LAUGARVEGUR im März/April
-
- Hüter des Gullfoss
- Beiträge: 242
- Registriert: Di 3. Jun 2008, 03:50
- Wohnort: Hamburg
LAUGARVEGUR im März/April
Ein herzliches Hallo an Dieter und alle Forumsmitglieder,
ich spiele mit dem Gedanken im März/April den Laugarvegur zu laufen. Bin zur Zeit noch alleine mit dem Vorhaben.
Hat jemand Erfahrung über die Strecke SPEZIELL ZU DIESER JAHRESZEIT. Im Sommer ist das ganze ja keine große Sache.
Ich habe Single-Trekking-Erfahrungen auf Island ( Sprengi und Öskjavegur )......aber eben nur im Sommer.
Was das Wetter anbetrifft ( starker Wind und Temperaturen noch weit unter 0 C ) bin ich mir über diese Bedingungen im klaren.
Gute Karten, der Umgang mit Kompass & GPS sind mir geläufig.
Habe ein sehr gutes Zelt ( Hilleberg) und Schlafsack mit entsprechenden Reserven bis -20 C..
Möchte gerne von Skogar aus starten und würde auch 7-8 Tage reine Marschzeit veranschlagen. Ein isländischer Bekannter könnte mich mit seinem Superjeep in Landmannalaugar wieder abholen, da ja zu dieser Zeit noch keine Busse fahren. So könnte ich mir dann auch noch ein heißes Bad zum Abschluß gönnen.
Freue mich auf Eure Antworten.
Matthias
ich spiele mit dem Gedanken im März/April den Laugarvegur zu laufen. Bin zur Zeit noch alleine mit dem Vorhaben.
Hat jemand Erfahrung über die Strecke SPEZIELL ZU DIESER JAHRESZEIT. Im Sommer ist das ganze ja keine große Sache.
Ich habe Single-Trekking-Erfahrungen auf Island ( Sprengi und Öskjavegur )......aber eben nur im Sommer.
Was das Wetter anbetrifft ( starker Wind und Temperaturen noch weit unter 0 C ) bin ich mir über diese Bedingungen im klaren.
Gute Karten, der Umgang mit Kompass & GPS sind mir geläufig.
Habe ein sehr gutes Zelt ( Hilleberg) und Schlafsack mit entsprechenden Reserven bis -20 C..
Möchte gerne von Skogar aus starten und würde auch 7-8 Tage reine Marschzeit veranschlagen. Ein isländischer Bekannter könnte mich mit seinem Superjeep in Landmannalaugar wieder abholen, da ja zu dieser Zeit noch keine Busse fahren. So könnte ich mir dann auch noch ein heißes Bad zum Abschluß gönnen.
Freue mich auf Eure Antworten.
Matthias
Problem ist, dass absolut nicht vorhersehbar ist, ob im März/April graues Regenwetter vorherrscht oder hüfttiefer Schnee liegt. Insbesondere kann sich das auch von einen Tag auf den anderen ändern. Da ja zusätzlich auch nicht so ein ganz vernachlässigbarer Höhenunterschied von Skógar bis z.B. Hrafntinnusker vorliegt, musst du auf alles vorbereitet sein. Insbesondere wenn du schreibst "laufen" und "Marschzeit" weiß ich nicht, ob dir bewusst ist, das das zu der Jahreszeit mit "zu Fuß Wandern" nicht viel zu tun haben kann...
Geh nochmal in dich und erkläre uns bitte etwas genauer, wie du das machen möchtest. Ski? Schneeschuhe? Oder allen Ernstes nur Wanderstiefel? Letzteres lass bitte bleiben...
Geh nochmal in dich und erkläre uns bitte etwas genauer, wie du das machen möchtest. Ski? Schneeschuhe? Oder allen Ernstes nur Wanderstiefel? Letzteres lass bitte bleiben...
-
- Hüter des Gullfoss
- Beiträge: 242
- Registriert: Di 3. Jun 2008, 03:50
- Wohnort: Hamburg
Hallo Olaf,
danke für Deine erste Einschätzung. Also ich hatte zunächst natürlich an das normale wandern gedacht.
