Hochlandtraverse im Juni ./. Myvatn-Porsmörk erfolgreich
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Hochlandtraverse im Juni ./. Myvatn-Porsmörk erfolgreich
Hallo an alle Forumsmitglieder,
bin seit etwas mehr als 1 Woche wieder zurück in HH.
Habe meine geplante Hochlandtraverse von Anfang Juni von Myvatn bis Porsmörk zu meiner VOLLSTEN ZUFRIEDENHEIT beendet.
Da ich zur Zeit keinerlei Homepage habe, werde ich in den nächsten zwei drei Tagen mal einen Bericht hier einstellen.
Jetzt nur ein paar ganz kurze Eckdaten:
Start am Myvatn 02.06.12
Zielpunkt in Porsmörk ( ursprünglich Vic ) 17.06.12
Streckenlänge ca. 340-350km
Route: Reykjalid; Sellandafjall; Öskjavegur ( Botni Hütte - 1 Tag Pause ); von dort bei Schnee & Hagelsturm Querung der Frambruni und dann auf der Hafursstadaheidi bis zur F910 (1 Tag Pause wegen Schneefall); Skjalfandafljöt Brücke; nördlich des Tungnafelljökull bis Nyidalur ( 1 Tag Pause ); Sengiasandur über Versalir bis Sigalda, Landmannalaugar - dort dann 2 Ruhetage; dann Laugarvegur Porsmörk.
Wetter: erst sauwarm ( +20 C mit Sonnenbrand - aber wenig Mücken) ; dann 2,5 Tage Schneesturm, dann starker Wind bei ca. 5 C; dannach immer so zwischen 10-15 C.......genau mein Wetter für Gewaltmärsche......
Besonders erwähnenswert: alle Furten ( ca. 30-40 wurden ohne nasse Füße und grundsätzlich IMMER mit Stiefeln absolviert;
Viele sehr ausgedehnte Restschneefelder besonders in der südwestlichen Odadahraun und Sprengiasandur nähe Nyidalur, bzw. zwischen Landmannalaugar-Alftavatn ( da ca. 70 % der Strecke nur Schnee ).
Alles weiter dann in den kommenden Tagen.
P.S.
Habe noch Equipment dieser Reise abzugeben: Garmin etrex H mit Neoprentasche ( Gürtel oder Rucksackschultergurt ) Karabiner dabei( sehr viele von Landsbjörg vorab geprüfte GPS Koordinaten - Hütten, etc. - ca. 50 sind noch gespreichert )
dann eine neu im Laden gekaufte The North Face Point Five Goretex Proshell ( Jacke +Hose ) in XL ( Farbe orange ) nur 6-7 Tage getragen ( Hose nur 2 Tag ).
bin seit etwas mehr als 1 Woche wieder zurück in HH.
Habe meine geplante Hochlandtraverse von Anfang Juni von Myvatn bis Porsmörk zu meiner VOLLSTEN ZUFRIEDENHEIT beendet.
Da ich zur Zeit keinerlei Homepage habe, werde ich in den nächsten zwei drei Tagen mal einen Bericht hier einstellen.
Jetzt nur ein paar ganz kurze Eckdaten:
Start am Myvatn 02.06.12
Zielpunkt in Porsmörk ( ursprünglich Vic ) 17.06.12
Streckenlänge ca. 340-350km
Route: Reykjalid; Sellandafjall; Öskjavegur ( Botni Hütte - 1 Tag Pause ); von dort bei Schnee & Hagelsturm Querung der Frambruni und dann auf der Hafursstadaheidi bis zur F910 (1 Tag Pause wegen Schneefall); Skjalfandafljöt Brücke; nördlich des Tungnafelljökull bis Nyidalur ( 1 Tag Pause ); Sengiasandur über Versalir bis Sigalda, Landmannalaugar - dort dann 2 Ruhetage; dann Laugarvegur Porsmörk.
Wetter: erst sauwarm ( +20 C mit Sonnenbrand - aber wenig Mücken) ; dann 2,5 Tage Schneesturm, dann starker Wind bei ca. 5 C; dannach immer so zwischen 10-15 C.......genau mein Wetter für Gewaltmärsche......
Besonders erwähnenswert: alle Furten ( ca. 30-40 wurden ohne nasse Füße und grundsätzlich IMMER mit Stiefeln absolviert;
Viele sehr ausgedehnte Restschneefelder besonders in der südwestlichen Odadahraun und Sprengiasandur nähe Nyidalur, bzw. zwischen Landmannalaugar-Alftavatn ( da ca. 70 % der Strecke nur Schnee ).
Alles weiter dann in den kommenden Tagen.
P.S.
Habe noch Equipment dieser Reise abzugeben: Garmin etrex H mit Neoprentasche ( Gürtel oder Rucksackschultergurt ) Karabiner dabei( sehr viele von Landsbjörg vorab geprüfte GPS Koordinaten - Hütten, etc. - ca. 50 sind noch gespreichert )
dann eine neu im Laden gekaufte The North Face Point Five Goretex Proshell ( Jacke +Hose ) in XL ( Farbe orange ) nur 6-7 Tage getragen ( Hose nur 2 Tag ).
Re: HOCHLANDTRAVERSE im Juni ./. Myvatn-Porsmörk erfolgreich
Ich hab's grad mal mit dem finger auf der Karte nachvollzogen. Glückwunsch, das war bestimmt eine schöne, aber sehr anstrengende Tour!
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Re: Hochlandtraverse im Juni ./. Myvatn-Porsmörk erfolgreich
..........
Zuletzt geändert von PolarpicsHH am So 15. Jul 2012, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hochlandtraverse im Juni ./. Myvatn-Porsmörk erfolgreich
So,
wie vor einiger Zeit versprochen ( wenn auch verspätet ) eine kleine Reisezusammenfassung. Da ich während meines Aufenthaltes aber ausschließlich analog S/W fotografiert habe ( mit speziellem hochauflösendem Microfilm ) bitte ich um Verständniss, das ich jetzt noch keine Bilder zur Verfügung habe.
Tag 1. ( 01.06.12 )
Anreise diesmal superbequem per Taxi direkt von zuhause nach Flughafen Fuhlsbüttel ( Hamburg ). Ankunft in Keflavik gegen 09:30 Ortszeit. Wurde von meinem Kumpel abgeholt und direkt zu ICE-SAR / Reykjavik befördert. Hier gab`s leider die ersten und unerwarteten Probleme. Hatte einen PLB per email einen Monat im voraus reserivert, was mir ebenso per email bestätigt wurde.
Vor Ort in Reykjavik war dann aber plötzlich kein Gerät verfügbar. Es begann stundenlanges wildes herumtelefonieren. "Ein Gerät sei in Grönland und hätte schon langst wieder da sein müssen".........war`s aber nicht.......
Die Mannschaft von Landsbjörg vor Ort war sichtlich bemüht, den Fehler wieder auszumerzen, was aber irgendwie nicht so recht gelang. Je länger diese Prozedur dauerte, desto peinlicher wurde es meinen Freund ( der ebenfalls in einer Einheit von Landsbörg / Reykjavik tätig ist )........sowas macht keinen guten ( profesionellen Eindruck ) ließ er mich später im Auto wissen.
Nach 2h einigten wir uns darauf,das wir jetzt wie geplant per Auto weiterfahren nach Akureyri. Nach Rücksprache mit dem Chef von ICE-SAR ließ man uns wissen, das noch ein Gerät im Laufe des Nachmittages eintrudeln sollte und man würde dieses dann zum Flughafen bringen und einem der Piloten mitgeben, sodaß dieses dann noch vor uns in Akureyri ankommt und wir es uns am Flughafen dort abholen können.
Also loß ! Noch schnell in einem Supermarkt vorbeigeschaut und die restlichen Lebensmittel für meine Tour eingekauft.
Als Proviant hatte ich von zu Hause 90 Engeryriegel, Pemmikan und Peronin Pulver mitgebracht ( ca. 6kg ). Der Rest für Müsli, Instantnudeln, Schoki, etc. wurde dann hier besorgt. Mit drei fetten Tüten voll verließen wir alsbald Reykjavik auf dem Weg gen Norden ( Nr. 1 im Uhrzeigersinn ).
Auch während der Fahrt wildes herumtelefonieren was den "Ermittlungsstand" des PBL`s anbetrifft. Leider mit immer weniger Erfolgsaussichten. Der McMurdo Fastfind steht definitiv nicht zur Verfügung. Man wolle aber statt dessen einen SPOT auftreiben.
