Zelten - ist das etwas für Island-Anfänger?

Wie man sich bettet, so liegt man! Aber was gibt's zu essen?
Nordländerin

Zelten - ist das etwas für Island-Anfänger?

Beitrag von Nordländerin » Sa 3. Dez 2005, 22:51

Hallo!

Der Titel sagt es schon: ich bin Island-Anfängerin. Ich war zwar schon öfters in Skandinavien unterwegs, allerdings weder in Island noch mit Zelt. Als Verkehrsmittel würde ich in meinem Urlaub den Bus nutzen.

Ist Zelten etwas für mich als Anfängerin oder sollte ich mich doch eher auf Jugendherbergen einstellen? Einige Probleme stellen sich durchaus für mich auf: was mache ich mit dem nassen Zelt, wenn es geregnet hat, ich aber eigentlich mit dem Bus weiterfahren will? Schimmelt das nasse Zelt nicht, wenn ich es einpacke? Kann manchmal so ein starker Wind wehen, dass ich Probleme bekomme, das Zelt aufzubauen?

Vielleicht klingen meine Fragen doof, aber leider habe ich echt wenig Ahnung vom Zelten...

Trotzdem vielen Dank ;-)

Eure Claudia
Gast

Zelt?

Beitrag von Gast » Sa 3. Dez 2005, 23:48

Noch etwas vergessen: falls Zelten etwas für mich sein sollte: kann mir jemand ein bestimmtes Zelt empfehlen? Ich habe mir einige angeschaut und gedacht, dass folgende vielleicht gut wären:

http://www.globetrotter.de/de/shop/deta ... 7720e8ea33

oder:

http://www.globetrotter.de/de/shop/deta ... 7720e8ea33

oder:

http://www.globetrotter.de/de/shop/deta ... %E4t-Zelte

Aber hier haben bestimmt viele Leute mehr Erfahrung als ich... ;-)
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Thomas
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Zelten auf Island

Beitrag von Thomas » So 4. Dez 2005, 10:40

Hallo Claudia,

Zelten ist definitiv eine der besten und preis guenstigsten Wege, Island zu bereisen, denn auf den meisten Zeltplaetzen ist - zumindest in der Hauptsaison - ein gewisser Standard an Ausstattung vorhanden. (Dusche, evtl. Kochmoeglichkleit und Waschmaschine).
Der schnelle Abbau des Zeltes im Regen ist generell kein Problem, ich wuerde ein nasses Zelt jedoch nie laenger als einen Tag eingepackt lassen.

Ich habe leider noch keine Erfahrungen mit den Zelten gemacht, die du dir da bei Globetrotter angeschaut hast, werde dir aber mal meine Einschaetzung geben.

1.Das Sharp Rock von Robens scheint mir auf jeden Fall islandtauglich zu sein: sturmstabil, ausreichend Platz, gute Bewertung bei Globetrotter. Es ist allerdings definitiv zu schwer fuer eine Alleinunternehmung. Mit 4,1 kg nimmt es mehr als 20 % des Tragegewichtes ein (ich gehe erstmal davon aus, dass du nicht mit mehr als 20 kg auf dem Ruecken unterwegs sein wirst). Selbst ich, der meist mit 25 kg bis 30 kg unterwegs ist, wuerde mir das nicht antun.....
2. Das Last Resort von Wolfskin ist etwas fuer Minimalisten. Es bringt natuerlich einen grossen Gewichtsvorteil, den du anderweitig nutzen koenntest, bietet aber nur ein minimales Platzangebot. Ich war auf meiner ersten Island-Tour 2001 mit einem aehnlichen Zelt unterwegs, dem Solo von Exped. Bestes Material!!!!.... dachte ich zumindest noch bis zu einer Sturmnacht am Dettifoss. Das Last Resort scheint vom Material her ganz ok zu sein, ich zweifle jedoch stark die Eignung fuer islaendische Bedingungen an.
3. Das Pathfinder von Wechsel scheint mir noch das am meisten geeignete Zelt zu sein, allerdings gibts bei Globetrotter hierzu sehr unterschiedliche Bewertungen. Ein Plus scheinen das Gewicht und eine Regenbestaendigkeit bis zu einer gewissen Grenze zu sein..... negativ hingegen die geringe Sitzhoehe und eindringendes Wasser zu sein. Ich persoenlich wuerde das Zelt nicht kaufen, bin allerdings 1,95 m gross.

Fazit der ganzen Sache: Ich wuerde dir eigentlich zu keinem dieser Zelte raten. Nimm dir noch ein bisschen mehr Zeit und schau dir andere Zelte bei Globetrotter an und die Kundenbewertungen dazu. Weiterhin gibt es die Homepage http://www.reiseberichte.com , wo du bei einigen Reiseberichten auch manchmal eine Beschreibung der Ausruestung findest.
Ich selbst reise seit 2001 kreuz und quer durch Island und habe schon einige Zelte getestet. Bin von einem EXPED SOLO (zu klein, nicht stabil genug) zu einem JACK WOLFSKIN YELLOWSTONE II (gutes Zelt, habŽs aus Geldnot jedoch wieder verkauft) gewechselt und mittlerweile SEHR ZUFRIEDEN mit dem HILLEBERG STAIKA. Das ist zugegebenermassen etwas teurer, habŽs aber recht guenstig hier im Kundenforum gekauft. Es bietet ausgezeichnete Verarbeitung und Stabilitaet, gutes Platzangebot zum Kochen im Zelt und fuer Regentage und nimmt mit 3,6 kg Gewicht nicht allzuviel Platz in meinem Gepaeck ein.