Das mit dem hüfthohen Schnee kam mir aber natürlich auch schon in den Sinn. Und ebensolche Tour würde ich dann SELBSTREDEND NICHT MACHEN WOLLEN........den das kann ja nur ins Auge gehen....besonders wenn man alleine ist.
Ich habe aber eben auch besagten isländischen Bekannten, der zudem Teamleiter bei Landsbjörg ist. Ihn habe ich auch schon um eine erste Einschätzung gebeten. Aber noch keine Antwort erhalten.
Dachte eben nur, ich fahre mal zweigleisig und erkundige mich auch gleich hier, ob der Möglichkeiten. Eventuell müßte man dann eben von Pörsmörk starten und den Pass zwischen Myrdalsjokull und Eyafjallajökull auslassen.......obwohls schon schade wäre.........)
Sollten die Wetterbedingen es aber zulassen, das man zumeist mit Wandersteifeln ( oder eben passenden Winterboots ) unterwegs sein kann und nur für schwierige Passagen Schneeschuhe mitführen müssen.....dann ginge das ja auch noch.
Schöne Grüße
Matthias
danke für Deine erste Einschätzung. Also ich hatte zunächst natürlich an das normale wandern gedacht.
Das mit dem hüfthohen Schnee kam mir aber natürlich auch schon in den Sinn. Und ebensolche Tour würde ich dann SELBSTREDEND NICHT MACHEN WOLLEN........den das kann ja nur ins Auge gehen....besonders wenn man alleine ist.
Ich habe aber eben auch besagten isländischen Bekannten, der zudem Teamleiter bei Landsbjörg ist. Ihn habe ich auch schon um eine erste Einschätzung gebeten. Aber noch keine Antwort erhalten.
Dachte eben nur, ich fahre mal zweigleisig und erkundige mich auch gleich hier, ob der Möglichkeiten. Eventuell müßte man dann eben von Pörsmörk starten und den Pass zwischen Myrdalsjokull und Eyafjallajökull auslassen.......obwohls schon schade wäre.........)
Sollten die Wetterbedingen es aber zulassen, das man zumeist mit Wandersteifeln ( oder eben passenden Winterboots ) unterwegs sein kann und nur für schwierige Passagen Schneeschuhe mitführen müssen.....dann ginge das ja auch noch.
Schöne Grüße
Matthias
Hallo Matthias,
Ostern 2000 habe ich den Übergang von Skogar in die Þórsmörk gemacht. Jenes Jahr war eher schneearm und ich hatte ein unglaubliches Wetterglück mit 10 Tagen ruhigem sonnigen Spätwinterwetter. Das war, soweit ich mich erinnere, was die Zeitungen damals vermeldeten, die längste Schönwetterperiode um Ostern seit über 80 Jahren.
Unter diesen Umständen war der Fimmvörðurháls natürlich Genuß pur.
Allerdings war der Schnee an nordexponierten Hängen von einer glasharten Eisschicht überzogen. Mit Ski herrschte in den Brattfönn damit "absolutes Sturzverbot". Zu Fuß wären Grödel oder Steigeisen unbedingt angebracht gewesen. Mein Tourenpartner wollte es am Nordhang direkt unter der Hütte nicht glauben und zog dabei die Karte "zurück auf Los". Zum Glück hatte er für seine Rutschpartie einen shönen Auslauf und hat sich dabei nichts getan. Der Heljarkambur konnte nur direkt überklettert werden, umgehen wie im Sommer war nicht möglich. Soviel zu optimalen Verhältnissen.
Für durchgehend winterliche Verhältnisse solltest Du mindestens Schneeschuhe dabei haben. Aber Vorsicht, selbst der Laugavegur ist an einigen Stellen lawinengefährdet. Der Aufstieg zum Jokultungur ist dabei besonders kritisch. Bedenke, daß der Wind der Baumeister ist. Im Sommer harmlose kleine Tälchen und Geländekanten können zu überwächteten, senkrechten Hindernissen werden, die man mühsam umgehen muß. Der Zugang zu der Brücke in der Schlucht über die Fremri-Emstruá könnte da richtig kitzlig werden.
