1 Woche Hochland - noch "Insidertipps" gesucht

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
Australienfan
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1 Woche Hochland - noch "Insidertipps" gesucht

Beitrag von Australienfan » Mi 26. Jan 2011, 14:46

Ich bin froh, dieses Forum entdeckt zu haben. Ich mache im Sommer meinen ersten Islandurlaub. Die letzte Woche habe ich mindestens 60 Stunden mit der Planung verbracht. Der Urlaub besteht aus zwei Teilen: 1 Woche Hochland und 2 Wochen Ringstrasse.

In diesem Beitrag stelle ich die Hochlandroute vor und würde mich über Insidertipps freuen.

Das ist die Route:
http://maps.google.ch/maps/ms?hl=de&ie= ... 29&t=h&z=7

Es gibt leichte Abweichungen, so empfiehlt mein Reiseführer statt der eher langweiligen F26 kurz vor Versalir auf eine westlich gelegene Alternativroute zu gehen (geht dann an der Westseite des Kvislavatn entlang). Kennt die jemand? Meinungen dazu?

Lohnt sich der Abstecher nach Laugafell?

Ist die F26 nördlich von Nydalur noch sehenswert? Oder wäre es eine bessere Alternative auf der 910 direkt zur Askja zu fahren?

Auch von der Ringstrasse im Norden (bei Varmahlid) soll es eher langweilig sein über die 35 Richtung Süden zu fahren und mein Reiseführer empfiehlt hier die 751 und 756 (trifft dann bei Blöndulon auf die 35).

Gibt's bei Haveravellir die Möglichkeit auf den Gletscher (Langjökull) zu kommen?

Anstatt der (für PKW ausgebaute) 35 empfiehlt mein Reiseführer von der Strecke nach Kerlingarföll nach Süden auf eine Piste zu fahren, die parallel (westlich) der 35 entlang geht. Kennt jemand die Strecke und weiss, wie lange man dafür ungefähr rechnen muss (ab der Abzweigung in der Nähe des Kerlingarföll bis Gullfoss).

Ist jemand hier schon mal vom Gullfoss zum Haifoss über die Linuvegur-Strecke (Stromleitungsstrecke) gefahren? Wie lange sollte man dafür etwa einplanen?

Zu den Übernachtungen: Irgendwie wäre es natürlich cool vor Ort flexibel zu sein. Aber da Juli / August wohl Hochsaison ist, wäre es wohl sicherer die Hütten vorzubuchen, oder? Sind in den Hütten überall Matratzen? Dann würde ein Schlafsack langen und ich bräuchte nicht noch Matten im Flugzeug mitzuschleppen für die drei Übernachtungen in den Hütten.

Bin für Tipps dankbar!
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greulix
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Re: 1 Woche Hochland - noch "Insidertipps" gesucht

Beitrag von greulix » Mi 26. Jan 2011, 16:42

Hallo Australienfan,

die Route sieht erst einmal schön aus. Aber bei Deinen Überlegungen gestatte mir eine Frage: Bist Du schon mal solche Strecken gefahren? Es ist nämlich nicht nur angenehm, stundenlang über diese Wellblechpisten zu rollen. Die "normalen" Pisten Kjölur uns Sprengisandur sind da schon lang. Und wenn Du parallel verlaufende Alternativrouten nehmen willst, dann musst Du Dir darüber im Klaren sein, dass die Straßen dort nicht besser und die Furten nicht deutlicher sichtbar sein werden. Und natürlich muss Dein Auto das auch schaffen. - Bitte diese kleine Warnung nicht übel nehmen. Es gibt immer mehr Leute, die meinen, sie könnten mit dem kleinsten Allrad und ohne jede Erfahrung überall hinkommen, und dann stehen sie irgendwo...

Unterkünfte vorbuchen solltest Du auf jeden Fall. Sonst hast Du in der Hauptreisezeit an vielen Stellen kaum eine Chance. Dann bliebe Dir nur die Alternative Zelt (falls vorhanden) oder Auto.