Hoffentlich konnte ich dir ein bisschen helfen, vielleicht haben andere Leute ja auch noch ein paar Tips fuer dich....

Gruss aus Island, Thomas
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Beitrag von Peter » So 4. Dez 2005, 10:56

Hallo Claudia,

zelten in Island kann schon ab und an etwas schwierig werden. Umso besser die Ausrüstung ist, umso weniger Probleme wird man haben. Wenn Du schon Erfahrung in Skandinavien hast, wird das schob gehen.

Ein Zelt nass zu verpacken ist eigentlich kein Problem, wenn man es am nächsten Tag wieder aufbaut und es nicht längere Ziet verpackt lässt. Bei Rucksacktouren ist dabei zu beachten, dass das Zelt durch die nässe durchaus schwerer werden kann.

Island ist ohne Wind eigentlich kaum vorstellbar. Ab und an gibt es auch sicherlich Windverhältnisse, die den Auf- oder Abbau erschweren. Mit etwas Übung ist aber auch das kein Problem.

zu den Zelten an sich: man könnte sicherlich Tagelang über unterschiedliche Typen und Materialien bzw. Herstellerqualitäten diskutieren. Ich selbst habe, wenn ich alleine unterwegs bin, ein Hilleberg "Akto" (http://www.globetrotter.de/de/shop/deta ... 600a5bac1e) und bin extrem zufrieden damit. Da es nur einen Bogen besitzt ist es auch allein sehr einfach aufzubauen und bietet für Grösse und Gewicht ein herrvorragendes Raumangebot.

Aber zu den Zelten kann sicherlich unser Trekkingexperte hier noch etwas beitragen.
Peter Klein
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Beitrag von Nordländerin » So 4. Dez 2005, 11:56

Hallo!

Vielen Dank für die Tips!

Momentan tendiere ich immer noch zum Pathfinder Travelline von Wechsel. Die Sitzhöhe ist mir nicht so wichtig und das Zelt muss auch nicht so lang sein (ich bin ja nur 1,60 m groß). Das Preis-Leistungs-Verhältnis dieses Zeltes scheint aber recht gut zu sein. Vor allem das geringe Gewicht gefällt mir.

Bei ganz schlechter Witterung würde ich sowieso eher nicht auf einem Campingplatz übernachten, sondern in einer Schlafsackunterkunft.

Ich hoffe, dass der Pathfinder Travelline für das Übernachten bei halbwegs normaler Witterung geeignet sein wird.

Eure Claudia
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Beitrag von Olaf » So 4. Dez 2005, 17:17

Sehr nützlich beim Zeltkauf ist immer wieder: http://amelunxen.onlinehome.de/drofaq/zelt.html

Nasses Zelt ist nicht so wild, das packt man halt nach außen und nicht zu den Klamotten rein. Ich hab mir außerdem angewöhnt, das Zelt unterwegs nicht komplett im Originalpacksack zu lassen, sondern Gestänge und Heringe irgendwohin "nah an den Rücken" zu packen, damit die nicht so ins Gewicht fallen, und den Rest irgendwo außen dran.

Zelt einpacken ist in Island manchmal recht abenteuerlich, wie schon einige vor mir geschrieben haben. Wenn man schon Mühe hat, noch gerade zu stehen, und alles, wo man gerade die Heringe rauszieht mit dem Wind davongeweht wird... naja... da hab ich mir schon das eine oder andere Mal einen dritten Arm gewünscht. Aber bisher hats immer auch so geklappt. Zuhause unbedingt ein paar Mal im Garten üben!

Du solltest dir im übrigen auch eine robuste und wasserdichte Unterlegplane mitnehmen (z.B. aus dem Baumarkt), weil ich eigentlich keinen Zeltboden kenne, der so richtig dicht ist, wenn der Untergrund richtig vollgesogen ist und man noch mit seinem Körpergewicht ein bißchen draudrückt.

