anfang juli oder eher ende august

[a666]

hallo,

ich bereite gerade eine reise nach Island für den sommer 2009 vor. wir haben ein schulkind also spielt's nur termine zw. 10.07 und 13.09. unser erste idee war möglichst früh zu fahren, aber wie ich lese kann es da noch viel schnee geben.

wir sind mit unserem eigenen auto unterwejs (Berlingo mit eingebautem bett und heckzelt, das schaut so aus:

Berlingo

das ist also KEIN auto für hochlandquerungen, das steht auch nicht am programm. dafür würde ich auf die Overland-busse zurückgreifen. aber sie fahren ja auch erst, wenn die strassen frei sind, unter umständen erst ende juli. auch wollen wir wandern (kommen aus Tirol...) und da ist schnee auch nicht so lustig.

daher die frage nach den besten terminen. ende august gibt es wohl weniger schnee, aber wo sind die anderen nachteile im vergleich zu anfang juli?

danke für eure hinweise!

falls das noch jemand interessiert, ich habe mal kosten (3pers.) und zeiten zusammengestellt, mit einer "karte" zum überblick in sachen reiserouten für die anreise per schiff:

faehre_smyrilline_de_sommer2009.pdf (280kb)

billigste und schnellste strecke geht über Dunkerque/Dover und Crabster/Tórshavn/Seyðisfjørður. diese werde wir wohl auch nehmen.

[Olaf]

Abgesehen davon, dass pauschale Aussagen nicht recht möglich sind, gibt es wohl folgende Punkte zu bedenken:

- Die "normalen" Hochlandstraßen (Kjölur, Sprengisandur, Landmannalaugar, Askja) sollten Mitte Juli alle geöffnet sein, Schnee sollte kein ernsthaftes Problem mehr sein. Auch nicht beim Wandern.

- Juli ist Hauptsaison und deutlich mehr Betrieb als im September. Das kann nervig oder teuer sein, kann aber auch von Vorteil sein, weil man immer wieder jemanden trifft...

- Die Tage sind im Juli deutlich länger als Ende August. Manche stört das beim Schlafen, andere freuen sich, dass sie mehr mit der Zeit anfangen können

- Ende August und im September hat man oft recht schöne Herbstfarben

- Grade im September wird das Wetter immer unberechenbarer, und es kann mitunter auch schon wieder zu scheien anfangen. Im Juli hat man bessere Chancen auf Sonnenschein

- Bei Furten ist der Wasserstand gegen Ende August und im September üblicherweise niedriger. Weniger Sonneneinstrahlung, weniger warm, weniger Gletscherschmelze...

...das ist alles, was mir grade so einfällt. Für das erste Mal würde ich eher Juli oder Anfang August empfehlen. Wenn man dann mal vom Islandvirus infiziert ist, gibt es Ende August und im September aber auch viel Schönes zu entdecken...

[Andreas]

Hallo André,
ich bin schon im Juni als auch im September in Island gewesen. Zum Anfang des Sommers ist es 24 Stunden am Tag hell, dafür ist es nicht sicher, dass alle Wege im Hochland schon befahrbar sind. Bei meiner ersten Fahrt sind wir Ende August zwischen Egilsstaðir und Seyðisfjörður in einem Schneegestöber gelandet.

Ich würde einen frühen Reisetermin mit den langen Tage vorziehen.

Góða ferð
Andreas

[a666]

danke für eure hinweise soweit!

die 20h tageslicht brauche ich eigentlich nicht, das hat mich schon mal in Norwegen beim campen genervt trotzdem geht es mit der tageszeit im september rapide bergab: tabelle.

dass aber ende august / anfang september wieder das wetter mieser wird, ist ein argument. wobei, man fährt ja nach Island, und das mit winterreifen...

[Ronald]

Hallo,

bei unserer letzten Reise sind wir Ende August auf Island angekommen.
Als wir dort unsere Freunde trafen -die schon Ende Juli angereist waren- kamen die uns braungebrannt entgegen. 8)
Leide sind wir in den folgenden Wochen aus den dicken Klamotten kaum noch rausgekommen.
Ich würde daher auch eher zum Juli-Termin raten.
Speziell wenn ihr zu dritt nur den Berlingo&Heckzelt zum übernachten habt ( ) wird dauerhaft feuchtes Wetter irgendwann ja auch weniger lustig

Übrigens, auch mit dem Berlingo kannst du auf einigen geeigneten Pisten ins Hochland fahren.
Für einen (oder mehrere) ersten Eindruck(e) ist das ein schönes Erlebnis.
Da habt ihr ggf mehr Ruhe und Muße als auf einer Bustour.
Solche Abstecher wären auch mit Übernachtung durchaus planbar.


Gruß Ronald

[Sigrid]

Hallo André,
im August verabschieden sich langsam die Vögel, z.B. die Papageientaucher, und einige Museen schließen. Dafür sind aber Blaubeeren und Krähenbeeren reif und geben mit Skyr einen prima Nachtisch. Einige Buslinien stellen Ende August ihren Dienst ein, so meine Erfahrung aus 2005.
Würde ich mit dem Auto über England / Schottland fahren würde ich wahrscheinlich irgendwann von der Fahrerei genug haben und kurz hinter Manchester links Richtung Lake District abbiegen... Respekt.
Viel Spaß beim Vorbereiten.
Sigrid

[Jörg]

Hallo André,

Ihr wollt mit dem Wagen nicht ins Hochland - also kann es auch egal sein, ob da Schnee liegt. Ihr werdet auch nicht nur einen Tag auf Island bleiben. Also wenn Mitte Juli noch Hochlandpisten gesperrt sind, werden sie aber auf alle Fälle Ende Juli offen sein. Plan die Hochlandquerung mit dem Bus dann ans Ende eurer Tour.