Auch mein Kumpel ruft während der Fahr auf Bitten der ICE-SAR Zentrale noch etliche Personen an von denen bekannt sei, das sie über einen SPOT verfügen.
Aber auch diese sind entweder nicht erreichbar, oder das Gerät ist nicht funktionstüchtig.
So allmählich wird mir jetzt der ganze Vorgang peinlich. Aber irgendwie fühlen sich die Verantwortlichen jetzt bei der Ehre gepackt und man wolle noch nicht aufgeben, solange nicht alles versucht sein.
diese Einstellung beruhigt irgendwie......
Sollte ich also im Hochland verlohren gehen.........diese Jungs & Mädels werden mich dann schon wieder finden.
DAS ENDE VOM LIED.......weder ein Spot noch der Fastfind waren verfügbar. In Reykjavik hat man aber nochmals meine Route mit dem Vodafone Netz abgeglichen und ist der Meinung das ich eigentlich von jeden Punkt meiner Strecke zumindest SMS absetzten und empfangen kann.
Also kommen wir überein, das ich jeden Abend meinen aktuellen Standpunkt per GPS ermittle ( eine genaue Routenplanung mit ca. 50 GPS Punkten liegt ohnehin mit weiteren Daten und Ausrüstungsliste von mir bei ICE-SAR vor ) und per SMS übermittle.
Sollten sie keine solchen Lebenszeichen nach 3-4 Tagen von mir erhalten, werde man dann entsprechende Maßnahmen unverzüglich in die Wege leiten. Hätte ich nur Schwierigkeiten, ohne das mein Leben ernstlich in Gefahr ist, solle ich das per SMS an meinen Kumpel weitergeben, damit er dann "privat" eine Hilfe organisieren kann.
Abends um 19:00 Uhr kommen wir bei der deutschstämmigen Mutter meines Kumpels in Akureyri an und ich sortiere meine BERGE von Lebensmitteln in deren Wohnzimmer.........was Sie alle ziemlich amüsiert. Ich muß auf jedenfall einen Eintrag ins Gästebuch mit voller Anschrift machen ..............damit Sie leichter in der Zeitung was über mich finden kann, falls ich den in Not geraten ausgeflogen werden muß........wie mich mein Kumpel mit einem dicken Augenzwinkern wissen läßt.
Nach ner schnellen Pizza gehts weiter nach Reykjalid am Myvatn, wo wor erst gegen 23:00 'Uhr bei wunderschöner Mitternachssonne ankommen. Mein Kumpel will mit Zelt auch über Nacht dort bleiben und dann in den zwei kommenden Tagen gemütlich nach Reykjavik zurückfahren und diese Zeit als Fotograf sinnvoll zum Bilder machen nutzen.
Der WUNDERSCHÖNE Zeltplatz direkt an See ist bis auf 3-4 weitere Zelt noch komplett leer und so können wir bei einem heißen Tee nach dem ganzen Trubel und der lagen Autofahrt nun die Stille und das Vögelgezwitscher genießen.
Der Besitzer des Campingplatzes stellt sich als Onkel zweiten Grades meines Kumpels heraus ( mit Familienforschung haben die Isländer es ja ).
Ab 01:00 wird ordentlich frisch und ich verziehe mich in mein Zelt und den warmen Schlasa.
Tag 2. ( 02.06.12 )
Aufstehen gegen 9.00 Uhr kleines Frühstück und dann packen. Abfahrt erst gegen 11:30 zum Südende des Myvatn, wo ich am Hof Greanavatn mit einem letzten Foto von mir entlassen werde. Zum Schluß gibts noch ein aufmunterndes Schulterklopfen und viele gute Wünsche und das ist das letzte Mal, das ich für die kommenden 14 Tage jemanden sehe.
Wetter: blauer Himmel, keine einzige Wolke, Temp. ca. 20-22 C und leichter Wind.
Bereits nach 1h habe ich meine Hose hochgekrämpelt und bis auf mein dünnes U-Hemd alles ausgezogen. Nach 3h fällt mir ein, das ich an alles gedacht, aber den Sunblocker vergessen habe.
Erstes Tagesziel ist der Sellandafjall. Also nur ca. 20km Leider wiegt mein Rucksack ( Gregory Denali Pro 110 ) trotz genauer Planung und incl. 3L Wasser doch nun erheblich mehr als es eigentlich hätte sein dürfen. Ich hatte mit max 30kg kalkuliert. Jetzt sinds irgendwie aber doch gute 35kg.
Der Weg wird recht sandig und wüstenhaft, sobald man die letzten Schafswiesen hinter sich gelassen hat. Wäre es nicht so heiß und der Rucksack nicht so schwer, könnte ich richtig Spaß haben, so aber, zudem am ersten Tag, komme ich nur sehr schleppend voran.
Auffällig wie auch auf dem Rest meiner Reise.......extremer Wassermangel. Ich hatte mit unzähligen starken Schmelzwasserströmen gerechnet.
Aber so treffe ich erst am Ende des ersten Tages auf einen Gott sei Dank größeren, eiskalten und kristallklaren Bach direkt neben der Piste auf Höhe des Sellandafjall`s.
Ich baue mein Zelt ca. 50m neben der Piste außer Sichtweite in unmittelbaren Nähe zum Wasser auf. Trinke Unmengen und esse entsprechend viel. Unterwegs machte ich immer nur kurze Pausen ( 3-4 ) von max. 15 min und suchte mir dazu zumeist die von Dieter Grasser bereits erwähnten "Sitzsteine", sodaß ich meinen Monsterrucksack erst gar nicht abnehmen muß. Während des Tages esse ich ausschließlich die Powerbars und Ultrabars, von denen ich einen Tagesvorrat ein einer Beintasche gitftbereit habe, oft auch während des laufens. Die Pausen nutze ich zumeist nur dazu um in Ruhe zu trinken. Obwohl sich die Armywasserflasche direkt am Rucksackschultergurt als optimale Positionierung erwiesen hat und so Immer griffbereit und trotzdem nie im Weg ist.
SMS mit meiner Position nach Reykjavik !
Und es machen sich zudem die ersten Beschwerden eines ordentlichen Sonnenbrands bemerkbar. AUTSCH
Tag 3. (03.06.12 )
Aufstehen um 9:00 Uhr ; Start aber erst gegen 12:00..........ich bin einfach noch zulangsam bei meiner Startprozedur.....
Nach ca. 5km kommt die erste Furt in Sicht. Nicht zu breit und nicht zu tief. Erste Messung mit dem Wanderstock ergeben ca. 20cm.
Soo. Eine gute Gelegenheit zu testen ob die Investition in meine nagelneuen Meindl Army Pro GoreTex es wert war.
Ich suche mir eine gute Stelle und laufe mit Stiefeln an vorsichtig und immer die flachsten Stellen suchend durch. Das klappt sehr gut und ich erlaube es mir, mitten in der Furt stehen zu bleiben, mich etwas mit Wasser zu erfrischen, mein Unterhemd mit ordentlich Wasser zu benetzen und auch die Korkgriffe und Handschlaufen meiner Stöcke naß zu machen, den mittlerweile ist es wieder brütend warm und der Wind bläßt staubige Luft über die Hochebene. Ich schwitze wie ein Schwein........von Schnee weit und breit nichts zu sehen. Wenn ich bedenke das ich 14 Tage zuvor noch ernsthaft über den kurzfristigen Kauf von Schneeschuhen nachgedacht hatte !
Wenn ich mich aber jetzt so umsehe, kann ich es kaum glauben, das es erst den 3 Juni hat und mir Ihr in diesem Forum ernste Bedenken ob des frühen Termins meiner Tour entgegen gebracht wurden.
Gestern hatte ich die 20km noch in gut 5h geschafft. Jetzt auf dem Weg zur Hütte Botni werde ich im Laufe des Nachmittags aber immer langsamer und jede Pause ( sei es nur um kurz ein Foto zu machen ) nehme ich dankbar an. Der Rucksack sitzt zwar alles in allem bequem, aber auch dadurch lösen sich 35kg nicht in Wohlgefallen auf.
Laut GPS sinds immer noch 7-8km bis Botni und ich muß jetzt meine erste lange Pause von über 30 min einlegen, sitze irgendwo im Lavasand, die Sonne brennt mir aufs Hirn und ich komme zu der Erkenntnis, das ich irgendwie Gewicht loswerden muß. Koste es was es wolle. SO JEDENFALLS GEHT DAS GAR NICHT ! ! !
