Anderthalb Tage im Südwesten möglichst sinnvoll nutzen?

Was soll man zuerst besuchen? Welche Pflanzen wachsen wo? Wo sind die Highlights? Gibt es Geheimtipps? Wie heisst dieses Tier?
eule_2710
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Anderthalb Tage im Südwesten möglichst sinnvoll nutzen?

Beitrag von eule_2710 » So 24. Mai 2009, 11:44

Hallo zusammen,

wir werden im Juli für anderthalb Tage in Rejkjavik liegen (auf einer Kreuzfahrt) und haben uns für die Liegezeit einen Geländewagen (Pajero) organisiert. Keiner von uns war je auf Island, deswegen wäre es für uns wichtig zu wissen, was realistisch zu schaffen ist. Wir bekommen den Wagen gegen 14 Uhr und müssen ihn am Folgetag gegen 17 Uhr wieder abgeben. Hotel ist unser Schiff in Rejkjavik, d.h., wir sollten möglichst auch dort übernachten.
Reicht die Zeit für mehr als die Standardziele im Raum Rejkjavik? "The Golden Circle" wollen wir möglichst einmal abfahren, was geht sonst noch? Hauptsächlich interessieren uns Natur und die dort allgegenwärtige Geologie. Wie ist das mit den unbefestigten Straßen, die auf der Karte als "Track" aufgeführt sind? Sind die mit einem Pajero im Juli befahrbar? Wir dachten daran, die F338 von der 35 auf die 53 zu fahren. (Also aus der Nähe vom Gulfoss in Richtung Thingvellir, quasi entlang des Langjökull.

Danke für Tipps!

die eulen.
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Olaf
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Re: Anderthalb Tage im Südwesten möglichst sinnvoll nutzen?

Beitrag von Olaf » Mo 25. Mai 2009, 00:22

Ob die "Tracks" fahrbar sind, hängt wohl von der Karte ab, wo sie eingezeichnet sind. Und vom Fahrer, der am Steuer sitzt. Einige hier "fahren die Kiste überallhin", Versicherungsschutz habt ihr aber wahrscheinlich nicht überall.

Für den halben Tag würde sich z.B. Krýsuvík im Südwesten von Reykjavík anbieten. Je nachdem, wie lange ihr unterwegs mit Staunen beschäftigt seid, könnte man nach dem "Golden Circle" auch noch zum Torfhof Keldur und zum Wasserfalls Seljalandsfoss kommen (beides bei Hvollsvöllur). Wenn ihr eher ausschlafen und gemütlich bummeln wollt, reicht auch der "Golden Circle" leicht als Tagesprogramm.
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Kay Niebank
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Re: Anderthalb Tage im Südwesten möglichst sinnvoll nutzen?

Beitrag von Kay Niebank » Mo 25. Mai 2009, 18:56

Die F338 sollte im Juli gut befahrbar sein, mit einem Geländewagen allemal. Wenn das Wetter es zuläßt, habt Ihr einen schönen Blick auf den Langjökull. Sie folgt über die ganze Strecke allerdings den Hochspannungsmasten, gehört also nicht unbedingt zu den schönsten Hochlandstrecken.
Wenn Ihr die relativ knappe Zeit und den Wagen besser nutzen wollt, um etwas vom Land zu sehen, würde ich empfehlen, auf die Übernachtung auf dem Schiff zu verzichten. Ihr könntet z.B. nach Thingvellir, Geysir und Gullfoss an die Südküste fahren und Euch dort etwas suchen, oder - wenn die Zeit es noch zulässt - auf der F26 bis Hraunyjar. Von dort wäre es am nächsten Morgen nicht mehr weit auf der Hochlandpiste F208 nach Landmannalaugar. Für den Rückweg könnte dann die F32 genutzt werden, mit einem Abstecher zum Háifoss, dem Tal Gjáin mit seinen schönen Wasserfällen und dem Hof Stöng.
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Re: Anderthalb Tage im Südwesten möglichst sinnvoll nutzen?

