Leichtsinn aufgepasst!

[Monique]

Vor drei Jahren hatte ich 5 Mädels getroffen, die mir locker-flockig erzählten, dass sie den Laugarvegur einschließlich Verlängerung bis Skogar nur mit Pfandfinderzelt, Islandpulli, spartanischer Ausrüstung und Null Ahnung gewandert seien. Sie hatten damals tierisches Glück mit dem Wetter!

Als wir Dienstag am frühen Abend irgendwo auf der Strecke Skogar - Þorsmörk zwischen den Hütten Baldvinskáli und Fimmvörðurhálsskáli im White Out steckten und nichts mehr außer unseren Fußspuren direkt neben uns gesehen haben, musste ich wieder an diese Mädels denken! Das Wetter war so was von ... NICHTS! Wir haben für die 2 km trotz GPS und mit Verlaufen bzw. mit Verlaufen trotz GPS mehr als 1 Stunde gebraucht ... Sticks waren nicht mehr zu sehen, von der Hütte Baldvinskáli hatten wir anfangs nicht mal den Startpunkt für den Weg zur anderen Hütte gefunden. Dabei hatten wir noch relatives Glück, hatten den Wind und den Regen fast nur von hinten und mussten daher überwiegend mit der Null Sicht kämpfen. Die, die aus Richtung Þorsmörk kamen, hatten den Wind waagerecht von vorne. Wie sie sagten, lief der Regen in die Kapuzen rein und am Rücken runter ... alle waren bis auf die Knochen nass und alle, die wir auf den Hütten getroffen haben, waren mehr als froh, angekommen zu sein. Einen trafen wir, der war gar 3 Nächte oben auf den Hütten, weil angesichts der Sicht alles andere Blödsinn gewesen wäre. Ein weiteres Pärchen blieb auf Grund des Wetters ebenfalls 2 Nächte.

Und so schnell ändert es sich ... am Mittwoch dann Bombenwetter mit Sonnenschein und Sicht weit raus aufs Meer.

Was ich damit sagen will: Seid auf alle Fälle auf jedes Wetter eingestellt und geht nicht zu leichtsinnig an die Tour.

Liebe Grüße an die lustige und nette "Besatzung" / Leidensgenossen der Fimmvörðurhálsskáli vom 23.6.09 und Hüttenwart Uwe!!!

[Juschka]

Das klingt sehr nach einem recht ... frischen Ausflug.

Wir werden aufpassen - und vielleicht füge ich noch einen Eintrag namens Mutti in mein Handy (dann die Nummer von meinem Liebsten)

Liebe Grüße,

Juschka

[isafold2009]

Hallo

ich bin letztes Jahr vov Þorsmörk nach Skogar gegangen. In Þorsmörk sehr schönes Wetter,
am Pass siehe Anhang..

Gruss,
Isafold2009

[berni71]

Einen trafen wir, der war gar 3 Nächte oben auf den Hütten, weil angesichts der Sicht alles andere Blödsinn gewesen wäre.

Leute gibt´s, die haben nix Besseres zu tun, als auf den Hütten abzuhängen

Also, derjenige war natürlich ich

Am Nachmittag auf der unbeheizten "Schimmelhütte" bei herrlichem Sonnenschein angekommen, musste ich hier erst mal richtig durchlüften, um den Modergeruch eingermaßen rauszubekommen.
Eine italienische Wandergruppe ging weiter und war auf der bewirtschafteten Hütte weiter oberhalb, ca. 2 km nord-westlich einquartiert.

Ich richtete mich dann dort für die Nacht ein und bekam noch Gesellschaft von einem belgischen Pärchen, er erfahrener Tourguide...

Am nächsten Tag dann totaler Wetterumschwung, Sturm mit Eisregen/Schneefall wechselten sich ab. Dazu totale Nebelsuppe bzw. Wolken.

Sichtweite sehr stark wechselhaft, mal besser, mal ging garnix.