Leider ist das typische Winterwetter in Island nicht zuverlässsig winterlich. Das ist der Fluch der Insel im Nordatlantik. Die größte Gefahr ist neben dem Wind meiner Meinung nach Regen und starkes Tauwetter. Oft kommen diese dann auch zusammen vor. Die typischen, dicken Eislagen in der Schneedecke sorgen dafür, daß das Regen- und Schmelzwasser nicht versickern können. Die Flußgerinne sind oft noch mit Eis gefüllt und kleine, enge Schluchten massiv zugeweht. In diesem Fall kann sich das Schmelzwasser großflächig über Gebiete ausbreiten die im Sommer absolut trocken sind. "Krap" - Schneesumpf - ist der häufigste Grund an dem Winterunternehmungen in Island scheitern.
Das Dumme ist, daß man sich eben auf alle Verhältnisse einrichten muß.
Kälte, Wind und Nässe - von allem mehr und häufiger als im Sommer. In allem: eine anspruchsvolle Unternehmung mit einem durchaus realen Risiko, daß sie sich als nicht durchführbar erweist. Du solltest sie nur wagen, wenn weißt was das ist: "Gespür für Schnee".
Vor allem höre auf den Rat Deines Freundes.
Viele Grüße
Dieter
Ostern 2000 habe ich den Übergang von Skogar in die Þórsmörk gemacht. Jenes Jahr war eher schneearm und ich hatte ein unglaubliches Wetterglück mit 10 Tagen ruhigem sonnigen Spätwinterwetter. Das war, soweit ich mich erinnere, was die Zeitungen damals vermeldeten, die längste Schönwetterperiode um Ostern seit über 80 Jahren.
Unter diesen Umständen war der Fimmvörðurháls natürlich Genuß pur.
Allerdings war der Schnee an nordexponierten Hängen von einer glasharten Eisschicht überzogen. Mit Ski herrschte in den Brattfönn damit "absolutes Sturzverbot". Zu Fuß wären Grödel oder Steigeisen unbedingt angebracht gewesen. Mein Tourenpartner wollte es am Nordhang direkt unter der Hütte nicht glauben und zog dabei die Karte "zurück auf Los". Zum Glück hatte er für seine Rutschpartie einen shönen Auslauf und hat sich dabei nichts getan. Der Heljarkambur konnte nur direkt überklettert werden, umgehen wie im Sommer war nicht möglich. Soviel zu optimalen Verhältnissen.
Für durchgehend winterliche Verhältnisse solltest Du mindestens Schneeschuhe dabei haben. Aber Vorsicht, selbst der Laugavegur ist an einigen Stellen lawinengefährdet. Der Aufstieg zum Jokultungur ist dabei besonders kritisch. Bedenke, daß der Wind der Baumeister ist. Im Sommer harmlose kleine Tälchen und Geländekanten können zu überwächteten, senkrechten Hindernissen werden, die man mühsam umgehen muß. Der Zugang zu der Brücke in der Schlucht über die Fremri-Emstruá könnte da richtig kitzlig werden.
Leider ist das typische Winterwetter in Island nicht zuverlässsig winterlich. Das ist der Fluch der Insel im Nordatlantik. Die größte Gefahr ist neben dem Wind meiner Meinung nach Regen und starkes Tauwetter. Oft kommen diese dann auch zusammen vor. Die typischen, dicken Eislagen in der Schneedecke sorgen dafür, daß das Regen- und Schmelzwasser nicht versickern können. Die Flußgerinne sind oft noch mit Eis gefüllt und kleine, enge Schluchten massiv zugeweht. In diesem Fall kann sich das Schmelzwasser großflächig über Gebiete ausbreiten die im Sommer absolut trocken sind. "Krap" - Schneesumpf - ist der häufigste Grund an dem Winterunternehmungen in Island scheitern.
Das Dumme ist, daß man sich eben auf alle Verhältnisse einrichten muß.
Kälte, Wind und Nässe - von allem mehr und häufiger als im Sommer. In allem: eine anspruchsvolle Unternehmung mit einem durchaus realen Risiko, daß sie sich als nicht durchführbar erweist. Du solltest sie nur wagen, wenn weißt was das ist: "Gespür für Schnee".