Beitrag von eule_2710 » Mo 25. Mai 2009, 19:35

Hi,

danke für eure Antworten! Wir werden jetzt nochmal genauer in die Planung gehen.
Wieviel Zeit sollte man für die F338 auf dem genannten Abschnitt einplanen? Reichen 2,5h?

die eulen.
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Kay Niebank
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Re: Anderthalb Tage im Südwesten möglichst sinnvoll nutzen?

Beitrag von Kay Niebank » Mo 25. Mai 2009, 20:20

Dazu kann ich leider nichts sagen, weil ich die Strecke nur gelaufen bin, aber die F338 ist knapp 50 km lang. Selbst wenn Ihr vorsichtig fahrt und Fotostops einlegt, sollte das in 2,5 Std. zu schaffen sein.
Blacky
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Re: Anderthalb Tage im Südwesten möglichst sinnvoll nutzen?

Beitrag von Blacky » Mo 25. Mai 2009, 21:30

Wie ja schon Olaf angedeutet habt: Erkundigt euch vorher bei eurem Autovermieter, ob ihr mit dem Auto überhaupt auf F-Routen dürft. In der Regel ist das nämlich ausgenommen. Bspw. Landmannalaugar fiele dann weg, es sei denn, ihr wollt ohne Versicherungsschutz unterwegs sein. Das würde ich nicht empfehlen.
Wenn ihr noch den Golden Circle machen wollt, bzw. als Tagestour von Reykjavik aus, wäre mir Landmannalaugar ausserdem zu stressig. Ihr seid dann viel gefahren, habt aber nicht unbedingt viel gesehen.
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Re: Anderthalb Tage im Südwesten möglichst sinnvoll nutzen?

Beitrag von eule_2710 » Mi 27. Mai 2009, 20:42

Hi,

dies ist ein Auszug aus den Mietbedingungen unseres Mietwagenanbieters - das sollte wohl bei einem Pajero kein Problem darstellen, die F-Routen zu fahren.
Oder?

die eulen.

Auszug:

8) The vehicle shall be handled and driven carefully. Only those named as drivers on the first page of the agreement are authorized to drive the automobile. If lessee drops off the vehicle at different location than stated in this rental agreement the lessor is allowed to charge lessee according to the lessor’s pricelist for the cost caused from fetching the vehicle. If the vehicle is not returned with a full fuel tank lessor is authorized to charge the lessee for refuelling the vehicle according to the lessor’s pricelist. The lessee is liable for damage resulting from use of the automobile for which no compensation will be paid by the insurance company. This includes damages to the automobile and/or injury to passengers due to the following:

a) Off-road driving, for example, in paths and tracks, on beaches, in areas only accessible during low tide, or in other trackless areas.

b) Driving on roads that are marked with an F on public maps, as well as driving the Kjölur (road 35) or Kaldidalur (road 550), except on 4X4 (four-wheel drive) Jeeps that lessor agrees as appropriate for being driven on such roads. A breach of this article authorizes lessor to collect fines from the lessee, equaling the amount of own-risk as stated in lessor´s pricelist at any given time. The aforementioned provision on fines does not affect the lessee’s liability regarding damage.

c) Driving under the influence of any intoxicants.

d) Driving in or across rivers or any kind of waterways. Such driving is totally the responsibility of the lessee.

e) Driving in banks of snow and ice.

f) Vehicle use that contravenes Icelandic law and/or the provisions of the lease.
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Re: Anderthalb Tage im Südwesten möglichst sinnvoll nutzen?