Ich entschied mich, einen weiteren Tag zu bleiben und auf besseres Wetter zu hoffen. Wollte ich doch nicht einfach nur durch, sondern auch fotografieren...

Den Tag über abgehangen, damit mir warm wurde hab ich 2 Stunden dann die heruntergekommene und verdreckte Hütte gefegt, von oben bis unten

Am Abend kam noch ein Canadisch/Englisches Pärchen aus der Richtung Thorsmörk an. Die bewirtschaftete Hütte haben sie glatt verfehlt. Sie fror ohne ende und er überredete sie, den Weg zur bewirtschafteten Hütte zu suchen. Kurzzeitig als es aufklarte, sah man sie auch. Er wollte luftlinie dort hingehen und ich redete ihm ins Gewissen, dies unter keinen Umständen zu tun, sondern den markierten Weg zurück und dann oben auf dem Pass im rechten Winkel nach Westen abzubiegen.
Ok, wie sich später herausstellte, hatten sie es geschafft...

Ich blieb eine weitere Nacht, am nächsten Tag keine Besserung und ich ging los. Am Anfang ging es noch und ich sah gerade von einer Stange zur nächsten. Dann wurde mit zunehmender Höhe die Suppe dichter. Keine Chance von einer Stange zur nächsten zu sehen, Sichtweite teilweise ca. 20 Meter, Schneefall. Die Spuren vom Vortag waren weg.
Alles weiß, man sah nicht, ob es hoch oder runter geht, völlige orientierungslosigkeit. Also GPS mit Track rausgekramt und nach GPS gelaufen. Oben auf dem Pass dann frische Spuren und ein neu aufgerichtetes Schild gesehen. Richtung Thorsmörk waren noch keine Spuren. Also folgte ich dem Weg zur bewirtschafteten Hütte.

Uwe empfing mich freundlich und im laufe des Tages trudelten noch mehr Leute ein, unter anderem Monique und Chevy. An dieser Stelle nochmal viele Grüße!

Am Tag drauf dann wieder herrliches Wetter und top Sicht bis zur Küste.

Es war der Hammer, all die "Torkelspuren" im Schnee zu sehen, wie die Leute gelaufen sind.

Irgendjemand ist kurz vor einer Abbruchkante zu einem Gletscherabfluss umgedreht, einer hat eine lebensgefährliche Schneebrücke gequert

Also da oben ist bei Mistwetter wirklich höchste Vorsicht geboten!

So, das war mein Eingangsposting hier. Einen Vorstellungsthread habe ich nicht gefunden.
Falls jemand outdoorseiten.net kennt, da bin ich im Forum schon seit längerem unter gleichem Nick unterwegs...

Gruß, Berni

[Monique]

Also, derjenige war natürlich ich

Hi Berni, bist also angekommen Wir hatten dich oben am letzten Schneefeld noch gesehen und dann nicht mehr und vermutet, dass du bei der Básar-Hütte geblieben bist. Willkommen im Forum und Danke für die unterstützenden Hinweise.

P.S.: Die Spuren an dem Gletscherabfluss ... das waren wir, nachdem wir deinen Spuren gefolgt und am letzten Stick stehengeblieben waren Die Schneebrücke hatten wir dann ja nicht mehr gesehen, waren vorher umgedreht.

Monique

[Steirer]

Als wir an der Baldvinskáli ankamen, haben wir zwei total durchgefrorene Mädels aus Frankreich vorgefunden. Die Schuhe waren nass wie ein Schwamm und auch die übrige Kleidung war wohl für die winterlichen Verhältnisse nicht ausreichend. Nachdem ich den beiden einen heißen Tee angeboten habe, sind wir hinaus und haben auf dem Schnee unser Zelt aufgebaut. Die Mädels mussten in der Schimmelhütte schlafen. Ja, das Wohlbefinden hängt schon sehr von der Ausrüstung ab, wir waren da eher overdressed unterwegs. Unsere wasserdichten Expeditionsschuhe haben sogar kleinere Furten trocken überstanden.
Am Hrafntinnusker waren wir auch die einzigen die ihr Zelt in den Schnee gestellt haben, alle anderen haben sich in der überfüllten Hütte "wohlfühlen" müssen.
LG Steirer