Es ist schon nach 19:00 Uhr und ich habe die Hütte immer noch nicht erreicht. Aber zumindest wird es jetzt um diese spätere Uhrzeit etwas kühler.
Ein erneuter Blick aufs GPS ( das in einer kleinen Neoprentasche mittels Karabiner auf der anderen Seite des Rucksackgurtes immer in Griffweite hängt ) sagt..........NUR NOCH 900m bis zum Ziel.........zu meiner Schande muß ich hier und jetzt gestehen, das ich trotz des so nahen Tagesetappenziel nicht mehr kann und eine weitere 10 Min. Pause einlegen muß.
Mit vermeindlich letzter Kraft schleppe ich mich über die unwegsame Lava und erblicke plötzlich die silbergraue Hütte.
BOTNI ......HURRA......
Geschafft....!!!!
Entriegele die Türen und Fensterläden, und lasse erstmal die muffige Luft raus in dem ich Durchzug schaffe.
Der Rucksack habe ich zuvor mit Gepolter auf den Boden fallen lassen und laufe barfuß durch die Gegend. Meine Füße danken es mir aufs herzlichste.
Dabei entdecke ich auch eine erste ordentlich große Blase am linken großen Zeh. MIST......das ist die erste, die ich mir nach 22 Jahren Islandreisen eingelaufen habe.
Aber egal......die muß warten. Zunächst muß ich mir Wasser beschaffen. Im Inneren der Hütte gibt es eine ungefähre Wegbeschreibung aber keine genauen GPS Koordinaten, was mich in dem Moment doch etwas ärgert. Soll ich jetzt über die Lavafelder laufen um irgendwo Wasser zu finden........
Also ziehe ich mir meine Neobren-Schuhe an, die ich eigentlich nur zum furten vorgesehen hatte und laufe mit zwei großen 20L Eimern loß...........kraxle dabei mehr schlecht als recht über Lavafelder, weit und breit aber kein Wasser zu sehen.........NA SUPER.....
Plötzlich sehe ich aber ein Gänsepaar in die Luft aufsteigen..........und wie der erfahrene Islandwanderer zu wissen hat.........wo es Wasservögel hat..........da hat`s auch Wasser.
Also halte ich auf die Richtung zu, aus der ich die Gänse gesehen habe und erreiche schon wenig später eine kleine Wiese, welche trichterförmig von hohen Lavafeldern umgeben wird. Von außen so nicht einzusehen
"Und aus der Mitte entspringt ein Fluß"........eigentlich sind es gleich drei.
Das Wasser sprudelt kristallklar und kalt direkt aus dem Lavagestein............WAS FÜR EIN ANBLICK.........
Fülle gute 30L Wasser und merke nun, das ich höchstens 400-500 Meter Luftlinie in nördlicher Richtung von der Hütte entfernt bin. Kaum bin ich um die erste Lava-Ecke herum kann ich die Botnihütte schon wieder sehen.
Auch direkt vor der Hütte hat es übrigens noch einen kleinen flachen See, in welchem mehrere Entenpaare schwimmen, aber das Wasser will ich dann doch lieber nicht trinken.
So schleppe ich die beiden Eimer vorsichtig zurück und versuche möglichst nichts zu verschütten.
Dann heißt es erstmal Essen machen ( doppelte Portion Nudeln mit extra viel Pemmikan. Danach Datteln, Schokolade und jede Menge heißen Tee ) .
Dann ist die Wundversorgung an der Reihe. Ich habe in weiser Vorraussicht eine gute Anzahl spezieller Blasenpflaster, deren größtes Exemplar gleich mal zum Einsatz kommt.
Dann versorge ich meinen Sonnebrand an Nacken, Ohren, Stirn, und Nasenrücken, sowie an den Armen. Da ich nichts passendes habe schmiere ich mit die betreffenden Hautstellen mit Hirschhorntalg ein.
Meine Füße versorge ich mit "Original Latschenkiefernsalbe". Das erfrischt die Haut und Muskeln und sorgt so ganz nebenbei auch noch gegen Stinkfüße im Schlasa vor.
Es ist so angenehm, das ich bei offenen Türen und Fenstern gegen 0.00 einschlafe.
Tag 4. ( 04.06.12 )
Obwohl es nicht geplant war, muß ich bereits nach 2 Tagen einen Ruhetag einlegen. Also schlafe ich bis in die Puppen aus und stehe erst gegen 13:30 auf.
Sende einen kurzen Report per SMS und teile meinem Kumpel mit, das ich irgendwie 5-6 kg an Gewicht loswerden muß. Da als kommende Ettape die Überquerung der Frambruni nach Westen hin ansteht incl. Weitermarsch am gleichen Tag bis zum Berg Prihyrningur an der nördlichen F910 ( Gesavtnaleid nydri ) !
In Reykjavik wurde ich zur Vorsicht ob dieses Etappenabschnittes gemahnt ( ich soll auf jedenfall soviel Wasser mitnehmen wie ich tragen kann )............NA SUPER........ICH BIN JA JETZT SCHON AM OBEREN LIMIT.
Also nehme ich mir meinen Rucksack vor und fange an RADIKAL alles auszusortieren, was ich vermeintlich doch entbehren kann.
2 Dosen meines geliebten "Malt" - Malsbiers trinke ich selbst. Die noch verschlossene 0,5L Flasche Brennivin lasse ich ebenso zurück wie Ennergyriegel, Müsli, Zucker, Tee, die Hälfte meines sauteuren S/W Filmmaterials, selbst Kartenmaterial bleibt in der Hütte, eben ein Notbiwaksacks und noch anderem Zeug.
Besonders beim Notbiwaksacks bin ich mir lange unschlüssig ob das wirklich eine gute Idee ist und per SMS sagt man mir, das ich den auf jedenfall behalten möge.
Aber da das Teil fast 400gr wiegt, entscheide ich mich dann doch dafür, ihn zurück zu lassen.
Dann entleere ich meine Geldbörse und stecke das ganze vermeindliche Kleingeld ca. 2000 IsK, auch ca. 300-440gr in den Geldkasten der Hütte.
Summa Sumarum komme ich so auf ca. gute 5kg weniger im Denali Pro. Auch das Volumen hat nun sichtbar abgenommen.
Während des Ruhetages stopfe ich mich zudem ordentlich mit Essen voll.
Ich mache einen lannnngen Eintrag ins Hüttenbuch und studiere die Karte. Gehe an den Rand des Lavafeldes welches ich überqueren muß um auf die Hochheide Hafurstadaheidi zu gelangen. Am Horizont im Westen sind dort ausgedehnte Schneefelder zu erkennen . Das Lavafeld ist unübersichtlich und scheint unendlich. Zudem handelt es sich nicht mehr um Plattenlava und ist dementsprechend scharfkantig und schwierig zu begehen.
Sollte ich nach kurzem der Meinung sein, das ich es nicht schaffe kann, würde ich wieder umdrehen und dem markierten Weg des Oskjavegur folgen bis zur Hütte im Dyngjufjöll und von dort weiter gehn Süden bis ich die F910 erreiche. Das hatte ich als Alternativroute bereits so vorab in Reykjavik hinterlegt. Ich lasse das so auch nochmals per SMS meinen Kumpel wissen.
Aber das wären 2 Tage extra und so würde ich nun gleich zu Beginn meiner Reise um 3 Tage hinter meinem Zeitplan ( der aufgrund meiner Reisezeit knapp kalkuliert war ) zurückfallen.
Mit einem ordentlich flauen Gefühl gehe ich zur Hütte zurück und mache mich zum Schlafen fertig als nochmals mein iphone vor sich hinpiepst................" Matthias......pay Attention.......be prepared for cold weather"......
Die Isländer haben irgendwie eine unnachahmliche Art einem drohendes Unheil in einem kurzen Satz verpackt zur Kenntnis zu geben !
Wenn Dir Einheimische wegen kalten Wetter zur Vorsicht raten ( obwohl man gerade mit Sonnenbrand dasitzt ) sollte man sich echt " WARM ANZIEHEN ".
Wie `s weiterging.........verrate ich dann die kommenden Tage......
wie vor einiger Zeit versprochen ( wenn auch verspätet ) eine kleine Reisezusammenfassung. Da ich während meines Aufenthaltes aber ausschließlich analog S/W fotografiert habe ( mit speziellem hochauflösendem Microfilm ) bitte ich um Verständniss, das ich jetzt noch keine Bilder zur Verfügung habe.
