Stell die Frage am besten in einem neuen Thread, dann findet sie vielleicht jemand wie Dieter Graser, und der kann dir schon auch ein paar Geschichten von isländischen Gletschern aus erster Hand erzählen. Ansonsten helfen vielleicht auch schon die Tourenberichte auf seiner Homepage, insbesondere Langjökull, Vatnajökull und Brúarjökull.modschi hat geschrieben:Eine frage ,die mir gerademal in den Kopf kommt: die Gletscher die auf deinen Photos im raume Kjölur zu sehen sind; kann man sie im anfang august ohne Eisen begehen oder zu gefährlich?
Gletscherbegehungen im Sommer
Gletscherbegehungen im Sommer
Re: Gletscherbegehungen im Sommer
Hallo
Gletscher verlangen immer Vorsicht, Vernuft und Erfahrung. Auf den angesprochenen Bildern sieht man die nordöstlichen Ausläufer des Langjökulls. Da das Eis dort relativ flach und zum großen Teil ohne durch Täler eingeengt zu werden auslaufen kann ist die Spaltenbildung dort im Vergleich zu Alpengletschern relativ gering. Typischerweise ist das Eis im Sommer sehr robkörnig und griffig. Für Wanderungen uf flachem, aperen Eis sind keine vollwertigen Steigeisen nötig. Einfache Grödel reichen aus. Selbst auf die könnte man häufig verzichten wären da nicht Schmelzwasserbäche die man überspringen muß. Sobald Spalten auftauchen sind sie sowieso geboten.
Flache Gletscher mit wenig Spalten haben viele Schmelzwassserbäche, die regelmäßig in senkrechten Schächten von mehreren Metern Durchmesser und nicht erahnbarerer Tiefe verschwinden. Sowohl Bäche, wie auch die Schächte können noch bis spät im Sommer von Altschnee überdeckt sein, obwohl auf dem Eis ringsum kein Schnee zu finden ist. Da heißt es höllisch aufpassen!
Am Übergang zum schneebedeckten Teil der Gletscher können ausgedehnte "Schneesümpfe" auftreten, die mehr aus Wasser denn als Schnee bestehen. Je flacher der Gletscher um so häufiger und ausgedehnter.
Im August kommt fast der ganze Höhenbereich des Langjökulls in den Bereich der sommerlichen Schneeschmelze. Verborgene Spalten können also kaum mehr überdeckt sein. Wenn, dann sollte man im Sommer im aperen, schneefreien Teil des Gletschers bleiben. Trotzdem: Gletscher bleibt Gletscher und die haben ihre Eigenheiten und Gefahren die man kennen aund auf die man sich einstellen muß. Gute Ausrüstung und GPS sind selbstverständlich.
Viele Grüße,
Dieter
Gletscher verlangen immer Vorsicht, Vernuft und Erfahrung. Auf den angesprochenen Bildern sieht man die nordöstlichen Ausläufer des Langjökulls. Da das Eis dort relativ flach und zum großen Teil ohne durch Täler eingeengt zu werden auslaufen kann ist die Spaltenbildung dort im Vergleich zu Alpengletschern relativ gering. Typischerweise ist das Eis im Sommer sehr robkörnig und griffig. Für Wanderungen uf flachem, aperen Eis sind keine vollwertigen Steigeisen nötig. Einfache Grödel reichen aus. Selbst auf die könnte man häufig verzichten wären da nicht Schmelzwasserbäche die man überspringen muß. Sobald Spalten auftauchen sind sie sowieso geboten.
Flache Gletscher mit wenig Spalten haben viele Schmelzwassserbäche, die regelmäßig in senkrechten Schächten von mehreren Metern Durchmesser und nicht erahnbarerer Tiefe verschwinden. Sowohl Bäche, wie auch die Schächte können noch bis spät im Sommer von Altschnee überdeckt sein, obwohl auf dem Eis ringsum kein Schnee zu finden ist. Da heißt es höllisch aufpassen!
Am Übergang zum schneebedeckten Teil der Gletscher können ausgedehnte "Schneesümpfe" auftreten, die mehr aus Wasser denn als Schnee bestehen. Je flacher der Gletscher um so häufiger und ausgedehnter.
