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Der isländische Frachter "Godafoss"

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Reiner
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Der isländische Frachter "Godafoss"

Beitrag von Reiner »

Ein isländischer Frachter mit 500 Tonnen Öl an Bord ist vor der norwegischen Küste auf Grund gelaufen. Das ausgelaufene Schweröl ist nur noch wenige Kilometer von einem Nationalpark entfernt.
Eine Nachricht die keiner braucht. :evil:
http://diepresse.com/home/panorama/klim ... e_panorama
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Sæmundur
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Re: Der isländische Frachter "Godafoss"

Beitrag von Sæmundur »

Nur zwei Feststellungen dazu:
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Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
MartinB
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Re: Der isländische Frachter "Godafoss"

Beitrag von MartinB »

Na, dann wäre doch interessant, welcher Reederei das Schiff gehört, bzw. es dauerhaft gechartert hat ...
Wer suchet, der findet (manchmal sogar Brauchbares): "Iceland Steamship" - ich finde es also richtig, von einem "isländischen Containerschiff" zu sprechen. Das Schiff soll bei der Havarie übrigens einen Lotsen an Bord gehabt haben. Quelle: Deutsche Schiffahrts-Zeitung / täglicher Hafenbericht http://www.thb.info/news/single-view/id ... errak.html

Gruß Martin
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Uwe
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Re: Der isländische Frachter "Godafoss"

Beitrag von Uwe »

Sæmundur hat geschrieben:Nur zwei Feststellungen dazu:
Deine Feststellungen sind richtig, aber mehr auch nicht.
Viele Schiffe fahren unter der Flagge anderer Staaten. Einige deutsche Kreuzfahrtschiffe fahren beispielsweise unter der Flagge der Bahamas. Mehr Infos dazu, guckst du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schifffahr ... d_Register
Uwe
BEH
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Re: Der isländische Frachter "Godafoss"

Beitrag von BEH »

Die Goðafoss gehört zur Flotte der Eimskip-Containerschiffe. Der Kapitän, der zur der Zeit des Unfalles allein am Steuer war, hat gestanden nicht die richtige Richtung eingeschlagen zu haben. Laut Berichten soll sich der Kapitän nicht unter Alkoholeinfluss oder sonstigem Einfluss von Drogen befunden haben. Der Lotse sei nicht mehr an Bord gewesen. Norwegische Medien kritisieren , dass der Lotse zu früh das Schiff verlassen habe. Es soll kein Öl mehr auslaufen. Die Tagesthemen berichteten gestern von dieser Sache. (Quelle Fréttablaðið)
MartinB
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Re: Der isländische Frachter "Godafoss"

Beitrag von MartinB »

Die Kritik norwegischer Medien klingt plausibel. Ich hatte mich schon über die Kombination "Lotse an Bord" und "Ursache unklar" gewundert. Wenn ein Maschinen- oder Ruderschaden zur Havarie geführt hätte, dann wäre das so auch mitgeteilt worden.
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Sæmundur
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Re: Der isländische Frachter "Godafoss"

Beitrag von Sæmundur »

Uwe hat geschrieben:Deine Feststellungen sind richtig, aber mehr auch nicht.
... ein wenig mehr doch: Die Aneinanderreihung dieser richtigen Feststellungen erweckt den Anschein, die Goðafoss sei kein isländisches Schiff. Eure Reaktion beweist es. :twisted:

Tatsächlich halte ich den Staat der Registrierung aus folgendem Grund für relevant: Unabhängig davon, dass die Naturzerstörung teilweise irreversibel ist, wird die Reederei Eimskip oder deren Versicherer materiellen Schadenersatz zu leisten haben. Wer würde haften, wenn Eimskip dazu nicht in der Lage wäre? Die Erfahrung aus der Bankenkrise lehrt, dass die Geschädigten letztlich jenen Staat zur Haftung heranziehen können, dessen Behörden zu ungenau geprüft haben. Mittlerweile ist zwar bekannt, dass im vorliegenden Fall menschliches Versagen zur Havarie geführt hat. Ginge es jedoch um Mängel des Schiffes, so wären die Sicherheits- und Prüfstandards im Staat der Registrierung, also Antigua und Barbuda, maßgeblich. Man könnte sich daher meines Erachtens nicht so leicht an Island schadlos halten.
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MartinB
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Re: Der isländische Frachter "Godafoss"

