Alleine nach Island

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Jazu
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Alleine nach Island

Beitrag von Jazu » Mo 4. Mär 2013, 21:34

Hallo,

Ich, mitte 20, plane Ende Juni/Anfang Juli nach Island zu reisen. u.a. habe ich vor, die Tour von Skogar nach Thörsmork zu wandern (mit Übernachtung in der Fimmvorduhals-hütte)
Nun habe ich die letzte Zeit schon viele Berichte im Internet gelesen - da ich alleine unterwegs sein werde und auch ein paar Mal gelesen hab, dass Leute plötzlich von Nebel überrascht wurden und kaum noch was sehen konnten.. naja, das verunsichert mich etwas und ich frage mich ob es wirklich eine gute Idee ist, die Tour allein zu machen?! Ich traue es mir zwar zu, hab aber halt Bedenken wegen der (möglichen)Wetterbedingungen. Kann man die Tour auch ohne Kompass/GPS machen oder sind dies Dinge die man unbedingt bei sich tragen sollte? Wie sieht´s mit den Markierungen aus - leicht zu finden und deuten? - was muss ich beachten?
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Uwe
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Re: Alleine nach Island

Beitrag von Uwe » Mo 4. Mär 2013, 22:30

Hallo Jazu,
willkommen im Forum!
Also theoretisch und das soll heißen bei sehr gutem Wetter und guter Sicht kommt man sicherlich ohne GPS/Kompass durch. Allerdings liegt der Fimmvör∂háls auf 1000 m und dort dort herrscht sehr oft schlechte Sicht und das Wetter kann sich auch jederzeit verschlechtern. Ich kenne selber zwei Leute die erfahrene Wanderer sind und oben auf der Hochfläche, aufgrund extrem schlechter Sicht, zeitweise die Orientierung verloren haben und nur mit Hilfe von GPS und Kompass die Hütte gefunden haben. Um es also zusammenzufassen, ich würde dir sehr empfehlen einen Kompass und eine Karte mitzunehmen. Besser man hat es und braucht es nicht, als wenn man es braucht aber nicht hat.
Ansonsten, viel Glück!

Uwe
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Wanderkarte: ÍSLAND (1:50.000): Landmannalaugar, Laugavegur, Þórsmörk, Fimmvörðuháls (wasserfestes Papier)
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Monique
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Re: Alleine nach Island

Beitrag von Monique » Mo 4. Mär 2013, 22:36

Wir hatten zu zweit und mit GPS (allerdings nur die Koordinaten der Hütte) den Weg von der Baldvinsskáli zur Fimmvördurhálsskáli nicht gefunden, wurden zunächst bei miserablem Wetter von nicht mehr vorhandenen Markierungspflöcken in die Irre geleitet (Weg nicht gefunden, da kaum Sicht) und dann vom White out überrascht. Das war um den 22. oder 23. Juni - da hatte man bezüglich der Pflöcke den Weg noch nicht ausgebessert. Als wir wieder Sicht hatten, fanden wir nach einigem Suchen irgendwo in der Ferne den nächsten Pflock und konnten den Weg fortsetzen. Es hieß damals, dieses extreme Wetter komme nicht sooo oft vor - ich kann das aber nicht einschätzen. Damals war ich froh, nicht alleine zu sein. Bin den Weg danach aber noch 3 x alleine bei bestem Wetter und ohne Probleme gegangen.
Jazu
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Re: Alleine nach Island

Beitrag von Jazu » Mo 4. Mär 2013, 23:13

Vielen Dank für die schnellen Antworten. :)
Ich habe ja noch etwas Vorbereitungszeit und hoffe natürlich auf gutes Wetter. Eine Garantie wirds dafür nicht geben, ist mir natürlich klar. White Out wäre wohl das schlimmste was mir passieren könnte - eine Tour mit Guide wäre in der Hinsicht wohl "klüger", nur sträube ich mich etwas dagegen...Habe auch des öfteren gelesen, dass die Tour sehr beliebt ist, sprich es besteht die Möglichkeit dass man ab und an vllt sogar Anschluss bei anderen Wandern finden könnte?!

Aber wenn ich euch richtig verstanden habe, scheint die Tour durchaus alleine machbar zu sein - mit der richtigen Vorbereitung und einer Portion Glück. Danke!
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TobiH
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Re: Alleine nach Island

Beitrag von TobiH » Di 5. Mär 2013, 00:36

Hallo Jazu,
ich kann mich meinen Vorrschreibern nur anschließen. Kart, Kompass und evt. GPS sind sehr wichtige Hilfsmittel. Du kannst bei gutem Wetter losgehen und unterwegs von schlechtem Wetter überrrascht werden.
Beim Aufstieg vom Skogar zum Fimmvorduhals kann es ein unangenehmes Wetterphänomen geben (selbst erlebt):
Kalte Luft fällt von den beiden Getschern hinunter an die Küste und zieht dabei feuchte Luft aus Porsmörk über den Grad mit nach unten die dabei abregnet. Das Ergebnis ist ein starker Sturmregen auf einen schmalen Streifen. Recht und Links in ein paar kilometer Entfernung siehst du besseres Wetter und wunderst dich warum es nicht näher kommt wärend du durch waagrechten Regen läufst. Aber die Gegend ist sehr schön.
Sollte es doch während deines Aufstieges regnen dann halte dich nach der Brücke über die Skoga (ungefähr halbe Strecke) rechts auf dem alten Weg (Fahrspur) Die neue Bepflockung führ zwar schön an der Schlucht und westlich der Baldvinskali Hütte vorbei. Bring dich aber in eine Ebene die bei strarkem Regen in Verbindung mit der dort noch liegenden Asche (und eventuellen Schneefeldern) zu einer richtigen Pampe wird die mir an manchen Stellen bis fast zu den Knien ging (Die besten wasserfesten Schuhe nutzen nichts wenns von oben in die Schuhe läuft :lol: ) Außerdem ist der Aufstieg zur Hütte dann extrem Steil so dass ich lieber nach Osten auf den alten Weg zurückgekehrt bin.
Aber lasse dir davon nicht den Mut nehmen. Versuchs und habe den Mut umzudrehen wenn es nicht mehr geht.

