Hallo,
ich bin ja erstaunt, welche Diskussion der Artikel in Gang gesetzt hat. aber ich hoffe, dass der zwinkernde Smiley nicht übersehen wurde, wenn ich von der Vorstellung Island als potentielles 17. Bundesland geschrieben habe.
@Sigrid
Interessante Frage, da muss ich in der
Islanglocke noch einmal nachlesen. Ist schon etwas länger her, dass ich das Buch gelesen habe. Andererseits steht in dem Artikel ja
seccret documents also wohl nicht der Allgemeinheit zugänglichem Material.
Natürlich ist die historische Entwicklung so wie sie ist. Trotzdem finde ich es spannend zu überlegen, wie Island sich entwickelt hätte, wenn in der Geschichte einige Entscheidungen anders getroffen worden wären. Ob nach dem ersten Weltkrieg Island als deutsche Kolonie wieder verloren gewesen wäre, hätte wohl auch sehr stark davon abgehangen, welches Interesse die Siegermächte an Island gehabt hätten.
Zwischen 1933 und 1945 sind die nordischen Länder ja mehr oder weniger alle unter den Einfluss der Nazis geraten. Ob und welches Interesse die Nazis militärisch oder rassenideologisch an Island hatten, weiß ich nicht. Andere nordische Länder, wie z. B. Finnland, das ja lange Zeit glaubte, neutral bleiben zu können, wurde dann in den Krieg hineingezogen, weil es militärisch für die Nazis bedeutend war. Auch Norwegen war ja wegen der Häfen im Norden für die Nazis wichtig. Und so ist ja die ganze Nordkalotte in den II. Weltkrieg verwickelt worden. Und welche dramatischen Folgen das für die Länder hatte, kann man ja z. B. in Rovaniemi sehen. Als die Nazis Russland nicht mehr aufhalten konnte, gingen sie beim Rückzug zur Politik der verbrannten Erde über, was Rovaniemi zu 90 % zerstörte.
Und auch Island wurde ja 1940 durch die Briten mehr oder weniger in den II. Weltkrieg hineingezogen, wenn auch die Briten meinten, dass im Sinne Islands getan zu haben. Und wie wäre wohl die Geschichte Islands verlaufen, wenn Island für die Amerikaner im kalten Krieg nicht die strategische Bedeutung gehabt hätte?
Wie stark die Amerikaner das gesellschaftliche Leben Islands geprägt haben, sieht man ja an vielen Quellen nachvollziehen.
Ich kann da z. B. das Freilichtmuseum Arbaejarsafn in Reykjavik empfehlen. (Literatur z. B. Karasons Trilogie oder Kristin Marja Baldursdottir Möwengelächter).
Ob Island in der gegenwärtigen politischen Lage sich entscheidet, sich näher an Europa zu binden, bleibt abzuwarten. Spannend belibt es allemal.
Herzliche Grüße aus Berlin.
Harald