[Chevyartictruck]

Hallo

scheinbar habe ich immer Glück bei meinen Hüttenübernachtungen. Als ich mit Monique an der Fimmvörduhalshütte ankam war die zwar voll aber alle und zwar wirklich alle in der Hütte waren echt klasse. Auf diesen Abend möchte ich wirklich nicht verzichten. Wenn ich an die Saarländer denke, das Mädel konnte die "Hilde" von Heinz Becker nachmachen oder an Bernie der von Haxn und Kraut laut geträumt hat, das war schon klasse. Ach ja und keiner hat geschnarcht.
Das sind so Abende die man nie vergisst, ich schreibe das jetzt nur mal weil es oft im Forum so rüberkommt das die Hüttenübernachtungen so schlimm sein können. Auch mit dem GW im Hochland habe ich so viele Leute kennengelernt, mit einigen habe ich immer noch Kontakt.
@Steirer
Übrigens an der Hrafntinnusker hat der Warden zu jedem gesagt die Hütte ist voll. Viele Leute hatte er weiter geschickt, andere haben dann mit nicht optimalen Zelten draußen zelten müssen. Wir waren mittags die ersten die an der Hütte ankamen und haben im etwas "Haue" angeboten als er uns nach LML weiterschicken wollte und schon hatten wir einen ganzen Raum für uns, war für mich die Oberfrechheit überhaupt in dem Urlaub. Ein ganzen Hüttenteil für ca. 20Leute, war leer, außer uns zweien und draußen mussten die Leute in ihren Zelten frieren bzw. mussten sich zum nächsten Zeltplatz durchschlagen.

Gruß Dirk

[Maria]

Hallo Dirk,
Wir waren mitte August in Hrafntinnusker. Es war eine junge Frau da als Hüttenwirtin. Echt sehr nett.
Ich kann mir nicht vorstellen, warum die die Leute weitergeschickt hätten, wenn noch Platz ist, bzw. bei schlechtem
Wetter die Leute in den Zelten schlafen liessen. Vielleicht sollte eine komplette Gruppe kommen, die dann aber wegen
schlechter Witterung nicht gekommen ist. Vielleicht ist das eine Erklärung dafür ???

Liebe Grüße
Maria

[Uwe L]

Hallo Monique,
die von dir erlebte Wetterlage war in diesem Jahr einmalig und ich bin im Nachhinein froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Allerdings gab es besonders im August derart starke Stürme, dass es zeitweise nicht möglich war Fimmvörðuskála zu erreichen bzw. zu verlassen. Positiver Effekt war eine traumhaft klare Sicht auf den Atlantik. Ein holländischer Gast schrieb ins Gästebuch: This is the only mountainhut, from where you can do whalewatching.
So, die Saison ist seit 31.8. beendet und die Hütte geschlossen. Übernachtungswillige erhalten den Code für das Zahlenschloss bei Útivist (Tel.: 5621000).
Hafðu það gott á Geirlandi!
Uwe

[Uwe]

Hallo Monique,
die von dir erlebte Wetterlage war in diesem Jahr einmalig und ich bin im Nachhinein froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Allerdings gab es besonders im August derart starke Stürme, dass es zeitweise nicht möglich war Fimmvörðuskála zu erreichen bzw. zu verlassen. Positiver Effekt war eine traumhaft klare Sicht auf den Atlantik. Ein holländischer Gast schrieb ins Gästebuch: This is the only mountainhut, from where you can do whalewatching.
Uwe

So so, whalewatching von der Fimmvör∂uskála und der Gast kam aus Holland ok, keine weiteren Fragen

DER Uwe