Der Weg ist das Ziel?

Hier gehts nur zu Fuss weiter...
mir
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Der Weg ist das Ziel?

Beitrag von mir » Fr 21. Sep 2012, 11:24

Hallo,
ich möchte hier nicht provozieren, bitte versteht mich nicht falsch. Ich lese hier und anderwo öfter von mehrtägigen Wandertouren entlang von Jeeptracks. Wir sind selber ein wenig in Island herumgefahren und gewandert, und ich grüble darüber. Einerseits erfasst man die weite, karge Landschaft so richtig nur auf Schusters Rappen, andererseits finde ich es befremdlich mich mit irre viel Gepäck abzumühen um dann von klimatisierten Islandjeeps überholt zu werden. Blendet ihr das aus oder stört euch das nicht?

Viele Grüße
Michael
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Olaf
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Re: Der Weg ist das Ziel?

Beitrag von Olaf » Fr 21. Sep 2012, 12:49

Schon mal über die Möglichkeit nachgedacht, abseits der Straßen und Pisten zu laufen? Der einzigartige Vorteil vom Wandern ist, dass man auch da noch hinkommt, wo andere Fortbewegungsmittel (auch Fahrräder) schon längst umkehren müssen. Ab und zu erleichtern Pisten natürlich die Navigation, ermöglichen Flußüberquerungen oder ergeben Rettungsanker entlang der Buslinien, aber ansonsten werden die meisten Wanderer sie wohl eher vermeiden...

Ab und zu mal ein Hochlandjeep stört mich auch nicht. Auf abgelegenen Pisten halten die auch an und man fragt neugierig woher und wohin und hat einen netten Plausch. Ansonsten lächele ich auch gerne still in mich hinein, wenn da wieder ein paar "Hochland-Extrem-Touris" in ihren fahrbaren Untersätzen das "ultimative Abenteuer" erleben dürfen...
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Uwe
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Re: Der Weg ist das Ziel?

Beitrag von Uwe » Fr 21. Sep 2012, 13:13

mir hat geschrieben:Hallo,
ich möchte hier nicht provozieren, bitte versteht mich nicht falsch. Ich lese hier und anderwo öfter von mehrtägigen Wandertouren entlang von Jeeptracks. Wir sind selber ein wenig in Island herumgefahren und gewandert, und ich grüble darüber. Einerseits erfasst man die weite, karge Landschaft so richtig nur auf Schusters Rappen, andererseits finde ich es befremdlich mich mit irre viel Gepäck abzumühen um dann von klimatisierten Islandjeeps überholt zu werden. Blendet ihr das aus oder stört euch das nicht?
Persönlich wandere ich relativ selten auf Pisten und meist sind es nur kurze Strecken. Aber es stimmt schon, ich habe schon mehrere Leute getroffen die richtig lange Strecken (über mehrere Tage) auf Pisten gelaufen sind. Ich finde es soll jeder so machen wie er/sie es will.
mir
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Re: Der Weg ist das Ziel?

Beitrag von mir » Fr 21. Sep 2012, 13:14

Hallo Olav,
Schon mal über die Möglichkeit nachgedacht, abseits der Straßen und Pisten zu laufen?
Aber selbstverständlich, deshalb ja meine Frage. Ich bezog mich ja auch ausdrücklich auf die "Pistengänger".
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Andi Schönberger
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Re: Der Weg ist das Ziel?

Beitrag von Andi Schönberger » Fr 21. Sep 2012, 13:38

Uwe hat geschrieben:Aber es stimmt schon, ich habe schon mehrere Leute getroffen die richtig lange Strecken (über mehrere Tage) auf Pisten gelaufen sind. Ich finde es soll jeder so machen wie er/sie es will.
Ja, finde ich auch!

Abgesehen von den vielen Hochlandtraversen fehlt doch auch noch wirklich ein Bericht einer Trekkingtour über eine Islandumrundung am Mittelstreifen der 1er :)

LG Andi
Island Bildergallerie: http://www.andreas-schoenberger.at
Video Portal http://vimeo.com/user1390856/videos
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Re: Der Weg ist das Ziel?