Im August kommt fast der ganze Höhenbereich des Langjökulls in den Bereich der sommerlichen Schneeschmelze. Verborgene Spalten können also kaum mehr überdeckt sein. Wenn, dann sollte man im Sommer im aperen, schneefreien Teil des Gletschers bleiben. Trotzdem: Gletscher bleibt Gletscher und die haben ihre Eigenheiten und Gefahren die man kennen aund auf die man sich einstellen muß. Gute Ausrüstung und GPS sind selbstverständlich.
Viele Grüße,
Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
Wanderungen über das Hochland Islands
Re: Gletscherbegehungen im Sommer
Ich habe noch eine Frage dazu:
Ich selbst möchte - auch nach diesen Beschreibungen - einen Gletscher nur mit Guide besteigen. Aber wie komme ich an einen? Für mich alleine wird das recht teuer. Gibt es, wenn man bspw. nur den Snaefellsjökull besteigen will geführte Touren? Ich bräuchte zum Besteigen Guides und Ausrüstung wie Grödel und Seile (seilt man sich an?).
Anders gesagt: Ich würde vor oder nach meiner Trekking Tour ein mal mit Führung einen Gletscher besteigen, weiß aber noch nicht wie.
Danke!
Ich selbst möchte - auch nach diesen Beschreibungen - einen Gletscher nur mit Guide besteigen. Aber wie komme ich an einen? Für mich alleine wird das recht teuer. Gibt es, wenn man bspw. nur den Snaefellsjökull besteigen will geführte Touren? Ich bräuchte zum Besteigen Guides und Ausrüstung wie Grödel und Seile (seilt man sich an?).
Anders gesagt: Ich würde vor oder nach meiner Trekking Tour ein mal mit Führung einen Gletscher besteigen, weiß aber noch nicht wie.
Danke!
Re: Gletscherbegehungen im Sommer
Wenn du mit bekannten Suchmaschinen nach "iceland glacier hiking tour" suchst, findest du jedenfalls schonmal eine ganze Liste mit Anbietern. Die üblichen Tagestouren sind zwar auch noch recht teuer, aber dass es nicht für lau geht, ist ja auch klar. Sicher lassen sich die Angebote auch ganz individuell anpassen mit einem Treffpunkt irgendwo vor Ort und allem, was du sonst gern hättest, und ganz bestimmt ist auch die nötige Ausrüstung im Preis inbegriffen.
Re: Gletscherbegehungen im Sommer
@Olaf
Eine Tour mit Berführer hab ich mir einfacher vorgestellt. Als wir in Skaftafell nach einer Tor auf dem Hvannadalshnúkur fragten bekamen wir zur Antwort, dass dies erst in 2 Tagen möglich sei, weil da oben zu viel Schnee läge. Komisch finde ich das, mir lag noch nie zuviel Schnee im Sommer auf einem Gletscher, das Wetter war schon tagelang gut und auch zum Zeitpunkt meiner Anfrage waren die Wetterverhältnisse sehr stabil.
Ich hab ganz tolle Aufnahmen vom Hvannadalshnúkur gemacht... leider nur von unten....
LG
Steirer
PS: Wer wissen will, wann das war sollte bei mir unter Aktuelles schauen. Hab einige herzeigbare Bilder online gestellt. Island ist eine wunderschöne Insel und daher war das zwar mein erster, aber nicht der letzte Besuch.
Eine Tour mit Berführer hab ich mir einfacher vorgestellt. Als wir in Skaftafell nach einer Tor auf dem Hvannadalshnúkur fragten bekamen wir zur Antwort, dass dies erst in 2 Tagen möglich sei, weil da oben zu viel Schnee läge. Komisch finde ich das, mir lag noch nie zuviel Schnee im Sommer auf einem Gletscher, das Wetter war schon tagelang gut und auch zum Zeitpunkt meiner Anfrage waren die Wetterverhältnisse sehr stabil.
Ich hab ganz tolle Aufnahmen vom Hvannadalshnúkur gemacht... leider nur von unten....
LG
Steirer
PS: Wer wissen will, wann das war sollte bei mir unter Aktuelles schauen. Hab einige herzeigbare Bilder online gestellt. Island ist eine wunderschöne Insel und daher war das zwar mein erster, aber nicht der letzte Besuch.
Re: Gletscherbegehungen im Sommer
Hallo Steirer
soeben gefunden.....
schau mal hier nach, da ist von den isländischen Mountainguides erläutert was, "vermutlich", Sache ist/war.
