Smyril Line, Mitsommer

Die Fähre der Norröna: Dänemark - Island oder die Altenativen auf Frachtschiffen
jamescook62
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Smyril Line, Mitsommer

Beitrag von jamescook62 » Di 10. Nov 2009, 11:33

Hallo Island-Erfahrene,

ich bin neu hier und beabsichtige Island 2010 im Juni zu bereisen. Fürs erste tauchen folgende Fragen auf:

- lohnt es sich auf der Smyril Line Frühstück und Abendessen in Büffetform im Voraus zu buchen oder entscheidet man besser an Bord obs jetzt a la Carte sein soll oder Büffet ober besser gar nichts von alledem?

- reicht die Buchung einer Liege auf der Smyril Line oder sollte man besser ein Bett in einer Viererkabine oder wohlmöglich noch besser eine Zwerkabine buchen?

- gibt es einen Ort oder Platz an dem man sich auf jeden Fall zu Mitsommer aufhalten sollte oder verzieht man sich besser in die Einsamkeit? Ich habe einmal Mitsommer in Finnland erlebt und das war das größte Volksbesäufnis aller Zeiten und das möchte ich nicht noch mal erleben. In Finnland wird 1/3 des Jahresalkoholkonsums an diesem einen Tag vernichtet.

- gibt es Strecken im Hochland die ich bei meiner ersten Islandreise gesehen haben muss und die ich im Juni auf keinen Fall befahren kann oder ist die Zahl der befahrbaren Hochlandpisten auch im Juni schon so groß das keine Langeweile bei einem 23tägigen Aufenthalt aufkommt?

So das wärs fürs erste und ich würde mich freuen wenn Ihr mir einige hilfreiche Antworten zu meinen Fragen geben könnt. Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße
Dieter
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Uwe
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Re: Smyril Line, Mitsommer

Beitrag von Uwe » Di 10. Nov 2009, 13:23

jamescook62 hat geschrieben: ich bin neu hier und beabsichtige Island 2010 im Juni zu bereisen.
Na dann, herzlich willkommen im Forum und Gratulation zu der Entscheidung im nächsten Sommer Island zu besuchen ;)
Fürs erste tauchen folgende Fragen auf:
- gibt es einen Ort oder Platz an dem man sich auf jeden Fall zu Mitsommer aufhalten sollte oder verzieht man sich besser in die Einsamkeit? Ich habe einmal Mitsommer in Finnland erlebt und das war das größte Volksbesäufnis aller Zeiten und das möchte ich nicht noch mal erleben. In Finnland wird 1/3 des Jahresalkoholkonsums an diesem einen Tag vernichtet.
Da es derartige Volksbesäufnisse auch in Island gibt, habe ich bisher die bekannten Flecken an diesem Tag gemieten. Ich bin zumindest zu Mitsommer 2008 aus der Thórsmörk (im Süden) geflohen, weil sich an diesem Tag die Hälfte von Reykjaviks Bevölkerung dort getroffen hat um jenen großen Tag (oder besser Nacht) zu feiern. Das heisst nicht nur das sich die Familien treffen und ihr Barbecue-Equipment auspacken, sondern, und das fand ich ziemlich bescheuert und kindisch, die "Männer" mit ihren fetten 4x4 Jeeps durch die Flussarme der Krossá riemen. Das Spektakel beginnt so bald sich zwei Typen treffen. Wann das endet - keine Ahnung. Das dazu auch ein gewisser Promille-Spiegel dazugehört um sich unter Gleichgesinnten richtig cool zu fühlen brauch kaum erwähnt zu werden. Wie auch immer, die Thórsmörk ist an diesem Tag vielleicht ein etwas extremer Platz. Wenn du dich in dieser Nacht an weniger bekannten Plätzen aufhälst, kannst du vielleicht sogar eine kleinere und angenehmere Party mit Isländern erleben und mitfeiern. Ich denke da werden vielleicht noch andere Leute aus dem Forum einiges darüber schreiben.
- gibt es Strecken im Hochland die ich bei meiner ersten Islandreise gesehen haben muss und die ich im Juni auf keinen Fall befahren kann oder ist die Zahl der befahrbaren Hochlandpisten auch im Juni schon so groß das keine Langeweile bei einem 23tägigen Aufenthalt aufkommt?
Da stellt sich als erstes die Frage wann genau du in Island ankommst. Der Monat Juni gehört zum späten Frühjahr und die meisten Hochlandpisten sind bis Mitte/Ende Juni noch gesperrt. Das heisst KEIN Fahrzeug darf auf diesen gesperrten Strecken fahren!!! Dafür gibt es eine spezielle Karte im Internet, welche regelmäßig aktualisiert wird:
http://www.vegagerdin.is/english/road-c ... and1e.html

