Islands Bankenkrise und Finanzterroristen
Islands Bankenkrise und Finanzterroristen
Habe heute diesen interessanten Blog gefunden. Das erste Video bitte ansehen, erst kommt zwar etwas in isländisch dann aber alles in englisch. Wenn man das so hört, dann kann man dem ganzen nur fassungslos gegenüber stehen.
http://www.iceland-dori.blogspot.com/
Überthaupt ist der ganze blog sehr informativ.
Gruß Ulla
not amused!
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- Sæmundur
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Re: Islands Bankenkrise und Finanzterroristen
Der Name der Talkshow "Silfur Egils" ist ... sagaumwoben!
Als ich das (bereits am 31.01.2010 ausgestrahlte) Interview mit Max Keiser im Fernsehen der immerhin öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt RÚV sah, konnte auch ich zunächst meinen Ohren kaum trauen. Danach las ich das von Kaupþings ehemaligem Chefanalysten Ásgeir Jónsson verfasste Buch "Der Fall Island" (ISBN 978-3-89879-515-9), das zwar zahlreiche offenkundige Fehler enthält, aber Keisers Thesen dennoch im Kern glaubwürdig erscheinen lässt. Was die "Finanzterroristen" in Island erbeutet haben und vielleicht anderswo noch erbeuten werden, dürfte um einiges wertvoller sein als der nie entdeckte Silberschatz von Egill Skallagrímsson ...
Übrigens stellt auch RÚV die Aufzeichnung der Sendung nach wie vor unter http://dagskra.ruv.is/sjonvarpid/4472550/2010/01/31/ öffentlich zur Verfügung. Mehr über Max Keiser ist unter http://en.wikipedia.org/wiki/Max_Keiser zu lesen.
Beste Grüße
Ulrich
Als ich das (bereits am 31.01.2010 ausgestrahlte) Interview mit Max Keiser im Fernsehen der immerhin öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt RÚV sah, konnte auch ich zunächst meinen Ohren kaum trauen. Danach las ich das von Kaupþings ehemaligem Chefanalysten Ásgeir Jónsson verfasste Buch "Der Fall Island" (ISBN 978-3-89879-515-9), das zwar zahlreiche offenkundige Fehler enthält, aber Keisers Thesen dennoch im Kern glaubwürdig erscheinen lässt. Was die "Finanzterroristen" in Island erbeutet haben und vielleicht anderswo noch erbeuten werden, dürfte um einiges wertvoller sein als der nie entdeckte Silberschatz von Egill Skallagrímsson ...
Übrigens stellt auch RÚV die Aufzeichnung der Sendung nach wie vor unter http://dagskra.ruv.is/sjonvarpid/4472550/2010/01/31/ öffentlich zur Verfügung. Mehr über Max Keiser ist unter http://en.wikipedia.org/wiki/Max_Keiser zu lesen.
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Fǫgr er hlíðin, svá at mér hefir hon aldri jafnfǫgr sýnzk, bleikir akrar ok slegin tún, ok mun ek ríða heim aptr ok fara hvergi.
Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
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- Sæmundur
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Re: Islands Bankenkrise und Finanzterroristen
War der "Fall Island" nur die Generalprobe für den Angriff auf den Euro?
http://orf.at/100226-48475/index.html
http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... 0/index.do
http://derstandard.at/1267131891042/Gle ... s-druecken
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Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
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Re: Islands Bankenkrise und Finanzterroristen
Ich würde das nicht als Generalprobe bezeichnen. Das würde ja bedeuten, dass es sich dabei um etwas Neues handelt, was zunächst am "kleinen" Island probiert wurde. Das Einstreichen hoher Gewinne durch Wetten gegen Währungen ist nicht neu. Das hat es auch schon gegenüber aisatischen Währungen, kleineren Währungen und selbst gegen den US-$ gegeben.
Es wäre ja auch verwunderlich, wenn der Euro unter den derzeitigen Randbedingungen nicht das Ziel von Spekulationen würde.
Es wäre ja auch verwunderlich, wenn der Euro unter den derzeitigen Randbedingungen nicht das Ziel von Spekulationen würde.
- Sæmundur
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Re: Islands Bankenkrise und Finanzterroristen
Hier geht es nicht bloß um harmlose Spekulation auf Devisenkursänderungen, sondern darum, dass Spekulanten die von ihnen gewünschten Devisenkurse unter massivem Einsatz von Fremdkapital selbst herbeiführen. Freilich ist auch dies schon früher vorgekommen, z. B. 1992 beim erfolgreichen Angriff von George Soros auf das britische Pfund.
Was den "Fall Island" meines Erachtens mit dem aktuellen Angriff auf den Euro verbindet, sind Berichte über kollusives Zusammenwirken großer Hedgefonds. Ásgeir Jónsson schreibt darüber im Abschnitt "Die Verschwörung im Hotel 101", die Presse titelt heute in der Print-Ausgabe "Das Dinner der Verschwörer" (in der Online-Ausgabe ist der Titel entschärft).
Was den "Fall Island" meines Erachtens mit dem aktuellen Angriff auf den Euro verbindet, sind Berichte über kollusives Zusammenwirken großer Hedgefonds. Ásgeir Jónsson schreibt darüber im Abschnitt "Die Verschwörung im Hotel 101", die Presse titelt heute in der Print-Ausgabe "Das Dinner der Verschwörer" (in der Online-Ausgabe ist der Titel entschärft).
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Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
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Re: Islands Bankenkrise und Finanzterroristen
Richtig: Das hatte ich nicht geschrieben, weil ích es mittlerweile als normal wahrnehme:
1. Die wettenden Fondmanager versuchen die Chancen zu ihren Gunsten zu verbessern.
2. Zum besseren Erreichen von -1- schliesst man sich mit Kollegen zusammen.
Solange die Fondmanager für Gewinnmaximierung bezahlt werden und die Anleger eine möglichst hohe Rendite einfahren wollen, finde ich die Vorgehensweise nicht verwunderlich - das ist nichts anderes als der vielzitierte Markt in unregulierter Form.
Falls die Politik die damit verbundenen Auswüchse wirklich bekämpfen wollte, dann gäbe es dafür Mittel, die recht schnell eine Wirkung in die richtige Richtung erzielen, ohne rechtlich zweifelhafte Dinge (die sich aber nett anhören) wie Begrenzung von Boni oder Sondersteuern: Beispielsweise, dass die sog. "Credit Default Swaps" (CDS - ähneln einer Risikoversicherung) nur noch von realen Kreditnehmern gehandelt werden dürfen. Oder die von "linken Spinnern" seit langem geforderte Finanz-Transaktions-Steuer (Tobin-Steuer). Oder diverse andere Vorschläge.
Ich gebe Dir, Sæmundur, insoweit recht: Es geht um mehr als "normale" Spekulation - aber ich empfinde es trotzdem als nicht neu.
Gruß Martin
1. Die wettenden Fondmanager versuchen die Chancen zu ihren Gunsten zu verbessern.
2. Zum besseren Erreichen von -1- schliesst man sich mit Kollegen zusammen.
Solange die Fondmanager für Gewinnmaximierung bezahlt werden und die Anleger eine möglichst hohe Rendite einfahren wollen, finde ich die Vorgehensweise nicht verwunderlich - das ist nichts anderes als der vielzitierte Markt in unregulierter Form.
Falls die Politik die damit verbundenen Auswüchse wirklich bekämpfen wollte, dann gäbe es dafür Mittel, die recht schnell eine Wirkung in die richtige Richtung erzielen, ohne rechtlich zweifelhafte Dinge (die sich aber nett anhören) wie Begrenzung von Boni oder Sondersteuern: Beispielsweise, dass die sog. "Credit Default Swaps" (CDS - ähneln einer Risikoversicherung) nur noch von realen Kreditnehmern gehandelt werden dürfen. Oder die von "linken Spinnern" seit langem geforderte Finanz-Transaktions-Steuer (Tobin-Steuer). Oder diverse andere Vorschläge.
Ich gebe Dir, Sæmundur, insoweit recht: Es geht um mehr als "normale" Spekulation - aber ich empfinde es trotzdem als nicht neu.
Gruß Martin
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