From Glacier to Glacier and back again - Solotour

Erfahrungsaustausch mal ausführlich.
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StefanKohler
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From Glacier to Glacier and back again - Solotour

Beitrag von StefanKohler » Do 23. Aug 2012, 17:54

An Icelandic Expedition
From Glacier to Glacier and back again


Dies ist der Reisebericht über meine Trekkingreise durch das Südliche Isländische Hochland. Mit knapp 35 kg Startgepäck führte mich die Route von der Thorsmörk über den Laugavegur und den Strutslaug nördlich dem Mýrdalsjökull entland nach Hólaskjól. Von dort gings über die Eldgja und der Skafta entlang zur Sveinstindurhütte und rund um den Langisjór. Anschliessend zurück nach Hólaskjól und von da nach Landmannalaugar und über den Laugavegur nach Skogar. Insgesamt eine Strecke von etwa 300 bis 320 km. Da die Etappe nach Skogar wegen einem Sturm leider ins Wasser fiel, gings noch für ein paar Tage auf die Snæfellsnes-Halbinsel. Für die gesamte Strecke benötigte ich 19 Tage und drei Ruhetage.

Der Reisebericht wird laufend ergänzt, da ich mit dem Erfassen der Notizen erst jetzt begonnen habe. Auch Fehler oder Abweichungen die ich während der Tour von der geplanten Route gemacht habe, werden nach und nach korrigiert. Sprich die Streckenführung der Tour wird der gelaufenen Strecke angepasst.


Streckenführung: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=3081386


Samstag 21. Juli 2012
Nach fast zwei Jahren Vorbereitung und Planung ging die Reise ins Isländische Hochland heute los. Um sechs Uhr in der Früh schrillte der Wecker und es war Zeit aufzustehen. Schliesslich wollte ich rechtzeitig am Flughafen in Basel sein und nicht noch den Flug verpassen.
Nach knapp zweieinhalb Stunden Zugfahrt durch die sonnige und recht bevölkerte und zugebaute Schweiz, stieg ich in Basel am Hauptbahnhof aus und wechselte auf den Bus zum Flughafen. Mit den beinahe 30 kg Gepäck die ich dabei hatte, musste ich wohl einen etwas speziellen Eindruck auf all die « Sonne, Strand und Meer  Touristen» gemacht haben.
Am Flughafen angekommen, suchte ich also erstmal das richtige Terminal zum Einchecken des Gepäcks, natürlich war ich knapp eineinhalb Stunden zu früh da, sodass ich in Ruhe andere Reisende beobachten konnte. Als mittlerweile schon geübter Island-Reisender entwickelt man so seine Beobachtungsmethoden um andere Island-Touristen zu entdecken. Die sportlichen sind an den bereits montierten Wanderhosen und Wanderleibchen zu erkennen aber auch an den verwendeten Rucksäcken. Denn der normale Strand- und Städtereisetourist ist in der Regel mit einem Rollkoffer unterwegs.
Nach diesem kleinen Exkurs über die Erkennung von anderen Islandreisenden, zurück zum Wesentlichen. Beim Beobachten machte ich Bekanntschaft mit zwei Westschweizern, die mit dem Bike nach Island wollten. Erkennbar an den vorsichtig in grosse Kartonboxen verpackten Bikes. Während dem Warten auf das Einchecken sprachen wir ein wenig über unsere Reisepläne und Vorstellungen, aber auch über unsere Notfallpläne, denn speziell bei meiner Reiseroute, musste ich zwingen einen Plan B haben. Irgendwann war es dann soweit, das Gepäck wurde eingecheckt, die Boarding Card entgegengenommen und der Weg zum Gate unter die Füsse genommen.
Der Flug verlief im Grossen und Ganzen recht gut, aufgrund der starken Bewölkung war er aber auch turbulenter als auch schon. Überraschend war dann auch der Landeanflug, da der Pilot aufgrund der schlechten Sicht von Nordwesten anfliegen musste und so die schöne Steilkurve nach rechts kurz vor der Landung wegfiel. Auch hier in Keflavik verlief dann alles problemlos und auch die Frage ob ich wohl was verzollen müsste, löste sich von selbst, da kein Personal zum Prüfen des Gepäcks da war. Puh, also ein Problem weniger, da ich fast die gesamte Verpflegung für unterwegs von zuhause mitgenommen habe.
Kaum aus der Türe des Flughafens rausgelaufen, gings in das hübsche, stürmische und regnerische Wetter, das für dieses Wochenende angekündigt war. Weiter gings mit dem Bus von Keflavik nach Reykjavik. Das coole bei den Reykjavik Excursions Bussen ist auf jeden Fall, dass man gratis WLAN im Bus hat. Sozusagen als Bonus für das durchaus nicht ganz billige Ticket ( 1950 ISK ). Der Bus fuhr dann sogar bis zum Campingplatz neben dem grossen Schwimmbad an der Sundlaugavegur. Dort angekommen, traf ich einen weiteren jungen Schweizer aus dem Kanton Thurgau. Am Abend zogen wir dann noch zusammen etwas durch Reykjavik. Im Café Paris zogen wir uns einen letzten ordentlichen Burger mit Pommes rein, bevors dann im Hochland nur noch Futter aus dem Beutel geben wird. Später gings dann noch in eine kleine Bar zu ein paar « teuren » Bierchen.