Vor allem höre auf den Rat Deines Freundes.
Viele Grüße
Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
Wanderungen über das Hochland Islands
-
- Hüter des Gullfoss
- Beiträge: 242
- Registriert: Di 3. Jun 2008, 03:50
- Wohnort: Hamburg
Hallo Dieter,
ab wann ist den die Tour so wie beschreiben Deiner Meinung nach normal durchführbar, wenn ich aber trotzdem frühest möglich im Jahr loß möchte.....um die Strecke sozusagen für mich alleine zu haben, ohne das Dutzende ( oder gar hunderte....ich übertreibe jetzt mal ein bisschen ) vor oder hinter mir laufen ? Wetterkapriolen würde ich in Kauf nehmen. Es muß also nicht unbedingt ein "Schönwetter-Tripp" werden.......ich will bloß meine Ruhe haben.......*lach*
Anfang Mai oder eher Ende Mai.
Die Busse fahren ja, soweit ich weiß aber erst ab Juni, richtig ?
Schöne Grüße
Matthias
ab wann ist den die Tour so wie beschreiben Deiner Meinung nach normal durchführbar, wenn ich aber trotzdem frühest möglich im Jahr loß möchte.....um die Strecke sozusagen für mich alleine zu haben, ohne das Dutzende ( oder gar hunderte....ich übertreibe jetzt mal ein bisschen ) vor oder hinter mir laufen ? Wetterkapriolen würde ich in Kauf nehmen. Es muß also nicht unbedingt ein "Schönwetter-Tripp" werden.......ich will bloß meine Ruhe haben.......*lach*
Anfang Mai oder eher Ende Mai.
Die Busse fahren ja, soweit ich weiß aber erst ab Juni, richtig ?
Schöne Grüße
Matthias
Ich bin zwar nicht Dieter, aber ich würd mal sagen, entweder du machst daraus eine Wintertour, dann eher März, oder du machst daraus eine Sommertour, dann eher Mitte Juni. Mai, oder die Zeit, wenn der Schnee schmilzt, ist jedenfalls denkbar ungünstig und vor allem ausgesprochen nass. Zu der Zeit kann dich dann auch niemand in Landmannalaugar abholen kommen. Ob die Busse wirklich pünktlich ab 15. Juni fahren, steht auch noch in den Sternen...
Ich war ja mal im August am Laugavegur, da hab ich täglich etwa ein Dutzend Leute getroffen, und an den Hütten dann ein paar mehr. Aber unangehenm fand ich das nicht, man hat immer noch mehr als genug "seine Ruhe".
Ich war ja mal im August am Laugavegur, da hab ich täglich etwa ein Dutzend Leute getroffen, und an den Hütten dann ein paar mehr. Aber unangehenm fand ich das nicht, man hat immer noch mehr als genug "seine Ruhe".
Hallo
kann nur bestätigen, was Olaf geschrieben hat: vor Mitte Juni ist der Laugavevegur " nicht nornal durchführbar.
Viele Grüße,
Dieter
kann nur bestätigen, was Olaf geschrieben hat: vor Mitte Juni ist der Laugavevegur " nicht nornal durchführbar.
Wenn das so ist, dann ist vielleicht der Laugavegur überhaupt die falsche Routenwahl. Mir fällt auf, daß gerade Leute, die zum ersten mal zum Wandern nach Island reisen, so besonders auf Einsamkeit und Ruhe betsehen. Tatsächlich kann man auch auf dem Laugavegur seine Ruhe haben, vorausgesetzt man übernachtet im Zelt und und geht ihn antizyklisch. Ich bin ja eigentlich auch jemand der nicht gerade in der Herde unterwegs ist, aber auch ich habe mich auf dem Laugavegur Anfang August 06 wohl gefühlt und keine Probleme damit, daß noch andere unterwegs waren........ich will bloß meine Ruhe haben.......*lach*
Viele Grüße,
Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
Wanderungen über das Hochland Islands
-
- Foss-Anfänger
- Beiträge: 5
- Registriert: Mi 25. Feb 2009, 11:24
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste