Der Weg ist das Ziel?
Der Weg ist das Ziel?
Hallo,
ich möchte hier nicht provozieren, bitte versteht mich nicht falsch. Ich lese hier und anderwo öfter von mehrtägigen Wandertouren entlang von Jeeptracks. Wir sind selber ein wenig in Island herumgefahren und gewandert, und ich grüble darüber. Einerseits erfasst man die weite, karge Landschaft so richtig nur auf Schusters Rappen, andererseits finde ich es befremdlich mich mit irre viel Gepäck abzumühen um dann von klimatisierten Islandjeeps überholt zu werden. Blendet ihr das aus oder stört euch das nicht?
Viele Grüße
Michael
ich möchte hier nicht provozieren, bitte versteht mich nicht falsch. Ich lese hier und anderwo öfter von mehrtägigen Wandertouren entlang von Jeeptracks. Wir sind selber ein wenig in Island herumgefahren und gewandert, und ich grüble darüber. Einerseits erfasst man die weite, karge Landschaft so richtig nur auf Schusters Rappen, andererseits finde ich es befremdlich mich mit irre viel Gepäck abzumühen um dann von klimatisierten Islandjeeps überholt zu werden. Blendet ihr das aus oder stört euch das nicht?
Viele Grüße
Michael
Re: Der Weg ist das Ziel?
Schon mal über die Möglichkeit nachgedacht, abseits der Straßen und Pisten zu laufen? Der einzigartige Vorteil vom Wandern ist, dass man auch da noch hinkommt, wo andere Fortbewegungsmittel (auch Fahrräder) schon längst umkehren müssen. Ab und zu erleichtern Pisten natürlich die Navigation, ermöglichen Flußüberquerungen oder ergeben Rettungsanker entlang der Buslinien, aber ansonsten werden die meisten Wanderer sie wohl eher vermeiden...
Ab und zu mal ein Hochlandjeep stört mich auch nicht. Auf abgelegenen Pisten halten die auch an und man fragt neugierig woher und wohin und hat einen netten Plausch. Ansonsten lächele ich auch gerne still in mich hinein, wenn da wieder ein paar "Hochland-Extrem-Touris" in ihren fahrbaren Untersätzen das "ultimative Abenteuer" erleben dürfen...
Ab und zu mal ein Hochlandjeep stört mich auch nicht. Auf abgelegenen Pisten halten die auch an und man fragt neugierig woher und wohin und hat einen netten Plausch. Ansonsten lächele ich auch gerne still in mich hinein, wenn da wieder ein paar "Hochland-Extrem-Touris" in ihren fahrbaren Untersätzen das "ultimative Abenteuer" erleben dürfen...
Re: Der Weg ist das Ziel?
Persönlich wandere ich relativ selten auf Pisten und meist sind es nur kurze Strecken. Aber es stimmt schon, ich habe schon mehrere Leute getroffen die richtig lange Strecken (über mehrere Tage) auf Pisten gelaufen sind. Ich finde es soll jeder so machen wie er/sie es will.mir hat geschrieben:Hallo,
ich möchte hier nicht provozieren, bitte versteht mich nicht falsch. Ich lese hier und anderwo öfter von mehrtägigen Wandertouren entlang von Jeeptracks. Wir sind selber ein wenig in Island herumgefahren und gewandert, und ich grüble darüber. Einerseits erfasst man die weite, karge Landschaft so richtig nur auf Schusters Rappen, andererseits finde ich es befremdlich mich mit irre viel Gepäck abzumühen um dann von klimatisierten Islandjeeps überholt zu werden. Blendet ihr das aus oder stört euch das nicht?
Re: Der Weg ist das Ziel?
Hallo Olav,
Schon mal über die Möglichkeit nachgedacht, abseits der Straßen und Pisten zu laufen?
Aber selbstverständlich, deshalb ja meine Frage. Ich bezog mich ja auch ausdrücklich auf die "Pistengänger".
Schon mal über die Möglichkeit nachgedacht, abseits der Straßen und Pisten zu laufen?
Aber selbstverständlich, deshalb ja meine Frage. Ich bezog mich ja auch ausdrücklich auf die "Pistengänger".
- Andi Schönberger
- Herrscher des Nordmeeres
- Beiträge: 756
- Registriert: Di 3. Mai 2005, 18:44
- Wohnort: Innsbruck
Re: Der Weg ist das Ziel?
Ja, finde ich auch!Uwe hat geschrieben:Aber es stimmt schon, ich habe schon mehrere Leute getroffen die richtig lange Strecken (über mehrere Tage) auf Pisten gelaufen sind. Ich finde es soll jeder so machen wie er/sie es will.
Abgesehen von den vielen Hochlandtraversen fehlt doch auch noch wirklich ein Bericht einer Trekkingtour über eine Islandumrundung am Mittelstreifen der 1er
LG Andi
Island Bildergallerie: http://www.andreas-schoenberger.at
Video Portal http://vimeo.com/user1390856/videos
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* leave_the_track *
Video Portal http://vimeo.com/user1390856/videos
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Re: Der Weg ist das Ziel?
Hallo,
ich habe schon beides gemacht. Unter anderem Sprengisandur auf Piste und auch weglos. Wenn man mehrere Tage auf einer Piste unterwegs ist, dann hat man seeeeehr viel Zeit über den Unterschied nachzudenken und ob er denn tatsächlich ein ein Problem ist. Ich denke, dass man das nicht so verkniffen sehen darf. Als Fußgänger bewegt man sich sowieso in einer Art Paralleluniversum. Man sieht und erlebt um so viel mehr als in einem Auto, dass man ziemlich überzeugt abstreiten zu können, dass irgendein Automobilist zur selben Zeit am selben Ort gewesen sein könnte. Im besten Falle ist das nicht ein Gefühl der Überheblichkeit sondern der Gelassenheit.
Diese Gelassenheit fehlt aber einigen Wanderen (vor allem Islandneulingen!) die unbedingt eine Route suchen die "möglichst einsam" und keinenfalls eine Piste berühren soll. Ich halte das für eine ziemlich verkrampfte Ansicht. Vielleicht ist das einigen zu wenig heroisch. Sei's drum - jeder so wie er mag.
Pisten sind nun mal eine Realität in Island. Sie liegen oft auf der logischen Verbindung zwischen zwei Orten und sind deshalb oft nicht zu vermeiden. Persönlich ziehe ich selten befahren Pisten vor, aber auch die großen, bekannten haben mit ihren Begegnungen eben auch ihren Reiz. Aber ganz sicher ist es am schönsten im weglosen Gelände. Nur eines geht garnicht: die Ringstraße!
Als Reiseleiter fahre ich nun Pisten, die ich meist schon zu Fuß gegangen bin - kenne jeden Stein, jede Furt, alle Übernachtungsplätze an ihrem Rand und ihre Geschichten - und schwelge in Erinnerungen
Dieter
ich habe schon beides gemacht. Unter anderem Sprengisandur auf Piste und auch weglos. Wenn man mehrere Tage auf einer Piste unterwegs ist, dann hat man seeeeehr viel Zeit über den Unterschied nachzudenken und ob er denn tatsächlich ein ein Problem ist. Ich denke, dass man das nicht so verkniffen sehen darf. Als Fußgänger bewegt man sich sowieso in einer Art Paralleluniversum. Man sieht und erlebt um so viel mehr als in einem Auto, dass man ziemlich überzeugt abstreiten zu können, dass irgendein Automobilist zur selben Zeit am selben Ort gewesen sein könnte. Im besten Falle ist das nicht ein Gefühl der Überheblichkeit sondern der Gelassenheit.