Nach Auskunft eines Guides der in Höfn lebt, trauten die sich Ende Juni, Anfang Juli nicht mit "Touristen" da hoch wegen zuviel Schneefalls die Tage davor und dadurch entstehende Lawinengefahr und die Gefahr eine Spalte zu übersehen war enorm hoch. Das Wetter die Tage und Wochen davor war zwar herrlich, aber es war einfach auch zuviel Sonne, es taute, Frost über Nacht und regnete und schneite im Wechsel...
http://www.mountainguides.is/day-tours/ ... fault.aspx
Vielleicht bei deinem nächsten Urlaub auf Island... ...
soeben gefunden.....
schau mal hier nach, da ist von den isländischen Mountainguides erläutert was, "vermutlich", Sache ist/war.
Nach Auskunft eines Guides der in Höfn lebt, trauten die sich Ende Juni, Anfang Juli nicht mit "Touristen" da hoch wegen zuviel Schneefalls die Tage davor und dadurch entstehende Lawinengefahr und die Gefahr eine Spalte zu übersehen war enorm hoch. Das Wetter die Tage und Wochen davor war zwar herrlich, aber es war einfach auch zuviel Sonne, es taute, Frost über Nacht und regnete und schneite im Wechsel...
http://www.mountainguides.is/day-tours/ ... fault.aspx
Vielleicht bei deinem nächsten Urlaub auf Island... ...
Re: Gletscherbegehungen im Sommer
Hallo Werner,
ja, das deckt sich in etwa mit dem, was ich vor Ort gesagt bekommen habe. Kann es ja verstehen, dass man bezüglich Touristen vorsichtig ist. Denn es gibt anscheinend Hvannadalshnúkur-Aspiranten die zuvor noch nie auf Steigeisen gestanden sind. Daher ist eine gewisse Vorsichtigkeit auch angebracht.
Ein nächstes Mal wird es bei mir ganz sicher geben, aber dann ist es nicht der Süden, sondern der Westen.....
LG Steirer
PS: Komme gerade von einem Campingplatz in Tirol zurück. Dort waren die Zeltplatzgebühren mehr als doppelt so hoch, wie in Island. Island war bisher mein preisgünstigstes Urlaubsland. Wir haben, einschließlich Flug pro Person für 3 Wochen 650 Euro gebraucht.....
ja, das deckt sich in etwa mit dem, was ich vor Ort gesagt bekommen habe. Kann es ja verstehen, dass man bezüglich Touristen vorsichtig ist. Denn es gibt anscheinend Hvannadalshnúkur-Aspiranten die zuvor noch nie auf Steigeisen gestanden sind. Daher ist eine gewisse Vorsichtigkeit auch angebracht.
Ein nächstes Mal wird es bei mir ganz sicher geben, aber dann ist es nicht der Süden, sondern der Westen.....
LG Steirer
PS: Komme gerade von einem Campingplatz in Tirol zurück. Dort waren die Zeltplatzgebühren mehr als doppelt so hoch, wie in Island. Island war bisher mein preisgünstigstes Urlaubsland. Wir haben, einschließlich Flug pro Person für 3 Wochen 650 Euro gebraucht.....
Re: Gletscherbegehungen im Sommer
Hallo Steirer,
alsoich war mit einem Freund in der ersten Juniwoche auf dem Skeiðarájökull.Er hatte noch viele verschneite Spalten.Einige machten aber einen sehr besch.. eEindruck. Man darf nie vergessen was von oben toll aussieht kann von unten auch antauen .... dann hast du eine Brücke die dann unter deinen Füßen schön wegbricht..... Da oben wo du hin wolltest waren die Schneebedingungen bestimmt im Juli auch noch sehr Krass.Schau dir einfach mal meinen Reisebericht an und lies die den Tag 4 und 5 durch da bekommst du dann einen Leichten eindruck. Und das waren 1000 Hm weniger als zu dem Punkt den du angevisiert hast wenn ich mich jetzt nicht verlesen habe. Nie vergessen Island sind keine Alpen. Dort sind 700 Hm schon mit ungefähr ab 2000 Hm in den Alpen "zu vergleichen".#, das sind meine Erfahrungen.