Die zweite Frage ist: Was MUSS man denn gesehen haben? Ich fühle mich nicht dazu berufen dir irgenwelche Reiseziele aufzudrängeln. Ich denke du solltest in Büchern oder auch im Internet mal recherchieren was es in Island alles zu sehen gibt (es gibt auch unzählige Photos) und danach könntest du ja entscheiden was du alles in natura sehen willst. Übrigens sind 23 Tage auch eine angenehme Zeit um auf der Ringstrasse zu bleiben, an den bekannten Orten und Lokalitäten eine Pause von 2-3 Tagen einzulegen und die Gegend zu Fuß und ohne Hektik zu erkunden. Ok: zwei Tips von Orten welche sehr bekannt aber im Juni nicht überlaufen sind: Myvatn im Norden und der Skaftafell-Nationalpark im Süden.

So, und nun viel Spaß beim weiteren recherchieren!

Uwe
jamescook62
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Re: Smyril Line, Mitsommer

Beitrag von jamescook62 » Di 10. Nov 2009, 13:31

Hallo Uwe,

vielen Dank schon mal für die Infos und den Link. Ich fange gerade erst an Informationen zusammen zu tragen und bin über jede Hinweis dankbar.

Viele Grüße
Dieter
MichaMobil
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Re: Smyril Line, Mitsommer

Beitrag von MichaMobil » Di 10. Nov 2009, 15:07

Hallo Dieter,

wie man die Übernachtung auf der Norröna gestaltet, richtet sich immer nach den eigenen Komfortansprüchen und Toleranzgrenzen. Wenn man eine "Liege" bucht, sollte man schon tapfer drauf sein, denn diese befinden sich ganz unten im Schiff in 10-Bett-Zimmern. Entsprechend ist die Geräuschbelastung durch die Motoren etwas stärker und man schläft eben mit 9 fremden Personen in einem Zimmer, wodurch immer Bewegung im Zimmer ist. Wenn man dann noch sehr rauhe See hat und dem ein oder anderen bekommt das nicht so gut, kommt ggf. noch die Geruchsbelästigung hinzu und die Überfahrt dauert immerhin 2 Tage und 2 Nächte. Diese sehr geringe Privatsphäre bekommt man dafür für einen wirklich günstigen Preis.
Wir haben bis jetzt immer 4er- oder Doppel-Innenkabine gebucht, je nachdem mit wievielen wir gereist sind. Die Innenkabine hat nach meinem Dafürhalten auch den Vorteil, daß man sich mal so richtig ausschlafen kann, da es immer stockdunkel ist, wenn man das Licht ausmacht. So startet man entspannt in den Urlaub.
Verpflegungstechnisch gibt es auf der Norröna ein Bistro, wo man sich, wie in einer Kantine, zu allen Mahlzeiten alles selbst zusammenstellen kann. Auch sieht man es dort nicht so verbissen, wenn man sich noch kleine Sachen selbst mitbringt, solange man es nicht übertreibt. Dort haben wir meistens gefrühstückt oder wir hatten uns selber Sachen mitgebracht und in der Kabine gegessen.
Die von Dir angesprochenen Voucher gelten im Buffet-Restaurant. Auf dem Schiff kostet das Abendessen 195 DKK pro Person, all you can eat. Das Buffet ist wirklich erstklassig und es ist alles da, was man sich wünscht. Wirklich lecker! Getränke gehen extra. Ob sich ein Voucher lohnt, kannst Du Dir ja selbst ausrechnen.
Als drittes gibt es ein a la Carte Restaurant, in das wir es bis jetzt jedoch nie geschafft haben, weil wir irgendwie immer den Reservierungszeitraum verpasst haben und am Abend dann immer alles voll war. Es ist auch das Teuerste von den Dreien, sieht aber schick aus.