Diese Gelassenheit fehlt aber einigen Wanderen (vor allem Islandneulingen!) die unbedingt eine Route suchen die "möglichst einsam" und keinenfalls eine Piste berühren soll. Ich halte das für eine ziemlich verkrampfte Ansicht. Vielleicht ist das einigen zu wenig heroisch. Sei's drum - jeder so wie er mag.
Pisten sind nun mal eine Realität in Island. Sie liegen oft auf der logischen Verbindung zwischen zwei Orten und sind deshalb oft nicht zu vermeiden. Persönlich ziehe ich selten befahren Pisten vor, aber auch die großen, bekannten haben mit ihren Begegnungen eben auch ihren Reiz. Aber ganz sicher ist es am schönsten im weglosen Gelände. Nur eines geht garnicht: die Ringstraße!
Als Reiseleiter fahre ich nun Pisten, die ich meist schon zu Fuß gegangen bin - kenne jeden Stein, jede Furt, alle Übernachtungsplätze an ihrem Rand und ihre Geschichten - und schwelge in Erinnerungen
Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
Wanderungen über das Hochland Islands
Re: Der Weg ist das Ziel?
Hi Mir,
ich find´s amüsant auf der Piste zu laufen.
Aber meine letzte Wanderung ist nun schon über ein Jahr her... und was weiß ich schon.
ich find´s amüsant auf der Piste zu laufen.
Aber meine letzte Wanderung ist nun schon über ein Jahr her... und was weiß ich schon.
The sky maybe falling down, but the stars look good on you ... himininn er að hrynja, en stjörnurnar fara þér vel
Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
- Kay Niebank
- Skogafoss-Surfer
- Beiträge: 73
- Registriert: Di 3. Mai 2005, 12:46
- Wohnort: Bremen
Re: Der Weg ist das Ziel?
Gewöhnlich blende ich das tatsächlich aus, was bei fünf Wagen pro Tag auch nicht allzu schwer ist. Pisten, auf denen mehr los ist, versuche ich zu vermeiden, aber abgesehen davon wäre es unnötige Quälerei, wenn - wie Dieter Schreibt, eine Piste die logische Verbindung zwischen zwei Punkten darstellt - weglos eine weitere Strecke zu laufen. Pisten sind schon etwas bequemer und bieten zudem etwas mehr Sicherheit, für den Fall, dass doch mal was passiert, noch vor dem Schafabtrieb oder der Frühjahrsschneeschmelze gefunden zu werden.mir hat geschrieben:Hallo,
... andererseits finde ich es befremdlich mich mit irre viel Gepäck abzumühen um dann von klimatisierten Islandjeeps überholt zu werden. Blendet ihr das aus oder stört euch das nicht?
Michael
Manchmal scheinen mir aber Allradfahrer mehr Probleme mit Fußgängern zu haben als umgekehrt, wenn sie sich auf eigentlich gesperrter Piste mühsam in die Ödnis vorgekämpft haben, sich voll Stolz an der Furt neben ihrem Wagen fotografieren, lässig an den Sandblechen abgestützt, während die Pferdeherde unter der Motorhaube unruhig mit den Hufen scharrt .... und dann kommt ein Wanderer um die Ecke und grüßt fröhlich, weil er seit drei Tagen erstmals wieder Menschen sieht.
Re: Der Weg ist das Ziel?
[*]Manchmal scheinen mir aber Allradfahrer mehr Probleme mit Fußgängern zu haben als umgekehrt, wenn sie sich auf eigentlich gesperrter Piste mühsam in die Ödnis vorgekämpft haben, sich voll Stolz an der Furt neben ihrem Wagen fotografieren, lässig an den Sandblechen abgestützt, während die Pferdeherde unter der Motorhaube unruhig mit den Hufen scharrt .... und dann kommt ein Wanderer um die Ecke und grüßt fröhlich, weil er seit drei Tagen erstmals wieder Menschen sieht.
you made my day
ich bewundere wanderer die zu fuss eine hochlanddurchquerung machen
you made my day
ich bewundere wanderer die zu fuss eine hochlanddurchquerung machen
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