Tag 1. ( 01.06.12 )
Anreise diesmal superbequem per Taxi direkt von zuhause nach Flughafen Fuhlsbüttel ( Hamburg ). Ankunft in Keflavik gegen 09:30 Ortszeit. Wurde von meinem Kumpel abgeholt und direkt zu ICE-SAR / Reykjavik befördert. Hier gab`s leider die ersten und unerwarteten Probleme. Hatte einen PLB per email einen Monat im voraus reserivert, was mir ebenso per email bestätigt wurde.
Vor Ort in Reykjavik war dann aber plötzlich kein Gerät verfügbar. Es begann stundenlanges wildes herumtelefonieren. "Ein Gerät sei in Grönland und hätte schon langst wieder da sein müssen".........war`s aber nicht.......
Die Mannschaft von Landsbjörg vor Ort war sichtlich bemüht, den Fehler wieder auszumerzen, was aber irgendwie nicht so recht gelang. Je länger diese Prozedur dauerte, desto peinlicher wurde es meinen Freund ( der ebenfalls in einer Einheit von Landsbörg / Reykjavik tätig ist )........sowas macht keinen guten ( profesionellen Eindruck ) ließ er mich später im Auto wissen.
Nach 2h einigten wir uns darauf,das wir jetzt wie geplant per Auto weiterfahren nach Akureyri. Nach Rücksprache mit dem Chef von ICE-SAR ließ man uns wissen, das noch ein Gerät im Laufe des Nachmittages eintrudeln sollte und man würde dieses dann zum Flughafen bringen und einem der Piloten mitgeben, sodaß dieses dann noch vor uns in Akureyri ankommt und wir es uns am Flughafen dort abholen können.
Also loß ! Noch schnell in einem Supermarkt vorbeigeschaut und die restlichen Lebensmittel für meine Tour eingekauft.
Als Proviant hatte ich von zu Hause 90 Engeryriegel, Pemmikan und Peronin Pulver mitgebracht ( ca. 6kg ). Der Rest für Müsli, Instantnudeln, Schoki, etc. wurde dann hier besorgt. Mit drei fetten Tüten voll verließen wir alsbald Reykjavik auf dem Weg gen Norden ( Nr. 1 im Uhrzeigersinn ).
Auch während der Fahrt wildes herumtelefonieren was den "Ermittlungsstand" des PBL`s anbetrifft. Leider mit immer weniger Erfolgsaussichten. Der McMurdo Fastfind steht definitiv nicht zur Verfügung. Man wolle aber statt dessen einen SPOT auftreiben.
Auch mein Kumpel ruft während der Fahr auf Bitten der ICE-SAR Zentrale noch etliche Personen an von denen bekannt sei, das sie über einen SPOT verfügen.
Aber auch diese sind entweder nicht erreichbar, oder das Gerät ist nicht funktionstüchtig.
So allmählich wird mir jetzt der ganze Vorgang peinlich. Aber irgendwie fühlen sich die Verantwortlichen jetzt bei der Ehre gepackt und man wolle noch nicht aufgeben, solange nicht alles versucht sein.
diese Einstellung beruhigt irgendwie......
Sollte ich also im Hochland verlohren gehen.........diese Jungs & Mädels werden mich dann schon wieder finden.
DAS ENDE VOM LIED.......weder ein Spot noch der Fastfind waren verfügbar. In Reykjavik hat man aber nochmals meine Route mit dem Vodafone Netz abgeglichen und ist der Meinung das ich eigentlich von jeden Punkt meiner Strecke zumindest SMS absetzten und empfangen kann.
Also kommen wir überein, das ich jeden Abend meinen aktuellen Standpunkt per GPS ermittle ( eine genaue Routenplanung mit ca. 50 GPS Punkten liegt ohnehin mit weiteren Daten und Ausrüstungsliste von mir bei ICE-SAR vor ) und per SMS übermittle.
Sollten sie keine solchen Lebenszeichen nach 3-4 Tagen von mir erhalten, werde man dann entsprechende Maßnahmen unverzüglich in die Wege leiten. Hätte ich nur Schwierigkeiten, ohne das mein Leben ernstlich in Gefahr ist, solle ich das per SMS an meinen Kumpel weitergeben, damit er dann "privat" eine Hilfe organisieren kann.
Abends um 19:00 Uhr kommen wir bei der deutschstämmigen Mutter meines Kumpels in Akureyri an und ich sortiere meine BERGE von Lebensmitteln in deren Wohnzimmer.........was Sie alle ziemlich amüsiert. Ich muß auf jedenfall einen Eintrag ins Gästebuch mit voller Anschrift machen ..............damit Sie leichter in der Zeitung was über mich finden kann, falls ich den in Not geraten ausgeflogen werden muß........wie mich mein Kumpel mit einem dicken Augenzwinkern wissen läßt.
Nach ner schnellen Pizza gehts weiter nach Reykjalid am Myvatn, wo wor erst gegen 23:00 'Uhr bei wunderschöner Mitternachssonne ankommen. Mein Kumpel will mit Zelt auch über Nacht dort bleiben und dann in den zwei kommenden Tagen gemütlich nach Reykjavik zurückfahren und diese Zeit als Fotograf sinnvoll zum Bilder machen nutzen.
Der WUNDERSCHÖNE Zeltplatz direkt an See ist bis auf 3-4 weitere Zelt noch komplett leer und so können wir bei einem heißen Tee nach dem ganzen Trubel und der lagen Autofahrt nun die Stille und das Vögelgezwitscher genießen.
Der Besitzer des Campingplatzes stellt sich als Onkel zweiten Grades meines Kumpels heraus ( mit Familienforschung haben die Isländer es ja ).
Ab 01:00 wird ordentlich frisch und ich verziehe mich in mein Zelt und den warmen Schlasa.
Tag 2. ( 02.06.12 )
Aufstehen gegen 9.00 Uhr kleines Frühstück und dann packen. Abfahrt erst gegen 11:30 zum Südende des Myvatn, wo ich am Hof Greanavatn mit einem letzten Foto von mir entlassen werde. Zum Schluß gibts noch ein aufmunterndes Schulterklopfen und viele gute Wünsche und das ist das letzte Mal, das ich für die kommenden 14 Tage jemanden sehe.
Wetter: blauer Himmel, keine einzige Wolke, Temp. ca. 20-22 C und leichter Wind.
Bereits nach 1h habe ich meine Hose hochgekrämpelt und bis auf mein dünnes U-Hemd alles ausgezogen. Nach 3h fällt mir ein, das ich an alles gedacht, aber den Sunblocker vergessen habe.
Erstes Tagesziel ist der Sellandafjall. Also nur ca. 20km Leider wiegt mein Rucksack ( Gregory Denali Pro 110 ) trotz genauer Planung und incl. 3L Wasser doch nun erheblich mehr als es eigentlich hätte sein dürfen. Ich hatte mit max 30kg kalkuliert. Jetzt sinds irgendwie aber doch gute 35kg.
Der Weg wird recht sandig und wüstenhaft, sobald man die letzten Schafswiesen hinter sich gelassen hat. Wäre es nicht so heiß und der Rucksack nicht so schwer, könnte ich richtig Spaß haben, so aber, zudem am ersten Tag, komme ich nur sehr schleppend voran.
Auffällig wie auch auf dem Rest meiner Reise.......extremer Wassermangel. Ich hatte mit unzähligen starken Schmelzwasserströmen gerechnet.
Aber so treffe ich erst am Ende des ersten Tages auf einen Gott sei Dank größeren, eiskalten und kristallklaren Bach direkt neben der Piste auf Höhe des Sellandafjall`s.
Ich baue mein Zelt ca. 50m neben der Piste außer Sichtweite in unmittelbaren Nähe zum Wasser auf. Trinke Unmengen und esse entsprechend viel. Unterwegs machte ich immer nur kurze Pausen ( 3-4 ) von max. 15 min und suchte mir dazu zumeist die von Dieter Grasser bereits erwähnten "Sitzsteine", sodaß ich meinen Monsterrucksack erst gar nicht abnehmen muß. Während des Tages esse ich ausschließlich die Powerbars und Ultrabars, von denen ich einen Tagesvorrat ein einer Beintasche gitftbereit habe, oft auch während des laufens. Die Pausen nutze ich zumeist nur dazu um in Ruhe zu trinken. Obwohl sich die Armywasserflasche direkt am Rucksackschultergurt als optimale Positionierung erwiesen hat und so Immer griffbereit und trotzdem nie im Weg ist.
SMS mit meiner Position nach Reykjavik !