Schöne Grüße,
greulix
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Olaf
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Re: 1 Woche Hochland - noch "Insidertipps" gesucht

Beitrag von Olaf » Mi 26. Jan 2011, 17:11

Die Aussicht auf die Þjórsárver hat mir auf der Kvíslarvatn-Strecke ganz gut gefallen. Ich bin dann direkt nördlicht des Sees wieder zurúck auf die F26. Der Pool in Laugafell hat mir auch sehr gut gefallen, aber nur für einen kurzen Zwischenstop tagsüber... naja... Ich persönlich bin kein großer Fan der F26, aber die Gæsavatnaleið (F910) ist doch ein etwas anderes Kaliber! Nachdem du noch nie in Island warst würde ich dir dort wenn dann zur nördlichen Gæsavatnaleið raten, nicht zur Südroute am Kistufell vorbei und so... Evtl. findest du vor Ort und ganz spontan auch jemanden, mit dem du das Stück im Konvoi fahren kannst.

Am Nordende der Kjölur macht die Route wohl keinen so großen Unterschied. Mir hat das Mælifellsdalur (durchgehend 756) gut gefallen, als ich mich da mit dem Rad langsam Meter für Meter bergauf gearbeitet hab. Die Pisten sind alle nicht schwierig, solange du nördlich des Blöndulón bleibst und dort über die (F)756 und die Staumauer fährst (und solange du nicht aus Versehen an der Ingólfskáli herauskommst). Von Hveravellir aus kann man noch ein Stück in Richtung Þjófadalur fahren, oder bessergesagt: es gibt noch ein Stück Piste, ob man das mit Autos fahren darf, weiß ich gar nicht. Ich hab schon von einigen gehört, die dann "einmal auf dem Gletscher" waren, was ihnen ganz wichtig war. Es geht also... auch die Hüttenwärter vor Ort sollten aktuelle Informationen zur Begehbarkeit des Gletscherrandes haben.

Zu deinen anderen Routen kann ich dir nicht viel sagen, außer dass du besser genau wissen solltest, auf was du dich da einlässt. Es gibt da einige Furten, manchmal muss man genau einigen mit Stangen abgesteckten Routen durch den Fluss folgen, sonst bleibt man im Treibsand stecken, bei anderen Furten kann man sich wieder trefflich über die Vorzüge von Schnorcheln und solchem Kram streiten, wovon ich als nicht-motorisiert Reisender keine Ahnung hab.

Die Hütten solltest du unbedingt vorbuchen, außer du hast für den Fall der Fälle auch noch eine Alternative (Zelt, im Auto schlafen o.ä.). Zelten ist ansonsten eigentlich das Mittel der Wahl. Die Hochlandhütten haben alle "Matrazenlager", auch bekannt als "Schlafsackunterkünfte"... eigene Matrazen brauchst du also nicht.


PS: Mir ist erst im Nachhinein eingefallen, was mich an der ganzen Fragestellung irritiert: Wenn du auf Allrad-Auto-Abenteuer ausbist, dann würdest du sowas eher nicht mit einem Mietwagen machen, sondern mit deinem eigenen Wagen, dessen Eigenheiten du alle kennst und beherrscht. Wenn du mehr auf einen schönen Urlaub mit tollen Landschaften und so weiter ausbist, dann würdest du dir nicht so viele Gedanken über die Routen machen, sondern eher über die Ziele und was man da sehen kann und so... Wo nun deine Vorlieben und Erwartungen liegen ist mir nicht ganz klar geworden...
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Twoflower
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Re: 1 Woche Hochland - noch "Insidertipps" gesucht