Beitrag von MartinB »

Sæmundur hat geschrieben:Ginge es jedoch um Mängel des Schiffes, so wären die Sicherheits- und Prüfstandards im Staat der Registrierung, also Antigua und Barbuda, maßgeblich. Man könnte sich daher meines Erachtens nicht so leicht an Island schadlos halten.
Hm, ich bin zwar kein Experte im internationalen Seerecht, aber ich gehe davon aus, dass Nicht-klassifizierte Schiffe in europäischen Gewässern / Häfen nicht geduldet werden. Das Schiff wird durch seine Klassifizierungsgesellschaft in festgelegten Abständen überprüft, quasi eine Art "Schiffs-TÜV". Es gelten nicht die Standards der "Flaggenländer", sondern der Klassifizierer.

Die Ausflaggung bietet primär steuerliche Vorteile und schafft "Freiheiten" für Auswahl und Entlohnung des Personals. Deutsche Reedereien brauchen dann die Heuer nicht zwingend nach deutschen Tarifvertrag zu gestalten. Aber in den Hoheitsgewässern eines Staates gelten die Mindeststandards des jeweiligen Landes für die Qualifikation des nautischen Personals.
WERner

Re: Der isländische Frachter "Godafoss"

Beitrag von WERner »

Das Schiffe unter "ausländischer Flagge" fahren ist nichts, aber garnichts aussergewöhnliches...allerdings hat die Registrierung eines Schiffes in einem "Billig-Land" nix mit der Versicherung oder Haftung zu tun.
Für Schäden die durch eine Havarie verursacht werden ist die Reederei haftbar, die Eigner des Schiffes und die Besitzer der Ladung, bzw. deren jeweilige Versicherung, aber nicht das Land der Registrierung. Wenn dem so wäre gäbe es sicherlich so einen karibischen Kleinstaat wie "Domenica" schon längst nicht mehr. Die Wilson-Reederei hat einige Schiffe dort registriert. Oder Liberia....oder Jamaica....oder Panama...oder ..........
Die Registrierung unter "ausländischer Flagge" hat, mal vereinfacht ausgedrückt, überwiegend zwei Gründe:
a: Steuern sparen, deshalb auch "Billig-Land-Flagge"
b: die Besatzung wird nicht nach den Tarif-Gesetzen des Landes bezahlt in dem die Reederei ihren Sitz hat, sondern entweder nach den Tarifen des Heimat-Landes des Besatzungsmitglied oder nach irgendwelchen "Low-Price-Tarifen" :evil:

In Deutschland wurde z.B. vor einiger Zeit ein "zweites Schiffsregister" angelegt um international konkurrenzfähig zu bleiben. In diesem Register sind die Schiffe deutscher Reedereien aufgeführt die "Pro-Forma ausgeflaggt" wurden, die "quasi" unter "Billig-Flagge" fahren. Die Besatzung wird nach den Tarifen ihres Heimatlandes bezahlt (oft sinds Asiaten und Philipinos) und nicht nach deutschem Tarif.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schiffsregister

Die Goðafoss ist ein Schiff der Reederei Eimskip und somit ein "isländisches Schiff", wenn, und das weiss ich nun überhaupt nicht, hier in Island eine "ähnliche Auslegung" der Registrierung besteht wie in Deutschland.

Nachtrag: ich habe noch an meinem Beitrag "gebastelt", da hat Martin inzwischen ja schon einiges beschrieben....internationales Schiffsrecht, dessen Auslegung etc. ist eine sehr komplizierte Angelegenheit.

Die "aktuellsten" Meldungen findet man übrigends hier:
:arrow: http://www.vesseltracker.com/de/Ships/G ... 86796.html
oder unter "Schiffsmeldungen" :arrow: http://www.vesseltracker.com/de/VesselNews.html
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Sæmundur
Prophet des Dettifoss
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Re: Der isländische Frachter "Godafoss"

Beitrag von Sæmundur »

Danke, MartinB und WERner, für Eure Ausführungen. Ich stamme aus einem Binnenstaat und habe von internationalem Seerecht nicht die geringste Ahnung. Meine Überlegungen sind bloß älplerischem Hausverstand entsprungen. ;-)
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