Und es machen sich zudem die ersten Beschwerden eines ordentlichen Sonnenbrands bemerkbar. AUTSCH
Tag 3. (03.06.12 )
Aufstehen um 9:00 Uhr ; Start aber erst gegen 12:00..........ich bin einfach noch zulangsam bei meiner Startprozedur.....
Nach ca. 5km kommt die erste Furt in Sicht. Nicht zu breit und nicht zu tief. Erste Messung mit dem Wanderstock ergeben ca. 20cm.
Soo. Eine gute Gelegenheit zu testen ob die Investition in meine nagelneuen Meindl Army Pro GoreTex es wert war.
Ich suche mir eine gute Stelle und laufe mit Stiefeln an vorsichtig und immer die flachsten Stellen suchend durch. Das klappt sehr gut und ich erlaube es mir, mitten in der Furt stehen zu bleiben, mich etwas mit Wasser zu erfrischen, mein Unterhemd mit ordentlich Wasser zu benetzen und auch die Korkgriffe und Handschlaufen meiner Stöcke naß zu machen, den mittlerweile ist es wieder brütend warm und der Wind bläßt staubige Luft über die Hochebene. Ich schwitze wie ein Schwein........von Schnee weit und breit nichts zu sehen. Wenn ich bedenke das ich 14 Tage zuvor noch ernsthaft über den kurzfristigen Kauf von Schneeschuhen nachgedacht hatte !
Wenn ich mich aber jetzt so umsehe, kann ich es kaum glauben, das es erst den 3 Juni hat und mir Ihr in diesem Forum ernste Bedenken ob des frühen Termins meiner Tour entgegen gebracht wurden.
Gestern hatte ich die 20km noch in gut 5h geschafft. Jetzt auf dem Weg zur Hütte Botni werde ich im Laufe des Nachmittags aber immer langsamer und jede Pause ( sei es nur um kurz ein Foto zu machen ) nehme ich dankbar an. Der Rucksack sitzt zwar alles in allem bequem, aber auch dadurch lösen sich 35kg nicht in Wohlgefallen auf.
Laut GPS sinds immer noch 7-8km bis Botni und ich muß jetzt meine erste lange Pause von über 30 min einlegen, sitze irgendwo im Lavasand, die Sonne brennt mir aufs Hirn und ich komme zu der Erkenntnis, das ich irgendwie Gewicht loswerden muß. Koste es was es wolle. SO JEDENFALLS GEHT DAS GAR NICHT ! ! !
Es ist schon nach 19:00 Uhr und ich habe die Hütte immer noch nicht erreicht. Aber zumindest wird es jetzt um diese spätere Uhrzeit etwas kühler.
Ein erneuter Blick aufs GPS ( das in einer kleinen Neoprentasche mittels Karabiner auf der anderen Seite des Rucksackgurtes immer in Griffweite hängt ) sagt..........NUR NOCH 900m bis zum Ziel.........zu meiner Schande muß ich hier und jetzt gestehen, das ich trotz des so nahen Tagesetappenziel nicht mehr kann und eine weitere 10 Min. Pause einlegen muß.
Mit vermeindlich letzter Kraft schleppe ich mich über die unwegsame Lava und erblicke plötzlich die silbergraue Hütte.
BOTNI ......HURRA......
Geschafft....!!!!
Entriegele die Türen und Fensterläden, und lasse erstmal die muffige Luft raus in dem ich Durchzug schaffe.
Der Rucksack habe ich zuvor mit Gepolter auf den Boden fallen lassen und laufe barfuß durch die Gegend. Meine Füße danken es mir aufs herzlichste.
Dabei entdecke ich auch eine erste ordentlich große Blase am linken großen Zeh. MIST......das ist die erste, die ich mir nach 22 Jahren Islandreisen eingelaufen habe.
Aber egal......die muß warten. Zunächst muß ich mir Wasser beschaffen. Im Inneren der Hütte gibt es eine ungefähre Wegbeschreibung aber keine genauen GPS Koordinaten, was mich in dem Moment doch etwas ärgert. Soll ich jetzt über die Lavafelder laufen um irgendwo Wasser zu finden........
Also ziehe ich mir meine Neobren-Schuhe an, die ich eigentlich nur zum furten vorgesehen hatte und laufe mit zwei großen 20L Eimern loß...........kraxle dabei mehr schlecht als recht über Lavafelder, weit und breit aber kein Wasser zu sehen.........NA SUPER.....
Plötzlich sehe ich aber ein Gänsepaar in die Luft aufsteigen..........und wie der erfahrene Islandwanderer zu wissen hat.........wo es Wasservögel hat..........da hat`s auch Wasser.
Also halte ich auf die Richtung zu, aus der ich die Gänse gesehen habe und erreiche schon wenig später eine kleine Wiese, welche trichterförmig von hohen Lavafeldern umgeben wird. Von außen so nicht einzusehen
"Und aus der Mitte entspringt ein Fluß"........eigentlich sind es gleich drei.
Das Wasser sprudelt kristallklar und kalt direkt aus dem Lavagestein............WAS FÜR EIN ANBLICK.........
Fülle gute 30L Wasser und merke nun, das ich höchstens 400-500 Meter Luftlinie in nördlicher Richtung von der Hütte entfernt bin. Kaum bin ich um die erste Lava-Ecke herum kann ich die Botnihütte schon wieder sehen.
Auch direkt vor der Hütte hat es übrigens noch einen kleinen flachen See, in welchem mehrere Entenpaare schwimmen, aber das Wasser will ich dann doch lieber nicht trinken.
So schleppe ich die beiden Eimer vorsichtig zurück und versuche möglichst nichts zu verschütten.
Dann heißt es erstmal Essen machen ( doppelte Portion Nudeln mit extra viel Pemmikan. Danach Datteln, Schokolade und jede Menge heißen Tee ) .
Dann ist die Wundversorgung an der Reihe. Ich habe in weiser Vorraussicht eine gute Anzahl spezieller Blasenpflaster, deren größtes Exemplar gleich mal zum Einsatz kommt.
Dann versorge ich meinen Sonnebrand an Nacken, Ohren, Stirn, und Nasenrücken, sowie an den Armen. Da ich nichts passendes habe schmiere ich mit die betreffenden Hautstellen mit Hirschhorntalg ein.
Meine Füße versorge ich mit "Original Latschenkiefernsalbe". Das erfrischt die Haut und Muskeln und sorgt so ganz nebenbei auch noch gegen Stinkfüße im Schlasa vor.
Es ist so angenehm, das ich bei offenen Türen und Fenstern gegen 0.00 einschlafe.
Tag 4. ( 04.06.12 )
Obwohl es nicht geplant war, muß ich bereits nach 2 Tagen einen Ruhetag einlegen. Also schlafe ich bis in die Puppen aus und stehe erst gegen 13:30 auf.
Sende einen kurzen Report per SMS und teile meinem Kumpel mit, das ich irgendwie 5-6 kg an Gewicht loswerden muß. Da als kommende Ettape die Überquerung der Frambruni nach Westen hin ansteht incl. Weitermarsch am gleichen Tag bis zum Berg Prihyrningur an der nördlichen F910 ( Gesavtnaleid nydri ) !
In Reykjavik wurde ich zur Vorsicht ob dieses Etappenabschnittes gemahnt ( ich soll auf jedenfall soviel Wasser mitnehmen wie ich tragen kann )............NA SUPER........ICH BIN JA JETZT SCHON AM OBEREN LIMIT.
Also nehme ich mir meinen Rucksack vor und fange an RADIKAL alles auszusortieren, was ich vermeintlich doch entbehren kann.
2 Dosen meines geliebten "Malt" - Malsbiers trinke ich selbst. Die noch verschlossene 0,5L Flasche Brennivin lasse ich ebenso zurück wie Ennergyriegel, Müsli, Zucker, Tee, die Hälfte meines sauteuren S/W Filmmaterials, selbst Kartenmaterial bleibt in der Hütte, eben ein Notbiwaksacks und noch anderem Zeug.
Besonders beim Notbiwaksacks bin ich mir lange unschlüssig ob das wirklich eine gute Idee ist und per SMS sagt man mir, das ich den auf jedenfall behalten möge.
Aber da das Teil fast 400gr wiegt, entscheide ich mich dann doch dafür, ihn zurück zu lassen.
Dann entleere ich meine Geldbörse und stecke das ganze vermeindliche Kleingeld ca. 2000 IsK, auch ca. 300-440gr in den Geldkasten der Hütte.
