Bekleidung für September

[niccay]

Hallo liebe Island-Freunde,

ich lese schon eine Weile in diesem tollen Forum zur Vorbereitung meiner Island-Reise - schon mal vielen Dank an alle für die tollen Tipps - und hej, in einer Woche ist es soweit Prinzipiell ist eine 2 Wochen lange Mietwagen(Lada Niva!)-Bus-Camping-Couchsurfing Rundreise geplant.

Total unsicher bin ich mir aber noch bezüglich der Bekleidung. Prinzipiell sollten im September ja 8-9°C Durchschnittstemperatur in Island sein (im Norden auch?), aber so richtig einordnen kann ich die Angabe noch nicht.
Jenseits von allen Kälteempfinden, kann mir einer von euch vielleicht Tipps geben, was die optimalere Variante ist: genügend Sweatshirts mit Regenjacke, oder mit meiner dicken Snowboard-jacke einpacken? Beides kombiniert schließt sich leider auf Grund des limitierten Volumens meines Rucksacks aus.

Auch habe ich eine Wind/Wasser-"abweisende" Hose, haltet ihr einen Poncho aus guten alten Bundeswehr-Beständen für eine sinnvolle Ergänzung, oder gehts auch ohne?

[Uwe]

Hallo niccay,
herzlich willkommen hier im Forum!
Also von meiner Seite aus gibt es für mich keinen großen Unterschied ob ich im Juni oder im September hier bin. Man muß auch im isländischen "Hochsommer" mit Minusgraden und Dauerregen rechnen. Das Einzige was ich für mich sagen kann, daß es jetzt Ende August am Abend erheblich kühler wird als im Juni oder Juli. Im Hochland hat es zumindest in den oberen Lagen schon wieder geschneit. Als ich vorige Woche von Landmannalaugar nach Reykjavík getrampt bin, lag Schnee auf der Hekla. Vor drei Tagen habe ich aber keinen mehr gesehen. Von anderen Leuten habe ich gehört das an der Askja Neuschnee liegt oder lag. Es wird lokal auch von Minusgraden berichtet.
Ich weiß nicht was eine Snowboardjacke ist oder was sie aushält. Es kommt sicherlich auch darauf an was du vorhast. Fährst du primär Auto und gehst nur mal kurz spazieren oder hast du auch vor längere Tagestouren zu laufen bzw. Mehrtagestouren zu unternehmen. Bei letzteren solltest du auf jeden Fall etwas dabei haben was gegen Dauerregen schützt. Nur wind- und wasserabweisend wird dann nicht reichen. Warme Sachen sind definitiv auch sehr wichtig.

Viel Spaß
Uwe

[MartinB]

Hallo niccay,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum!

Die von Dir genannten Temperaturen erscheinen mir als Durchschnitt (gefühlt) etwas hoch. Temperaturen im Norden vorgestern: 3-6°, gestern bei Südwind um die 10°. Mitte September fängt recht schlagartig der isländische Herbst an. Die Temperaturen sinken deutlich, der Wind nimmt erheblich zu. Da gibt's dann häufiger waagerechten Regen.

Die Kombination aus Regen, Wind und Poncho würde ich nicht als empfehlenswert einstufen. Auch mit regen- / windabweisenden Klamotten dadrunter. Ich würde eine obere Lage aus wind- und regenDICHTER Regen-Überzieh-Hose und Hardshell-Jacke oder Überziehjacke (bin nicht mehr so recht der Freund der Hardshells) als empfehlenswert erachten. Die Überziehklamotten haben ein geringes Packmaß.

Die Diskussion, was man dadrunter anzieht, füllt Bände. Wenn man mit Auto und festen Häusern unterwegs ist und somit Trocknungsmöglichkeiten hat, kann es bei entsprechendem persönlichen Wohlbefinden auch (Baum-)Wolle sein. Bei mehrtägigen autolosen Zelt- /Treckingtouren halte ich schnelltrocknende Funktionsklamotten für unverzichtbar. Nasse Sachen wärmen nicht mehr und dann kann es in Island zu Problemen kommen. Trockene Wechselklamotten sind Pflicht!

Da Du in Deinem Beitrag sowohl von Auto / Couchsurfing (mit Trocknungsmöglichkeiten), wie auch Bus / Camping schreibst, können wir Dir schlecht genauer antworten.

Bei Snowboardjacke assoziiere ich "Daune". Die hält (solange sie trocken ist) gut warm. Da das Temperaturempfinden sehr unterschiedlich ist, kann ich zu Deinem Wärmebedarf nichts sagen. Italiener scheinen fast das ganze Jahr Daunenjacken zu tragen....