Noch ein Tip: Wenn Du die Zeit hast, nimm die Norröna schon am Samstag und bleibe bis Mittwoch auf den Färöern. Eine wirklich wunderschöne Inselgruppe, die viel zu bieten hat.

Wünsch Dir viel Spaß bei den Urlaubsvorbereitungen. Hast Dir ein klasse Urlaubsziel rausgesucht!
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lena
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Re: Smyril Line, Mitsommer

Beitrag von lena » Di 10. Nov 2009, 16:43

Mittsommer wird nicht so gefeiert wie z.B. in Schweden, es ist kein Tag, der besonders begangen wird. Ich habe da auch noch nie volksweites oder sonstwie größeres Besäufnis erlebt. Da muß man eher andere Tage meiden, das erste Augustwochenende beispielsweise.
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Monique
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Re: Smyril Line, Mitsommer

Beitrag von Monique » Di 10. Nov 2009, 16:52

Hallo Dieter,

ich persönlich würde für die Fähre eine Kabine buchen. Selbst zu dritt ist es in einer Vierer reichlich eng und der Blick in die Käfige im Unterdeck hat mir gezeigt, dass ich da niiiie schlafen möchte (und es wohl auch nicht könnte). Es gab hier mal einen Beitrag, in dem schön beschrieben wurde, wie die 9er Kabine aussieht. Was das Essen angeht, würde ich auch vor Ort entscheiden. In ner 3er Kabine hatten wir mal einen Kühlschrank, das war sehr praktisch. Aber ohne Kühlschrank gibt es evt. Lebensmittel, die schnell zum Bakterienzuchtherd werden :D Je nachdem wie seefest du bist, brauchst du evt. kaum etwas zu essen.

Was genau willst du an Mittsommernacht erleben? Die Sonne oder ein Fest oder Ruhe? Auf die Sonne würde ich es nicht anlegen ... diese grandiose Helligkeit in der Nacht hat man auch vorher und nachher; sie ist nicht auf den Tag festgelegt. Ob an dem Tag irgendwelche Feste sind, darauf habe ich noch nie geachtet. Ich war letztes Jahr zu der Zeit in Landmannalaugar, da hat man nichts spezielles gemerkt.

Was du an Hochland im Juni befahren kannst, hängt vom Wetter ab. Der Weg nach Landmannalaugar war dieses Jahr aus westlicher Richtung z.B. ab 6. Juni offen, aus östlicher wesentlich später. Die F 206 zum Laki öffnete am 15. Juni. Hier ist vielleicht noch ein interessanter Beitrag zu dem Thema.
Als ich das erste Mal auf Island war, sind wir die Sprengisandur, die Kjölur, zur Askja, in die Þorsmörk und nach Landmannalaugar gefahren. Das war für den Anfang schon Hochland genug. Ausbaufähig ist alles :D Und es kommt auch darauf an, ob du nur fahren oder in den einzelnen Gegenden auch verweilen und etwas anderes unternehmen möchtest. "Klassiker" der Erstbereisung sind neben den genannten Hochlandrouten und -gegenden die komplette Südküste bis zum Jökulsárlón, der Golden Circle und das Myvatn-Gebiet.
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Re: Smyril Line, Mitsommer

Beitrag von Gogolo » Do 12. Nov 2009, 19:07

lena hat geschrieben: Da muß man eher andere Tage meiden, das erste Augustwochenende beispielsweise.
Das kann ich absolut bestätigen!