Ich bin seit Jahren mit einem alten Salewa Storm 2 unterwegs, das es mal als Auslaufmodell gab. Der Nachfolger heißt heute Sierra Leone (glaub ich) und den sieht man recht oft in Island. Sehr gute Materialien und Verarbeitung, hält heute immer noch dicht und steht sehr robust. Ist aber leider recht schwer. Ein Bild (wo Zelten keinen Spaß macht):
http://www.island-olaf.de/island/showim ... pg&lang=de

...in Island ist man halt vielerorts auf ein Zelt angewiesen weil die nächste Hütte weit weg ist. Daher kann ich mir Islandurlaub ohne Zelt gar nicht vorstellen. Probiers einfach mal aus, so schwierig ist das gar nicht.
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Ute
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Beitrag von Ute » Mo 5. Dez 2005, 08:02

Hallo Nordländerin,
bei einem Outdoor-geeigneten Zelt ist folgendes zu beachten:
1. das Zelt sollte eine Form haben, die dem Wind nicht so viele Angriffsflächen bietet
2. das Zelt sollte unbedingt eine große Apsis haben, so daß du auch bei Regen dir da im Trockenen eine Mahlzeit kochen kannst
3. es sollte ein Innen- und Außenzelt haben (wegen dem Kondenswasser, was sich innen immer bildet, damit dir die Brühe nicht auf den Schlafsackk tropft)
4. es sollte schnell aufzustellen sein und möglichst so, daß bei Regen nicht das Innenzelt groß naß werden kann
5. es sollte nicht über 3kg wiegen
Das Zelt packe ich grundsätzlich immer außen an den Rucksack, da ist es egal, obs naß oder trocken ist. Bei extremen Sauwetter ziehe ich, wenn es möglich ist, auch eine Übernachtung in der Jugendherberge vor.
Schimmeln tut es nur, wenn du das Zelt über mehrere Tage im warmen Zimmer aufbewahrst und in der Hülle läßt. Ich packe es immer aus und verteile das Zelt mal eben über Stühle und Tische und Heizung - und versuche dabei, einen weiteren Mitbewohner nicht allzusehr mit dem Chaos zu stören, und frage vorher um Erlaubnis - da hat bisher aber noch keiner "nein" gesagt.
Ansonsten macht zelten einen riesen Spaß - hat Expeditionscharakter.
Gruß
Ute
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Beitrag von Gernot » Mo 5. Dez 2005, 22:53

Ansonsten macht zelten einen riesen Spaß - hat Expeditionscharakter
Oh,oh, da wird Fjallamori wieder ausflippen, wenn er das liest... :?

OK, aber zum Thema:

Bei Zelten auch unbedingt zu beachten ist, dass bei dem starken Wind in Island das Außenzelt nicht ständig das Innenzelt berührt. Denn dann ist die isolierende Luftschicht flöten und die Feuchtigkeit kommt direkt ins Innenzelt. Und mit einem feuchten Innenzelt, kannst Du die Nacht gleich vergessen. D.h. also, auf gute Abspannmöglichkeiten achten, so dass das Außenzelt vom Innenzelt fern gehalten wird.
Wir haben auf unseren Farradtouren auch ständig nasse Außenzelte gehabt und waren gezwungen, sie so einzupacken. Aber abends haben wir sie ja immer wieder aufgebaut. Und wenn es von oben trocken ist und richtig Wind geht, dann sind die auch schnell wieder trocken. Man sollte allerdings aufpassen, dass das Innenzelt eingepackt nicht so viel Feuchtigkeit vom Außenzelt zieht, also beides möglichst getrennt verpacken.
Ich selber habe das Space III von Vaude. Das ist zwar mit 3,75 kg recht schwer, aber ich war auch immer mit dem Rad unterwegs. Das ist ein Geodätzelt und damit sehr stabil. Das gibt es aber auch in der 2 Personenausführung (Space II) mit 3,5 kg. Du mußt Dir halt überlegen, wie viel Du schleppen kannst.
"Das ist nicht die Sonne, die untergeht, sondern die Erde, die sich dreht." (Thees Uhlmann)
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Beitrag von Nordländerin » Mo 5. Dez 2005, 23:08

Hallo!

Die Frage nach dem Zelt beginnt sich langsam zu klären. Ich würde vielleicht ein einwandiges Zelt bekommen, was aber aus einem speziellen Material (GoreTex?) ist, welches die Luftzirkulation ermöglicht. Das Zelt hat schon mal ein Gewitter mit extrem viel Regen in den Dolomiten überstanden (kein Wasser kam ins Zelt), scheint also recht gut zu sein. :?:

Es ist ein 2-Personenzelt, worin ich zur Not auch mal kochen könnte. Es wiegt ca. 2,5 kg.

Hat jemand aus diesem Forum mit solch einem einwandigen Zelt schon mal Erfahrungen gesammelt?

Claudia
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Beitrag von Ute » Di 6. Dez 2005, 07:41

Hallo Nordländerin,
Hände weg von einwandigen Zelten, die halten nie, was sie versprechen.
Das Kondenswasser sammelt sich auch mit der besten Lüftung im Zelt und tropft dir herrlich auf deine Sachen und Schlafsack - ich habe mein Einwandiges Zelt nach meinem Cornwallurlaub gleich an meine Neffen als Spielezelt verschenkt. Bloß kein einwandiges Zelt. Das taugt vieleicht für Mallorca oder die Kanarischen Inseln oder Griechenland. Oder wo es halt Nachts nie unter 20 Grad wird.
Gruß
Ute

PS. das Zelt Sharp Rock von Robens macht einen recht guten Eindruck.

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