Summa Sumarum komme ich so auf ca. gute 5kg weniger im Denali Pro. Auch das Volumen hat nun sichtbar abgenommen.
Während des Ruhetages stopfe ich mich zudem ordentlich mit Essen voll.
Ich mache einen lannnngen Eintrag ins Hüttenbuch und studiere die Karte. Gehe an den Rand des Lavafeldes welches ich überqueren muß um auf die Hochheide Hafurstadaheidi zu gelangen. Am Horizont im Westen sind dort ausgedehnte Schneefelder zu erkennen . Das Lavafeld ist unübersichtlich und scheint unendlich. Zudem handelt es sich nicht mehr um Plattenlava und ist dementsprechend scharfkantig und schwierig zu begehen.
Sollte ich nach kurzem der Meinung sein, das ich es nicht schaffe kann, würde ich wieder umdrehen und dem markierten Weg des Oskjavegur folgen bis zur Hütte im Dyngjufjöll und von dort weiter gehn Süden bis ich die F910 erreiche. Das hatte ich als Alternativroute bereits so vorab in Reykjavik hinterlegt. Ich lasse das so auch nochmals per SMS meinen Kumpel wissen.
Aber das wären 2 Tage extra und so würde ich nun gleich zu Beginn meiner Reise um 3 Tage hinter meinem Zeitplan ( der aufgrund meiner Reisezeit knapp kalkuliert war ) zurückfallen.
Mit einem ordentlich flauen Gefühl gehe ich zur Hütte zurück und mache mich zum Schlafen fertig als nochmals mein iphone vor sich hinpiepst................" Matthias......pay Attention.......be prepared for cold weather"......
Die Isländer haben irgendwie eine unnachahmliche Art einem drohendes Unheil in einem kurzen Satz verpackt zur Kenntnis zu geben !
Wenn Dir Einheimische wegen kalten Wetter zur Vorsicht raten ( obwohl man gerade mit Sonnenbrand dasitzt ) sollte man sich echt " WARM ANZIEHEN ".
Wie `s weiterging.........verrate ich dann die kommenden Tage......
Re: Hochlandtraverse im Juni ./. Myvatn-Porsmörk erfolgreich
...spannend!!
Freu mich auf die Forsetzung!
Freu mich auf die Forsetzung!
- Chevyartictruck
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- Registriert: Do 28. Apr 2005, 09:02
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Re: Hochlandtraverse im Juni ./. Myvatn-Porsmörk erfolgreich
Hy
ich habe lange überlegt ob ich überhaupt was schreiben soll das mal vorne weg aber irgendwie kann ich dir nicht ganz folgen bzw. dich verstehen. Ich möchte deinen Bericht auch nicht schlecht reden.
Ein paar Fragen bleiben dann aber doch offen.
Du schreibst zum einen das du schon 22Jahre in Island wanderst, doch dann passieren dir Sachen die für mich nicht erklärbar sind.
Das Rucksackgewicht von 35kg Ist für mich mit dieser Streckentageslänge ,die du ja selbst anstrebst, nicht nachvollziehbar. Ich kenne einen hier im Forum der kann das aber selbst er beschreibt dies als eine Qual.
Nach der ersten Hütte lässt/willst du Sachen zurücklassen die ich erst gar nicht mitgenommen hätte, Geld (ca. 350gr) Bennivin 0,5kg,……Energieriegel, Müsli und vor allem den schweren Tee
Hast du deine Tagesrationen nicht genau eingeplant
Ich komme gerade von einer Tour in Island zurück da blieb nicht viel übrig als ich wieder in Reykjavik auf dem Campingplatz war
Auch die Geschichte mit dem Wasser kapier ich nicht, wenn du an der Sudura entlang läufst, was man anhand von dem Wetter und der dortigen Wasserlage ja machen sollte, brauchst du doch keine 3 L Wasser mitschleppen. Es sind ca. 1,6km von den Quellen der Sudura bis zur Botnihütte d.h. schlimmstenfalls hättest du nur diese Strecke die 3 Liter schleppen müssen.
Ich finde das alles etwas komisch
bin auch gespannt wie es weiter geht.
Gruß Chevy
ich habe lange überlegt ob ich überhaupt was schreiben soll das mal vorne weg aber irgendwie kann ich dir nicht ganz folgen bzw. dich verstehen. Ich möchte deinen Bericht auch nicht schlecht reden.
Ein paar Fragen bleiben dann aber doch offen.
Du schreibst zum einen das du schon 22Jahre in Island wanderst, doch dann passieren dir Sachen die für mich nicht erklärbar sind.
Das Rucksackgewicht von 35kg Ist für mich mit dieser Streckentageslänge ,die du ja selbst anstrebst, nicht nachvollziehbar. Ich kenne einen hier im Forum der kann das aber selbst er beschreibt dies als eine Qual.
Nach der ersten Hütte lässt/willst du Sachen zurücklassen die ich erst gar nicht mitgenommen hätte, Geld (ca. 350gr) Bennivin 0,5kg,……Energieriegel, Müsli und vor allem den schweren Tee
Hast du deine Tagesrationen nicht genau eingeplant
Ich komme gerade von einer Tour in Island zurück da blieb nicht viel übrig als ich wieder in Reykjavik auf dem Campingplatz war
Auch die Geschichte mit dem Wasser kapier ich nicht, wenn du an der Sudura entlang läufst, was man anhand von dem Wetter und der dortigen Wasserlage ja machen sollte, brauchst du doch keine 3 L Wasser mitschleppen. Es sind ca. 1,6km von den Quellen der Sudura bis zur Botnihütte d.h. schlimmstenfalls hättest du nur diese Strecke die 3 Liter schleppen müssen.
Ich finde das alles etwas komisch
bin auch gespannt wie es weiter geht.
Gruß Chevy
wer immer nur brav ist, wird nie erwachsen!
Re: Hochlandtraverse im Juni ./. Myvatn-Porsmörk erfolgreich
Ehrlichgesagt klingt das für mich auch alles ein bisschen nach "Anfängerfehlern". Z.B. würde ich nie und nimmer gleichzeitig ein Zelt und einen Biwaksack mitnehmen. Wenn du wirklich in Not gerätst, kannst du doch entweder dein Zelt aufschlagen oder dich mitsamt Schlafsack in die Zeltplanen wickeln. Nur wenn du kein Zelt dabei hast weil du auf Hüttenübernachtungen spekulierst, dann ist ein Biwaksack für Notfälle wirklich sinnvoll. Beides gleichzeitig? Ich weiß nicht...
Aber so eine Hochlanddurchquerung Anfang Juni durchzuziehen hat schon was. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht!
Aber so eine Hochlanddurchquerung Anfang Juni durchzuziehen hat schon was. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht!
Re: Hochlandtraverse im Juni ./. Myvatn-Porsmörk erfolgreich
Nun wartet doch mal ab mit euer Kritik! Lasst ihn doch erst einmal erzählen, ich finde es jedenfalls auch spannend.
Gruss Ulla
Gruss Ulla
Re: Hochlandtraverse im Juni ./. Myvatn-Porsmörk erfolgreich
Naja, gar so sehr als Kritik meinte ich es ja eigentlich auch gar nicht und betrachte es eher mit einem Lächeln. Ausnahmslos jeder, ich eingeschlossen, nimmt auf der ersten größeren Wanderung viel zu viel mit, und mit jedem weiteren Versuch wird es weniger und weniger. Ich würde z.B. auch nie mehr Wasser/Flüssigkeit mitschleppen als unbedingt nötig. Aber das lernt man schon, wenn man mal zwei Dosen "Malt" und ein halbes Kilo Brennivín zwei Tage lang durchs Hochland geschleppt hat.
Ich bin ja schon gespannt, was als nächstes passiert, zumal ich auch noch nie so früh im Hochland unterwegs war und es bestimmt bald etwas nass von unten herauf kommt, und vielleicht auch von oben...
Ich bin ja schon gespannt, was als nächstes passiert, zumal ich auch noch nie so früh im Hochland unterwegs war und es bestimmt bald etwas nass von unten herauf kommt, und vielleicht auch von oben...
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- Hüter des Gullfoss
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Re: Hochlandtraverse im Juni ./. Myvatn-Porsmörk erfolgreich
Liebe Forumsmitglieder,
zunächst bitte ich um Euer Verständniß, das ich meine Ausführungen leider nicht so zeitnah weiterführen kann, wie dies vielleicht sinnvoll wäre, aber die harte Wirklichkeit des Berufslebens hat mich nach meiner Reise wieder eingeholt und meine freie Zeit in diesem Forum ist daher momentan etwas begrenzt.