Was die Schiffsreise betrifft, so kommt für mich nur eine 2-Bett-Kabine in Frage. Alles andere stellt doch sehr, sehr hohe Ansprüche an die Kompromiss- und Leidensfähigkeit.


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Re: Smyril Line, Mitsommer

Beitrag von Blacky » Fr 13. Nov 2009, 00:30

Wenn es finanziell irgendwie machbar ist, würde ich Dir auch zu einer Kabine raten.
Ich hatte bisher mehrfach eine Liege. Wegen des Geldes war ich bisher nur einmal im März bei einer Super-Sonderpreisaktion in einer 4er-Kabine. Die seekranke Mutter, die sich mit ihren beiden noch kränkeren und dauerkotzenden Kleinkindern das Bett geteilt hat, war auch kein Spaß, aber es kam mir gegenüber den Liegen wie das Paradies vor!
In den Couchettes wird mangels Wegschließmöglichkeiten ordentlich geklaut, selbst vor halbleeren Knäckebrotpackungen wird nicht haltgemacht. Die Luft ist entsetzlich. Ich hatte selbst in der Nebensaison immer dauersaufende Kiddys um mich rum. Ausserdem haben die Verschläge so eine Art halboffene Saloon-Türen. Das bedeutet, dass es reichlich hell ist, man hört jeden Pups aus den anderen Couchettes und die Türen machen einen entsetzlichen Lärm, wenn sie zurückschwingen ("WUMPPP-KLOCKklockklockklockklock!"). 50% der Mitreisenden sind nämlich zu doof oder zu rücksichtslos, die Schwingtüren in der Hand zu halten, die anderen sind zu besoffen dazu.

Bei meiner ersten Fahrt mit der neuen Norröna vor ein paar Jahren hatte ich eine relativ frischen Schlüsselbeinbruch. Ich kam als letzte in die Couchette und bekam nur noch das oberste, hinterste Bett, keiner der werten Mitreisenden wollte tauschen, die Rezeption war auch keine Hilfe. (Zwar waren die Liegen eigentlich durchnummeriert und laut Ticket hätte ich unten liegen sollen, aber irgendein A*** hatte alle Nummern an den Liegen abgeknibbelt...) Eine Leiter war nicht vorhanden, ich musste mich also über die andern Betten nach oben in die 3. Etage hangeln. Oben war, wenn ich auf der Seite lag, zwischen meiner Hüfte und der Kabinendecke kaum mehr Platz. Dafür hatte ich den Kopf am nächsten an der Lüftung; das hat zwar Krach gemacht, aber nur deswegen bin ich nicht erstickt. Damals war die Fährüberfahrt auch noch länger als heute, man hatte also besonders viel davon... :wink:
Ich habe dann abends soviel Zeit wie möglich in den Lümmel-Ledersesseln der Cocktail Lounge verbracht und habe mich nachts mit meinem Schlafsack aufs Deck oder in einen ruhigen Flur zurückgezogen. Irgendwann spätestens im Morgengrauen kam immer Bordpersonal und hat mich verscheucht. Einfach eine traumhafte Überfahrt. :evil:
Nun ja, heutzutage würde ich wahrscheinlich so lange einen Sitzstreik an der Rezeption machen, bis die sich kümmern!
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Monique
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Re: Smyril Line, Mitsommer

Beitrag von Monique » Fr 13. Nov 2009, 14:26

Super! Viel schöner kann man doch die Couchetten nicht beschreiben :mrgreen: .
saskia
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Re: Smyril Line, Mitsommer

Beitrag von saskia » Fr 13. Nov 2009, 15:37

hallo! :D
schwebe gerade mit meinen vielen fragen durchs web und stoss da auf euer tolles forum! wow. nun bin ich ein wenig verunsichert, betreffs der smyrilline kabine. da wir mit unseren 4 kindern gerne nach island reisen wollen, war natürlich die idee, so günstig wie möglich zu reisen. ihr ratet aber alle ab von den liege-plätzen. gibt es denn eine günstige alternative für eine 6-köpfige familie. 4 bettkabinen sind ja zu 6. auch doof.
gruss saskia

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