Beitrag von Blacky » Mi 27. Mai 2009, 21:34

zu b.) Ich verstehe es so: Allgemein ist bei Mietwagen die Nutzung der F-Straßen nicht erlaubt, für 4x4 die der Vermieter dafür tauglich hält, gilt das aber nicht. Ob der Pajero aus Vermietersicht zu diesem Kreis gehört, geht daraus eigentlich nicht hervor.
Ich weiß leider nicht, was "fine" in diesem Zusammenhang bedeutet. Irgendwie geht es im weiteren aber wohl um Kostenbeteiligungen, wenn das Hochland-OK gegeben wurde.
Ich denke nicht, dass diese Klausel automatisch das OK für die Pisten bedeutet. Ich würde sicherheitshalber nochmal nachfragen und mir das ganze schriftlich bestätigen lassen.

zu d.) Furten dürft ihr nicht, ich weiss nicht, ob das auf den von euch geplanten Strecken notwendig ist. Da müssen die Experten ran.
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mánaljós
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Re: Anderthalb Tage im Südwesten möglichst sinnvoll nutzen?

Beitrag von mánaljós » Mi 27. Mai 2009, 21:58

Also, hier steht, dass es explizit verboten sei, auf F-Straßen, Kjölur und Kaldidalur zu fahren.
Für Schäden, die auf diesen Strecken passieren (auch Personenschaden), zahlt die Versicherung gar nichts.
Die Fines sind Vertragsstrafen, die bei Vertragsbruch fällig werden. In diesem Fall ist ein Vertragsbruch, wenn der Mieter trotz Hinweises im Vertrag auf verbotenen Strecken fährt. Wenn der Vermieter das erfahren sollte, auch ohne dass ein Unfall passiert, ist eine Strafe schon fällig.
(Braucht nur jemand (zB Mitarbeiter der Autovermietung?) das Auto im Hochland zu sehen und zu fotografieren, und der Autovermietung das Kennzeichen bzw. Beweisfoto zu geben.

Ausgenommen sind für 4x4s die Pisten (hier nicht weiter spezifiziert), die Vermieter für geeignet hält. Um Ärger zu vermeiden, kann man das vorher schriftlich mit dem Vermieter klären, er soll explizit im Vertrag notieren, welche Pisten erlaubt sind. Möglicherweise gibt es bei 4x4-Vermietung eine Vetragsanlage, wo die Pisten explizit geregelt sind, das kann ich leider nicht sagen.

Liebe Grüße, mánaljós
Fachübersetzerin für Recht und englische Muttersprachlerin ;-)
gerneklein
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Re: Anderthalb Tage im Südwesten möglichst sinnvoll nutzen?

Beitrag von gerneklein » Do 28. Mai 2009, 00:18

Hallo

ich interpretiere den Vertrag so, dass Ihr auf F Strassen, Kaldidalur und Kjölur fahren duerft - ohne zusaetzliche Kosten denn Ihr bricht nicht den Vertrag. Der Mitsubishi Pajero ist ein echter Gelaendewagen - ich bin mir sicher dass der Vermieter dieser Fahrzeug fuer hochlandtauglich haelt. Nichtsdestotrotz wuerde ich ohne Panik nachfragen.
Das Furten ist nicht versichert und ist nicht versicherbar. Nun ja, damit kann man leben. Vorher durch Furten durchlaufen und pruefen, langsam fahren im zweiten Gang Untersetzung, nicht kuppeln, nicht bremsen.

Zu Euren Routenvorschlag:
Die F338 ist muehselig und ermuedend. Ich wuerde vielmehr am ersten Halbtag nach Husafell durch den Hvalfjordtunnel brausen und Hraunarfosser, Barnafossar (an der 518) anschauen. Weiter gehts dann zur Surtshellir (eine der groessten Lavatunnel Islands) an der F578 - da koennt Ihr den Jeep gebrauchen. Wenn Ihr noch Zeit habt ueber Kaldidalur 550 zurueck.
Am naechsten Tag dann sehr frueh den Goldenen Zirkel. Wenn ihr noch Zeit habt die Kjölur bis zum Hvítárvatn hochfahren - auch dort koennt Ihr den Jeep gut gebrauchen.
Aber eigentlich ist Golden Zirkel allein schon ein komplett voller Tag.....

Dieser Vorschlag nimmt Ruecksicht darauf den Jeep auszunutzen aber trotzdem gut und abwechslungsreich vorranzukommen. Es sind nur nasse Stellen zu passieren keine Furten (im Gegensatz zu der F338).

viel Spass
Leon
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