Apropos Camping: Wenn Du zu der Zelt in Island zelten willst, solltest Du entweder ein sturmfestes Zelt haben oder jederzeit die "Fluchtmöglichkeit" Auto / Haus in der Nähe haben! Du könntest durchaus schon mit einem isländischen Herbststurm Bekanntschaft machen.

Ach ja: Ich fände es interessant im Forum mal Rückmeldungen über Couchsurfing in Island zu lesen!

Gruß Martin

[niccay]

Hallo und danke für den herzlichen Empfang und für die sehr hilfreichen Antworten bisher!

Sorry für die Ungenauigkeit. Also ich habe vor (mit einem Freund) Island auf der 1 (und ein paar "Nebenstraßen", 864,60,61, ...) mit dem Auto zu erkunden. Wir planen ausschließlich mit Tagestouren um Beispiel geocachen zu gehen, oder die Landschaft zu genießen und Nachts eben im Zelt auf camping grounds zu übernachten. Falls wirklich das totale Wetterchaos losbrechen sollte, hätten wir in der Tat das Auto als Fluchtpunkt.
Für die ersten beiden und die letzten beiden Tage haben wir leider kein Auto und planen entsprechend in KEF und REY per CS zu übernachten und zu Fuß bzw. Bus das Umland zu erkunden. Da würde es sich auch um Tagestouren handeln, aber immer noch mit einem nächtlichen festen Rückzugspunkt. Ich kann nach der Rückkehr sehr gern etwas zum Thema couchsurfing in Island schreiben, so es denn klappt mit den entsprechenden Hosts. Es scheint zumindest in Rey,Kef, Akureyri und Selfoss mehrere Übernachtungsmöglichkeiten zu geben.

Hier in Deutschland regnet es zur Zeit auch ziemlich häufig und ich muss sagen, meine abweisende Hose ist eben auch nach 30-45min durch (wie auch erwähnt) und ich glaube, die Idee mit der regen*dichten* ist gut. Werd mich da in einem Outdoor-Laden mal umschauen, oder kann jemand zufällig eine bestimmte Regen(über)hose empfehlen?

Mit Snowboard-Jacke meinte ich in der Tat eine wind- + regendichte Jacke (wobei ich eher glaube, dass das Material synthetisch ist und keine Daune), die mich auch in höheren+verschneiten Gebieten bisher nicht frieren und durchweichen lassen hatte. Einen Monsun würde die Jacke zwar nicht überstehen, aber ich glaube, bei entsprechendem Regen möchte man sowieso nicht unterwegs sein

Zu dem Thema Kälteempfinden kann ich leider auch nichts sagen, da ich mich weder als überdurchschnittlich wärme- noch kälteempfindlich einschätzen würde.

Also nach den Antworten bisher würde ich eher die dickere Jacke und falls in meinem Rucksack noch Platz übrig ist, meine Regenjacke dazu einpacken und definitiv noch eine regendichte (Über)Hose. Da wir beide je 20kg an Gepäck mitnehmen dürfen und Germanwings bei Übergepäck doch etwas teuer ist, wird die Waage dann wohl entscheiden, was mit darf und was nicht.

Liebe Grüße, Nico

[MartinB]

Hm, ich würde es vermutlich genau anders herum machen: Eine dichte, dünne Regen(überzieh)jacke auf alle Fälle und wenn Platz ist, noch eine dickere Jacke. Wenn es kühl wird, kann man notfalls mal mehrere Lagen übereinander ziehen ... das wird dann wärmer aber nicht regendicht.
Für die von Dir beschriebenen Zwecke tut es auch die einfachere Regenbekleidung. Da muss man keine Unsummen im Outdoorladen lassen.

[HDK]

kann jemand zufällig eine bestimmte Regen(über)hose empfehlen?

dieses Jahr habe ich die Bergans Breheimen "entdeckt" - fuer mich die beste Outdoorhose, die ich bisher hatte.
- Dermizax-Membran
- wasserdicht und winddicht, also: Ueberhose ueberfluessig
- sehr angenehmes Tragegefuehl auf der blanken Haut
Alternative: Bergans Blenuten, keine wesentlichen Unterschiede. Die Breheimen ist neben den Standardgroessen auch in Ueberlaenge fuer "Bohnenstangen" und in kuerzerer Ausfuehrung fuer untersetzte M. erhaeltlich.