da mir hier ein paar gute tipps gegeben wurden, hier ein mehr technischer bericht von 2 wochen Island-urlaub.
- an-/abreise von Tirol nach Hansthom/Dänemark zur fähre: rund 3000 km.
- fähre jeweils 48h über die Färöer nach Seyðisfjörður in den Ostfjorden.
- rundreise im uhrzeigersinn inkl. 3 kaps, darunter Snaefellsness. rund 3000km, davon 800km schotter und 100km F-pisten.
- schlafen im auto, meist wild, also nicht am campingplatz.
- technische problemchen: kühlmittelverlust wegen entlüftungsstöpselbruchs durch dämm-abdeckung am motor (grund: wellblech), "galtzerte" vorderreifen, sand im dem unteren schiebetürenschienen, zerstörter unterer motorschutz.
die smyril-fähre ist ein mittelding aus schlichter autofahre und kreuzschiff. man befindet sich daraurf jedenfalls mehrheitlich unter campern aus europa mit aller sorten ausrüstung vom fahrrad bis zum allrad-lkw-camper. die 48h sind manchmal fad, aber die ruhe braucht man für erholunsgzwecke vor und nach Island sowieso. auch so grosse schiffe schaukeln, wir hatten aber glück mit dem wetter im Nordatlatik. kosten: EUR2400 für standard-auto + 4-personen-innenkabine.
dieser betrag ist auch der grösste brocken der reise, hinzukommt tanken und essen (was dank wirtschaftskrise soviel wie bei uns kostet). campingplätze kosten zwischen EUR5 und EUR10, also einen bruchteil von festlandeuropa (auch für camper) und wildes campen ist ausserhalb von naturschutzgebieten und abseits von höfen durchaus praktikabel (mit atemberaubender aussicht natüclich nicht immer zu haben). sonstige eintritte sind moderat.
das wetter ist ein eigenes kapitel. es ist jedenfalls arktisch (windstärken über 10 bei temperaturen unter +5°C sind keine seltenheit, dazu natürlich horizontaler regen). unwahr erwies sich für uns die sage, dass sich das wetter alle 15min ändert. der wind kann 72h durchgehend blasen, auch der regen kann das. die sonne tut sich da schon schwerer. wir waren mit dem schalfen im auto (kind im wurfzelt daneben) jedenfalls an unserer grenze angelangt, ein camper hätte da sinn gemacht (wobei ich mir nicht sich bin ob dieser die strassen heil überstehen würde).
essen ist ähnich mies wie das wetter, da kann man nur durchtauchen. klar, gut essen gehen ist auch auf Island machbar (und 2009 nicht viel teurer als bei uns), aber das jausenbrot ist eine fade angelegenheit (gauda ohne ende).
das land selber ist natürlich eine reise wert und richtig ausgerüstet wärmstens zu empfehlen.
strassen: davon gibt es 4 kategorien:
- asphaltierte landstrassen (1- bis 2-stellige nummern). wie in westeuropa, aber schmäler, meist einspurige brücken und tunnel (!) mit ausweichen im verlauf. abschnittsweise schotterstrecken aber in gutem zustand. der asphalt besteht aus grobem kantigem vulkangestein. sehr griffig, aber auch sehr hoher abrieb. geschwindikeitsbeschränkung: 90km/h.
- geschotterte strassen (2 stellige nummern). wie oben, meist guter zustand aber durchaus schlaglöcher in senken oder dicke rutschige schotterschicht. geschwindikeitsbeschränkung meist bei 80km/h, was aber eher für lebensmüde gilt, im schnitt sind da maximal 50km/h zu erzielen. diese abschnitte können mehrere 100km lang sein.
- schotterstrassen mit dreistelligen kennzahlen: wie oben, aber drastisch schlechter bes. wegen dem wellblech, das sich schon nach ein paar tagen nach der planierung bildet. teilweise auch tennisballgrosser schotter. je nach untergrund kann die durchschnittsgeschwindigkeit unter 15km/h sinken. dies sind die abschnitte wo der gegenverkehr und überholende karrosserie und scheiben zerstören (uns ist da jedich nix passiert)
- sog. F-pisten mit dreistelligen kennzahlen. das sind allradpisten. normalerweise nix für einen berli, aber es gibt ausnahmen, sie können wie die kategorie oben sein. problematisch ist, dass sie auf lange strecken strikt einspurig sind, wodurch man eilige allrader nerven kann.
das furten haben wir wie gesagt bleiben lassen, mir war der technische aufwand (luftzufuhr verlegen und elektrische unterbrecher für ventilator, generator und anderen tiefliegendem kleinkram) im vergleich zum risiko zu gross. wir haben uns also auf kleine furte beschränkt. wir waren auf folgednen strassen unterwegs wo manche andere bedenken hätten ihren eigenen normalen pkw darauf zu bewegen: 939 (fein), ersten 10 km der 980 (4 kl. furte am anfang, dann gut), zufahrt zum kap Stokksnes (wellblech), zufahrt zum Fjallsárlón (wellblech), 209 (fein) und erste 5km der F232 (nur was für traktoren), 218 (mies), 327 (mies), 365 (okay), 540 (mieses wellblech), 570 (schlecht in den steigungen), 54 (gut), 59 (sehr gut), 711 (okay), 717/716 (okay), F862 (auch auf dem "allradabschnitt" im süden praktikabel), 955 (fein). für kenner gibt das auch einen überblick über die route.
stehe für fragen gerne zur verfügung.
bilder folgen - irgendwann...