Beitrag von Twoflower » Mi 26. Jan 2011, 23:46

Herzlich willkommen Aussifan!
vielleicht wird aus dir noch ein is-fan. was fürn fahrbarn untersatz willst du da bewegen? die 910 gaesavatnaleid sydri ist vielleicht etwas bissig fürs erstemal, es sei denn du hast viel buscherfahrung, je nach wasserstand tückische furten, aber wir hatten spaß dort im august. die vermieter mögen diese strecke garnicht, denn ein auto auf dem trailer dort abholen ist ungemein zeitraubend (suv dort auf dem hänger begegnet,das gesicht des isländers war nicht sehr fröhlich) :twisted:
wie olaf treffend anmerkt sollte man seine kiste gut kennen.
unser begleiter hatte einen td5 defi gemietet dessen scheibenwischer den geist aufgab, richtig mies bei staub und wasser auf den scheiben, dann produzierte der wischer kurzschlüsse und zum glück erst nach nyidalur gab seine kiste den geist völlig auf :cry: er verlor einen ganzen tag bei vik, aufs ersatzvehikel wartend. er hatte aber diese streckennutzung mit seinem vermieter ausdrücklich abgesichert! trotzdem voll begeisterung :lol:
bei meinem disco rüttelte der schlauch zum ölkühler los, 3l ölverlust. und wie peter einmal bemerkte solang was rausläuft ist noch was drin :twisted: :twisted: dann hat sich dauernd die wegfahrsperre mit warnblinker bemerkbar gemacht, oder verweigerte den start, natürlich nur bei strömendem, horizontalen regen, da machts basteln bei offener tür besondere freude.
was ich damit sagen will, das material wird mörderisch gefordert, vom dauernden gerüttel
lg twoflower
wer bremst ist feige :D :D
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Re: 1 Woche Hochland - noch "Insidertipps" gesucht

Beitrag von Australienfan » Do 27. Jan 2011, 00:19

Schon mal danke für die Antworten. Das hilft mir schon weiter.

Bei den meisten Strecken mache ich mir nicht so viele Gedanken, wenn da dauernd Touris durchfahren kann es nicht so schlimm sein. Ich selber fahre nicht (bin ein völlig miserabler Autofahrer). Wir machen immer Arbeitsteilung: Ich arbeite die Urlaube bis ins Detail aus (in der Regel mehr als 100 Stunden Planung) - und mein Mann fährt dann vor Ort.

Wir haben übrigens gar kein eigenes Auto und fahren fast nur im Urlaub Auto. Unter Wellblechstrecken kann ich mir einiges vorstellen. Wir sind quer durch Australien auf einer der legendärsten Offroadpisten des Landes gefahren (da musste man sich noch bei der Polizei abmelden) und haben dann drei Tage keine anderen Leute getroffen. Kein Haus, kein Auto - nur Wüste und Wellblechpisten, die 1956 das letzte Mal einen Grader gesehen haben. Und in Namibia sind wir auch durch den abgelegensten Teil des Landes auf Wellblechpisten gefahren (allerdings nur mit einem Durchschnitt von 13 km/h).

Mich persönlich zieht es eigentlich mehr nach Süden, aber da ich mich in den letzten Jahren bei der Urlaubsdestination durchgesetzt habe, habe ich jetzt meinem Mann gegenüber nachgegeben, der nach Island möchte. Ich bin begeisterter Hobbyfotograf und war bis gestern nicht sicher, ob es in Island genug lohnenswerte Motive gibt. Mittlerweile habe ich ein paar schöne Bilder gesehen und denke, wenn man HDR fotografiert, kann man auch bei bewölktem Himmel noch was rausholen.

Zum Mietwagen: Für den Hochland-Teil werden wir voraussichtlich einen Hummer H3 haben (Wattiefe 61 cm) und für die Ringstrasse einen Jeep Grand Cherokee (Wattiefe 50 cm). Zelten wollen wir nicht. Daher werde ich die Hütten vorbuchen.

Ich habe auf bikingiceland.com mittlerweile ein paar interessante Streckenbeschreibungen gefunden.

Die einzige Strecke, die mir im Moment noch etwas Bauchweh macht ist die F261-F210 von Hvolsvöllur nach Landmannalaugar. Da steht in meinem Führer was von einer 1m tiefen Furt mit heftiger Strömung :shock: IST DAS WAHR?
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Re: 1 Woche Hochland - noch "Insidertipps" gesucht

Beitrag von Twoflower » Do 27. Jan 2011, 00:32

Hallo Aussifan
die furt die dort genannt wird war bei uns ca 50-60m tief aber nach oben gibts keine grenzen, bei starkem regen meiden bei viel sonne morgens ankommen dann fahren sogar suv´s durch, jimny´s scheinen fast überall durchzugehen. :lol: wenn man sich auf deren platz beschränken kann. :roll:
4x4 sollte schon mit untersetzung sein damits auch mal langsam geht. ansonsten gibts nen rückwärtsang. bei den aussies gibts jetzt traumfurten. vorsicht ist besser als angst :twisted:
ansonsten nix wie los, nach landmannalaugar sind alle strecken viel befahren, dann kann man sehn wie tief das wasser ist, an den anderen autos. 8-)
lg twoflower
wer bremst ist feige :D :D
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Re: 1 Woche Hochland - noch "Insidertipps" gesucht

Beitrag von Simone » Do 27. Jan 2011, 18:51

Hallo Australienfan,

wenn Du Die Furt vor der Hvanngil-Hütte meinst gilt dort die Faustregel: Sobald man die grossen Steine (die Wegsäumung) in der Furt nicht mehr sieht sollte man sich überlegen ob man durchfährt oder nicht.