Des weiteren danke ich für Eure Bemerkungen und Einwände die Ihr aufgrund meiner bisherigen Schilderungen eingebracht habt.
Diesen möchte ich gerne folgendes hinzufügen. Da dies ein öffentliches Forum ist in welchem ich meine Reiseerlebnisse schildere, ist es selbstredend legitim das Ihr ( auch kritische ) Statements dazu abgebt ( solange diese den guten Sitten entsprechen........was ja auch der Fall ist...... ). Ich fühle mich daher in keinster Weise dadurch gekränkt, den dieser Meinungsaustausch ist ja der Grund warum wir alle hier Teile unserer Zeit verbringen.
Ich neige ( leider ) manchmal dazu, etwas ausführlicher zu berichten. Sollte ich mich dabei für die Mehrheit von Euch zu sehr in weniger interessanten Einzelheiten verlieren, laßt mich dies einfach wissen und ich werde dies zukünftig berücksichtigen.
Ich erlaube mir zunächst kurz auf Eure Einwände einzugehen, bevor ich weiter fortfahre. Es ist nicht meine erste längere Tour dieser Art, ich hatte schon etliche, wenn auch nicht ganz so anspruchsvolle ( da etwas kürzer oder später im Jahr ). Aber ich habe es einfach nicht so mit UL.
Das das Startgewicht von ca. 35kg für diese Streckenführung wenig plausibel einscheint, kann ich wie folgt begründen:
Ich weiß das es bei den Outdoorern die Light bzw. Ultralight Fraktion gibt, die es bemerkenswerter weise schafft, ähnliche Touren mit einem Gepäck von 15-20kg zu absolvieren.
ICH GEHÖRE NICHT DAZU........ich habe es versucht, aber irgendwie klappt das bei mir nicht. Zudem möchte ich darauf verweisen, das selbst hier im Forum mehr als deutlich vor dem so frühen Reisetermin außerhalb der Hauptsaison ( fürs Hochland ) gewarnt worden ist. Auch Dieter Graser empfahl für meine Reiseplanung nicht nur einen Plan B, sondern gleich noch Plan C & D.
Dies habe ich sehr wohl ernst genommen. Auch möchte ich darauf verweisen, das noch Mitte Mai in der zentralen Sprengi. im Großraum Nyidalur des nachts Temps. von bis zu -10 C und z.T. + Windgeschwindigkeiten von max. 33m/s gemessen wurden ( was fast 130km/h und somit Windstärke 12 bzw. Orkan entspricht). Die gefühle Temp ( Windchill ) unter diesen Bedingungen darf sich jeder Interessierte selber ermitteln.
Ich mußte von daher von ganz anderen Bedingungen ausgehen, wie dies im Juli/ August der Fall ist. Des weiteren wußte ich, das keinerlei Möglichkeit bestehen würde, bei schlecht Wetter oder mangelnder eigener Kondition, den nächstbesten Geländewagenfahrer um eine Mitfahrgelegenheit zu ersuchen. Geschweige den einen Bus zu besteigen.
Einmal losgelaufen hieß für mich also.........durchlaufen bis zum Ziel, oder umkehren, oder im Extremfall von Landsbjörg abbergen lassen, mit der anschließenden Peinlichkeit, wohl in der isl. Tagespresse Erwähnung zu finden.
Die beiden letzter Möglichkeiten wollte ich, wie Ihr Euch denken könnt, sehr gerne vermeiden.
Also habe ich, was mein Equipment anbetrifft nicht auf UL gesetzt, sondern auf entsprechende Zuverlässigkeit. ich bin zudem sowieso eher der Typ, der lieber zur alle Eventualitäten vorsorgt, besonders in so einer Ausgangslage.
Will heißen: Mein Equipment wo Summs Sumarum ca. 20kg; der Proviant für ca. 16 Tage lag bei guten 12kg + 3 Liter Wasser = 35 kg. Was die zwei Dosen Malt anbetrifft ( ICH BIN VERRÜCKT NACH DEM ZEUG........lacht ruhig......aber diese waren als Selbstbelohnung für die ursprunglich nur 2 Ruhetage eingeplant )..........denkt was Ihr wollt..........andere stopfen sich mit Schokolade voll............ich trinke eben Malt.......
Das nach Eurer Meinung die 3 Liter unnötig gewesen sind auf dem Weg nach Botni, kann ich aus meiner damaligen Situation nicht im geringsten bestätigen. Ab Sellandafjall hatte ich die erste Wasserstelle bei bereits erwähnter Furt ( also nach gut 5km, nicht nach 1,5km ). Nach weiteren ca. 3km gabelte die Strecke in eine westlichere und eine östlichere. Die westlichere fürte wohl an von Euch besagten Wasserlauf entlang. Ich aber wählte die östlichere, da mir diese kürzer erschien und ich auch nicht wußte, ob die auf der Karte eingezeichneten Wasserlaufe wirklichauch alle Wasser führen, den auf dem Weg nach Sellandafjall war dies ja uch nicht der Fall. Und auf der östlichen habe ich bis zur Ankunft an der Botni-Hütte keinerlei auch noch so geringe Wasserstelle mehr angetroffen. Jedenfalls benötigte ich lauf meiner Reisetagebuchaufzeichnungen gute 7h bis Botni und habe bei besagten über 20 C auch die gesamten 3 Liter Wasser aufgebraucht. Lieber schleppe ich 1L zuviel mit, als das mit bei der Sauhitze vorzeitig das Wasser ausgeht.
Das das alles zunächst wenig Durchdacht erscheinen mag, gebe ich gerne zu ( auch wenn es aus der Situation vielleicht nicht so war ).........ich hätte diese Tatsachen ja auch einfach weglassen können, um mich und meine Schilderungen in einem besseren Licht erscheinen zu lassen..............." wie dämlich ist der den, irre Gewicht mit zu schleppen um dann die Sachen bereits nach zwei Tagen auszusortieren"..... Ich versichere, das ich nicht planlos irgendetwas in meine Rucksack gestopft hatte. Siehe meine Ausführungen weiter oben. Futter für 16 Tagen hat einfach Ihr Gewicht, und Equipment das unter allen umständen üblen Sturm und ordentliche Minustemps. verkraften können muß, wiegt auch mehr als UL- Equipment, dem ich mich bei einer solchen Tour nicht aussetzen möchte.
Was den Biwaksack anbetrifft, auch da erlaube ich mir ein eindeutiges "EINSPRUCH EUER EHREN ". Als ich bei Landsbjörg in der Zentrale mein Equipment mit dem zuständigen Mitarbeiter durchgegangen bin und dabei zusätzlichen Biwaksack und dessen Neonfarbe Signalorange aufführte, gingen gleichzeitig mehrere Daumen im Raum bei den Anwesenden nach oben und man hielt diese Mitnahme für eine sehr gute Idee.
Er war dafür gedacht um auch bei üblem Wetter und in offenen und ungeschützten Gelände schnell und ohne auszukühlen eine Pause einlegen zu können. Nach Euren Außführungen hatte ich also besser für so eine Pause mein Zelt herausziehen sollen um mich für eine halbe Stunde darin einzuwickeln ??????????
Sollte meine Zelt aber "kapeister gehen" sei das auf jedenfall eine gute und leichtere redundante Möglichkeit mich zu schützen, hieß es weiter in Reykjavik.
Und als ich meinen Kumpel wissen ließ das ich auch den Biwaksack zurücklassen wollte, riet er mir eindeutig davon ab.
Zu guter Letzt; was den 0,5L Schnapps anbetrifft..........klar....hätte ich gar nicht erst mitnehmen müssen, aber das ist bei mir seit 10 Jahren auf all meinen Islandreisen so eine Tradition..( ICH HABE KEIN ALKOHOLPROBLEM )...... und dieser halbe Liter war immer gerne gesehen, wenn man zu mehreren zusammen saß ( Touris oder Isländer ) um am Abend in netter Runde einen Fingerhut davon rumgehen zu lassen. Und sei es nur um einen schwarzen starken Tee abends im Zelt noch etwas aufzupeppen. Nennen wir es eine nostalgische Anwandlung......
Aber auch dieser hat im nachhinein noch seinen guten Zweck erfüllt........verrate ich am Ende.
