Hütten oder Bauernhöfe?

[Elena]

Hallo!

Im Sommer möchten wir (ich und mein Mann) unsere erste Rundreise durch Island machen. In einem Katalog haben wir ein paar attraktive Angebote gefunden. Es gibt 2 Varianten: Übernachtungen in Hütten (Komfort) oder auf Bauernhöfen. Kann uns jemand bitte etwas empfehlen? Was ist besser? Habe ich richtig verstanden, dass die Hütten in unserem Fall nur für uns 2 zur Verfügung stehen werden? Und auf Bauernhöfen bekommen wir ein Zimmer bei einer Familie, oder?

Vielen Dank!

[Monique]

"Übernachtung auf Bauernhöfen" kann in Island immer wieder zu Irritationen führen. Oftmals buchen die Veranstalter die Übernachtung in einem Beherbergungsbetrieb, der zu "Farmholidays" gehört. Das sind nicht zwingend nur Zimmer im Haus der Landwirte, das können auch ganz normale Hotels oder Hütten oder Gästehäuser sein, siehe zur Klassifikation hier. Es ist nicht mal mehr zwingend erforderlich, aktive Landwirtschaft zu betreiben, um Mitglied dieser Kette zu sein. Oftmals ist es jedoch so. Aber nicht bei jedem Beherbungsbetrieb kann man durch die Ställe toben und dem Landwirt beim Arbeiten über die Schultern schauen.

Monique
die grad mal wieder 1 Woche bei einem Farmholidaysbetrieb aushilft, wo es "nur" ein Hotel gibt und man die Lämmchen auf der Wiese beobachten kann, und die Pferde (wenn die es denn wollen ).

[MarionF]

...und Hütten müssen nicht nur für zwei sein. Im letzten Jahr haben wir in einer "Hütte" oder einem kleinen Häuschen übernachtet, das vier Zimmer hatte. Zwei mit eigenem Bad, zwei mit Gemeinschaftsbad. Mal abgesehen von den Hütten im Hochland...
Mit Farmhouse- oder Gästehausübernachtungen haben wir durchweg gute Erfahrungen gemacht.
Auf unseren sonstigen Reisen legen wir schon Wert auf ein Zimmer mit Bad, aber auf Island ist die andere Variante eine preisgünstige und angenehme Alternative.
Marion

[uschelz]

Wir waren bei unseren Rundreisen oft noch auf richtigen Höfen untergebracht und es war allesi n Ordnung. Bei einer Rundreise bleibt man ja selten länger und da da reicht ein Zimmer.
Hüttenunterkünfte hatten wir auch schon und da waren die Erfahrungen:
meistens "Doppelhaushälften", d.h. sehr dünne Wände zum Nachbarn und in einer Hütte war der Boden zu den Nachbarn durchgehend. WIr haben kein Auge zugemacht, bis die Familie endlich schlief. Mit jedem Tritt saßen wir im Bett! Aber das kann natürlich in 100 anderen Hütten 1000 mal besser sein!
Fazit: Die Bauernhofunterkünfte waren gut, bis auf eine. Da gab es Schafe und denen ging es wesentlich besser als den Übernachtungsgästen. Es gab 2 Duschen für 50 LEute, wobei das Wasser beider Duschen sich vermischte, weil es nur einen Abfluss gab und es es gab nur 1 Toilette für 50 Leute.
Aber es war die einzige Unterkunft, die wir in jahrelangen Islandurlauben erlebt haben, wo schon ALLE Gäste 10 vor 7 vor dem Frühstücksraum auf Einlass warteten und das letzte Auto um 7,30 fluchtartig den Hof verließ.

[Elena]

Danke für die Antworten!

...und Hütten müssen nicht nur für zwei sein. Im letzten Jahr haben wir in einer "Hütte" oder einem kleinen Häuschen übernachtet, das vier Zimmer hatte. Zwei mit eigenem Bad, zwei mit Gemeinschaftsbad

Und wie sieht es mit Küche/Grill in solchen Hütten aus? Dann muss man sie mit anderen Gästen teilen?

[MarionF]

Ja, die Küche muss geteilt werden. Man arrangiert sich dann mit den Zeiten.
Ich habe das aber nicht als störend empfunden. und oft ergeben sich nebenbei interessante Gespräche mit aktuellen Reisetipps. So haben wir im vergangenen Jahr Erfahrungsberichte ausgetauscht und uns z. B. zur gemeinsamen Furtenfahrt in die Thorsmörk verabredet. Man kann für sich bleiben oder Kontakt suchen, kalte oder warme Küche essen, wie es beliebt. Und einmal wurden wir von einer kleinen Reisegruppe zu Spaghetti und Wein eingeladen und haben die Reste noch mit auf eine Berghütte genommen und dort aufgewärmt .

[gerneklein]

...und Hütten müssen nicht nur für zwei sein. Im letzten Jahr haben wir in einer "Hütte" oder einem kleinen Häuschen übernachtet, das vier Zimmer hatte. Zwei mit eigenem Bad, zwei mit Gemeinschaftsbad. Mal abgesehen von den Hütten im Hochland...

Hallo

Cottages (Huetten) haben verschiedene Categorien: Nur schlafen oder mit Kochgelegenheit oder mit Bad.
Nur wenn man alles drei hat ist man fuer sich allein, allerdings braucht es keine eigene freistehende Huette zu sein (obwohl es das meistens ist)
Man sollte vor allem darauf achten dass es eine Kochgelegenheit gibt - Essen gehen ist relativ teuer in Island.
Cottages (Huetten) werden ueblicherweise nicht pro Person sondern pauschal pro Nacht oder Woche bezahlt. Natuerlich will/darf der Besitzer wissen wieviel Personen sich denn in die Huette zu quetschen gedenken

Meine groessten Reinfaelle bisher:
Eine Huette die an der Aussenwand einen summenden Generator montiert hatte - man musste in der Kueche schlafen. Eine Huette die zweistoeckig(!) war und die oben wohnende Familie es sehr lustig fand noch weit nach Mitternacht ausgiebig zu duschen. Eine Laermisolierung haben die meisten Huetten irgendwie nicht, deswegen sollte man freistehende Huetten bevorzugen obwohl sie mehr Landverbrauch bedeuten.
Uebernachten auf den Bauernhof war auch nicht immer erfreulich. Falls man aufgrund absurder Verhaeltnisse zwischen Schlafplaetzen und Duschen mal wieder "staubtrocken" das Haus verlassen muss moege man sich erinnern dass Schwimmbaeder sehr billig sind und sehr schoene heisse Duschen haben.

Zum Kochen in Gemeinschaftskuechen:
Gerade auf dem Lande ist die Stromversorgung nicht besonders, d.h. der bereitgestellte Herd hat oft nicht die uebliche Leistung alles dauert entsprechend laenger.
Ich freue mich immer wenn Leute dann nicht langwierige Gerichte anfertigen die stundenlang vor sich hinkoecheln muessen.
Wir selbst haben mal einen Einzelradfahrer ganz gluecklich gemacht als wir kurzerhand seine klaeglichen Zutaten in unsere blubbernden Riesentoepfe warfen - wusch, weg waren sie. So war sein Essen mit unserem Essen gleich fertig.

viele Gruesse
Leon