Sonntag 22. Juli 2012
Heute gabs nicht viel zu tun ausser die letzten Sachen zu kaufen. So ging ich mit dem Bus noch ins Kringlan Shopping-Center. Dort angekommen, besorgte ich noch Müsli, Toilettenpapier und ein bisschen Futter für heute und morgen, also Skyr, Cola und etwas Grünzeugs. Diese beiden Dinge werde ich in den nächsten drei Wochen durchaus vermissen. Auch musste ich noch Gas für meinen Kocher auftreiben, wie sich später herausstellte, wäre ich gut mit einem Drittel der gekauften Gasmenge ausgekommen. Auf Deutsch : eine 500 g Dose und eine kleinen 225 g Dose hätten gereicht. Im Ende startete ich mit drei grossen und einer kleinen Dose die ich mehr oder weniger die ganze Zeit mit mir trug.
Da das Wetter heute noch schlechter war als gestern, blieb ich den Rest des Tages mehr oder weniger im Zelt, und studierte nochmals meine Reiseroute, prüfte das GPS und meine Ausrüstung.

Montag 23. Juli 2012
Heute stand das Registrieren meiner Reiseroute bei der Landsbjörg auf dem Programm sowie die Busfahrt an den Startpunkt meiner Route, die Thorsmörk. Die Thorsmörk gehört zu den wohl speziellsten Gegenden Islands. Hier gibts schöne kleine Wäldchen inmitten einer ansonsten stark vom Vulkanismus und Gletschern gezeichneten Landschaft.
Morgens gings also ans Packen, Zeltabbauen usw. So gegen 11 Uhr war dann alles bereit und ich machte mich mit dem Bus zum BSI-Termin. Dort angekommen, kaufte ich mir ein Ticket für den Bus in die Thorsmörk und deponierte mein Gepäck bis zur Busabfahrt um 16:30 Uhr. Anschliessend machte ging ich zur Skõgarhlið Strasse und besuchte das Büro der ICE-SAR / Landsbjörg.
Das Hinterlegen der Route und Ausfüllen der Formalitäten klappte mehr oder weniger problemlos, jedoch werde ich in Zukunft eine Kopie des GPX-Files ( Datenformat für GPS-Geräte ) der Route auf eine Speicherkarte kopieren, da so das Routenhinterlegen noch etwas einfach wird.
Kurz nach mir spazierte auch ein junger Deutscher, Martin Bartholomäus wenn ich mich recht erinnere, ins Büro der Landsbjörg. Natürlich sprachen wir über unsere Pläne und es stellte sich heraus, das wir ähnlich interessante Reisepläne und sogar ähnliche Gegenden durchlaufen wollten. Martin lief die Strecke aber umgekehrt und etwas abgekürzt. Wir witzelten noch, dass wir uns wohl am Langisjór über den Weg laufen werden. Die Welt ist auf jeden Fall sehr klein, und das gilt besonders für das Isländische Hochland. Nachdem mit dem Hinterlegen alles geklappt hat und als definitives Abmeldedatum der 20. August abgemacht wurde, ging ich zurück zum BSI-Terminal und wartete auf den Bus. Ja, ein gutes Buch hätte nicht geschadet, es fiel aber dem am Schluss nötigen Gewichtscheck zum Opfer.
Auf der Busfahrt in die Thorsmörk lernte ich dann auch noch Uwe Grunewald kennen, den Autor des Wanderführers « Island – Das Südlich Hochland ». Mit dabei war auch Hans-Jürgen (Danke Uwe ;) ), wenn ich mich recht erinnere, den Nachnamen habe ich leider vergessen und auch nicht aufgeschrieben, ich finde ihn aber sicherlich noch heraus. Auf der Busfahrt musste auch noch der Bus gewechselt werden, da die Fahrt vom Sejalandsfoss bis nach Húsadalur durchaus sehr ruppig werden wird sowie noch ein paar Furten durchquert werden müssen. Prompt ging beim Umsteigen auch eine junge Dame vergessen, doch die Busfahrer machten kurzerhand kehrt sodass das Mädel wenig später doch noch im rechten Bus sass.Nach einem letzten Abendessen gings ins Bettchen, also mein Zelt und mein Heim für die nächsten 30 Tage.
Zuletzt geändert von StefanKohler am Do 23. Aug 2012, 19:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Uwe
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Re: From Glacier to Glacier and back again - Solotour

Beitrag von Uwe » Do 23. Aug 2012, 19:12

Hallo Stefan,
schön von dir zu hören und das deine Tour erfolgreich war. Ich finde es gut, dass du dir die Mühe machst und einen Reisebericht schreibst. Ich werde ihn mit großem Interesse lesen!!! :)

Uwe
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Re: From Glacier to Glacier and back again - Solotour

Beitrag von Bartho » Fr 24. Aug 2012, 09:27

Streiche das "us" am ende meines Nachnamen und es passt ;) Die Welt ist wirklich klein, und bin gespannt welche Route du nun effektiv gelaufen bist. Den rein Kilometermäßig bin ich nur etwas unter 300km geblieben, also etwas weniger als du.

Freu mich auf deinen Bericht, ich habe noch nichtmal meine Bilder richtig gesichtet....
Vielleicht sollten wir manchmal einfach das tun, was uns Glücklich macht und nicht das, was am besten ist.

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