5 Tage am Skaftafell (Graenalon?)

[Egika]

Hallo zusammen,

ich habe in meiner Reiseplanung aktuell 5 Tage Zeit, die ich gerne am Skaftafell verbringen würde.
Nun möchte ich ungern 5 Tages-Rundwanderungen machen, sondern lieber eine längere Tour. Habe bei Dieter schon die Tour ober den Graenalon nach Laki gefunden, aber dafür braucht er 6 Tage (und macht auch noch Ruhetage...)
Dann gibt es bei den Mountainguides die Tour jeweils in Hälften nach Núpsstaðarskógar, was von der Strecke her passen würde, aber da kommt man dann nicht mit ÖPNV weg...

Wer hat Routen-Ideen für eine - gerne anspruchsvolle - 5-Tages-Route?

Danke!
Egika

[Ute]

Hallo Egika,
wie du ja bei Dieter bereits gelesen hast, ist die Tour ganz schön heftig und auch gefährlich.
Ich würde sie nicht alleine machen. Ich bin zwar ziemlich Trekkingerfahren, aber das würde ich mir nicht zutrauen,
naja, wenn ich 20Jahre jünger wär - vielleicht - aber nicht alleine.
Ich kann dir ja mal die Tourenbeschreibung aus dem Buch "Abenteuer Island" per e-mail zusenden.
Mit den öffentlichen Bussen kommt man schon auch außerhalb der im Plan aufgeführten Stationen weg.
Wenn der Bus in Sichtweite kommt, ordentlich Winkzeichen geben - meistens hält er an, aber garantieren kann ich es nicht.
Bei mir hat es funktioniert.
Und man kann dem Busfahrer auch sagen, wo man aussteigen möchte, und wenns mitten auf der Strecke ist.
Nach Nupstadarskogar gibts es eine Möglichkeit per "Bus" dahin zu gelangen. Allerdings weiß ich nicht genau,
ob es Hannes Jonsson noch macht.
Aber über www.nat.is ist das bestimmt herauszufinden.
Gruß
Ute

[Egika]

Danke für die Info,
bin ja auch zu zweit, das hatte ich nur nicht so eindeutig reingeschrieben
Bin bisher kein so großer Kenner der Szene, die "üblichen" Busverbindungen gehen alle von Skaftafell über Klaustur weiter.
Wer genau ist Hannes Jonsson und wie erreiche ich den?

Danke!
Egika

[Ute]

Hallo,
hier gibts noch einige Infos:
http://klaustur.is/Ferdathjonusta/Engli ... adarskogar
http://klaustur.is/Ferdathjonusta/English/Service_map
http://ruckh-juergen.de/borges/Zur_gr_n ... lagune.htm
http://www.raunvis.hi.is/~alexandr/glac ... /graen.htm
http://www.island-reisen.eu/sommer_extr ... _tage.html

Gruß
Ute

PS: Hannes Jonsson war der alte Postfahrer, er hat die Post von Nupsstadur nach Ostisland gebracht.
Sein Enkel heißt genauso und fährt schon mal jemanden nach Nupstadarskogar.

[Ute]

Hallo,
vielleicht kann euch das auch weiterhelfen:
http://www.mountainguides.is/Overnightt ... kaftafell/
oder ihr fragt dort einfach mal nach, wie man nach Nupstadarskogar kommt.

Gruß
ute

[Olaf]

Du solltest wohl die Idee in Betracht ziehen, vom Núpstaðarskógar noch ein Stückchen weiter bis zur Ringstraße zu laufen. Dort kannst du dann den regulären Linienbus anhalten und einsteigen, was Ute wohl mit ihrem Beitrag meinte. Früher gab es mal einen regelmäßigen Ausflugsbus von Kirkjubærklaustur nach Núpstaðarskógur, aber da ich auf die Schnelle keine Informationen dazu gefunden habe, würde ich einfach mal davon ausgehen, dass es die Verbindung nicht mehr gibt.

Abgesehen davon ist die Tour wirklich nicht ganz einfach und ungefährlich. Vor der Gletscherüberquerung solltest du dich über die typischen Spaltenregionen informieren, meines Wissens nach insbesondere am östlichen Rand. Auch der Ab- oder Aufstieg am Westrand ist bestimmt nicht ganz ohne. Der Gletscher blockiert da wohl den Abfluss des Grænalón, so dass man nur nördlich der Gletscherlagune vernünftig absteigen kann und sich dann irgendwie am Grænafjall entlang zwischen Gletscher und Lagune durchmogeln muss. Schließlich und endlich muss man noch einige Abflüsse von den weiter westlich gelegenen Gletschern furten und am Ende wohl auch die Núpsá - welche davon man am besten wo überquert sollte man sich schon ziemlich sorgfältig überlegt haben...

