Enthüllung der Gedenktafel "zwei deutsche Bergsteiger..

[WERner]

Hallo Leute

ich möchte den alten Tread
http://www.forum.islandreise.info/viewt ... 3fa264972b
nicht erweitern.
Kurze Erklärung: am 1. August diesen Jahres wurde am Fusse des Svinafellsjökull von den Angehörigen und Freunden der Beiden eine Gedenktafel enthüllt.
Angebracht ist diese Tafel, eigentlich unübersehbar, an einem Felsbrocken links vom Fussweg in Richtung Gletscher, ausgehend vom Parkplatz.
Ich war von der Mutter des Einen gebeten worden an dieser kleinen Zeremonie teilzunehmen.

[WERner]

Hier sind fünf verlinkte Thumbnails zu weiteren Fotos, 900 x 600Pixel:

[Blacky]

Eine Pressemeldung von Freitag zu dem Unglücksfall und eine neue Spur:

"New Search Prepared for Missing German Tourists

The Icelandic Police and the Icelandic Search and Rescue Association (ICE-SAR) are organizing a search because of new evidence which might be related to the disappearance of two German tourists in August 2007.
Mid-last week two members of the Icelandic Alpine Club climbed a very unfrequented route on the western slope of Mt. Hvannadalshnjúkur on Vatnajökull glacier, Iceland’s highest peak, Fréttabladid reports.
On the way they noticed a climbing rope propped between rocks. It is believed that the rope may have been left behind by the missing tourists. This route is very dangerous and impassable except in autumn.
Björgvin Hilmarsson, one of the climbers who discovered the rope, said only one other Icelander is known to have climbed a similar route and it isn’t his rope. The rope isn’t especially weathered so it cannot be many years old.
Hilmarsson said it is closely recorded who is traveling on new climbing routes. “This climbing society is very small and no one recognized having been there before.”
He added that in addition to being dangerous, it is difficult to reach the starting point of the climb. “We started at six on Wednesday morning and walked for seven hours to get to the location.”
Hilmarsson and his partner estimated the circumstances such that they couldn’t investigate the situation further but notified the police.
Einar Sigurjónsson, a police officer at Höfn, confirmed that the matter is being looked into with ICE-SAR. However, he stressed that nothing can be proven at this point; it is not at all certain that the rope belonged to the missing German tourists.
Sigurjónsson said it has snowed constantly on the glacier since last weekend and the conditions aren’t suitable for launching a search at the moment, in fact, it may not be possible to search the area until late summer next year.
“A harsh winter has hit there and the circumstances are difficult. People don’t just jump up there for the sake of it,” Sigurjónsson said, yet iterated that the matter is being looked into in all seriousness.
Matthias Hinz and Thomas Grundt went missing on August 17, 2007. According to their travel schedule, they planned to travel from Reykjavík to Vatnajökull on July 29 or 30 and return from that tour on August 12.
When they failed to board the plane on which they had booked their return tickets to Germany on August 17, they were reported missing.
An extensive search was launched for the two Germans. A Coast Guard airplane, around 40 search and rescue team members and a track-dog participated in the search.
On August 23 their tents were found on Svínafellsjökull, a Vatnajökull glacial tongue, but no other trace of the missing tourists was discovered." (http://www.icelandreview.com/icelandrev ... _id=368379)

[Ute]

Hallo,
die Gedenktafel sollte vielleicht auch gleich als Warnung dienen, daß andere Touristen (Bergsportler), die die isländischen Verhältnisse nicht kennen, lieber mit einem isländischen Führer auf solche gewagten Touren gehen, anstatt alleine.
Die Eltern der Beiden tun mir leid, vielleicht war bei den Beiden auch eine gute Portion Selbstüberschätzung dabei.
Gruß
Ute

[Dieter]

Liebe Ute,

ich stimme mit Dir überein, daß unser Mitgefühl den Hinterbliebenen der Opfer dieses tragischen Unfalls gelten soll.

Allerdings finde ich es nicht gerechtfertigt vom sicheren PC-Drehhocker aus über "Selbstüberschätzung" oder Unkenntnis der "isländischen Verhältnisse" als Ufallusrache zu spekulieren und Bergsteigern einen isländischen Führer anzuempfehlen. Jeder alpinistischen Tätigkeit wohnt ein gewisses Grundrisiko inne - auch mit Führer. Ein wesentlicher Reiz und auch persönlichkeitsbildender Gewinn beim Bergsteigen liegt in der freien Entscheidung und der Risikoabwägung.
Ich kann und möchte hier nicht über Sinn und Wesen des Alpinismus diskutieren, möchte aber um eine etwas differnziertere Betrachtung bitten.

Dieter

[Ute]

Lieber Dieter,
da muß ich dir allerdings recht geben, allerdings war ich schon mit Führer auf dem Svinafellsjökull, war eine recht einfache Tour.
Aber trotzdem hatte ich ein mulmiges Gefühl, obwohl wir alle angeleint waren und Steigeisen hatten.
Gruß
Ute

[Wilfired75]

Liebe Ute,

ich stimme mit Dir überein, daß unser Mitgefühl den Hinterbliebenen der Opfer dieses tragischen Unfalls gelten soll.

Allerdings finde ich es nicht gerechtfertigt vom sicheren PC-Drehhocker aus über "Selbstüberschätzung" oder Unkenntnis der "isländischen Verhältnisse" als Ufallusrache zu spekulieren und Bergsteigern einen isländischen Führer anzuempfehlen. Jeder alpinistischen Tätigkeit wohnt ein gewisses Grundrisiko inne - auch mit Führer. Ein wesentlicher Reiz und auch persönlichkeitsbildender Gewinn beim Bergsteigen liegt in der freien Entscheidung und der Risikoabwägung.
Ich kann und möchte hier nicht über Sinn und Wesen des Alpinismus diskutieren, möchte aber um eine etwas differnziertere Betrachtung bitten.

Dieter

Stimmt, du warst doch selbst sogar schon mal von der isländischen Bergwacht gerettet worden oder so, und es würde bestimmt niemand wagen, bei dir von "Selbstüberschätzung" oder "mangelnder Erfahrung" zu sprechen.
Die Natur ist nicht immer vorhersehbar - wobei natürlich eine realistische Einschätzung der Verhältnisse und genügend Erfahrung (zumindest beim Führer der Truppe) die Wahrscheinlichkeit einer wohlbehaltenen Heimkehr enorm steigert!

[Twoflower]

Unfälle sind tragisch, gletschergänge sind generell gefährlich.
wir menschen als teil der natur sind magisch angezogen vom ungewissen, neue wege gehen ist so auch teil unserer natur.
das wetter ist ein faktor der schon im alpinen bereich manch erfahrenen zum verhängnis wurde. spalten öffnen sich unvermutet, und schließen sich auch ebenso. die ungewißheit läßt phantasie blühen.
schwierigkeiten zu meistern nennt man erfahrung.
auch etwas nicht zu wagen fordert mut.
die beiden waren sicher gute jungs.
betroffen twoflower