Auch sind die Temperaturen in der Nacht im Juli höher als Ende August. Finde ich wichtig, wenn man zeltet und kleine Schulkinder hat. Tagsüber sitzt ihr im Auto und habt vielleicht die Heizung an oder ihr bewegt Euch draußen. Und Nachts?

Viel Spass beim weiteren Planen
Jörg

[gerneklein]

Hallo André

Fuer mich ist Ende Juli/Anfang August die beste Zeit nach Island zu fahren - allerdings gerade im Hinblick aufs Hochland. Es dauert unvorstellbar lange bis manche Schneefelder vom Winter verschwinden und der Boden richtig schoen trocken und fest wird - ich rede hier vom Schmelzen des festgefrorenen Bodens im Fruehjahr das sich mindestens bis Mitte Juni hinzieht.

Schneegestoeber kann Euch uebrigens in Island jederzeit widerfahren,
das koennt ihr durch die Reisezeit nicht vermeiden. Aber sowas ist im Juli oder August relativ harmlos und der Schnee beibt vielleicht ein paar Stunden oder einen Tag liegen und ist meistens nicht sehr viel. Kurzum: Dieses Argument koennt ihr ignorieren, das ist im Juli und August gleich wahrscheinlich.

Mit Eurem Fahrzeug koenntet Ihr z.B. gut die Kaldidalur Strasse, Kjölur Strasse, Landmannalaugar vom Norden und die Eldgjá vom Sueden (d.h. bis zur ersten Furt und dann cirka eine Stunde Wandern) erreichen. Die alte Vorstellung dass alle F Strassen (Hochlandstrassen) nur fuer Gelaendewagen befahrbar sind stimmt seit einiger Zeit nicht mehr - nur so fuer Euch zum Nachdenken. Sagte ja bereits Ronald.

Wenn ich jedoch Euer Heckklappenzelt betrachte bekomme ich etwas Sorgen. Ist die Heckklappe durch zusaetzliches Gestaenge abgestuetzt und mit Leinen gesichert? Stuerme in Island sind auch im Sommer stark genug offenen Heckklappen von Autos den Garaus zu machen. Und Ihr koennt nicht wissen wann es so stuermt - das kann mitten in der Nacht kommen. Stuerme sind uebrigens nicht aufs Hochland beschraenkt.

viele Gruesse
Leon

[Philipp]

Die Hauptunterschiede zwischen Anfang Juli und Ende August nach meinen Erfahrungen:

- In welchen Ländern Europas sind zur jeweiligen Reisezeit Ferien? Anfang Juli sind es deutlich weniger als Ende August.

- Helligkeit wie schon von Olaf geschildert. Vorteil Anfang Juli bei gutem Wetter: Ihr könnt locker abends um fünf (wenn alle anderen heimkehren) zu einem Ausflug/Wanderung aufbrechen. Es bleibt bis Mitternacht hell.

- Flora: die Vegetation steht Ende August längst nicht mehr im selben grün wie Anfang Juli. Das kann auch reizvoll sein, jedoch herbstlich ist sie noch nicht.

- Fauna: um den 15. August beginnt der 'grosse Exodus' der Küstenvögel. Sie verlassen Island und fliegen hinaus auf das offene Meer. Innerhalb einer Woche kann sich der Vogelbestand um 80% reduzieren...

Dies so meine Gedanken ohne Wertung. - Abschätzen, was Euch besser passt, müsst Ihr natürlich selber

Grüsse, Philipp

[a666]

danke für eure weiteren hinweise, es kristallisiert sich ein termin heraus der zu 2/3 im juli und 1/3 im august liegen wird. und ich werde mir bei der routenplanung die abschnitte, wo uns wasser in die quere kommen könnte, für das ende der urlaubszeit aufheben (wie Jörg est vorschlägt).

wegen den bermerkungen zum heckzelt und der klappe bei starkem wind: das ist nicht zwingend, wir können zu dritt auch bei ganz geschlossenem auto drin schlafen:


Le lit dans le Berlingo

klar, das ist ein bissl eng, aber es gibt auch ein tunnelzelt, das man seitlich oder hinten "anschliessen" kann (wie bei vw-bussen).

@Sigrid: ja das sind viele km, aber die insel ist halt auch weit weg, 5000km für einen urlaub sind bei uns keine seltenheit, das schaffen wir auch bei 3 wochen frankreich...

@gerneklein: wenn das heckzelt gut hält vernankert ist, dann hat ja der wind keine direkte angriffsfläche auf die klappe. und das ist keine camper-"klappe", die ist schon recht solide. aber danke für die warnung, ich werde vorrichtungen zum abspannen vorsehen. ich nehme doch an, dass es wenn dann starker relativ konstanter wind ist und nicht extrem böig, oder? dann kann man sich ggf. danach ausrichten (so wie in der wüste gegen den wind, damit der auspuff nicht voll wird...). schneegestöber machen nix, gibt's hier in Tirol eh nimmer