Gruß
Manuel
alsoich war mit einem Freund in der ersten Juniwoche auf dem Skeiðarájökull.Er hatte noch viele verschneite Spalten.Einige machten aber einen sehr besch.. eEindruck. Man darf nie vergessen was von oben toll aussieht kann von unten auch antauen .... dann hast du eine Brücke die dann unter deinen Füßen schön wegbricht..... Da oben wo du hin wolltest waren die Schneebedingungen bestimmt im Juli auch noch sehr Krass.Schau dir einfach mal meinen Reisebericht an und lies die den Tag 4 und 5 durch da bekommst du dann einen Leichten eindruck. Und das waren 1000 Hm weniger als zu dem Punkt den du angevisiert hast wenn ich mich jetzt nicht verlesen habe. Nie vergessen Island sind keine Alpen. Dort sind 700 Hm schon mit ungefähr ab 2000 Hm in den Alpen "zu vergleichen".#, das sind meine Erfahrungen.
Gruß
Manuel
Re: Gletscherbegehungen im Sommer
Vielleicht hiflt es an dieser Stelle, den Blickwinkel etwas zu verändern. Island ist kein Land, das jährlich von Abermillionen Touristen überschwemmt wird. Das würden höchstwahrscheinlich auch weder die Natur noch die touristischen Infrastruktur vertragen. Im Verhältnis zu anderen Urlaubsregionen kommen hier also sehr wenige Touristen her und das in einem sehr begrenzten Zeitraum. Da kann man es niemandem verübeln (und die Isländer sind auch, gerade nach der Krise, darauf angewiesen), sich mit den Angeboten an die breite Masse zu wenden, statt sich auf wenige einzelne zu spezialisieren (da würde man evt. verhungern). Hier geht es tatsächlich um Geldverdienen und finanzielles Überleben. Was z.B. die Tour auf den Hvannadalshnúkur angeht, so heißt es - abgesehen vom derzeitigen Stand! - normalerweise: technisch nicht sehr anspruchsvoll, aber man sollte physisch und psychisch fit sein. Alles drei kann ich bestätigen. Ich war auch eine derjenigen, die erst zum dritten Mal auf Steigeisen stand, als sie den Gipfel in Angriff nahm (wenn auch nicht mit den Mountainguides). Es geht und die angebotenen Touren sind darauf ausgerichtet.Steirer hat geschrieben: Denn es gibt anscheinend Hvannadalshnúkur-Aspiranten die zuvor noch nie auf Steigeisen gestanden sind. Daher ist eine gewisse Vorsichtigkeit auch angebracht.
Vielleicht noch ein anderes Beispiel: Vor drei Jahren haben wir versucht, ne privat geführte 5-stündige Tour auf der Gletscherzunge zu bekommen. Klare Aussage: Wir brauchen alle Guides, alle gängigen Touren (damals die 2,5- und die 5-stündige) sind mit je 20 Leuten ausgebucht ... diese Touren haben Vorrang. Klar, mit 20 zahlenden Gästen verdient man ganz einfach mehr als mit ner privaten Tour (auch wenn die für den einzelnen sehr viel teurer ist als die Gruppentour). Es zählt das Geld und das kann ich in diesem Fall hier niemandem verdenken. (Wir hatten dann aber Glück und es ließ sich noch ein freier Guide auftreiben).
Als ich das letzte Mal so einen Gruppen-Gletscher-Walk mitgemacht habe, erzählte der Guide von einem Einzelreisenden: "Der hatte viel Geld, da sind wir den ganzen Tag mit ihm auf dem Gletscher rummarschiert." Wer also nach ner Einzeltour sucht und möchte, dass man sich seinen Kenntnissen, Erfahrungen, seinem Können anpasst, der muss entsprechend tief ins Portemonnaie greifen. In der Regel wird man dann auch Guides finden (wobei in deinem Fall, Steirer, ja andere Hinderungsgründe eine Rolle spielten).
Derzeit suchen die Touristik-Betriebe der Region, in der ich arbeite, nach Möglichkeiten und neuen Angeboten, die mehr Touristen während des Winters hierher locken. Man ist schlicht und ergreifend darauf angewiesen, die bestehende touristische Infrastruktur (und seien es nur die Hotels und Gästehäuser) möglichst viel Zeit im Jahr zu nutzen / zu "verkaufen". Alle Angebote, über die man hier nachdenkt, werden sich wieder an die breite Masse richten, an den "Normal-Tourist" ohne Vorkenntnisse. Das ist der ganz normale Lauf der Dinge
Monique
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste