Kurioses

[BEH]

Eine australische Firma (Platina Resources Ltd.) möchte in Ostisland nach Gold bzw. Edelmetallen suchen. Also nichts wie hin und sich ein Claim abstecken.

Nächstes Wochenende stehen Kommunalwahlen in Island an. Neueste Umfragen in Reykjavik habe ergeben, dass die Partei "Besti flokkurinn" (Die beste Partei) des Komikers Jón Gnarr 44% der Stimmen bekäme und damit die Mehrheit von 8 Sitzen im Stadtrat von Reykjavik hätte (Gesamtzahl der Sitze im Stadtrat sind 15). Jón Gnarr ist eine Art Hape Kerkeling (alias Horst Schlämmer) der die politischen Parteien konterkariert und dessen offen erklärtes politisches Ziel der persönliche Vorteil ist, den er aus dem Amt im Stadtrat ziehen wolle. Im Gegensatz zu den herkömmlichen herrschenden Parteien bringt diese Komik-Partei Witz in die politische Debatte und ist zugleich ein harter Schlag gegen das etablierte Parteienystem.

[Uwe]

Eine australische Firma (Platina Resources Ltd.) möchte in Ostisland nach Gold bzw. Edelmetallen suchen. Also nichts wie hin und sich ein Claim abstecken.

Also diese Meldung finde ich weder kurios noch in irgendeiner Art und Weise witzig - siehe auch hier: http://www.savingiceland.org/tag/platina-resources/.
Auch wenn die bisherigen Versuche Gold in Island zu finden eher kläglich und wirtschaftlich nicht lohnend waren, so empfinde ich schon allein die Idee nicht sehr erfreulich. Bergbaufirmen gehen sehr nachläßig mit der Umwelt um und nicht selten belastet der Abbraum auch das Grund- und Trinkwasser. Man muß dabei bedenken, daß pro Tonne umgelagertes Gestein nur 1 g (wenn überhaupt so viel) Gold oder andere Erze gewonnen wird. Ich kann nur hoffen das es sich auch in Zukunft nicht lohnen wird in Island Gold im großen Maßstab abzubauen.

Uwe

[Twoflower]

Hallo Uwe und BEH!
ganz recht uwe ebenso die chemikalien wie quecksilber, soweit ich weiß wäscht man mit ca 1kg davon 1g gold aus dem gestein
lg twoflower

[BEH]

Die Aschewolke hat auch sprachlich gesehen eine wahre Explosion von Neogolismen mit dem Präfixoid "Asche-" hervorgebracht, wie Phönix aus der Asche und die Aschezeit ist nicht nur auf Aschermittwoch beschränkt und das "gedenke Mensch, dass es Asche gibt" hat ein Asche-Denken bzw, Asche-Umdenken produziert.
Asche-Chaos, Asche-Behinderung, Asche-Angelegenheit, Ache-Dividende, Asche-Daten, Asche-Prognose, Asche-Monster. Asche-Alarm, Asche-Verspätung, Asche-Feinstaub, Asche-Regen, Asche-Niederschlag, Asche-Szenario, Asche-Vorhersage, Aschologie, Asche-Opfer, Asche-Versicherung Ashloch etc.
In Island schafft die Asche Arbeitsplätze, die Arbeitslosen zu Verfügung stehen, die bei den Aufräumarbeiten in der Ascheregion mithelfen wollen. Ein wahren Boom gibt es auch in der der Reiseversicherungsbranche, die nicht unwesentlich zugenommen hat. Dazu etwa folgender Artikel:
http://www.chicagotribune.com/travel/sc ... 8708.story

Übrigens, Kurioses muss nicht unbedingt witzig sein. Man kann etwas kurios finden, ohne einer Sache gleich einen positiven oder negativen Stempel geben zu müssen.

[Uwe]

... Übrigens, Kurioses muss nicht unbedingt witzig sein. Man kann etwas kurios finden, ohne einer Sache gleich einen positiven oder negativen Stempel geben zu müssen.

Stimmt, es gibt viele Synonyme für 'kurios' (http://de.wiktionary.org/wiki/kurios), aber während deine zweite Geschichte (mit Jón Gnarr) durchaus als kurios einzustufen ist, finde ich keinen Bezug zur ersten Geschichte. Tut mir echt leid, aber ich habe die deutsche Sprache nicht gemacht. Man kann natürlich versuchen neue Wörter zu erfinden, egal ob sie sinnvoll sind oder nicht. Das Wort 'kurios' jedenfalls ist schon definiert und kann deshalb nicht neu definiert werden. Aber wenn die Geschichte mit der Goldexploration in Ostisland für dich kurios ist, dann kann ich damit leben. Ich empfinde es jedenfalls nicht so.

Uwe

[Uwe_R]

Kurios ist auf jeden Fall die politische Meldung. Das zeigt, wie politikverdrossen die Leute sind. Ist bei uns ja auf einem ähnlichen Weg, wie man an der geringen Wahlbeteiligung in NRW sah (allerdings nicht bei der letzten Bundestagswahl).

Richtig kurios wäre es, wenn die Mehrheit für diesen Komiker zustande käme. Ich glaube nicht, dass das besonders gut für die Regierungsverhältnisse/die Demokratie ist. So lustig ich das auch fände (war auch im Horst Schlämmer Film, auch wenn der nicht zu den großen Kinoerlebnissen gehörte...), so fatalistisch wäre doch dieses Signal, besonders in Island, was ja einiges mehr durchgemacht hat als wir.

Gruß,
Uwe

[lena]

Wieso?

Es ist schon ziemlich absonderlich, in Island Gold abbauen zu wollen, ich halte es für eine abstruse und abwegige Idee, die abweichend und anders ist, als das, was man in Island erwartet, irgendwie anomal und atypisch halt. Es ist nicht einfach bloß eine ausgefalle Idee, sondern es ist auch befremdlich und bizarr, sich sowas in Island vorzustellen. Nein, nicht lediglich drollig oder eigen... soll ich fortfahren mit Sprachklaubereien auf Basis des wiki-Linkes?

[BEH]

Tja, da könnte man auch noch den Duden hinzuziehen:
ku|ri|os <lat.(-fr.)>: auf unverständliche, ungereimte, fast spaßig anmutende Weise sonderbar, merkwürdig
(Duden - Fremdwörter)
ku|ri|os <lat.(-franz.)> (seltsam, sonderbar) (Rechtschreibduden)
etc.
Tja, und es ist für mich auch kurios, wie manches gleich in gewisser Weise gedeutet wird. Und dann sind wir ja wieder beim Thema. Das ist eben FAST spaßig.

[Reiner]

Also wir sollten nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.BEH würde sich wohl kaum köstlich amüsieren, wenn wirklich die Erde, in Teilen Islands, deswegen umgewüllt werden würde.Bei nomaler Betrachtung kann man doch eigentlich erkennen,wie ein Beitrag gemeint ist.Wir brauchen uns sonst nicht wundern,wenn so Mancher keine Traute oder Lust hat,obwohl er hier im Forum oft präsent ist, sich mit Beiträgen zu beteiligen.
Gruß Reiner

[Uwe]

Wenn hier jemand glaubt das es in Island kurios wäre Gold zu finden, dann brauche er oder sie sich nur vorzustellen wie es aussehen würde, wenn Fjallabak oder Kerlingarfjöll für Touristen geschlossen werden, weil es für Island wirtschaftlicher wäre dort Gold abzubauen. Nur weil man sich das nicht vorstellen kann, heißt es deshalb noch lange nicht das es nicht auch sein kann. Gold ist in Vulkangebieten recht häufig zu finden, v.a. in (ehemaligen) Geothermalgebieten. Also stellt euch einfach mal vor, daß das gesamte Gebiet zwischen Landmannalaugar und Alftavatn jetzt umgegraben wird und ein riesiger Tagebau entsteht. Wirklich zu komisch.

Uwe