schilder oder Pfeiler sind abhanden gekommen... nie ohne.

BTW: Habt ihr nun einen Tipp für mich, oder soll ich die 'Fjallabak' im Nordlandshop bestellen?

@Dieter:
du hast natürlich Recht, wenn du sagst 'zeit lassen, urlaub' etc. Ich glaube ich habe den Alltagsstress in die Planung mit reinübertragen...:roll:
Viele Grüße

vom El
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Beitrag von gerneklein » Do 15. Mai 2008, 18:02

Hallo

kauf bloss nicht die Fjallabak Karte von Mal und Menning.
Fast alle Karten von Mal und Menning sind ziemlich zweifelhaft, um nicht
zu sagen "lebensgefaehrlich" ungenau. Falsche Strassen, falsche Wege, falsche Huetten, falsche Furten. Ich habe mich mal auf die Kjölur-Karte von denen verlassen und bin fast wahnsinnig geworden.
Das einzige was auf diesen Karten stimmt sind die Berge und die Gegend an sich ;-)
Ich bin ziemlich sauer auf diesen Verlag weil sie
unbeeindruckt von "tausenden" von Beschwerden unverdrossen ihren
Schrott weiterverkaufen. Leider bin ich gerade nicht zu Hause.
Ich kram dann meine Landmannalaugarkarte raus und lass Dich wissen wie sie richtig heisst.

Uebrigens: Ohne GPS ist schon in Ordnung. Und mit dem Kompass pass bitte auf dass die magnetische Abweichung wegen dem besonderen eisenhaltigen Gestein in Island teilweise gravierend ist.

Leon
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