Hier z.B. war der Wasserstand absolut i.O.
IMG_3757.JPG
Das kann auch ganz anders aussehen, aber davon habe ich leider kein Foto!

Vorsicht ist immer die Mutter der Porzellankiste! ;)

Viele Grüsse!
islandmone :)
Goðir farþegar, velkomin heim. :-)
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Re: 1 Woche Hochland - noch "Insidertipps" gesucht

Beitrag von Zio » Di 1. Feb 2011, 01:00

Wobei man direkt mal sagen muss das das Fahrzeug auf dem Foto geschätzte 35 Zöller drauf hat.
Also für normaler Autos ist das schon tief.
Und ob son H3 Panzerfahrzeug gerade nen Vorteil ist...
Und als Tip würde ich genau abklären ob alle Strecken mit dem Mietauto gefahren werden dürfen.
Die F910 erlaubt glaube ich kein Vermieter unter normalen Umstände, das ist nämlich ne Torleidi:

Bild
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Re: 1 Woche Hochland - noch "Insidertipps" gesucht

Beitrag von Chevyartictruck » Di 1. Feb 2011, 07:48

Moin

jo der Toyo auf dem Bild hat 35" oder so wie ich das sehe 37" drauf d.h. ca.90cm oder ca.94cm hohe Reifen die man da sieht. Der H3 ist im Isländischem Gelände eine Krücke ihr werdet durch den riesen Radstand immer mit einem Rad dort fahren wo keiner fährt, macht schon mal einen isländischen Reifen-Flickkurs mit den werdet ihr nämlich brauchen, wenn ihr mit dem H3 ins Hochland bzw. durch Lavafelder wollt ;)
Ich würde den Cherokee im Hochland benutzen und mit dem H3 durch die Einkaufstraße in Reykjavik fahren :twisted:
Und in Namibia sind wir auch durch den abgelegensten Teil des Landes auf Wellblechpisten gefahren (allerdings nur mit einem Durchschnitt von 13 km/h).
Vllt solltet ihr Euch mal ein bissl kundig übers Offroaden machen, vor allem wie man auf Wellblechpisten fährt. Grundsatz: Umso schneller umso ruhiger :!:
Nur mal so als Tip ;)
Die einzige Strecke, die mir im Moment noch etwas Bauchweh macht ist die F261-F210 von Hvolsvöllur nach Landmannalaugar. Da steht in meinem Führer was von einer 1m tiefen Furt mit heftiger Strömung IST DAS WAHR?
Wenn die Furt zu tief ist biegt ihr rechts ab und bleibt auf der 210 fahrt durch denn Maelifellssandur. Da kommt dann zwar ein größeres Schwemmsandgebiet aber da solltet ihr durch kommen, schließlich fahren da ja viele Touris durch ;)


Übrigens je nach Wetter kann jeder Fluss in Island etwas tiefer werden, deshalb fahrn ma da jo hie oder?

Grüße Chevy
wer immer nur brav ist, wird nie erwachsen!
MartinB
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Re: 1 Woche Hochland - noch "Insidertipps" gesucht

Beitrag von MartinB » Di 1. Feb 2011, 16:14

Ich kann Chevy nur zustimmen: Für das Geld, dass Ihr für den H3 vermutlich ausgeben dürft, solltet Ihr etwas island-gelände-gängigeres bekommen. Das Teil wurde für breite Sandwüsten konzipiert und mag da vielleicht ganz ordentlich sein. Für isländisches Hochland gibt es deutlich geeignetere Fahrzeuge. Die Wattiefe ist im Hochland wichtig, aber nicht allein seelig machend.

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