Gruß
Tobi
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Re: Alleine nach Island

Beitrag von Jazu » Di 5. Mär 2013, 10:12

Danke für die tollen Erfahrungsberichte. Regen wäre zwar sicherlich unangenehm, aber habe halt eher Bedenken wegen der möglichen Sichteinschränkungen. Alternativ könnte ich ja eigtl eine ganz andere Tour raussuchen, momentan regiert aber noch die Lust auf eben diese Herausforderung... ;) 100%ig entschlossen bin ich allerdings noch nicht - Berichte von Leuten, die die Tour bei gutem Wetter gemacht haben, motivieren zwar, aber man hat ja dann doch auch die Risiken und Schlechtwetterfronten im Kopf...
Kompass besitze ich - GPS nicht, aber finde sicherlich Leute aus meinem Umfeld die mir einen solchen für die Reise ausleihen könnten.
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Re: Alleine nach Island

Beitrag von TobiH » Di 5. Mär 2013, 10:52

Mit dem GPS ausleihen ist eine gute Idee. Es gibt einfach Sicherheit auch bei plötzlicher VErschlechterung ans Ziel zu kommen.

Lass dich durch solche "Horrorberichte" wie meinem nicht abschrecken. Man gibt gerne damit an unter welch unenschlichen Bedingungen man den Berg und die Natur besiegt hat :lol:

Besonders frustrierend ist es, wenn man denkt man war der einzige der an solch einem Tag unter solchen Bedingunen die Tour geschaft hat, um dann an der Hütte festzustellen dass eine Familie mit 2 Kindern (9 und 11 Jahre) eine Stunde vor einem her gelaufen ist :oops: (Askja) Dann fühlt man sich plötzlich nicht mehr wie Louis Trenker.
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Re: Alleine nach Island

Beitrag von Jazu » Mo 11. Mär 2013, 22:48

Hallo,

Ich stecke nun inmitten der Planungen meiner Reise, an sich hab ich vor während der Reise ''nur'' den Thörsmork-Skogar Trail zu machen, alles andere mit Bus/Tagestouren. Seh ich das richtig, dass man Wanderkarten am besten vor Ort (Reykjavik/Touristeninfo zentren) kaufen kann? Oder auch irgendwo in DE?
Mich beschäftigt nach wie vor, dass ich halt während der Wanderungen von schlechten Wetterbedingungen überrascht werden kann - ich mein, ich hab nicht vor den Weg auf biegen und brechen zu gehn, dennoch möchte ich mich so gut es geht drauf vorbereiten. Was tun bei eingeschränkter Sicht? den Mut haben, zurückzugehen ist das eine - aber was, wenn selbst das aufgrund von Nebel o.ä. nicht machbar ist?

Vielen Dank schonmal für eure Geduld mit mir ;)

Gruß

Jess
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Re: Alleine nach Island

Beitrag von carlotta » Mo 11. Mär 2013, 23:29

Auf meiner HP habe ich Kartenshops aufgeführt und verlinkt.
http://www.dagys-reisebilder.de/island18_linkseite.htm

Gruß Carlotta
Würde lieber schreiben hier und so verlinken, weiß aber nicht wie das geht.
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Dieter
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Re: Alleine nach Island

Beitrag von Dieter » Di 12. Mär 2013, 17:20

Hallo
Mit dem GPS ausleihen ist eine gute Idee. Es gibt einfach Sicherheit auch bei plötzlicher VErschlechterung ans Ziel zu kommen.
Mit dem einfach ausleihen ist es nicht getan, denn der Umgang mit einem GPS braucht einige Übung. Nur dadurch gwinnt man auch Vertrauen in sich selbst, den Umgang mit der Technik und in das Gerät selbst. Bei meiner letzten Wanderung über den Fimmvörðuháls war oberhalb der Baldvinskáli sehr schlechte Sicht und die Spuren im Schnee nicht immer eindeutig. Da war es auch mit GPS nicht einfach, obwohl ich von mir behaupte, dass ich damit umgehen kann. Als das Gerät anzeigte: "20 m bis zur Hütte, genau voraus" war diese noch nicht zu sehen und tauchte dann plötzlich als Schemen aus dem Nebel auf. Na bitte geht doch!

Prinzipiell spricht wenig dagegen, wenn Du alleine gehst, Dich dabei aber entsprechend vorsichtig verhältst. Bis zur Baldvinskáli sehe ich da kein großes Problem. Du kannst dabei ab der Brücke der Schotterstrasse folgen. Sollte das Wetter nicht optimal sein, dann schließe Dich für die letzte Teilstrecke ab der Baldvinskáli anderen Wanderern (da sind immer welche unterwegs) an und bilde mit ihnen eine Gruppe.

Viel Spaß in Island,

Dieter
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