So........weiter geht`s mit der Reise
zunächst bitte ich um Euer Verständniß, das ich meine Ausführungen leider nicht so zeitnah weiterführen kann, wie dies vielleicht sinnvoll wäre, aber die harte Wirklichkeit des Berufslebens hat mich nach meiner Reise wieder eingeholt und meine freie Zeit in diesem Forum ist daher momentan etwas begrenzt.
Des weiteren danke ich für Eure Bemerkungen und Einwände die Ihr aufgrund meiner bisherigen Schilderungen eingebracht habt.
Diesen möchte ich gerne folgendes hinzufügen. Da dies ein öffentliches Forum ist in welchem ich meine Reiseerlebnisse schildere, ist es selbstredend legitim das Ihr ( auch kritische ) Statements dazu abgebt ( solange diese den guten Sitten entsprechen........was ja auch der Fall ist...... ). Ich fühle mich daher in keinster Weise dadurch gekränkt, den dieser Meinungsaustausch ist ja der Grund warum wir alle hier Teile unserer Zeit verbringen.
Ich neige ( leider ) manchmal dazu, etwas ausführlicher zu berichten. Sollte ich mich dabei für die Mehrheit von Euch zu sehr in weniger interessanten Einzelheiten verlieren, laßt mich dies einfach wissen und ich werde dies zukünftig berücksichtigen.
Ich erlaube mir zunächst kurz auf Eure Einwände einzugehen, bevor ich weiter fortfahre. Es ist nicht meine erste längere Tour dieser Art, ich hatte schon etliche, wenn auch nicht ganz so anspruchsvolle ( da etwas kürzer oder später im Jahr ). Aber ich habe es einfach nicht so mit UL.
Das das Startgewicht von ca. 35kg für diese Streckenführung wenig plausibel einscheint, kann ich wie folgt begründen:
Ich weiß das es bei den Outdoorern die Light bzw. Ultralight Fraktion gibt, die es bemerkenswerter weise schafft, ähnliche Touren mit einem Gepäck von 15-20kg zu absolvieren.
ICH GEHÖRE NICHT DAZU........ich habe es versucht, aber irgendwie klappt das bei mir nicht. Zudem möchte ich darauf verweisen, das selbst hier im Forum mehr als deutlich vor dem so frühen Reisetermin außerhalb der Hauptsaison ( fürs Hochland ) gewarnt worden ist. Auch Dieter Graser empfahl für meine Reiseplanung nicht nur einen Plan B, sondern gleich noch Plan C & D.
Dies habe ich sehr wohl ernst genommen. Auch möchte ich darauf verweisen, das noch Mitte Mai in der zentralen Sprengi. im Großraum Nyidalur des nachts Temps. von bis zu -10 C und z.T. + Windgeschwindigkeiten von max. 33m/s gemessen wurden ( was fast 130km/h und somit Windstärke 12 bzw. Orkan entspricht). Die gefühle Temp ( Windchill ) unter diesen Bedingungen darf sich jeder Interessierte selber ermitteln.
Ich mußte von daher von ganz anderen Bedingungen ausgehen, wie dies im Juli/ August der Fall ist. Des weiteren wußte ich, das keinerlei Möglichkeit bestehen würde, bei schlecht Wetter oder mangelnder eigener Kondition, den nächstbesten Geländewagenfahrer um eine Mitfahrgelegenheit zu ersuchen. Geschweige den einen Bus zu besteigen.
Einmal losgelaufen hieß für mich also.........durchlaufen bis zum Ziel, oder umkehren, oder im Extremfall von Landsbjörg abbergen lassen, mit der anschließenden Peinlichkeit, wohl in der isl. Tagespresse Erwähnung zu finden.
Die beiden letzter Möglichkeiten wollte ich, wie Ihr Euch denken könnt, sehr gerne vermeiden.
Also habe ich, was mein Equipment anbetrifft nicht auf UL gesetzt, sondern auf entsprechende Zuverlässigkeit. ich bin zudem sowieso eher der Typ, der lieber zur alle Eventualitäten vorsorgt, besonders in so einer Ausgangslage.
Will heißen: Mein Equipment wo Summs Sumarum ca. 20kg; der Proviant für ca. 16 Tage lag bei guten 12kg + 3 Liter Wasser = 35 kg. Was die zwei Dosen Malt anbetrifft ( ICH BIN VERRÜCKT NACH DEM ZEUG........lacht ruhig......aber diese waren als Selbstbelohnung für die ursprunglich nur 2 Ruhetage eingeplant )..........denkt was Ihr wollt..........andere stopfen sich mit Schokolade voll............ich trinke eben Malt.......
Das nach Eurer Meinung die 3 Liter unnötig gewesen sind auf dem Weg nach Botni, kann ich aus meiner damaligen Situation nicht im geringsten bestätigen. Ab Sellandafjall hatte ich die erste Wasserstelle bei bereits erwähnter Furt ( also nach gut 5km, nicht nach 1,5km ). Nach weiteren ca. 3km gabelte die Strecke in eine westlichere und eine östlichere. Die westlichere fürte wohl an von Euch besagten Wasserlauf entlang. Ich aber wählte die östlichere, da mir diese kürzer erschien und ich auch nicht wußte, ob die auf der Karte eingezeichneten Wasserlaufe wirklichauch alle Wasser führen, den auf dem Weg nach Sellandafjall war dies ja uch nicht der Fall. Und auf der östlichen habe ich bis zur Ankunft an der Botni-Hütte keinerlei auch noch so geringe Wasserstelle mehr angetroffen. Jedenfalls benötigte ich lauf meiner Reisetagebuchaufzeichnungen gute 7h bis Botni und habe bei besagten über 20 C auch die gesamten 3 Liter Wasser aufgebraucht. Lieber schleppe ich 1L zuviel mit, als das mit bei der Sauhitze vorzeitig das Wasser ausgeht.
Das das alles zunächst wenig Durchdacht erscheinen mag, gebe ich gerne zu ( auch wenn es aus der Situation vielleicht nicht so war ).........ich hätte diese Tatsachen ja auch einfach weglassen können, um mich und meine Schilderungen in einem besseren Licht erscheinen zu lassen..............." wie dämlich ist der den, irre Gewicht mit zu schleppen um dann die Sachen bereits nach zwei Tagen auszusortieren"..... Ich versichere, das ich nicht planlos irgendetwas in meine Rucksack gestopft hatte. Siehe meine Ausführungen weiter oben. Futter für 16 Tagen hat einfach Ihr Gewicht, und Equipment das unter allen umständen üblen Sturm und ordentliche Minustemps. verkraften können muß, wiegt auch mehr als UL- Equipment, dem ich mich bei einer solchen Tour nicht aussetzen möchte.
Was den Biwaksack anbetrifft, auch da erlaube ich mir ein eindeutiges "EINSPRUCH EUER EHREN ". Als ich bei Landsbjörg in der Zentrale mein Equipment mit dem zuständigen Mitarbeiter durchgegangen bin und dabei zusätzlichen Biwaksack und dessen Neonfarbe Signalorange aufführte, gingen gleichzeitig mehrere Daumen im Raum bei den Anwesenden nach oben und man hielt diese Mitnahme für eine sehr gute Idee.
Er war dafür gedacht um auch bei üblem Wetter und in offenen und ungeschützten Gelände schnell und ohne auszukühlen eine Pause einlegen zu können. Nach Euren Außführungen hatte ich also besser für so eine Pause mein Zelt herausziehen sollen um mich für eine halbe Stunde darin einzuwickeln ??????????
Sollte meine Zelt aber "kapeister gehen" sei das auf jedenfall eine gute und leichtere redundante Möglichkeit mich zu schützen, hieß es weiter in Reykjavik.
Und als ich meinen Kumpel wissen ließ das ich auch den Biwaksack zurücklassen wollte, riet er mir eindeutig davon ab.
Zu guter Letzt; was den 0,5L Schnapps anbetrifft..........klar....hätte ich gar nicht erst mitnehmen müssen, aber das ist bei mir seit 10 Jahren auf all meinen Islandreisen so eine Tradition..( ICH HABE KEIN ALKOHOLPROBLEM )...... und dieser halbe Liter war immer gerne gesehen, wenn man zu mehreren zusammen saß ( Touris oder Isländer ) um am Abend in netter Runde einen Fingerhut davon rumgehen zu lassen. Und sei es nur um einen schwarzen starken Tee abends im Zelt noch etwas aufzupeppen. Nennen wir es eine nostalgische Anwandlung......
Aber auch dieser hat im nachhinein noch seinen guten Zweck erfüllt........verrate ich am Ende.
So........weiter geht`s mit der Reise
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