Beitrag von Dieter » Fr 21. Sep 2012, 22:12

Hallo,

ich habe schon beides gemacht. Unter anderem Sprengisandur auf Piste und auch weglos. Wenn man mehrere Tage auf einer Piste unterwegs ist, dann hat man seeeeehr viel Zeit über den Unterschied nachzudenken und ob er denn tatsächlich ein ein Problem ist. Ich denke, dass man das nicht so verkniffen sehen darf. Als Fußgänger bewegt man sich sowieso in einer Art Paralleluniversum. Man sieht und erlebt um so viel mehr als in einem Auto, dass man ziemlich überzeugt abstreiten zu können, dass irgendein Automobilist zur selben Zeit am selben Ort gewesen sein könnte. Im besten Falle ist das nicht ein Gefühl der Überheblichkeit sondern der Gelassenheit.

Diese Gelassenheit fehlt aber einigen Wanderen (vor allem Islandneulingen!) die unbedingt eine Route suchen die "möglichst einsam" und keinenfalls eine Piste berühren soll. Ich halte das für eine ziemlich verkrampfte Ansicht. Vielleicht ist das einigen zu wenig heroisch. Sei's drum - jeder so wie er mag.

Pisten sind nun mal eine Realität in Island. Sie liegen oft auf der logischen Verbindung zwischen zwei Orten und sind deshalb oft nicht zu vermeiden. Persönlich ziehe ich selten befahren Pisten vor, aber auch die großen, bekannten haben mit ihren Begegnungen eben auch ihren Reiz. Aber ganz sicher ist es am schönsten im weglosen Gelände. Nur eines geht garnicht: die Ringstraße!

Als Reiseleiter fahre ich nun Pisten, die ich meist schon zu Fuß gegangen bin - kenne jeden Stein, jede Furt, alle Übernachtungsplätze an ihrem Rand und ihre Geschichten - und schwelge in Erinnerungen :)

Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
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Re: Der Weg ist das Ziel?

Beitrag von Sigrid » Mo 24. Sep 2012, 01:08

Hi Mir,
ich find´s amüsant auf der Piste zu laufen.
Aber meine letzte Wanderung ist nun schon über ein Jahr her... und was weiß ich schon. :mrgreen:
Dateianhänge
Stau auf der F910, Kreppatunga
Stau auf der F910, Kreppatunga
The sky maybe falling down, but the stars look good on you ... himininn er að hrynja, en stjörnurnar fara þér vel

Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
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Re: Der Weg ist das Ziel?

Beitrag von Kay Niebank » So 21. Okt 2012, 16:58

mir hat geschrieben:Hallo,
... andererseits finde ich es befremdlich mich mit irre viel Gepäck abzumühen um dann von klimatisierten Islandjeeps überholt zu werden. Blendet ihr das aus oder stört euch das nicht?
Michael
Gewöhnlich blende ich das tatsächlich aus, was bei fünf Wagen pro Tag auch nicht allzu schwer ist. Pisten, auf denen mehr los ist, versuche ich zu vermeiden, aber abgesehen davon wäre es unnötige Quälerei, wenn - wie Dieter Schreibt, eine Piste die logische Verbindung zwischen zwei Punkten darstellt - weglos eine weitere Strecke zu laufen. Pisten sind schon etwas bequemer und bieten zudem etwas mehr Sicherheit, für den Fall, dass doch mal was passiert, noch vor dem Schafabtrieb oder der Frühjahrsschneeschmelze gefunden zu werden.

Manchmal scheinen mir aber Allradfahrer mehr Probleme mit Fußgängern zu haben als umgekehrt, wenn sie sich auf eigentlich gesperrter Piste mühsam in die Ödnis vorgekämpft haben, sich voll Stolz an der Furt neben ihrem Wagen fotografieren, lässig an den Sandblechen abgestützt, während die Pferdeherde unter der Motorhaube unruhig mit den Hufen scharrt .... und dann kommt ein Wanderer um die Ecke und grüßt fröhlich, weil er seit drei Tagen erstmals wieder Menschen sieht.
suki
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Re: Der Weg ist das Ziel?

Beitrag von suki » Mi 12. Dez 2012, 22:28

[*]Manchmal scheinen mir aber Allradfahrer mehr Probleme mit Fußgängern zu haben als umgekehrt, wenn sie sich auf eigentlich gesperrter Piste mühsam in die Ödnis vorgekämpft haben, sich voll Stolz an der Furt neben ihrem Wagen fotografieren, lässig an den Sandblechen abgestützt, während die Pferdeherde unter der Motorhaube unruhig mit den Hufen scharrt .... und dann kommt ein Wanderer um die Ecke und grüßt fröhlich, weil er seit drei Tagen erstmals wieder Menschen sieht.

you made my day :-)

ich bewundere wanderer die zu fuss eine hochlanddurchquerung machen :-)

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