[Dieter]

Hallo,

den Busservice von Núpsstaðir zum Núpstaðadarskógar gibt es schon lange nicht mehr. Der letzte Einwohner von Núpsstaðir ist auch vor kurzem verstorben. Selbst der gelb-rote Willies steht nicht mehr dort (soviel ich von der Strasse aus gesehen habe)

Ich war vor 3 Wochen am Græenalón. Die klassische Runde: Djúpádalur - Beinadalur - Grænelón - Núpstaðarskógur. Dauer: 6 Tage. Geht man Richtung Núpstaðarskógur, muss man die Núpsá furten. Unter trockenen Verhaeltnissen war sie kein grosses Problem. An der richtigen Stelle tief, aber wenig Stroemung. Die Stelle mit der Kette braucht etwas Mut und Trittsicherheit. Den Rucksack zieht man am besten mit dem alten Bergseil hinauf, dass ebenfalls dort haengt. Die "Kessel"-Schlucht wuerde ich in "Kanonenrohr" umtaufen. - sehr lang, sehr eng, sehr steil. Den Gedanken an moeglichen Steinschlag sollte man seinen Nerven zuliebe ausblenden.

Den Zufluss zum Græenlón konnte ich in 2 Versuchen nicht furten. Der Wasserspiegel des Sees hat sich erneut abgesenkt und liegt nun auf etwa 500 m ue.NN. Der Zufluss hat sich weiter eingetieft und da wo ich vor 4 Jahren furtete war nun eine 15 m hohe Sandwand. Der Fluss war sehr breit und reissend. Selbst nur knietiefes Wasser war nicht mehr zu stehen. Ich musste jeweils nach 5 m (von 100?) aufgeben. Vielleicht waere es ganz aussen am Delta gegangen. Dort muss man aber auf Quicksand achten. Ansonsten ist der Uferbereich des Sees noch durch ausschmelzendes Toteis ziemlich heikel.

Viele Gruesse von meinem letzten Islandtag,

Dieter

[Egika]

danke für die aktuellen Infos.
Hast Du eigentlich mittlerweile den Hot Pot am Beinadalur entdeckt?
Ein paar Koordinaten dazu würd' ich nehmen

Gruß,
Egika

[Dieter]

Hast Du eigentlich mittlerweile den Hot Pot am Beinadalur entdeckt?

Nein, auch die in dem Buch "Heitir Laugar á Íslandi" angegebene Koordinaten sind falsch.
Dieter

[Egika]

So, seit heute wieder zurück aus Island.
Konnten die Route Skaftafell nach Núpsstaðir in 5,5 Tagen wandern.
@Dieter: Jetzt weiß ich auch, was Du mit der Kette und dem Seil meinst
Wenn man an der Nupsa startet, dann ist der Weg ja anfangs gut ausgetreten. Da wir von der anderen Seite kamen, stießen wir nur ab und zu Durch Zufall auf Fußspuren oder ein Steinmännchen.
Sind gleich am Anfang nicht wie Du über den Grat sondern über einen abenteuerlich steilen und schottrigen Gipfel aufgestiegen (1 Schritt hoch, 2 zurück...)
Sehr spannend aber auch extrem anstrengend war der Gletscher mit seinen extrem hohen Asche-Eis-Bergen (eigentlich mehr ein Gebirge, stellenweise ca. 10m hohe Wände mit fetten Flüssen dazwischen ), die uns einige Stunden gekostet haben. Auch sonst war dort alles sehr hügelig ausgetaut.
Den Graenalon-Zufluß konnten wir ganz am Mündungsdelta furten. Sehr abenteuerlich, EIS-kalt und wir sind wegen des niedrigen Wasserstands praktisch direkt durch den See gegangen Der GPS-Track sieht komisch aus
Den Abstieg ins Flußtal haben wir wohl verpeilt und sind eine nahezu senkrechte Bergwand heruntergekraxelt, bei der wir erst am Fuß auf den Pfad stießen, der in die andere Richtung in einem Canyon bergauf führte. Núpstaðadarskógar haben wir nicht gesehen, weil wir an den Wasserfällen nach unten abgebogen sind. Haben wir da was verpaßt?
Unten haben wir dann die Hütte der Mountainguides gefunden, mit von denen zurückgelassenen Vorräten, die uns teilweise sehr gelegen kamen.
Die Nupsa selbst war am Talende sehr gut und angenehm zu furten.
Ist es erwünscht, hier im Forum Bilder zu posten?

Gruß,
Egika